Was tun bei Hundeangriff?

Ich war vor drei Tagen mit meiner Freundin, die sehr ängstlich vor Hunden ist, spazieren. Dabei begegnete uns wie schon fast regelmäßig ein Päärchen etwa 15 Meter abseits mit einem freilaufendem Schäferhund. Dieser steuerte direkt auf uns zu, als er uns bemerkte. Den ersten Ruf der Hundehalter zum zurückkommen wurde nicht erhört. Danach reagierten die Hundehalter mit immer panischer werdenden Schreien, damit der Hund zurückkehrt. Dies hat auch nicht geklappt. Der Hund lief direkt auf uns zu und versuchte uns im Rücken zu nähern. Wir blieben immer auf der einen Stelle stehen und drehten uns mit der Position, aus der der Hund uns anzunähern versuchte. Dann sprang er auf uns zu und ich schrie ihn an mit „verschwinde!“ Dann trat ich ihn zwischen Kopf und Schulter. Er griff aber wieder an. Dann erfolgte ein definitif stärkerer Tritt von mir. Danach zog er den Schwanz ein und entfernte sich in niedrigster Gangart. Zunächst legte er sich nach zwei Metern ab um dann zu seinen Herrchen zu laufen. Ich nehme an, der Hund ist nicht verletzt, aber hat sich erschrocken, dass es Gegenwehr geben kann.
Es tut mir ja sehr leid, das Tier verletzen zu müssen, nur weil die Hundehalter nicht in der Lage oder fähig sind, ein Tier zu erziehen bzw. zu halten. Es stellt sich für mich nur die Frage: wie soll das weitergehen? Nicht jeder ist in der Lage, einen Hundeangriff abzuwehren - und das muss ja auch nicht sein. Aber was muss in zukunft geschehen, damit man einfach sorgenfrei spazieren gehen kann, ohne dass ein Hund auf einen zuspringt, auch wenn er nur einfach schnüffeln will? Es kann doch nicht sein, dass ich mich den Gewohnheiten der Hunde unterordnen muss?

Hallo Segelflieger,
nein, der Mensch muss sich dem Hund und anderen Tieren nicht unterordnen! Ich ärgere mich auch immer wieder über viele Hundehalter obwohl ich selber einen Hund habe! In vielen Städten gibt es die Anleinpflicht an der sich leider nur wenige Hundehalter auch halten. Abgesehen davon ist es mehr als sträflich einen Hund frei laufen zu lassen der nicht aufs Wort gehorcht. Selbst wenn der Hund nicht beisst hat er nicht das Recht Menschen nach belieben anzuspringen, doch das liegt weniger am Hund als am Halter. Wie oft habe ich mich schon geärgert wenn frisch gewaschene Klamotten von Hundetatzen „verschönert“ werden und der Hundehalter nur die Schultern zuckt. Ebenso ein ständiges Ärgernis die Hundehaufen. Halter schauen noch ihrem Hund beim sch…freudig zu und gehen beschwingt weiter, unmöglich und unglaublich. Jeder der verantwortungsvoll mit Mensch, Umwelt und Tier umgeht hat Kotbeutel in der Tasche und nimmt die Hinterlassenschaft seines Hundes auf, für meinen Mann und mich selbstverständlich! Ich bin dafür das viel mehr Ordnungshüter eingesetzt werden, sie würden sich durch Anzeigen selbst finanzieren, so kostet es hier einen Hund ohne Leine laufen zu lassen 40 Euro ebenso den Haufen liegen zu lassen. Es nützt nichts wenn Schilder stehen und Keiner da ist um eine Anzeige zu schreiben.
Ihr Verhalten kann ich nur begrüßen, schließlich haben sie sich und ihre Freundin beschützt, da hat auch kein Hundehalter das Recht sie zu verurteilen falls der Hund verletzt wurde. Wie gesagt: mehr Geldstrafen, mehr Anzeigen bis zur Wegnahme des Tieres, dann wird auch ein Spaziergang wieder Freude machen ohne Sorge vor einem Biss oder Tritt in einen Haufen! Meine Meinung als verantwortungsvoller Hundebesitzer!

Hallo!

Gut dass du nicht weggelaufen bist! Bei einem Hundeangriff sollte man stock steif auf der Stelle stehen bleiben, die Arme vor der Brust verschränken (auch um das Gesicht zu schützen)und den Hund nicht direkt ansehen. Der Hund hört dann schnell auf mit seinen Attacken. Diese Tips sind aber im Notfall wohl kaum zu befolgen (auch wenn sie einem geraten werden),da man ja Angst hat, sich wehren oder flüchten möchte und seinen „Gegner“ im Blick behalten… Trotzdem ist das Wissen gut, man kann sich ja daran orientieren.
Weglaufen oder mit heller Stimme schreien ist im Falle eines Hundeangriffs nämlich nicht gut, denn der Hund könnte das als Aufforderung sehen den Flüchtenden zu verfolgen.
Der Hundehalter hätte seinem Hund sofort hinterherlaufen sollen um ihn mit der Hand und der Leine zurückzuhalten. Falls er den Namen des Hundes gerufen hat und nicht ein Kommando um ihn zurück zu holen, dann hat er damit einen Fehler gemacht. Der Hund kann den Ruf seines Namens als „Anfeuerung“ verstehen.
Das ist alles was ich dir zum Thema erzählen kann. Ich hoffe es hat dir zumindest ein bisschen weiter geholfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Anna

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Hallo,
vielen Dank für die nette und liebe Antwort auf meine Frage!
Es ging mir nicht darum, Selbstbestätigung zu finden, sondern die Situation, die ich erlebt habe und auch mein Verhalten nachträglich bewältigen zu können. Ihre Antwort hat mir in meiner Überlegung nach dem Vorfall sehr geholfen und erleichtert es mir, damit fertig zu werden.
Mir liegt es wirklich sehr fern, Tiere zu verletzen. Ich habe großes Interesse an der Natur und dem Artenschutz der Fauna und gefährdeten Tierarten. Mich reizt es nun auch einen Hund zu halten und ihn sozial zu erziehen. Leider habe ich nicht die zeitlichen als auch räumlichen Voraussetzungen für dieses Vorhaben.
Ich bedanke mich herzlich und wünsche Ihnen alles Gite für die Zukunft!

Viele Grüße,
Matthias

Hallo,
vielen Dank für die nette und liebe Antwort auf meine Frage!
Es ging mir nicht darum, Selbstbestätigung zu finden, sondern die Situation, die ich erlebt habe und auch mein Verhalten nachträglich bewältigen zu können. Ihre Antwort hat mir in meiner Überlegung nach dem Vorfall sehr geholfen und erleichtert es mir, damit fertig zu werden.
Mir liegt es wirklich sehr fern, Tiere zu verletzen. Ich habe großes Interesse an der Natur und dem Artenschutz der Fauna und gefährdeten Tierarten. Mich reizt es nun auch einen Hund zu halten und ihn sozial zu erziehen. Leider habe ich nicht die zeitlichen als auch räumlichen Voraussetzungen für dieses Vorhaben.
Ich bedanke mich herzlich und wünsche Ihnen alles Gite für die Zukunft!

Viele Grüße,
Matthias

Den Schreck und die Angst kann ich verstehen. Man weiß nie, ob der freilaufende Hund vielleicht doch mal zuschnappt. Die Größe spielt da keine Rolle. Meist sind die „Kleinen“ den „Großen“ da voraus, nur die Zähne greifen nicht so tief.
Aber Hunde nur angeleint zu führen finde ich auch nicht richtig. Es liegt am Hundehalter seinen Hund zu erziehen, dass er nicht andere belästigt. Viele Hunde sind auch nur neugierig und wollen begrüßen. Nur - wann weiß man das?
Aber Hunde und Hundehalter als Schikanierer der nicht hundeliebenden Mitmenschen über einen Kamm zu scheren finde ich auch nicht richtig.

Ich weiß, viel zu spät, aber vielleicht hilft dir das:

Turid Rugaas: Calming Signals. Die Beschwichtigungssignale der Hunde.

Das Buch behandelt Körpersprache von Hunden und wie man als Mensch mit ihnen in ihrer Sprache kommunizieren kann - ich bin Hundetrainerin und arbeite auch mit aggressiven Hunden über diese Körpersprache, es klappt ganz hervorragend.

Herzliche Grüße
Marion Elstrodt