Steckdosenbrand

Guten Tag zusammen,

gestern Abend hat bei mir zu Hause eine Steckdose angefangen zu brennen nachdem ich meinen Laptop und den Drucker eingeschaltet habe. Sonst waren alle im folgenden genannten Geräte nicht in Betrieb. Die Sicherung sprang nicht raus. Was ist da genau passiert???

Es war eine in der Wand installierte 3er-Steckdose die aber recht locker saß.

An der genannten Steckdose waren angeschlossen:

  1. Eine Mehrfachsteckdose wo ein Fernseher, Receiver und eine Lampe angeschlossen wurde.

  2. Ein Verlängerungskabel, daran eine Mehrfachsteckdose und da dann ein Laptop, Drucker und Computertischlampe.

Das kleine Feuer habe ich gelöscht bekommen und anschließend habe ich alle Stecker voneinander getrennt und erstmal das Zimmer gelüftet etc.

Heute Morgen hat sich dann ein Elektriker von der Hausverwaltung die Sache angeschaut und meinte nur dass die Steckdose ausgewechselt werden muss, ansonsten hat er nichts kontrolliert. Merkwürdig oder?

Ich meine, es kann doch nicht sein dass bei einem Brand nur die Steckdose beschädigt wird??? Da haben doch bestimmt die Leitung/Kabel im inneren der Wand irgendetwas abbekommen.

Er sagte dann, dass alles wieder in Ordnung sei, aber ich trau mich einfach nicht wieder etwas dort anzuschließen ! Bin aber darauf angewiesen. Was soll ich tun?

Des Weiteren habe ich gelesen dass es nicht gut ist, wie ich die Kabel (wie oben beschrieben) angeschlossen habe. Könnt Ihr dazu auch bitte kurz was sagen?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen… bin echt verzweifelt und habe Angst dass wieder etwas passiert nachdem ich wieder alles angeschlossen habe.

Viele Grüße.

servus

wenn ein Elektriker die Steckdose getauscht hast, kannst du sie wieder benutzen!

Daß alte Steckdosen ausgeleiert sind und „wegschmoren“, ist gar nicht so selten im Elektrikeralltag.

Das Kabel aus der Wand kann in 90% der Fälle wieder für die neue Steckdose verwendet werden, indem die Isolierung der Drähte wieder hergestellt wird. Dafür gibt es Isolierschläuche, die über die Ader geschoben werden.

Die Steckdose hätte er natürlich mit einem Meßgerät schon überprüfen müssen. Vielleicht hast das nur nicht bemerkt.
Wenn er das nicht getan hätte, dann hätte ich Bedenken, ob es ein richtiger Elektriker war.

Wenn du eine Mehrfachtischsteckdose mit dünnem Anschlußkabel kleiner 1,5qmm verwendest, dann erneuere diese bitte. Diese Dinger sind gefährlich, weil sie überlastet werden können und dadurch abbrennen.

Verwende ausschliesslich Leisten mit Kabelstärke 3x1,5qmm!

Gruß
deine Sorgen sind vermutlich unangebracht

Hallo,

gestern Abend hat bei mir zu Hause eine Steckdose angefangen
zu brennen nachdem ich meinen Laptop und den Drucker
eingeschaltet habe. Sonst waren alle im folgenden genannten
Geräte nicht in Betrieb. Die Sicherung sprang nicht raus. Was
ist da genau passiert???

Das klingt sehr bedenklich. Wenn wirklich so wenig angeschlossen war, ist eine überlastungsbedingte Überhitzung schon einmal ausgeschlossen. Oder hast du irgendwo anders starke Verbraucher laufen gehabt? Steckdosen sind oft durchgeschleift verdrahtet. Es könnte also sein, dass ein Großverbraucher an der nächsten Steckdose im selben Raum zusammen mit einer gealterten Klemme für den Vorfall verantwortlich war.

Ansonsten kann ja eigentlich nur noch ein Kurzschluss aufgetreten sein. Fragt sich aber, warum da nichts ausgelöst hat. Das würde ich nochmal von einem anderen Elektriker prüfen lassen, ggf. den betreffenden Leitungsschutzschalter erneuern lassen! Sollte da auch alles i.O. sein, müsste ja ein stark verringerter Kurzschluss-Strom geflossen sein, der den Leitungsschutz nicht ansprechen lassen hat. So ein „halb gewalkter“ Kurzschluss ist doch eher unwahrscheinlich.

Kannst du irgendwie erkennen, von wo aus es zu brennen begann? Vielleicht lag es gar nicht an der Steckdose, sondern an einem eingesteckten Stecker mit irgendeinem Kontaktfehler. Handelt es sich um eine fertig konfektionierte Verlängerungsleitung/Verteilersteckdose oder hat die evtl. irgendjemand selber zusammengebastelt?

Des Weiteren habe ich gelesen dass es nicht gut ist, wie ich
die Kabel (wie oben beschrieben) angeschlossen habe. Könnt Ihr
dazu auch bitte kurz was sagen?

Ideal ist natürlich immer, wenn jedes Gerät seine eigene Wandsteckdose hat. Genauso realitätsfern ist es leider auch. Richte dich nach dem Hinweis, nur 1,5-mm²-verdrahtete Verlängerungen und Verteiler zu nutzen und kaufe diese nicht irgendwo für einen Euro!

Das Hintereinanderstecken sollte möglichst unterbleiben. Auch Verteiler-an-Verlängerungs-Kombinationen sind suboptimal. Es gibt zuweilen auch direkt Verteiler mit längeren Leitungen, wo man ohne extra Verlängerung auskommt.

MfG,
Marius

hi Marius

Vielleicht lag es gar nicht an der Steckdose, sondern an einem
eingesteckten Stecker mit irgendeinem Kontaktfehler.

absolut richtig! Das hab ich in der Eile vergessen!

Die Schukostecker, die in der Steckdose waren, sind natürlich ebenso korrodiert wie die Steckdose selber. Die müssen auf Abbrandstellen begutachtet werden, sonst wird die Stelle wieder heiss und die neue Steckds. geht sofort wieder über den Jordan!

ggf müssen die Schuko-Stecker auch erneuert werden!

unbedingt genau anschauen (lassen)

der Rest deines Postings deckt sich überhaupt nicht mit meiner Einschätzung. Wenn die Stds abgefackelt ist, kann der Fehler nicht woanders gelegen haben. Und ein Fachmann (hoffentlich!!!) hat sich das ja bereits angeschaut. Sonst kommen wir ja aus dem Zweifeln gar nicht mehr heraus, wenn das jetzt auch noch begutachtet werden soll, und nochmal und nochmal. Wo endet das dann?

Gruß
Schorsch

Vorbeugung:
Beim Tapezieren: Alle Dosen öffnen und Schrauben nachziehen >>> Inzwischen tausche ich die Klemmen gegen Steckverbinder.

Steckdosen: Kontrollieren ob die Buchsen eng sind. Sind sie geweitet: Enger Biegen oder Tauschen.
Stecker: Kontrollieren ob die Stifte stramm in der Dose sitzen, ggf. Aufbiegen, bzw. tauschen.
Arbeiten durch Fachkraft vornehmen lassen.

Das gleiche gilt für Mehrfachsteckdosen. Ich habe keine mehr die sich nicht aufschrauben lassen. Oft sind die Anschlußleitungen miserabel geklemmt!!!
Dann: Anschlußleistung kontrollieren!!!

Viel Erfolg, Werner

Überlastung durch Wackelkontakt
Hallo,

Das klingt sehr bedenklich. Wenn wirklich so wenig
angeschlossen war, ist eine überlastungsbedingte Überhitzung
schon einmal ausgeschlossen.

Was verstehst du unter „Überlastung“ ?

Wenn die Steckdose heiß geworden ist, dann war es natürlich
eine Überlastung. Bloß eben nicht mit Strom weit über
Nennstrom des Kreises, sondern weit darunter!

Die Ursache war dann mit großer Sicherheit ein ganz mieser
Übergangswiderstand von Stecker zu Dose oder ein lockeres
Kabel in der Dose.

Dann reicht auch eine Belastung von 1…2 A aus, um diese
Effekte zu bekommen. Unterstützt wird dies durch die Geräte
mit Schaltnetzteilen, welche heutzutage oft als Weitbereichs-
netzteile ausgelegt sind und somit bei der Funktion noch
lange nicht mucken, selbst wenn die Spannung weit unter
200V fällt.
Bei Lampen mit „Glühobst“ würde sich der Fehler durch
Flackern bemerkbar machen. Bei elektronischen Lampen und
ESL aber auch nicht unbedingt, weil die auch mit
Schaltregler-Technologie arbeiten.
Liegt der Spannungsabfall an einer Kontaktstelle aber bei
20…30V und mehr, so wird selbst mit geringer Last von 1A
die Dose natürlich sauheiß und schmort solange bis es brennt.
Das schlimme ist, dass der Übergangswiderstand bei Erhitzen
umso schlechter wird. Das wirkt fast wie eine Lawineneffekt.

Oder hast du irgendwo anders
starke Verbraucher laufen gehabt? Steckdosen sind oft
durchgeschleift verdrahtet. Es könnte also sein, dass ein
Großverbraucher an der nächsten Steckdose im selben Raum
zusammen mit einer gealterten Klemme für den Vorfall
verantwortlich war.

Kann sein, muß aber nicht.

Ansonsten kann ja eigentlich nur noch ein Kurzschluss
aufgetreten sein. Fragt sich aber, warum da nichts ausgelöst
hat.

Ist auch leicht zu erklären. Kurzschlussschutz in einem
16A-Stromkreis spricht erst weit oberhalb vom Nennstrom an.
Der wird aber nie erreicht, wenn der Übergangswiderstand
so schlecht ist, dass es schon in der Dose brennt.

Ich gehe nicht davon aus, dass da ein Kurzschluss war.
Schmorende Dosen und Verteiler sind nicht so selten.
Habe ich selbst schon öfters gesehen, obwohl ich beruflich
kein Strippenzieher bin.

Das würde ich nochmal von einem anderen Elektriker prüfen
lassen, ggf. den betreffenden Leitungsschutzschalter erneuern
lassen! Sollte da auch alles i.O. sein, müsste ja ein stark
verringerter Kurzschluss-Strom geflossen sein, der den
Leitungsschutz nicht ansprechen lassen hat. So ein „halb
gewalkter“ Kurzschluss ist doch eher unwahrscheinlich.

Nu macht dem Fragesteller nicht zu viel Angst und erzeuge
kein Paranoia ohne guten Grund.

Es ist bis dahin alles durchaus erklärbar und wenn der
Elektriker die Dose fachgerecht ersetzt hat, sollte es
wieder ok sein.
Die Sache einfach beobachten und ansonsten normal nutzen
sollte ausreichen.

Ideal ist natürlich immer, wenn jedes Gerät seine eigene
Wandsteckdose hat. Genauso realitätsfern ist es leider auch.
Richte dich nach dem Hinweis, nur 1,5-mm²-verdrahtete
Verlängerungen und Verteiler zu nutzen und kaufe diese nicht irgendwo für einen Euro!

Genau! Außerdem kann man auch einfach mal den Hinweis geben,
dass die Benutzung von Verteilern nicht generell gefährlich
ist, sondern vor allem die Überlastung mit zu hoher
elektrischer Leistung angeschlossener Geräte.
TV, Drucker, PC und Lampen sind in Summe aber unkritisch.

Bei Heizgeräten sieht das ganz anders aus.
Gruß Uwi

Das klingt sehr bedenklich. Wenn wirklich so wenig
angeschlossen war, ist eine überlastungsbedingte Überhitzung
schon einmal ausgeschlossen.

Was verstehst du unter „Überlastung“ ?

Wenn die Steckdose heiß geworden ist, dann war es natürlich
eine Überlastung. Bloß eben nicht mit Strom weit über
Nennstrom des Kreises, sondern weit darunter!

Aber im Urpost klang es so, als ob es direkt beim Einstöpseln losbrannte. So schnell geht das selbst bei einer Kontakt-Verlustleistung von 50 W niemals. Ich habe schon öfter mal getestet, wie sich Stecker bzw. deren Kontakte von Wärme erzeugenden Geräten erhitzen, wenn man sie nur ganz leicht an die Kontakte der Dose hält und war jedes Mal überrascht, dass das auch nach Minuten noch nicht allzu heiß war.

Die Ursache war dann mit großer Sicherheit ein ganz mieser
Übergangswiderstand von Stecker zu Dose oder ein lockeres
Kabel in der Dose.

Das muss also wirklich seeeeehr mies gewesen sein.

Ich gehe nicht davon aus, dass da ein Kurzschluss war.
Schmorende Dosen und Verteiler sind nicht so selten.
Habe ich selbst schon öfters gesehen, obwohl ich beruflich
kein Strippenzieher bin.

Und ich habe da schon viel Laienmurks gesehen, der wundersamerweise irgendwie trotzdem immer brandlos durchgehalten hat…

Genau! Außerdem kann man auch einfach mal den Hinweis geben,
dass die Benutzung von Verteilern nicht generell gefährlich
ist, sondern vor allem die Überlastung mit zu hoher
elektrischer Leistung angeschlossener Geräte.
TV, Drucker, PC und Lampen sind in Summe aber unkritisch.

Bei Heizgeräten sieht das ganz anders aus.

Das sehe ich jeden Tag auf Arbeit, wo (und das ausgerechnet bei einem Energieversorgungsunternehmen) zwei einfache und eine Doppelkaffeemaschine in einem Dreier-Verteiler stecken, der noch mit 1,0 mm² verdrahtet ist. Wenn da mal alle vier Maschinen (zusammen rund 4 kW, sofern noch 230 V gehalten werden würden) gleichzeitig eine komplette Kanne Kaffee machen sollen, wird’s auch brenzlig… Und heute erst war der Elektriker da, der alles prüft und überall neue Marken draufklebt. Der Verteiler ist beanstandungslos durchgegangen - Hallooo!? Unserem Abteilungs-Brandschutzbeauftragten scheint das auch noch nicht aufgefallen zu sein…

Gruß,
Marius

Vielen Dank für Eure Antworten bisher. Zusammengefasst kann man also sagen, dass ich ohne Angst haben zu müssen die Steckdose wieder nutzen kann.

Trotzdem werde ich aber die alte Mehrfachsteckdose demnächst gegen eine neue deutlich teurere Mehrfachsteckdose mit Überspannungsschutz ersetzen und nur noch die kommt dann in die betroffene Steckdose.

Mein Problem ist, dass ich mindestens ein 7-8 Meter-Kabel brauche, da ich kein Verlängerungskabel benutzen möchte. Bisher habe ich jedoch keine Mehrfachsteckdose in dieser Länge gefunden. Beim Baumarkt ist bei 3,70 m Schluss. Kennt Ihr vielleicht eins? Und welche Marke ist zu empfehlen? Brennenstuhl?

Danke nochmal an alle !

Mein Problem ist, dass ich mindestens ein 7-8 Meter-Kabel
brauche, da ich kein Verlängerungskabel benutzen möchte.
Bisher habe ich jedoch keine Mehrfachsteckdose in dieser Länge
gefunden. Beim Baumarkt ist bei 3,70 m Schluss. Kennt Ihr
vielleicht eins? Und welche Marke ist zu empfehlen?

Beim schnellen Googeln fiel mir das ins Auge:

http://www.kab24.de/kabel-adapter/artnr~7200~func~de…

Ist zwar erschreckend, dass da bei der kürzesten Variante noch eine 1,0-mm²-Leitung dran ist, aber für die 10-m-Variante interessiert das ja nicht. Allerdings hat das Teil weder Schalter, noch sonstige Zusatzausstattung.

Ansonsten sind mir noch die Mehrfachsteckdosen für Baustellen- und Außeneinsatz bekannt. Die sind wasser- und staubgeschützt, zwar für die Wohnung optisch gewöhnungsbedüfrtig, aber in der Regel sieht man davon ja eh nicht viel. Meistens hat man dafür 10 m 1,5-mm²-Leitung dran und oftmals einen Schalter. Sowas sollte auch in vernünftigen Baumärkten zu haben sein, neulich gab’s die Dinger auch bei Lidl für günstig Geld.

Wenn das alles nichts ist, fällt mir noch eine Variante ein: Es gibt nämlich auch Selbstbau-Mehrfachsteckdosen ohne Leitung zu kaufen, meines Wissens auch mit Schalter. Lass dir von einer fachlich versierten Person, im Idealfall einem Fachbetrieb, eine entsprechend passend lange Leitung mitsamt Stecker dranbauen (dauert 10 min und kostet maximal 'nen Zehner) und alles wird gut.

Gruß,
Marius