Chef bedroht& möchte mich kündigen, was tun ?

Guten Abend,
ich bin neu hier und weiß nicht mehr weiter.
Ich bin Verkäufer ungelernt, und mir wurde letzte Woche für 14 Tage Urlaub genehmigt.
Undzwar war alles scheiße, und vielleicht bin ich teils schuld ich erkläre mal kurz:
Ich hatte vor in die Türkei zu fliegen, und hatte meinen Arbeitskollegen gebeten, ob wir nicht die „Freien Tage“ tauschen könnten. Das hatten wir Wochenzuvor ausgemacht, und ich hatte meinen Urlaub gebucht. So, nun konnte mein Kollege nichtmehr, und konnte doch nicht den Tag tauschen, das mich sehr verärgert hat.
Ich ging ins Reisebüro und erkundigte mich, ob man den Flug ändern könnte, so um die Uhrzeit auf Abends, aber das ging nicht mehr da (Lastminute), und ich musste früh fliegen.
So, das ich keine Wahl hatte außer krank zu machen, habe ich das gemacht, ich war aber tatsächlich krank (starke Grippe), das aber keiner wusste. Also ging ich zum Arzt, und ließ mich für 2 Tage (vor meinen Flug krankschreiben) Was hätte ich sonst tun sollen ?
So, nun hat mir heute mein Chef eine bitter böse Email geschrieben, was mir einfiele mir ein verlängertes Wochenende zugeben, und bla bla. Nun droht er mir mit der Kündigung, da an denen 2 Tagen sehr viel los war in der Firma…
Da aber keiner meiner Kollegen genau wusste, wann mein Flug ging, stritt ich es immer ab, das ich wegen meinem Urlaub krank gemacht habe…

Was tue ich denn jetzt ?

Hallo,
ich schätze mal, da hast Du Dir selbst mit an´s Bein gepinkelt. Krankschreiben lassen, weil der Urlaub oder freie Tag nicht genehmigt wird geht gar nicht. Ob nun ungelernt oder nicht, so ein Verhalten duldet heute kein Chef mehr. Was ich mich frage, wie Du trotz starke Grippe noch fliegen konntest. Bei starker richtiger Grippe liegt man komplett flach. Sorry, aber das kann ich Dir so nicht glauben, und ich wäre auch ziemlich sauer darüber, und würde Dir die Kündigung aussprechen. Vielleicht weißt Du es nicht mehr, aber bestimmt hast Du einen Kollegen von Dir von deinen Urlaubsplänen in der Türkei erzählt, und nachdem Du Dich hast krankschreiben lassen, ist dein lieber Kollege zum Chef hin und hat ihm davon erzählt.
Du kannst jetzt nur noch hoffen daß dein Chef eventuell von einer Kündigung absieht. Ne Abmahnung ist auf jeden Fall drin. Machen kannst Du da glaube ich wenig.

Gruß
Schnucki

Weil Du ja laut ärztlichem Attest arbeitsunfähig warst, wird es schwer für den Chef, Dir was anderes nachzuweisen. Und nur dann wäre eine „ausserordentliche“, sprich verhaltensbedingte Kündigung möglich.
Schwieriger könnte es für Dich werden, wenn Dein Chef beweisen kann, dass Du während der Arbeitsunfähigkeit verreist bist.
Nächstes -mögliches- Problem für Dich: Du wirst vermutlich nicht verhindern können, wenn Dein Chef dir sozusagen „ordentlich“ kündigt.
Das heißt: aus betrieblichen Gründen unter Einhaltung einer Kündigungsfrist. Dann dürftest Du vermutlich keine Chance haben.
Tip am Rande: solche Vereinbarung wie den Tausch der freien Tage sollte man, solange alle Beteiligten sich einig sind, auch schriftlich fixieren. Und zwar von allen, heißt Kollege, Chef und Du. Vielleicht sogar mit einem Vermerk, dass bei kurzfristiger Unmöglichkeit der Vereinbarung so etwas wie unbezahlter Urlaub genommen werden kann.
Es ist grds. immer gut, Vereinbarungen schriftlich festzuhalten, solange noch alle einverstanden sind!

Sehr geehrter Frager, herzlichen Dank für Ihr Vertrauen. Wie ich Ihr Schreiben lese, hatten Sie einen 14 tägigen Urlaub genehmigt bekommen. Diesen wollten Sie durch Tausch mit einem Kollegen, am Chef vorbei, um ein Wochenende verlängern. Als es nicht klappen wollte, haben Sie sich etwas einfallen lassen und stehen nun vor den Konsequenzen. Ich kann auch keine Bedrohung Ihres Chefs aus Ihrem Schreiben erkennen. Wenn Sie schon länger in der Firma sind und Sie sich als zuverlässiger Kollege erwiesen haben könnte es mit einem Schuss vor dem Bug abgehen. Waren Sie in der Probezeit, ist es vergeigt. Reden Sie mit Ihrem Chef und seien Sie ehrlich. Mit freundlichen Grüßen.

Dumme Situation.

Wie wäre es mit einem ehrlichen Gespräch zwischen deinem Chef und dir?
Eventuell reagiert er besser als du denkst.
Auf Arbeitskollegen solltest du dich in Zukunft nicht mehr verlassen. Häufig kommt dabei nicht unbedingt das Beste raus.

hallo
zuerst verschiebe den urlaub
dann lege mit dem chef fest
wann du arbeiten willst
wann urluab
tausche keinen urlaub mehr

gruss

Tja,
da ist ja so ziemlich alles schief gegangen, was nur so gerade eben schief gehen konnte.

Vorab:
ich selber bin Personaler und wenn ich so etwas lese, dann sträuben sich bei mir die Nackenhaare!

Du hättest NIEMALS, niemals ohne vorher mit dem Arbeitgeber Rücksprache zu nehmen, den „Arbeitsplan“ ändern dürfen.
Vorab mit Kollegen absprechen, ob diese/r evtl., FALLS der Arbeitgeber dem zustimmen SOLLTE, den Dienst tauscht, das ist okay. Aber das endgültige Einverständnis MUSS vom Arbeitgeber kommen. Dein Kollege zahlt Dein Entgelt nicht, das macht der Arbeitgeber, der also ERSTER Ansprechpartner ist.

Mit einer starken Grippe bist Du in Urlaub geflogen? Dann ging es Dir ja doch nicht sooo schlecht???

Nun, notfalls hättest Du zu Hause bleiben müssen und nicht in Urlaub fliegen dürfen! Krank ist krank und Urlaub ist Urlaub.

Was soll denn Dein Arbeitgeber denken? Ist doch logisch dass der denkt, dass Du lediglich einen verlängerten Urlaub haben wolltest.

Was ist zu tun?

Wenn der Arbeitgeber von dem Frei-Tage-Tausch nichts weiß, einfach nichts sagen. WENN das raus kommt, dann denkt er erst recht, dass Du nicht krank warst.

    • Und hier hast Du Glück -
      Wichtige Dokumente per Email übersandt gelten nicht unbedingt als zugestellt. Ganz früher war das mit einem Telefax auch so. Ausnahme? Du hast eine E-Post-Mail-Add???
      D. h., wenn Du keine E-Post-Mail-Add hast, und Dein Arbeitgeber auch nicht, dann könntest Du Glück haben, dass ein Arbeitsgericht diese Zustellung der „Abmahnung“ nicht anerkennt.

Inwiefern bedroht Dich Dein Arbeitgeber? Ohne genaue Inhaltsangaben kann dazu nichts gesagt werden. Reagiere nicht schriftlich auf diese „Bedrohung“, nur verbal! Drucke Dir diese Email aus, und hebe sie gut auf.

  1. MUSS eine „Abmahnung“ ganz bestimmte Floskeln enthalten. Fehlen eine, oder sogar mehrere Regularien, ist die Abmahnung ungültig. Das müsste aber notfalls von einem Rechtsanwalt geklärt werden.

Du MUSST ein persönliches Gespräch mit Deinem Arbeitgeber führen. Egal ob Du jetzt wirklich krank warst oder nicht, Du sagst, dass Du wirklich krank gewesen bist. Du hättest Schwierigkeiten gehabt Deinen Urlaub überhaupt anzutreten, aber Dank der Medikamente wäre es überhaupt möglich gewesen. Und Gnade Dir Gott, dass der Kollege, mit dem Du vorab diese Regelung getroffen hat, den Mund hält…

Empfehlung:
Rufe bitte mal beim zuständigen Amtsgericht an und erkundige Dich, was Du an Unterlagen für einen „Beratungshilfe-Schein“ benötigst. Du suchst dann diese Unterlagen zusammen, gehst zum Amtsgericht und holst Dir dort einen.
Anschließend gehst Du zum Rechtsanwalt, nimmst Die Email mit und lässt Dich NUR beraten. An den Rechtsanwalt musst Du dann 10 € für diese Beratung bezahlen und gut ist. Jeden weiteren Termin bei diesem Rechtsanwalt musst Du „normal“ bezahlen. Die Rechtsanwälte haben ein Honorar von rund 120,00 € - 150,00 €/Stunde. Pass also auf!
Und, nicht alle Rechtsanwälte nehmen Mandate an, die NUR mit diesem Beratungshilfe-Schein abrechnet werden. Frage bei der Terminierung die Angestellte, ob dieser Rechtsanwalt mit diesem „Schein“ abrechnet.

Ich möchte nochmals erwähnen, dass ich meine Kenntnisse lediglich auf Grund meiner 27-jährigen Tätigkeit als Personaler erworben habe. Ich hafte und garantiere für diese Auskunft in keinstem Fall. Eine garantierte Auskunft kann Dir NUR ein Rechtsanwalt geben.

Ich wünsche Dir viel Glück.