Guten Abend zusammen
Ich bin neu hier im Forum, deshalb hoffe ich auf ein wenig Verständnis, falls ich einen falschen Bereich für das Thema gewählt habe oder falls ich zu viel Blödsinn geschrieben habe ^^ Ich hoffe ja mal, das ist nicht der Fall. Ansonsten, hallo alle und ich hoffe, dass ich euch auch bei einigen Fragen helfen kann.
Mich plagt seit einiger Zeit ein Problem, welches ich aber einfach nicht wirklich nachvollziehen kann
Erst mal kurz zur Information, ich bin 17 Jahre alt, männlich, habe einen älteren Bruder, meine Eltern leben seit (11,12???) Jahren geschieden, gehe momentan auf ein Gymnasium und in die 11. Klasse.
Nach der Scheidung war mein Vater einige Jahre im Gefängnis und hat nach seinem Aufenthalt dort noch ein Jahr bei uns gelebt. Seitdem haben sich meine Eltern endgültig getrennt, allerdings habe ich zu beiden Elternteilen noch ein sehr enges und gutes Verhältnis.
Mein Bruder ist als jugendlicher zu seinem (ja seinem, nicht meinem ^^) Vater gezogen und einige Jahre später wieder zu uns gezogen.
Als Baby soll ich wohl sehr viel geschriehen haben,
im Kindergarten war ich stark übergewichtig und wurde größtenteils gemobbt. Dieser Zustand hielt bis Anfang 9te Klasse an. Dann habe ich in recht kurzer Zeit 20 Kilo abgenommen und seitdem gibt es auch keine Mobbinganfälle mehr.
In der Grundschule hatte ich herausragende Noten welche auch bis Ende 6ter Klasse angehalten haben. Bis dahin hatte ich immer meine Hausaufgaben, war ordentlich mit meinen Sachen, Unpünktlichkeit ging gegen all meine Grundprinzipien.
Allerdings hatte ich schon seit der 1. Klasse erhebliche Probleme mit dem Kontakt anderer. Wenn ich das Gefühl hatte ungerecht behandelt zu werden bin ich vollkommen ausgerastet, hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und dann kam es zu sehr vielen Auseinandersetzungen. Diese Ausraster haben in der 6. Klasse aufgehört und ich habe auf ungerechtes Verhalten oder Mobbing Attacken kaum noch reagiert.
Vielleicht hilft der kleine Lebenslauf bei der Analyse der Probleme ^^ Nun zur Problematik
Mein Verhalten hat sich komplett verändert.
In der Schule mache ich kaum noch mit, bin geistig abwesend. Zuhause mache ich genauso „viel“ für die Schule und selbst das rausholen von meinen Büchern ist mir zu viel. Das dürfte jetzt wie Faulheit rüberkommen, aber im Gegensatz dazu würde ich annähernd jeden Gefallen für meine Freunde tun, wenn meine Mutter sagt, dass ich etwas bestimmtes im Haushalt erledigen soll, tue ich es sofort und wenn wir Gruppenarbeiten haben und ich für meine Gruppe verantwortlich bin, arbeite ich auch Zuhause, nur leider immer im letzten Moment.
In die Schule komme ich jeden Tag!!! zu Spät, dabei wohne ich nur einige Minuten von mir entfernt und das blöde dabei: Ich denke nicht „kein Bock“ sondern ich nehme mir immer fest vor pünktlich dort zu erscheinen und versage einfach immer wieder.
Meistens, wenn ich auf dem Weg zur Schule bin und weiß, dass ich zu Spät komme denke ich: „Du schaffst es eh nicht rechtzeitig, da brauchst du auch gar nicht hin gehen.“ Und so ist es in vielen Dingen. Auch in der Schule. Sage ich einmal etwas falsches denke ich entweder: „Ach, ich kann das eh nicht“ und bin von da an geistesabwesend oder ich denke: „Dieser …lehrer ist vollkommen inkompetent“ und bin von da an den ganzen Tag wütend auf die Welt. An sich möchte ich alles perfekt machen (habe ich wohl von meiner Mutter) aber im Gegensatz zu ihr, gebe ich sofort! auf wenn etwas nicht perfekt klappt. Nehme ich mir vor abzunehmen kann ich das locker durchhalten - esse ich dann aber einmal etwas zu viel, denke ich „ach was solls, du packst es eh nicht“ und esse dann 4x so viel wie normal
Zudem verfalle ich recht oft in Trauerzustände, allerdings sind sie nicht zufällig. Als Beispiel nehme man Menschen. 3 Mädchen stehen hinten, zeigen auf mich und fangen an zu lachen. Erstmals reagiere ich nicht darauf. Aber nach einigen Minuten „Wieso haben die gelacht? - Können die mich nicht leiden? - Oder bin ich so hässlich? - Oder beides? - Kein Wunder, bei Frauen habe ich kaum Chancen - Allgemein mag mich kaum einer - Wahrscheinlich mag mich meine Mutter noch nicht mal - Deshalb regt sie sich auch nur auf über mich - Wofür lebe ich überhaupt noch, wenn mich keiner mag? - Drecks Leben, ich wünschte ich wäre tot, dann wäre all der Schmerz vorbei“
So steigert sich das bei mir von einer recht belanglosen Situation in Tausende hinein. Meistens kommt es zu Steigerungen in rasende Wut, die ich Zuhause an die Wände auslasse. Wenn ich dabei was kaputt mache, hasse ich mich dafür und dann wechselt diese Wut in Trauer und ich fange an zu schreien und zu heulen, und ich habe mich in solchen Situationen auch einige Male geritzt. Aber ich habe meine „Ausraster“ in der Gegenwart von Menschen immer zurückgehalten und habe sie dann Zuhause solange ich alleine war rausgelassen. Nur in der Grundschule kamen die auch in der Gegenwart von anderen vor und einmal sind sie bei meiner Mutter herausgekommen, allerdings wurde ich NICHT!!! gewalttätig und das wäre auch das letzte, was passieren könnte.
Meistens fühl ich mich nach dieser trauephase einfach nach … nichts und verspüre außer dem Wunsch zu sterben nichts mehr.
Und im allgemeinen hasse ich mich selber und es gab auch schon Situationen, wo ich einem Selbstmord bevorstand (aber mir dann selber gesagt, sowas darfst du dir nicht antun, deine Mutter würde es treffen)
Naja, würde es sie nicht geben, hätte ich auch wortwörtlich keinen bock mehr zu leben ^^ Und diese EInstellung zu ändern hab ich schon probiert und es ist einfach chancenlos
In der Gegenwart von Menschen fühle ich mich sehr unwohl, besonders bei dem weiblichen Geschlecht. Muss mich auch sehr zusammenreißen, um mit einer Frau kommunizieren zu können. Allerdings bin ich ein Freund von Diskussionen und in Argumentationen steigt sich mein Selbstvertrauen von 0 auf 100 und bin wahrscheinlich dadurch auch anderen meist überlegen.
In solchen diskutiven Gesprächen vergesse ich auch meine Schüchternheit und werde doch ziemlich gesprächsfreudig ^^
Beim Psychologen war ich schon. Wir hatten ein recht ausgiebiges Gespräch und danach habe ich 2 Tests durchführen sollen.
Die Ergebnisse in Kurzform:
Nach dem Gespräch: Er ist sehr sensibel und recht schüchtern. Er scheint ein sehr netter junger Mann zu sein (juhu )
Nach den Tests:
Depressionsausprägung - 96 %
Stark ausgeprägte Minderwertigkeitskomplexe - Insbesondere bei Gleichaltrigen (-.-)
Mir wurde eine Gruppentherapie vorgeschlagen, die alle 2 Wochen stattfindet. Auch wenn ich mich in der Gruppe wohl fühle, spüre keine wirkliche Verbesserung bei mir.
Jetzt frage ich euch.
Sind es vielleicht nicht nur Depressionen die mich beklagen oder darf ich mich mit ihnen zufrieden geben?
Woher kommen diese Depressionen überhaupt, oder wieso Verfall ich so schnell in Trauerzustände / Wutzustände?
Woher kommt diese Lebenseinstellung, dass tot zu sein besser ist? Ich sehe ja bei meinen Freunden, bis auf Ausnahmen liegt ihnen ihr Leben am Herzen, wieso bei mir nicht?
Kann ich vielleicht selber etwas tun, um meine Stimmung zu verbesseren und vielleicht auch etwas gegen diese Wut und den Selbsthass?
Und, habt ihr noch irgendwelche fragen?
Ich finde es toll, dass ihr meinen elend langen Text (mehr oder weniger ) gelesen habt, und würde mich bei Hilfestellungen, Ideen, Antworten und Meinungen sehr freuen!
Liebe Grüße
Euer SomeTime =)