Rentenbeitrag für ALG II-Empfänger

Hallo,
wer hat diesen Beitrag eigentlich bezahlt? Also Bund (bzw. Bundesagentur), Kommune oder gar jemand anderes?
Die Grundsicherung im Alter bezahlt (nach meinem Verständnis, bitte um Korrektur, wenn ich daneben liege) die Kommune.

Wie unten in einem Beitrag schon beschrieben, ist der Wegfall im wesentlichen ja nur eine Umverteilung (in die Zukunft, wie Politiker das gerne machen) vom bisherigen Kostenträger auf die Rentenversicherung (da es jetzt Anrechnungszeiten sind) und den Träger der Grundsicherung im Alter. Wurde dafür auch ein entsprechender Ausgleich mit eingeführt?

Cu Rene

Teurer Spaß
Der Wegfall des Rentenbeitrages ist nicht nur eine sinnlose Umverteilung von jetzt auf später. 30 % der ALGII-Empfänger sind gesundheitlich z.T. erheblich beeinträchtigt. Mit dem Wegfall der Rentenversicherungsbeiträge kommt für sie künftig nicht mehr die Rentenversicherung als Träger für berufliche und medizinische Rehabilitation in Frage. Das ist für die Betroffenen eine Katastrophe.

Zwar treten theoretisch an die Stelle Kostenträger med. Reha die Krankenkassen und berufliche Reha die Arbeitsagenturen. Nur ist diese Versorgung faktisch katastrophal. Nicht umsonst versucht die Bundesregierung hier mühsam durch Pilotprojekte die Versorgung zu verbessern. Die Leistung der AA im Bereich berufliche Reha ist äußerst schwach, sie ist unzureichend bis gar nicht koordiniert.

Es ist der größte Irrsinn an dieser „Reform“, dass man ausgerechnet jene bestraft, die nicht nicht arbeiten wollen, sondern die nachweislich aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können.

Die AA müsste deutlich investieren in die Ausbildung ihrer eigenen Leute, damit diese ausreichend qualifiziert für diesen Job sind. Strukturen müssten angepasst werden. All das kostet Geld. Nicht zu vergessen das Geld, was bisher für Reha von der Rentenversicherung gezahlt wurde und was künftig zu Lasten der AA und der Krankenkassen geht.

Die Krankenkassen werden sich freuen, die AA auch.

Und richtig doll freuen werden sich die Betroffenen, die zumindest für eine lange Übergangszeit noch schwieriger zu ihrer notwendigen Reintegration in den Arbeitsmarkt kommen, dafür dass man sie weiter in den Medien als Drückeberger und Schmarotzer niedermachen kann.

Mir ist ein völliges Rätsel, warum man zu diesem Thema nichts in den Medien und von der Opposition hört! Die Mitarbeiter an der Basis in den Einrichtungen med. und berufl. Reha, wissen was blüht. Aber weiter oben ist Schweigen im Walde.

Moin,

30 % der ALGII-Empfänger
sind gesundheitlich z.T. erheblich beeinträchtigt. Mit dem
Wegfall der Rentenversicherungsbeiträge kommt für sie künftig
nicht mehr die Rentenversicherung als Träger für berufliche
und medizinische Rehabilitation in Frage.

Und wieviele dieser „gesundheitlich z.T. erheblich beeinträchtigten“ ALGII-Empfänger konnten nach ein paar Wochen Reha eine Beschäftigung aufnehmen, bei der sie für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen konnten, ohne weiterhin Leistungen der Allgemeinheit in Anspruch nehmen zu müssen? Leider kenn ich dafür keine Zahlen aber ich schätze mal, die Anzahl ist verschwindend gering.

Gruß
Marion

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Leider kenn ich dafür keine Zahlen aber ich schätze mal, die
Anzahl ist verschwindend gering.

Aha. Auf welcher Basis schätzt du das denn?

Grüße,
Sebastian

Leider kenn ich dafür keine Zahlen aber ich schätze mal, die
Anzahl ist verschwindend gering.

Aha. Auf welcher Basis schätzt du das denn?

Auf der Basis, dass selbst gesunde Langzeitarbeitslose schon keine besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und aus der Sicht des Unternehmers, ob er einen HartzIV-Empfänger mit einer entsprechenden Krankengeschichte nach ein paar Wochen Reha einstellen würde in der Erwartung, dass dieser Mensch diesen Job dann auch ausfüllen kann. So lange er einen gesunden Arbeitslosen als Alternative einstellen kann, wäre die Entscheidung wohl eindeutig, und davon gibt es derzeit ja auch noch den ein oder anderen.

Gruß
Marion

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Hallo,

Auf der Basis, dass selbst gesunde Langzeitarbeitslose schon
keine besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben

Das ist ein leidiges Kriterium, warum viele Langzeitarbeitslose schon an der engeren Berwerberauswahl scheitern werden,bevor sie überhaupt mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Dazu sei erwähnt,das es auch bedingt durch Strukturwandel einige Berufssparten gibt, die momentan wenig nachgefragt / bzw. " überlaufen " sind.

und aus der Sicht des Unternehmers, ob er einen HartzIV-Empfänger
mit einer entsprechenden Krankengeschichte nach ein paar
Wochen Reha einstellen würde in der Erwartung, dass dieser
Mensch diesen Job dann auch ausfüllen kann.

Das widerum käme dann mitunter auch auf den neuen Arbeitsbereich und die Krankengeschichte der Personen an.
Eine Reha muss ja nicht bedeuten, das der Mensch wider komplett in seiner alten Tätigkeit belastbar wäre, sondern alternativ für neue Aufgabenbereiche einsetzbar wäre.

So lange er einen
gesunden Arbeitslosen als Alternative einstellen kann, wäre
die Entscheidung wohl eindeutig, und davon gibt es derzeit ja
auch noch den ein oder anderen.

Da würden mit großer Wahrscheinlichkeit aber in der Tat eher weniger Reha - Patienten drunter fallen, in ihrem altem Beruf wider voll belastbar zu sein.
Da blieben aber Grund des Leidens und Schwere / Art der Beeinträchtigung von Interesse.

Für eine allgemeine Aussage bliebe halt nur die allgemeine Wahrscheinlichkeit, weil es doch zu viele Moglichkeiten der Kombination Beruf / Krankheit / Ursache gäbe.

Gruß
Marion

mfg

nutzlos

Eben. Da spricht der Laie! Deine Argumentation ist Wasser auf die Mühlen meiner Argumentation, dass das künftig nicht mehr funktionieren wird, genau wegen dieser Einstellung.

Das mit der Reha muss man eben können, das braucht Erfahrung und eine vernünftige Verzahnung verschiedener Leistungen, die von der Rentenversicherung aus einer Hand angeboten werden. An belastbare Zahlen heranzukommen dürfte eine aufwändige Recherche mit sich bringen. Aber hier ist von bis zu 85 % die Rede, die wieder in den Arbeitsmarkt kommen:
http://doku.iab.de/veranstaltungen/2006/reha2006_klo…

Ich weiß von entsprechenden Recherchen bei jungen Erwachsenen, die aufgrund ihres Alters eben noch nicht in die Obhut der Rentenversicherung fallen und auf die Reha durch die AA bzw. eigentlich ja das Jobcenter angewiesen sind, dass es da oftmals schon daran scheitert, überhaupt einen gescheiten Ansprechpartner zu bekommen. Von verzahnten Maßnahmen gar nicht zu reden.

Aber was ist denn dein Vorschlag, wie man das Problem lösen soll? Die Menschen abschreiben? (Und sie weiter dem öffentlichen Bild der Leistungsverweigerer aussetzen?)

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Nachtrag / Nachfrage
Weißt du überhaupt, was sich hinter den Begriffen medizinische und berufliche Rehabilitation potenziell für ein Maßnahmepaket verbergen kann? Und hast du eine Vorstellung, wie schnell das gehen kann? 72 Wochen Krankengeld, danach ist Schluss. 72 Wochen bei bestimmten Krankheiten wie bspw. Krebs oder psychosomatischen Krankheiten ist nichts. Eine Wiedereingliederung von 0 auf 100 ist für die Betroffenen oft nicht möglich, muss also begleitet und unterstützt im Zweifelsfall stufenweise erfolgen. Und genau dafür gibt es bei den Jobcentern überhaupt kein Personal. Das heißt diese große Gruppe von Betroffenen wird einfach abgeschrieben.

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72 Wochen bei bestimmten Krankheiten wie bspw. Krebs oder
psychosomatischen Krankheiten ist nichts.

Okay. Aber dann, mal rein volkswirtschaftlich gesehen (wir lassen jetzt mal aussen vor, wie schlimm das natürlich für die Betroffenen ist), ist es dann ja die „richtige“ Entscheidung, nicht so unglaublich viel Geld aufzuwenden, wovon vielleicht 5-10 andere Langzeitarbeitslose so betreut werden könnten, dass sie in einen Beruf eingegliedert werden können.
Und ich bezweifle, dass jemand der an schwerem Krebs leidet bzw. gerade hatte, als „Arbeitsunwilliger“ abgestempelt wird.

Man muss halt sehen, das Geld ist begrenzt, und ich will nicht 5-10 anderen Arbeitswilligen erklären müssen, die ihr Leben gerade in den Griff bekommen und sich fortbilden wollen, dass das nicht geht weil EIN anderer langwierige, kostspielige Massnahmen braucht.

Oder ist meine Sicht jetzt so falsch bzw. herzlos?

Gruß
V

Man muss halt sehen, das Geld ist begrenzt, und ich will nicht
5-10 anderen Arbeitswilligen erklären müssen, die ihr Leben
gerade in den Griff bekommen und sich fortbilden wollen, dass
das nicht geht weil EIN anderer langwierige, kostspielige
Massnahmen braucht.

Oder ist meine Sicht jetzt so falsch bzw. herzlos?

Sie ist falsch und zeugt davon, dass du von der Materie herzlich wenig Ahnung hast!

Woher nimmst du die Theorie, dass hier Geld von „hoffnungslosen“ Fällen umgeschichtet wird zu solchen, die wieder erfolgreich integriert werden können? Es geht ja gerade darum, dass diese Betroffenen erfolgreich integriert werden können, wenn es gezielte Maßnahmen aus einer Hand und vernünftige Beratung gibt. Dazu gibt es ausgebildetes Fachpersonal, das sitzt aber nicht bei den Jobcentern, die künftig für dieses Klientel zuständig sein sollen. Außerdem hat das Jobcenter nur eingeschränkte Möglichkeiten, medizinische Reha fällt ganz in die Zuständigkeit der Krankenkasse. D.h. künftig müssten Krankenkasse und Jobcenter eng verzahnt arbeiten. Das ist illusionär!

Es wird also gerade der Fall eintreten, dass Geld für sinnlose Maßnahmen raus geballert und die Menschen unnötig lange, wenn nicht für immer, im Transfersystem gehalten werden, obwohl es anders ginge.

Und ich bezweifle, dass jemand der an schwerem Krebs leidet bzw. gerade hatte, als „Arbeitsunwilliger“ abgestempelt wird.

Ach, du bezweifelst das? Das stimmt vielleicht sogar, explizit sagt das keiner. Aber es sind immer DIE Hartz IV-Empfänger, die arbeitsunwillig sind. DIE Hartz IV-Empfänger, die aus eigener Schuld auf Kosten der Allgemeinheit leben. Es sind auch immer DIE Hartz IV-Empfänger die zu wenig gebildet sind etc. pp. Dummerweise sagt nie jemand diesem Kreis der Betroffenen, dass sie ja gerade nicht gemeint sind, wenn von den „Schmarotzern“ und Nicht-Leistungsträgern die Rede ist.

Es muss auch nicht jemand schwer an Krebs erkrankt sein. Ein mittlerer Krebs reicht für 72 Wochen auch schon aus. Oder wo wolltest du differenzieren? Der leicht an Krebs erkrankte darf sich als arbeitsunwillig beschimpfen lassen, mittel ist dann nur ein bisschen arbeitsunwillig? Der Depressive ist immer arbeitsunwillig, weil er soll sich ja mal zusammen reißen?

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Hallo,

na ja. Zur Zeit ist noch nix passiert. Denn selbst wenn ALG2 Empfänger ab 2011 nix mehr in die Rentenversicherung einzahlen, haben sie immer noch ein Anspruch auf EM/EU-Rente.
Denn es heist in den Gesetzten, „…wer in den letzten 5 Jahren, 36 Pflichtmonatsbeiträge eingezahlt hat…“!
Somit wäre für einen ALG2 Empfänger dies bis zum 31.12.2012 gesichert.

Da die Welt, lt. Mayakalender eh am 21.12.2012 zu Ende ist…!:wink:

Doch seien wir doch mal ehrlich! Die wenigsten werden es schaffen, dem Hartz4 zu entkommen. Entweder weil sie es nicht können (Gesundheit, Kinder ect.) oder weil sie es nicht wollen.
Somit ist es ein langjähriges Training. Ein Training mit wenig Geld auszukommen.

Nein, einen Ausgleich wird es nie geben. Nicht in D. In D wird es immer zu einer Umverlagerung kommen.

Da in D Politiker an der Macht sind, die nicht gewillt sind, Entscheidungen zu treffen!
Sie versuchen nur das Ergebnis zu korrigieren, aber nie die Ursachen!
Würden sie die Ursachen beseitigen, würden sie selbst massiv davon betroffen sein. Und das wollen die doch nicht.
Wer will dies schon? :wink:

VG René

Du hast schon echt gute Argumente …
Hallo,

es gibt ja echt einen kleinen Prozentsatz an totalen Leistungsverweigerern, es gibt auch ReHa - Patienten, die z.B. aufgrund von Alter oder fehlender Neuqualifikation ( beruflicher Neuorientierung ) wenig Chancen haben.

Lassen wie aber den allgemein vorhandenen Instrumentarien der Reintegration in den 1. Arbeismarkt mal etwas das ( von Dir beeits benannte ) Grundmanko anhaften, das dieseInstrumentarien leider zu überwiegend durch Menschen erdacht und beurteilt werden, die einfach nur die Faken und Wirkungen im Endeffekt beurteilen wollen…ohne jemals selber die bittere Pille an Erfahrungen geschluckt haben zu müssen.

Es ist wirklich " Wasser auf Deine Mühlen "…und das positiv gesehen.

Darum grüßt auch er …

mfg

nutzlos

Moin,

Das heißt diese große
Gruppe von Betroffenen wird einfach abgeschrieben.

Ja, da hast du völlig recht. So ist das. Aber jeder Unternehmer wird für einen zu vergebenden Job nunmal den einstellen, von dem er sich den größten Nutzen für sein Unternehmen verspricht, und das ist im Zweifelsfall nunmal nicht derjenige mit der schweren oder mittleren Krebserkrankung oder langjährigen Depresseion.

Und ja, ich fände es auch viel besser, wenn jeder Mensch im Rahmen seiner Fähigkeiten einen Betreig zu seinem eigenen Lebenserwerb und für die Gesellschaft leisten könnte. Aber bei 3 Mio Erwerbslosen und einer noch viel größeren Gruppen von HartzIV-Empfängern sind die Voraussetzungen dafür nunmal nicht gegeben, nicht mal für jeden HartzIV-Empfänger, der kerngesund ist.

Gruß
Marion

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Du scheinst es nicht verstanden zu haben: Bisher funktioniert die Reintegration ja! Sie ist zwar noch verbesserungswürdig, aber sie funktioniert, die Menschen (zumindest ein Teil von ihnen) finden einen Job! Weil es geschultes Personal an den richtigen Stellen gibt und weil medizinische und berufliche Reha aus einer Hand von einer Stelle aus laufen.

Das wird unterm Strich also schlechter und teurer - und zahlen tut es, na wer wohl, wir alle, der Steuerzahler. Hauptsache man behauptet, man habe gespart.

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Hallo,

Denn es heist in den Gesetzten, „…wer in den letzten 5 Jahren, 36 Pflichtmonatsbeiträge eingezahlt hat…“!
Somit wäre für einen ALG2 Empfänger dies bis zum 31.12.2012 gesichert.

Nein, der Anspruch ist auch über das Jahr 2012 hinaus gesichert. Die Zeiten des Bezuges von ALGII sind ab 1.1.2011 „Anrechnungszeiten“ und verlängern damit den 60-Monatszeitraum entsprechend.

Gruß von TrixiMaus

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Du scheinst es nicht verstanden zu haben:

Doch ich verstehe sehr wohl.

Bisher funktioniert
die Reintegration ja! Sie ist zwar noch verbesserungswürdig,
aber sie funktioniert, die Menschen (zumindest ein Teil von
ihnen) finden einen Job!

Selbst wenn dies in vereinzelten Ausnahmefällen mal zutreffen sollte bedeutet dies für die Gesamtgesellschaft nur, dass statt dessen ein anderer Arbeitsloser diesen Job dann eben nicht bekommt und weiter von der Allgemeinheit finanziert werden muss.

Das wird unterm Strich also schlechter und teurer - und zahlen
tut es, na wer wohl, wir alle, der Steuerzahler. Hauptsache
man behauptet, man habe gespart.

Dann schaun wir doch mal genauer hin: Was ist für die Gesellschaft wohl teurer: Ein HartzIV-Empfänger der nach sehr teurer Reha einen Job bekommt, den ein anderer HartzIV-Empfänger dann nicht bekommt, oder ein HartzIV-Empfänger, der einen Job bekommt, den ein anderer HartzIV-Empfänger ohne teure Reha dann nicht bekommt?

Eben. Und weil dies nun wirklich nicht schwer zu rechnen ist, wird der Protest von den Leuten, die ihr Steuern, mit denen das ganze finanziert wird, durch Arbeit erwirtschaften, auch gegen Null gehen.

Gruß
Marion

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Du scheinst es nicht verstanden zu haben:

Doch ich verstehe sehr wohl.

Bisher funktioniert
die Reintegration ja! Sie ist zwar noch verbesserungswürdig,
aber sie funktioniert, die Menschen (zumindest ein Teil von
ihnen) finden einen Job!

Selbst wenn dies in vereinzelten Ausnahmefällen mal zutreffen
sollte bedeutet dies für die Gesamtgesellschaft nur, dass
statt dessen ein anderer Arbeitsloser diesen Job dann eben
nicht bekommt und weiter von der Allgemeinheit finanziert
werden muss.

Du begehst den klassischen Denkfehler, dass die Zahl der Arbeitsplätze eine Konstante ist. Wirtschaft ist aber ein dynamischer Prozess. Es gibt selbst bei hoher Arbeitslosigkeit viele Stellen, die nicht besetzt werden können. Je mehr qualifizierte Menschen am Arbeitsmarkt teilnehmen, desto mehr Stellen können besetzt werden, desto besser läuft die Wirtschaft, desto mehr Jobs gibt es insgesamt.

Das wird unterm Strich also schlechter und teurer - und zahlen
tut es, na wer wohl, wir alle, der Steuerzahler. Hauptsache
man behauptet, man habe gespart.

Dann schaun wir doch mal genauer hin: Was ist für die
Gesellschaft wohl teurer: Ein HartzIV-Empfänger der nach sehr
teurer Reha einen Job bekommt, den ein anderer
HartzIV-Empfänger dann nicht bekommt

Und wenn der andere Alg-II-Empfänger ihn SO ODER SO nicht bekommt? Und die Stelle einfach unbesetzt bleibt?

Nach deiner Theorie hat sämtliche Arbeitskräftequalifikation und sämtliche Ausbildung keinen Sinn, weil irgendjemand die Stellen ja eh bekommt. Ist aber nicht so.

Viele Grüße,
Sebastian

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Hallo,

Denn selbst wenn ALG2
Empfänger ab 2011 nix mehr in die Rentenversicherung
einzahlen,

Wer hat das denn nun gezahlt? Etwa die Empfänger selbst?

Nein, einen Ausgleich wird es nie geben.

Ist das etwa nur in Bayern so, daß bei neuen Aufgaben für einzelne Körperschaften diese auch entsprechend auszustatten sind? (wie etwa bei der Aufgabe an die Kommunen Kindergartenplätze einzurichten - wobei es auch da nur halbherzig geschehen ist und viele Kosten doch bei den Kommunen hängen geblieben sind).

Cu Rene

Moin,

Es gibt selbst bei hoher Arbeitslosigkeit
viele Stellen, die nicht besetzt werden können. Je mehr
qualifizierte Menschen am Arbeitsmarkt teilnehmen, desto mehr
Stellen können besetzt werden, desto besser läuft die
Wirtschaft, desto mehr Jobs gibt es insgesamt.

Das ist zwar prinzipiell richtig, nur sind die Leute, die am Markt gesuchte Qualifikationen besitzen, selten Langzeitarbeitslose die von HartzIV leben, sondern eher Leute, die sich die Stellen aussuchen können, von Arbeitslosigkeit so gut wie gar nicht betroffen sind und von HartzIV schonmal gar nicht.

Wer jedoch aus einem bestehenden rentenversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis heraus erkrankt, der ist von der angesprochenen Änderung ja gar nicht betroffen.

Ansonsten dürfte es eine Illusion sein, aus langzeitarbeitslosen ernsthaft erkrakten HartzIV-Empfängern Leistungsträger mit an Arbeitsmarkt gesuchten Qualifikationen zu machen. Das gelingt ja selbst bei gesunden HartzIV-Empfängern selten genug.

Gruß
Marion

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Wer jedoch aus einem bestehenden
rentenversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis heraus
erkrankt, der ist von der angesprochenen Änderung ja gar nicht
betroffen.

Falsch! Eigentlich könnte man an dieser Stelle abbrechen. Weil du ganz offensichtlich wirklich keine Ahnung hast, wovon hier die Rede ist.

Es gibt genügend Menschen, die Harzt IV bekommen, obwohl sie ungekündigt sind. Geht nicht? Geht doch! Nämlich genau dann, wenn der Krankengeldbezug rum ist und die Person noch nicht 100 %ig arbeitsfähig ist. Genau dafür gibt es gezielt Wiedereingliederungsmaßnahmen. Das kann die stufenweise Wiedereingliederung sein oder eine gezielte Umschulung. Oder ein Trainingszentrum, oder oder…

Ansonsten dürfte es eine Illusion sein, aus
langzeitarbeitslosen ernsthaft erkrakten HartzIV-Empfängern
Leistungsträger mit an Arbeitsmarkt gesuchten Qualifikationen
zu machen.

Das müssen gar nicht Langzeitarbeitslose sein. Im Prinzip sind sie ja noch nicht mal Langzeitarbeitslos. Viele sind in einem völlig blöden Schwebezustand.

Den Kern, den du aber immer noch nicht begriffen hast: Im jetzigen Status Quo funktioniert die Hilfe ja leidlich gut (mit Verbesserungspotenzial), weil bei der Rentenversicherung geschultes Personal sitzt und weil die Leistungen aus einer Hand kommen. Das ist dann aber künftig nicht der Fall. Das heißt, mit der neuen Regelung werden die wirklich Langzeit-Arbeitslosen überhaupt erst produziert.

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