Genitiv und Dativ ins deutsche übersetzen - Latein ?

Könnt ihr mir an ein paar Beispielen erklären wie man das macht ?

Danke im voraus !

Ganz genau gesehen, musst du wissen, welche Funktionen das Verb von den anderen Wörtern verlangt, und welche Funktion in welchem lateinischen Fall stehen muss, und wie man diese Funktion dann auf deutsch ausdrückt.

Bsp: Amicae flores donavi.
Ich hab meiner Freundin Blumen geschenkt.
Das Verb donare (und auch das deutsche schenken) braucht ein „wem habe ich geschenkt?“ -> das ist der Dativ! Die zweite Funktion in diesem Satz ist „was habe ich geschenkt?“ -> das ist der Akkusativ.

Du siehst also: du musst immer als erstes das Prädikat übersetzen und dich so an den Satz herantasten.

Bsp. 2: Haec domus patris est.
Dies ist das Haus des Vaters. Die Funktion geht hier nicht vom Verb aus, es ist etwas banaler: der Genitiv drückt die Herkunft aus.

Dann gibt es noch einige Verben, die den Genitiv als Objekt verlangen:
Bsp. 3: Sacculi oblitus sum. Ich habe meinen Geldbeutel vergessen.

Und dann musst du halt bei manchen Verben aufpassen, die auf Latein einen Dativ verlangen, auf Deutsch aber Akkusativ und umgekehrt. Es ist ja schließlich eine ganz andere Sprache. Englisch kann man auch nicht wortwörtlich übersetzen :wink:

liebe lena,
im lat. gibt es mehrere gen u.dat.formen:
gen.partitivus, teilungs genetiv: quis vestrum ?-wer von euch
gen.subjectivus und objectivus: amor patris-die liebe des vaters(vater ist subj.der liebe) oder die liebe zum vater (vater ist objekt der liebe)
gen.qualitatis-vir summi honoris-ein mann von höchster würde
der dativ:
als objekt bei bestimmtem verben: studeo litteris-ich bemühe mich um die wissenschaft; medeor tibi-ich heile dich; persuadeo tibi-ich überzeuge dich.
dat.possesivus besitzdativ-mihi domus est-mir ist ein haus=ich habe ein haus
dat.commodi: dat des interesses-mihi gaudio est-mri gereicht etwas zur freude, mihi dolori est-es gereicht mir zum schmerz; ist immer ein doppelter dat.
lg tuissimus michael

Genitiv und Dativ in Latein sind meistens dem Deutschen ähnlich, ausser bei einigen Präpositionen oder bei Verben, die einen bestimmten Fall gebrauchen.
Ein Beispiel wäre:
puella (Nom): das Mädchen
puellae (Gen): des Mädchens
puellae (Dat.): dem Mädchen

Das ist schwer so allgemein zu beantworten. Am einfachsten ist es, die Übersetzung aus dem Zusammenhang zu erschließen, es sei denn, es sind feststehende Wendungen, die den Genitiv oder Dativ enthalten, die muss man dann halt einfach lernen.
Genitiv der Zugehörigkeit ist einfach: Hortus avi - der Garten des Großvaters (wessen?)
Ähnlich ist der Gemitiv der Zugehörigkeit: Haec domus est patris - dieses Haus gehört dem Vater (ist des Vaters)
Genitiv der Beschaffenheit:
Res magni pretii - eine Sache von großem Wert/eine wertvolle Sache.
Das sind nur einige Beispiele, es gibt noch mehr Genitive.
Dasselbe gilt beim Dativ: er kann ein Objekt bezeichnen (wem?): amicus mihi adest - der Freund hilft mir.
Dativ des Besitzers: Avo Hortus est - dem Großvater gehört ein Garten.
Dann gibts noch den Dativ des Zwecks, des Vorteils und des Urhebers.
Hoc magno usui est - dies ist von großem Nutzen.
Homo non sibi soli vivit - der Mensch lebt nicht für sich allein.
Liber tibi legendus est - dieses Buch muss von dir gelesen werden.
Vielleicht hilfts dir ja…
Grüsse

  1. Der Genetiv steht zur Ergänzung bei Substantiven, Adjektiven und Verben. In der Deklination eines Nomens ist er der zweite Fall. Der Genetiv gibt den Bereich an, dem ein Nominalbegriff angehört oder auf den ein Verbalbegriff sich erstreckt, Er wird vornehmlich als Attribut verwendet.
    Beispiel bei einem Nominalbegriff: Amor matris- die Liebe der Mutter
    Beispiel bei einem Verbalbegriff: Meminimus beneficiorum - wir erinnern uns der Wohltaten.
  2. Der Dativ ist der Kasus des entfernteren Objekts. Er nennt auf die Frage wem? die beteiligte Person oder Sache. Er ist der dritte Deklinationsfall.
    Beispiel: favere poetis - den Dichtern gewogen sein
    Näheres siehe: Albert Linnenkugel, Ars Latina, Lateinische Grammatik, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn

Gern bin ich behilflich, aber was soll ich tun? Lateinischer Dativ ins Deutsche?
Beispiel: discipulae (von discipula: Schülerin)>ich gebe (wem?) der Schülerin mein Buch.
Genitiv: wessen?
Fantasiesätze bilden.
Oder war es das nicht?
Vale!

Hallo,

zunächst mal: Was ich hier schreibe, bezieht sich auf die jeweilige Grundbedeutung des Genetiv und Dativ. Es gibt in beiden Fällen auch noch jede Menge abweichende Bedeutungen, aber die sind so umfangreich, daß es gar nicht möglich wäre, die hier alle zu erläutern. Dazu müßtest Du schon mal in der Grammatik nachlesen oder es Dir direkt von jemandem erklären lassen.

Zum Genetiv: Du hast in der Regel richtig übersetzt, wenn die Übersetzung eine sinnvolle Antwort auf das Fragewort „wessen“ darstellt. Also, z.B.:

domus PATRIS = das Haus DES VATERS
(„WESSEN Haus?“)

Etwas komplizierter wird es häufig in Formulierungen wie:

amor PATRIAE.

Da sollte man meinen, gemeint sei „die Liebe DER HEIMAT“. Könnte theoretisch auch sein, sofern es so tatsächlich in den Zusammenhang paßt. Wahrscheinlicher ist aber, daß „die Liebe ZUR HEIMAT“ gemeint ist.

Wir haben hier zwei verschiedene Funktionen des Genetivs; mit Fachausdruck nennt man das Genetivus subiectivus (1. Beispiel) und Genetivus obiectivus (2. Beispiel). Beide zusammen könnte man in einem zusammenhängenden Beispiel wie folgt darstellen:

amor meus PATRIAE et PATRIAE amor MEI.

„meine Liebe ZUR HEIMAT (obiectivus) und die Liebe DER HEIMAT (subiectivus) ZU MIR (obiectivus)“.

Beim Dativ ist die Übersetzung in der Regel richtig, wenn sie eine sinnvolle Antwort auf die Frage „wem?“ darstellt. Also z.B.:

Librum MIHI dedit. (= Er hat MIR das Buch gegeben.)

(WEM hat er das Buch gegeben?)

Auch hier gibt es wieder Abweichungen. Was öfter schon mal vorkommt, ist, daß der Dativ auch eine Antwort auf die Frage „wo?“ darstellt. Da mußt Du ausprobieren, was eher vom Zusammenhang paßt.

Und, wie gesagt, um alle Möglichkeiten zu überblicken, hilft eigentlich nur ein Blick in die Grammatik oder Üben mit jemandem zusammen, der Ahnung hat.

Liebe Lenamouse, das ist etwas viel verlangt! Grundsätzlich gilt für jede Übersetzung aus jeder anderen Sprache, dass sie oft einen Kasus anders verwendet als unsere Sprache, das ist das Problem. Umfassend wird deine Frage in einer guten Lateinischen Grammatik beantwortet. Da wirst du auch sehen, dass ich mehrere Seiten zur Beantwortung brauchen würde.
Sorry und viel Erfolg
Klaus

Der Dativ beantwortet in den allermeisten Sätzen die Fragen wem bzw. für wen; der Genitiv hingegen die Frage wessen. In welchem Kasus die lateinische Form steht, kannst Du gut an der Endung erkennen.

tut mir leid. Die Frage ist so allgemein gestellt, dass man sie schlecht beantworten kann. vielleicht solltest du ein paar Beispiele liefern, damit klar wird, was du meinst.