Anschlag oder Widerstand
Moin Rolf,
in der Berichterstattung über den jüngsten Vorfall im Irak ist
mir aufgefallen dass diser als „Anschlag“ tituliert wurde.
Der Abschuss des Hubschraubers wäre doch eigentlich ein
Kriegsakt oder haben die schon einen Friedensvertrag
geschlossen?
Mir wem? Die Souveränität des irakischen Volkes ist ja mit der Besatzung dahin.
Aber um deine Frage zu beantworten: Bei der Wortwahl in der Berichterstattung über solcherlei Ereignisse geht es weniger um objektive Information als um unterschwellige Manipulation.
Nachdem der Vorwand „Massenvernichtungswaffen“ beim Angriff auf den Irak mittlerweile endgültig unter den Tisch gefallen sein dürfte, musste dringend ein neuer Vorwand her. Da bot sich der amerikanische Terror-Hype ganz praktisch an. Dementsprechend musste man aber auch das Vokabular anpassen. Die Verwendung von Worten wie „Anschlag“ assoziiert mit wenig Mühen „Terroranschlag“, also kämpft man hier gegen Terroristen, nicht gegen reguläre Widerstandstruppen. Beim Kampf gegen sogenannte Terroristen ist, wie wir ja mittlerweile wissen, jedes Mittel recht. Erstaunlich finde ich nur, dass die deutschen Medien diesen Schwenk mal wieder anstandslos mitmachen.
Ein ausführlicher Artikel zum Thema Sprache-Propaganda-Krieg auch mit Bezugnahme auf aktuelle Ereignisse findet sich z.B. hier:
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artik…
lieben Gruss
Marion