Kondensation im Sommer

Ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit eine Fensterglasfläche im Sommer zum kondensieren zu bringen.

Wäre es möglich, eine Klimaanlage gegen das Außen stehende Fensterglas zu richten (Ich denke da an eine Plexiglasplatte, die die kalte Luft konzentriert auf das Glas richtet), was dann Innen zur Kondensirrung am Glas führen würde, da der Raum im Sommer aufgeheizt ist.

Wäre das möglich?

Vielleicht könnte mir jemand einen Tip geben, wie ich das am besten und effektivsten bewerkstelligen könnte.

Warum möchtest du das Wasser an der Glasscheibe kondensieren? (Schimmel-/Keimbildung?!)
Wäre es nicht viel besser und effektiver den Raum einfach mit der Klimaanlage zu kühlen?
Bis jetzt versteh ich deine Idee noch nicht so ganz, weitere Infos wären bestimmt hilfreich :wink:
LG

Also, ich bin Bildhauer und möchte im Juli eine Arbeit zeigen, die genau das (ein Kondensierendes Fenster im Juli) zeigt. Es hat keine Realitätsanbindung.

Möchtest du das Fenster dann nur beschlagen lassen (wie wenn man geduscht hat und der Spiegel hat beschlagen), oder müssen wirklich wasserperlen auf dem Fenster zu sehen sein?

Das erste ist bestimmt sehr schwer im Freien zu realisieren, weil die Luftfeuchtigkeit mit Sicherheit nicht ausreicht um ein Fenster beschlagen zu lassen. Ich bin mir auch nicht sicher ob dazu eine Klimaanlage ausreicht, die das Fenster von einer Seite aus anpustet.

Zweiteres wäre auch ohne Klimaanlage realisierbar, wenn du einfach mit einer Sprühflasche Wasser aufsprühst - hat ja den gleichen Effekt.

Bin gespannt auf dein Bild :smile:

Nein, mit einer Sprühflasche auf ein Fenster zu sprühen ist wirklich nicht der Effekt den ich beabsichtige! So einfach ist das nicht! Es soll wirklich eine kontinuierliche kondensation sein. Das einfachste Bild das ich hervorrufen möchte ist ein Fensterglas wie im Winter, nur halt im Sommer.

Hallo,

ich weiß nicht genau, wie der Aufbau aussieht, aber wenn es sich um eine freistehende Glasplatte draussen handelt, sieht es glaube ich schlecht aus. Glas hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität, d. h. es wird schwierig, bei warmem Wetter mit geringer Luftfeuchtigkeit die Glasplatte entsprechend abzukühlen, so dass dort Kondensation stattfinden kann.

Ob Kondensation stattfindet, hängt von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Bei höherer Luftfeuchtigkeit kondensiert Wasser schon bei höheren Temperaturen, bei geringerer Luftfeuchtigkeit braucht man tiefere Temperaturen. Wenn man sich in einem geschlossenen Raum befindet, kann man also auch versuchen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um eher Kondensation an einer Fensterscheibe herbeizuführen. Wie schon oben erwähnt, wird das aber eine Weile dauern, sofern die Klimaanlage lokal überhaupt die geforderte Temperatur erzeugen kann, da das Glas sich nur langsam abkühlt.

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

Freundliche Grüße
Ikarus

Das Problem ist, das die Fensterfläche kondensieren soll, und es nicht das einzige Fenster im Raum ist. Es soll wirklich gesteuert an einem Fenster/Glas stattfinden.

Der Raum:http://klasse.gregor-schneider.de/index.php?page=cur… (der zweite Raum)

Das Fensterglas soll mit kälte direkt „besprüht“ werden. Zwischen Fenster und AC Sprühvorrichtung soll eine Plexiglasplatte für den direkten Anspruch dienen.

Hallo!
Das sollte funktionieren.
Vorraussetzung ist allerdings, das:
a) Die Luftfeuchtigkeit der Umgebung entsprechend hoch ist (>50% besser >60%)
b) Die Scheibe einfach verglast ist (Doppelt oder dreifach verglaste Scheiben sind ja nun mal so ausgeführt, damit nur sehr wenig Kälte/Wärme auf die andere Seite gelangen kann.
c) Dein Geldbeutel entsprechend gefüllt ist, denn das ganze ist relativ Energieaufwendig.

Gruss
Michael

Hallo Mario,

grundsätzlich ist das schon möglich. Es stellt sich nur die Frage nach dem Sinn…
Physikalisch geht es dabei um die relative Luftfeuchte. Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent angegeben.
100% relative Luftfeuchtigkeit gibt die maximale Wassermenge in der Luft an, die bei einer bestimmten Temperatur von der Luft aufgenommen werden kann. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehemen als Kalte. Wird die relative Luftfeute von 100% „überschritten“ bilden sich Wassertropfen in der Luft oder auf Gegenständen.

Bsp: ist warme luft zu 100% gesättigt, hat also eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% und man hält einen kälteren Körper in diese Luft, kühlt sich die zu 100% mit wasser gesättigte warme Luft ab. Da kalte Luft weniger Wasser aufnehmen kann als warme, wird die maximale relative luftfeuchtigkeit der kalten Luft überschritten, wodurch sich dann wassertröpfchen bilden, die sich am kalten Gegenstand anlagern. (Kondensation)

Im Winter geschieht oft was anderes. Wir haben im Winter oft kalte Luft, die eine relative Luftfeuchtigkeit von z.B. 40% hat. Lässt man nun die kalte luft zum Fenster rein, und erwärmt diese, ohne dass von irgendwoher wasser zugeführt wird, z.B. aus der Atemluft oder von Planzen oder Raumbefeuchter usw. sinkt die relative Luftfeuchtigkeit ab. z.B. auf 20%.

würdest du jetzt eine Glasscheibe in den raum stellen und mit einer Klimaanlage die Galsscheibe kühlen, z.B auf die gleiche Temperatur, die draussen herrscht, würde die relative Luftfeuchtikeit in der nähe des Glases wider auf 40% ansteigen. 40% sind aber keine 100% und damit würde sich auch kein Kondensationswasser an der Scheibe bilden.

100% relative Luftfeuchtigkeit werden erreicht bei:

  • 10g Wasser pro Kubikmeter Luft bei 10°C
  • 50g Wasser pro Kubikmeter Luft bei 40°C
  • 100g Wasser pro Kubikmeter Luft bei 60°C
  • 300g Wasser pro Kubikmeter Luft bei 80°C

d.h würdest du 80°C warme Luft mit einer relativen Luftfeuchte von 100% auf 10°C abkühlen, würdest du ca. 290g Wasser in Form von Kondensawasser erhalten.
würdest du aber 80°C warme Luft mit einer relativen Luftfeuchte von 3% auf 10°C abkühlen, würde sich kein Kondenswasser bilden…

Gruss Stefan

Hallo,

also bei einer Luftfeuchte von 50% bei 20°C liegt der Taupunkt bei 9-10°C. D. h. ab dieser Temperatur würde Kondensation stattfinden, wenn sich an der Luftfeuchtigkeit nichts ändert.

Ob die Klimaanlage es schafft, das gegebene Luftvolumen auf diese Temperatur herabzukühlen (i. A. sind Klimaanlagen darauf ausgelegt, die Luft auf eine menschenfreundliche Temperatur von etwa 20°C zu bringen) müsste man wohl ausprobieren. Wenn man mit einer Abschirmung das Luftvolumen verringern kann, und die Kondensation dann nur auf eine oder ein paar wenige Scheiben aus dem ganzen Fenster beschränkt, könnte es vielleicht klappen.

Dazu muss man aber noch bedenken, dass es unterschiedliche Art und Weisen gibt, eine Kühlung zu bewirken; einige befeuchten die Luft, einige entfeuchten die Luft, was es dann wieder schwieriger macht, Kondensation herbeizuführen.

Das alles macht es schwer, die Situation abzuschätzen, am besten wäre es wohl, die Sache auszuprobieren, wenn das nicht mit zu viel Aufwand verbunden ist.

Viel Erfolg noch bei deinem Experiment.
Gruß
Ikarus

Schon mal vielen Dank an alle für die Hilfe und die physikalischen Erklärungen.

Ich hatte da noch eine Idee. Wäre es nicht am einfachsten hinter eine Fensterglasscheibe eine Plexiglasscheibe zu bringen (geklebt, Seiten verspachtelt, so dass keine Luft rein kommt), in der unten ein bisschen Wasser ist.

Die Sonne hitzt das Fenster auf, die Feuchtigkeit verdampft zwischen Fenster und Plexiglas, die Luft hat eine hohe Luftfeuchtigkeit, das Fenster kondensiert.

Dann müsste doch der Effekt von Schwitzwasser auch eintreten. Zwar nicht so cool, wie mit der Klimaanlage, aber dafür einfacher in der Realisierung.

Hi Mario,

interessante Idee - ich frage lieber erst gar nicht, warum du das machen willst :wink:

Naja, das Prinzip hast du ja raus, daß warme Luft an kalten Oberflächen kondensiert…

Aber Tipps kann ich dir keine geben, müsste auch erst mal tüfteln…

Viel Erfolg beim basteln :smile: