Fadenfische - Kampffische

Hallo Leute!

Mal wieder ne Frage von mir:
Ich habe im Moment noch ein 60 Liter Aquarium leer und bin mir noch sehr unsicher, was ich reinsetzen soll.

Ich hab grad überlegt…
Da man keine 2 verschiedenen Labyrinther in einem Aquarium auf Grund der Schaumnester und Revierbildung halten sollte, schließe ich schonmal aus, ein Kampffisch-Männchen mit Fadenfischen zu vergesellschaften.

Wie sieht es aber mit einem Kampffisch-Weibchen aus?

Kann ich ein Trio (1m / 2w) Fadenfische mit einem Kampffisch-Weibchen in mein 60 Liter AQ setzen?

Liebe Grüße
Dani

Hi,

können ja, aber ist nicht zu empfehlen. Fandenfische sind schon mal zu groß für ein 60l (wirklich 60l oder nur ein 60*30*30cm?)Wenn würde ich er einen Kampffisch (welche meinst du genauer)dort einsetzten. Wenn du dort ein Pärchen einsetzen möchtest wirst du um ein Ausweichbecken nicht drumherum kommen. Denn die Männchen verteidigen das Nest auch gegen den Weibchen und da werden 60l oder cm schon recht knapp.

cu

Hallo,

bei 60L könntest Du allenfalls sowas reinsetzen:
http://www.minifische.de/

Aber ich halte selbst diese 54L/63L Becken für die dauerhafte Haltung zu klein.
Es gibt zwar einige Arten, die dafür beschrieben werden, die allerdings oft echte Schwarmfische sind und daher in größeren Gruppen gehalten werden sollten >10 Tiere.
Damit wäre das Becken aber schon ordentlich voll.
Also wieder nichts mit Gesellschaftsbecken.

Gruß
M.

Beim Kampffisch dachte ich an ein betta splendens Weibchen.

Wie sieht’s aus mit beispielsweise Honigfadenfischen? Ich hab oft gelesen, dass die ab 60 cm gehalten werden können.

LG
Dani

Ja, Maja.

Das ist allerdings nur Deine persönliche Meinung.
Ich hatte sehr lange ca. 10 Guppys (Nachwuchs natürlich immer abgegeben) im 60 Liter Becken.

Im anderen 60 Liter Becken waren auch sehr lange Zwergkrallenfrösche und Zwergpanzerwelse.

Außerdem kann man laut Internet (und auch den Erfahrungen von vielen Züchtern nach) ein Kampffisch-Männchen ab 30 Liter halten.

Wenn ich den Platz hätt, würde ich den Fischen ien zweites 200 Liter AQ gönnen, aber da ich diesen eben nicht habe, muss ich mich eben für Fische entscheiden, die weniger Platz brauchen.

LG
Dani

Hallo,

Du möchtest doch aber, dass es den Tieren so gut wie möglich geht, oder?
Bei Endler Guppies würde ich sagen, passt.
Alles andere ist auf Dauer suboptimal auch was die Keimlast angeht.

Außerdem kann man laut Internet (und auch den Erfahrungen von
vielen Züchtern nach) ein Kampffisch-Männchen ab 30 Liter
halten.

Einen einzelnen Betta vielleicht aber sonst nichts anderes fischiges.

Wenn ich den Platz hätt, würde ich den Fischen ien zweites 200
Liter AQ gönnen, aber da ich diesen eben nicht habe, muss ich
mich eben für Fische entscheiden, die weniger Platz brauchen.

Drum hast Du von mir den Link http://www.minifische.de/ bekommen.
Da findest Du Kleinstfische, die sich in einem Becken Deiner Größe noch halten lassen. (schau Dir mal die Top Ten an)
Alternative wäre ein Wirbellosenbecken:
http://www.wirbellose.de/

Gruß
M.

Hallo Dani.

Wenn ich ein begeisterter Aquarianer wär’
und hätte die Wahl,
zwischen einem 120er und zwei 60er Becken,
ich nähm’ die zwei 60er.

Freilich, für ein Gesellschaftsbecken, wo sich Fische und Halter wechselseitig durch die Scheibe anglotzen, taugt so ein Miniaquarium wenig, wer es aber als Artenbecken nutzt, kann damit die gesamte, uns so faszinierende Unterwasserwelt erleben.

Und, seien wir mal ehrlich, für unsere Vorfahren, die noch auf gegossene Vollglasbecken angewiesen waren, war ein Aquarium dieser Größe, manchmal schon ein Traum.

Diskusse und Skalare kann man nicht drin halten, das ist klar, und Diskusse sind sowieso langweilig, aber die Wunderwelt der Barsche erlebt man auch mit Zwergbuntbarschen. Und die Zwergmaulbrüter hat Gott wahrscheinlich extra für platzbeschränkte Aquarianer gemacht.

Auch mit großen Fadenfischen ist nix, aber es gibt ja kleine. Zwergfadenfisch und Honiggurami, und dicklippige Fadenfische und knurrende Zwergguramis, die man leider viel zu selten sieht.
Von manchen dieser Schaumkünstler gehen zwei Pärchen, von manchen nur eins, das muss man ausprobieren.

Makropoden fühlen sich darin auch pudelwohl und natürlich Kampffische, von deren Zucht, im artgerechten Aquarium unvermeidlich, ich aber abrate, weil der Händler die erst nimmt, wenn sie ausgewachsen sind.
Irgendwann beginnen die Männchen sich gegenseitig umzubringen und dann muss man sie einzeln in Marmeladengläsern aufziehen, was eigentlich Tierquälerei ist.

Schwarmfische, Salmler wie Barben, gehen natürlich ebenfalls, sofern sie nicht zu groß werden. Es gibt welche, die gar nicht so lebhaft sind, wo der Schwarm hauptsächlich irgendwo herum steht. So etwa Neons und dergleichen mehr. Richtiges Schwarmverhalten sieht man eh erst ab 20 Tieren aufwärts, aber wer hat die schon? Für den Durchschnittsaquarianer besteht ein Schwarm aus sechs Exemplaren, die sich dann im Gesellschaftsaquarium ziemlich verlassen vorkommen.

Zebrabarben fühlen sich in einem derartigen, richtig eingerichtetem Aquarium so wohl, dass man eine regelrechte Eierfabrik eröffnen kann.

Und natürlich passen auch Guppis und Platys. Weil, wer keine Guppis hat ist eh kein richtiger Aquarianer. Naja und kleine Panzerwelse kann man auch dazu setzen.

Es gibt natürlich noch viel mehr geeignete Arten, sie auch nur annähernd alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Wohlgemerkt, gleichzeitig pflegen kann man meist nur eine Art, selten zwei oder drei. Das muss man sich gut überlegen.

Die aufgezählten Arten haben, bei richtiger Haltung, den Nachteil, sich zu vermehren, weshalb man eben meistens ein zweites Aquarium braucht, (oder alte Kühlschrankschalen) und einen verständnisvollen Händler, der die Jungfische nimmt und hoffentlich auch die Alttiere, wenn man mal etwas Neues versuchen möchte.

Oder eine Schlange, die Fische frisst, soll es ja auch geben. Aber wer bringt das schon über’s Herz? :frowning:

Gruß, Nemo.

Hallo RSNemo,

die Aquaristik als solche ist schon eine Gratwanderung bezüglich der artgerechten Haltung, man sollte daher immer ersteinmal vom Optimum ausgehen.
Einzelne Abstriche wird es wohl oder übel geben aber wenn die Abstriche die gemacht werden auf der Waage überwiegen, sollte man im Interesse der Tiere besser auf deren Haltung verzichten.
Viele Arten sind nach wie vor Wildfänge und wenn man sich überlegt in welchem Umkreis sie sich in ihren natürlichen Habitat bewegen, dann kann ein Becken schon ganz schön begrenzend sein.

Schwarmhaltung ab 10 Tieren, Gruppenhaltung ab 5 Tieren.
Haltung in ungeeigneter Anzahl wird nicht artgerechter, auch wenn Du Dich auf Aquarianer berufst, die ebenfalls keinen Wert hierauf legen oder das immer schon so gemacht haben…Tucholski hat dazu etwas Schönes zu sagen:
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“
Gerade Neons als strömungsliebende Vielschwimmer gehören nicht in ein Becken mit einer Kantenlänge von 60cm.

Gruß
M.

Hallo Maja.

die Aquaristik als solche ist schon eine Gratwanderung
bezüglich der artgerechten Haltung, man sollte daher immer
ersteinmal vom Optimum ausgehen.
Einzelne Abstriche wird es wohl oder übel geben aber wenn die
Abstriche die gemacht werden auf der Waage überwiegen, sollte
man im Interesse der Tiere besser auf deren Haltung
verzichten.
Viele Arten sind nach wie vor Wildfänge und wenn man sich
überlegt in welchem Umkreis sie sich in ihren natürlichen
Habitat bewegen, dann kann ein Becken schon ganz schön
begrenzend sein.

Du kriegst den Amazonas, um es einmal überspitzt zu sagen, weder in ein 60er, noch in ein 200er Becken.
Und du musst auch bedenken, dass der größte Teil dieses Habitats lediglich aus Wasser und sonst nichts besteht.

Gerade Unterwasserbiotope haben es oft an sich, stundenweit genau gleich auszusehen, Wasser und Boden, vielleicht mal eine Wurzel.

Pflanzen, manchmal, meistens im weiten Umkreis immer die selbe Art.
Wenn du’s nicht glaubst, fahr zum nächsten Badesee und schnorchle, die Temperaturen sollten schon ausreichen.

Und auf Wildfänge sollte man generell verzichten, weil dabei grundsätzlich mehr Fische umkommen, als heil ihr Ziel erreichen.

Eine gewisse Berechtigung, solche Fische zu halten, ergibt sich lediglich für den, der, mit einem entsprechenden Erfahrungshintergrund, versucht, solche Tiere nachzuzüchten.

Wobei ich mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen kann, dass diese mickrigen Roten Neons, die man überall „nach geschmissen“ bekommt, keine Nachzuchten sind.

Schwarmhaltung ab 10 Tieren, Gruppenhaltung ab 5 Tieren.
Haltung in ungeeigneter Anzahl wird nicht artgerechter, auch
wenn Du Dich auf Aquarianer berufst, die ebenfalls keinen Wert
hierauf legen oder das immer schon so gemacht haben…Tucholski
hat dazu etwas Schönes zu sagen:
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35
Jahre schlecht machen.“

Ich berufe mich auf Nichts, außer auf meinen gesunden Menschenverstand.
Der sagt mir, dass leider immer und immer wieder allzuviel Menschliches in ein Tier hinein interpretiert wird.
Darüber könnte man nun stundenlang filosofieren, aber dazu fehlt mir die Zeit.

Gerade Neons als strömungsliebende Vielschwimmer gehören nicht
in ein Becken mit einer Kantenlänge von 60cm.

Es dürfte einem Neon relativ egal sein, ob er nun nach 60cm Schwimmstrecke oder nach 100cm an eine gläserne Wand stößt, die ihn zur Umkehr zwingt.

Ein starker Innenfilter bringt ihm die Strömung, die er eventuell braucht, auch in einem kleinen Becken.

Wirklich artgerechte Haltung für Strömungsschwimmer erziehlt man annähernd nur in einem großen Rundbecken mit undurchsichtigem Kern. Das ist mehr, als sich die meisten Liebhaber leisten können.

Weshalb ich persönlich auch auf Neons und Ähnliches verzichte, außer schön Aussehen können sie kaum was, die Zucht ist immer noch schwierig.

Gruß, Nemo.

Hai RSNemo,

mir ist auch klar, dass ich den Amazonas nicht nachstellen kann, weder 1:1 noch in einem anderen Maßstab und philosophieren will ich auch nicht, aber sensibilisieren. Damit man sich dessen was man tut bewußt wird, weil man die Hintergründe oft gar nicht erahnen kann. ;o)
(Ich schliesse mich da nicht aus, hätte ich damals schon gewusst dass LDA33 Wildfänge sind, hätte ich heute auch keinen.)

Ähnliches Beispiel:
http://zoo-partner.de/images/vogelkaefigrosamessing.jpg
und
http://www.youtube.com/watch?v=JWZpXuJ4-Ys

Eine gewisse Berechtigung, solche Fische zu halten, ergibt
sich lediglich für den, der, mit einem entsprechenden
Erfahrungshintergrund, versucht, solche Tiere nachzuzüchten.

Da bin ich ganz Deiner Meinung.

Wobei ich mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen kann, dass
diese mickrigen Roten Neons, die man überall „nach
geschmissen“ bekommt, keine Nachzuchten sind.

Die Nachzucht gerade der roten Neons scheint nach wie vor sehr schwierig zu sein, weshalb Nachzuchten immer noch eher selten sind und das Entnehmen aus den ursprünglichen Biotopen anscheinend immer noch günstiger. :o/

Gruß
M.