Älter werden und Sexualität

Hallo,
wie ist es mit dem zunehmenden Alter,
wird man dann verklemmter über Sex zu reden?

Hallo,
wie ist es mit dem zunehmenden Alter,
wird man dann verklemmter über Sex zu reden?

vielleicht bin ich noch nicht alt genug :smile:
Aber ich gehe davon aus, dass es eine Frage der Vergleichs"alter" ist.

Freier als jetzt mit 44 war ich jedenfalls noch nicht… keine Ahnung, ob das wieder rückläufig sein wird :smile:

aufmunternde Grüsse
Ulli

wie ist es mit dem zunehmenden Alter,
wird man dann verklemmter über Sex zu reden?

Hallo, Toro,
nein, ich habe nicht den Eindruck und ich glaube es auch nicht.
Wenn viele Menschen meiner Generation nicht frei über Sexualität sprechen mögen oder können, liegt das eher an der Erziehung.

Noch bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde über dieses Thema nicht gesprochen. Der gesamte Bereich „Sexualität“ wurde mit Schweigen übergangen oder höchstens umschrieben.

Erst mit Oswald Kolle, dem Film „Helga“ und der Dr.Sommer-Seite in Bravo kam die "sexuelle Revolution so langsam in Gang und zaghafte Ansätze zu einer Sexualaufklärung in den Schulen wurden - z.T. gegen heftigen Widerstand - gemacht.

Jung gewohnt, alt getan - Es werden also die „alten Alten“ eher nicht „darüber“ reden, die Jüngeren aber eher.

Während ich dieses schreibe, merke ich, wie unwohl ich mich selbst fühlen würde plump und platt über Sexualität zu sprechen. Aber ich bin ja auch in den 40er Jahren groß geworden.

Gruß
Eckard

Grüß dich Eckard,

Während ich dieses schreibe, merke ich, wie unwohl ich mich
selbst fühlen würde plump und platt über Sexualität zu
sprechen. Aber ich bin ja auch in den 40er Jahren groß
geworden.

Und ich dachte mit Mitte 20 nimmt man sowas wie die 68er auch noch mit.

Die Jungs waren damals doch auch um die 20?
Ich dachte immer Leute deines Alters gehören auch noch in die berühmt berüchtigte 68er Generation. So kann man sich täuschen.

Gruß Marion

Hallo,
wie ist es mit dem zunehmenden Alter,
wird man dann verklemmter über Sex zu reden?

Hallo auch!

Ich denke, mit zunehmendem Alter, redet man darüber bei weitem freier als in der Jugend.
Wieso solte man verklemmter werden?
Schließlich hat man die Befreiungsbewegungen zu diesem Thema ja unmittelbar mit erlebt und ein gut Teil Erfahrung auf dem Gebiet.

Bemerkenswert, wie offen man häufig gerade mit Frauen über 40 darüber sprechen kann und was man alles dabei erfährt.
Unter Männern wird das ja wohl nach Schema X in jedem Alter abgehandelt.

Wer etwas über den Menschen und sein Tun und Lassen erfahren möchte, wird dieses Thema, das mit zu den Haupttriebfedern menschlichen Handelns gehört, uns soviel Lust, aber häufig auch soviel unfreiwillige Komik bringt, nicht ausklammern können.

Verklemmte findet man natürlich in jeder Altersstufe, aber ich habe den Eindruck bei der Jugend mehr als bei den Älteren, bei Männern mehr als bei Frauen.

Schwierigkeiten habe ich allerdings, wenn, was in meinem Beruf häufig vorkommt, fremde Kinder mich etwas zu diesem Thema fragen.
(Auch da sind Mädchen offener als Jungs.)
Da sag ich dann schon mal: „Das musst du deine Eltern fragen!“
Schließlich möchte man der elterlichen Sexualaufklärung nicht vorgreifen und auch nicht in einen zweifelhaften Ruf geraten.

Gruß, Nemo.

Freier als jetzt mit 44 war ich jedenfalls noch nicht…
keine Ahnung, ob das wieder rückläufig sein wird :smile:

aufmunternde Grüsse
Ulli

Hallo Ulli,

das Problem mit dem Älterwerden ist, dass man immer mehr aus der Praxis in die Theorie gerät. :frowning:

Viel Spaß noch!
Gruß, Nemo.

Hallo Marion,

hier möchte ich mal etwas anmerken, was mir wichtig erscheint.
Auch ich, obwohl etwas später geboren als Eckard, gehöre nicht zur 68er Generation!
1945 geboren, war ich 1968 bereits verheiratet, (damals heiratete man noch in diesem Alter) und hatte andere Sorgen als sexuelle Befreiung usw.
Man hat die damaligen Ereignisse zwar mit Interesse verfolgt, aber man gehörte einfach nicht dazu.
Außerdem schreibt Eckard ja „plump und platt“ und das wäre erst mal eine Definitionsfrage!

Gruß, Nemo.

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Hallo Torro,

wie ist es mit dem zunehmenden Alter,
wird man dann verklemmter über Sex zu reden?

in Erweiterung zu Eckards Ausführungen möchte ich noch beitragen:

  • freier reden kann man, wenn man das gelernt hat.
  • freier über Sex reden bedeutet aber nicht, über jede dämliche Zote zu lachen.
  • Wer mit „darüber redet man nicht“ groß geworden ist, der tut sich vermutlich in jedem Alter schwer.
  • frei über Sex rede ich mit meinem Partner und einer vertrauten Freundin, den Rest der Welt geht das nichts an.

Gruß, Karin

Und ich dachte mit Mitte 20 nimmt man sowas wie die 68er auch
noch mit.

Hallo, Marion,
natürlich habe ich bei den „68ern“ mitgemischt. Aber der geistige Aufbruch dieser Jahre bestand ja in erster Linie aus einem politischen Umdenken. Wir haben also heftigst über StaMoKap (Staats-monopolistischen Kapitalismus) und solche Dinge diskutiert, haben Wahlkämpfe bestritten oder für und gegen alles mögliche und unmögliche demonstriert. Nur wenige gingen so weit wie die Berliner Kommunarden. Klar, auch wir fanden Uschi Oberweitemeier hübsch.

Das alles aber konnte nicht unsere Erziehung der frühen Jahre speziell auf solch sehr privatem Gebiet verdrängen. Du darfst nicht vergessen, erst 1960 kam mit Anovlar die erste „Anti-papi-Pille“ auf den Markt und wurde auch zunächst nur an Verheiratete verschrieben. Kondome waren damals mehr oder weniger nur verschämt in der Apotheke oder beim Frisör unter der Ladentheke zu kaufen (und man schämte sich fast zu Tode, wenn man danach fragte)- ganz abgesehen davon, dass sie in etwa den Look und Feel von Fahrradschläuchen hatten und vergleichsweise teuer waren.

Eine Sprache, wie sie heute z.B. in unserem L&L-Brett geführt wird, die Themen die dort offen behandelt werden, waren für uns damals wirklich undenkbar.

Gruß
Eckard

1 Like

Hi Nemo :smile:

das Problem mit dem Älterwerden ist, dass man immer mehr aus
der Praxis in die Theorie gerät. :frowning:

*lol* neee… so alt bin ich noch nicht :smile:
aber ich finde, dass es mit zunehmendem Alter einfacher wird, unbefangen und frei darüber zu reden.
Sex gehört einfach mehr zum normalen Leben als vor ein paar Jahren. Vor 20 Jahren war es noch peinlich, Kondome zu kaufen - heute kann man problemlos mit den anderen Kunden die Vor- und/oder Nachteile der Sorten diskutieren… es gehört zum Leben dazu!!!

LG Ulli

1 Like
  • frei über Sex rede ich mit meinem Partner und einer
    vertrauten Freundin, den Rest der Welt geht das nichts an.

Hallo Karin,

es ist doch wohl zu unterscheiden, ob man über Sex im Allgemeinen oder über das eigene Sexualleben redet.
Obwohl, wenn man die eigenen Erfahrungen in das Gespräch einbringt, die Grenzen manchmal fließend sind.

Ich denke, dass das, was alle (gerne) tun und worüber keiner spricht endlich von seinem Tabu befreit werden sollte.
Leider denken anscheinend viele heute darüber noch genau so wie vor 50 Jahren.

Bezeichnend ist für mich z.B. dass in Film und Fernsehen auch zur Kinderzeit ohne Weiteres gezeigt wird, wie ein Mensch umgebracht wird, dass man aber ´zig Hemmungen hat, zu zeigen, wie ein Mensch gemacht wird.

Gruß, Nemo.

Hallo,
wie ist es mit dem zunehmenden Alter,
wird man dann verklemmter über Sex zu reden?

ich sachs mal so - wer verklemmt ist in jungen jahren (die meisten sind das meiner meinung nach und männer viel mehr als sie selbst zugeben) und nicht aktiv etwas dafür tut weniger verklemmt zu sein, der wird im alter sicher nicht von allein einfach nur so weniger verklemmt…

das gilt übrigens für die meisten erkenntnisse und errungenschaften - das alter kann den vorteil haben - sofern du aktiv was unternimmst - von nüscht kommt nüscht - auch keine lockere einstellung zum sex - sonst würden ja ne menge paare zur goldenen hochzeit sowas von die sau rauslassen - meiner info nach is dem aber eben nicht (automatisch) so:wink:

also wie immer - ohne an sich zu arbeiten geht da nüscht…

LG
nina