Hallo, „Fox 85“
Ihre Frage ist gerade auf meinem Monitor gelandet. Hier die relevanten Fakten:
Ein Narbenkeloid (und um e3in solches handelt es sich wohl bei Ihnen, hat stets zwei Ursachen:
Einerseits muss eine Hautläsion vorangegangensein ; diese kann sehr unterschiedlicher Natur sein (Verbrennungen, Operationsnarben, vernarbte Entzündungsherde etc.)und hat lediglich die Bedeutung der Manifestations einer schon zuvor bestehenden (wahrscheinlich genetischen) Disposition.
Anderseits - wichtiger - besteht eine meist angeborene, selten erworbene Disposition zu überschiessenden Narbenbildungen, nämlich zur Bildung von Keloiden. Diese individuelle Disposition ist in der Regel bislang hinsichtlich ihrer genetischen Struktur noch nicht erfasst und damit auch nicht behandelbar / ausschaltbar.
Diese Prinzipien der kausalen Pathogenese (= ursächliche Entsteheung) von Keloiden bedeutet an sich, dass jede neue Hautläsion die Gefahr beinhaltet, dass sich erneut ein Keloid bildet.
Per Saldo bedeutet das für Sie, dass (auch) jeder Versuch einer operativen Entfernung Ihres Keloids die Gefahr einer neuerlichen Keloidbildung beinhaltet. Dabei ist es ohne Bedeutung, mit welcher Technik (Skalpel, elektrisches Messer, Laser, Hochdruck-Skalpel oder was sonst auch immer) der Eingriff vorgenommen wird.
Praktisch kann also jeder Korrekturversuch nur das Ziel haben, die neuerlich zu erwartenden Keloide an eine nicht unmittelbar sichtbare Stelle zu verlagern und/oder die neuerlichen Keloide aesthetisch „ansprechender“ werden zu lassen. Aber auch dafür gibt es keine Garantie.
Was also tun? Am besten: Nichts! Die Gefahr, allles durch Korrekturversuche nur noch schlimmer zu machen, ist leider viel zu groß.
Viele gute Wünsche für Sie und einen freundlichen Gruß!
Werner M. Bartsch