Ukraine: Rechter Sektor

Hallo,

hat hier irgendjemand eine fundierte Quelle, aus der man entnehmen kann, ob und inwieweit die Kiewer Übergangsregierung gegen Aktivitäten des Rechten Sektors vorgeht?

Dies der Stand 01.04.14: http://www.fr-online.de/ukraine/krim-krise-parlament…

Wobei es zuvor eine Frist bis zum 31.03.14 gab, bis zu deren Ablauf man Schußwaffen hätte straffrei abgeben können.

  1. Sind die Barrikaden in Kiew abgebaut worden?
  2. Gibt es noch Bewaffnete im Alltagsleben, die man dem Rechten Sektor zuordnen muss?

Gruß
vdmaster

  1. Gibt es noch Bewaffnete im Alltagsleben, die man dem
    Rechten Sektor zuordnen muss?

Das kommt darauf an, was du unter dem „R(!)echten Sektor“ verstehst.

Es läuft ja seit etwa 20 Jahren der (mittlerweile ziemlich erfolgreiche) Dauerversuch von internationalen Sozialisten in Politik und Medien, nationale Sozialisten einerseits und bürgerliche Konservative andererseits in einen gemeinsamen politischen Sack mit der Aufschrift „rächz“ zu stecken, diesen Oberbegriff zwecks Diskreditierung sämtlicher vom Linksextremismus abweichender Meinungen in die Hirne der unbedarfteren Zeitgenossen zu hämmern und so zu etablieren, getreu dem Orwellschen Leitsatz, dass das Denken der Menschen beherrscht, wer ihre Sprache lenkt. (Das ist so weit gediehen, dass manche das Adjektiv in dem Zusammenhang schon groß schreiben als wäre es ein stehender Begriff.)

Dem „Rechten Sektor“ zuordnen müssen muss man als selbständig denkfähiger Bürger also gar nichts - insbesondere keine Bewaffneten.

smalbop

Das kommt darauf an, was du unter dem „R(!)echten Sektor“
verstehst.

Was gibt es da zu verstehen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Prawyj_Sektor

‚Rechter Sektor‘ ist ein Eigenname. Wofür die Gruppe steht, kannst du in dem Wikiartikel nachlesen (offensichtlich kennst du ihn ja nicht).

Es läuft ja seit etwa 20 Jahren der (mittlerweile ziemlich
erfolgreiche) Dauerversuch von internationalen Sozialisten in
Politik und Medien, nationale Sozialisten einerseits und
bürgerliche Konservative andererseits in einen gemeinsamen
politischen Sack mit der Aufschrift „rächz“ zu stecken, diesen
Oberbegriff zwecks Diskreditierung sämtlicher vom
Linksextremismus abweichender Meinungen in die Hirne der
unbedarfteren Zeitgenossen zu hämmern und so zu etablieren,
getreu dem Orwellschen Leitsatz, dass das Denken der Menschen
beherrscht, wer ihre Sprache lenkt. (Das ist so weit gediehen,
dass manche das Adjektiv in dem Zusammenhang schon groß
schreiben als wäre es ein stehender Begriff.)

Viel bla bla und völlig am Thema vorbei. Wozu antwortest du eigentlich, wenn du offensichtlich gar nicht weißt, was der ‚Rechte Sektor‘ überhaupt ist?

Dem „Rechten Sektor“ zuordnen müssen muss man als selbständig
denkfähiger Bürger also gar nichts - insbesondere keine
Bewaffneten.

Siehe oben. Wobei ich den Teil mit den denkfähig besonders gut finde…

smalbop

Penegrin

Das kommt darauf an, was du unter dem „R(!)echten Sektor“
verstehst.

Was gibt es da zu verstehen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Prawyj_Sektor

Ja, das gibt es zu verstehen. „Rechter Sektor“ dagegen nicht. Weil es eben eine Fehlübersetzung ist. Deswegen übersetzte man ja auch den Namen der Zeitung „Prawda“ („Wahrheit“) nicht, obwohl das sehr einfach gewesen wäre: Es hätte im Deutschen nämlich ein falsches Bild von der Qualität dieses Blatts abgegeben.

‚Rechter Sektor‘ ist ein Eigenname. Wofür die Gruppe steht,
kannst du in dem Wikiartikel nachlesen (offensichtlich kennst
du ihn ja nicht).

Nein, Rechter Sektor ist kein Eigenname, Pravyj Sektor ist einer. So wie Forza Italia, Front National, Svoboda, Jobbik. Eben weil die Gruppierung für die Dinge steht, für die sie steht, ist „Rechter Sektor“ eine glatte (absichtliche?) Fehlübersetzung seitens der linken Medienmeute.

Es läuft ja seit etwa 20 Jahren der (mittlerweile ziemlich
erfolgreiche) Dauerversuch von internationalen Sozialisten in
Politik und Medien, nationale Sozialisten einerseits und
bürgerliche Konservative andererseits in einen gemeinsamen
politischen Sack mit der Aufschrift „rächz“ zu stecken, diesen
Oberbegriff zwecks Diskreditierung sämtlicher vom
Linksextremismus abweichender Meinungen in die Hirne der
unbedarfteren Zeitgenossen zu hämmern und so zu etablieren,
getreu dem Orwellschen Leitsatz, dass das Denken der Menschen
beherrscht, wer ihre Sprache lenkt. (Das ist so weit gediehen,
dass manche das Adjektiv in dem Zusammenhang schon groß
schreiben als wäre es ein stehender Begriff.)

Viel bla bla und völlig am Thema vorbei. Wozu antwortest du
eigentlich, wenn du offensichtlich gar nicht weißt, was der
‚Rechte Sektor‘ überhaupt ist?

Na ich weiß es doch: Eine absichtliche Fehlübersetzung ins Deutsche zum Zweck der Desinformation. Und deshalb gehört das, was ich schrieb, sogar sehr zum Thema.

Dem „Rechten Sektor“ zuordnen müssen muss man als selbständig
denkfähiger Bürger also gar nichts - insbesondere keine
Bewaffneten.

Siehe oben. Wobei ich den Teil mit den denkfähig besonders gut
finde…

Was du findest, ist nur nicht so erheblich, wie du immer glaubst. „Macht aber nix“, um es mal mit Peter Lustig zu sagen.

s.

Hallo,

Servus

hat hier irgendjemand eine fundierte Quelle, aus der man
entnehmen kann, ob und inwieweit die Kiewer Übergangsregierung
gegen Aktivitäten des Rechten Sektors vorgeht?

Dies der Stand 01.04.14:
http://www.fr-online.de/ukraine/krim-krise-parlament…

Wobei es zuvor eine Frist bis zum 31.03.14 gab, bis zu deren
Ablauf man Schußwaffen hätte straffrei abgeben können.

  1. Sind die Barrikaden in Kiew abgebaut worden?
  2. Gibt es noch Bewaffnete im Alltagsleben, die man dem
    Rechten Sektor zuordnen muss?

Ich finde es sehr schwierig, belastbare Berichte zum Rechten Sektor zu finden. Die meisten scheinen von pro-russischen Seiten zu kommen und sind dementsprechend einseitig. Diesem Bericht entnehme ich aber, dass man sich eher mit dem Rechten Sektor arrangiert hat:
http://nsnbc.me/2014/05/09/house-grilled-nuland-us-c…
While the Obama administration is pushing for Ukrainian elections on May 25, it transpires that about half of the 30.000 troops Kiev deployed to southeastern Ukraine are members of the National Guard, created in March, and “special regional military units” created this month, consisting predominantly of members of the neo-Nazi Pravy Sector and UNA-UNSO, militant members of the ultra-nationalist and overtly anti-Semitic Svoboda party and other radicals dressed in uniform to give the impression of “legality”.

Instead of disarming illegal armed militia, Kiev has put them in Ukrainian uniforms, claiming them to be “special regional military units” and the “National Guard”.

Gruß
vdmaster

Lg,
Penegrin

Ist das wieder die berüchtigte smalbob’sche Rechtschreib-Verteidigung? In der Regel bedeutet das ja, dass du nichts mehr zu sagen hast und den Thread links (!!) liegen lässt. Ich bin ja mal gespannt.

s.

Penegrin

Hallo,

der Begriff „Rechter Sektor“ ist durchaus eine inhaltlich richtige Übersetzung. Diese ultranationalistische, extremistische, paramiliärische, antirussische und antisemitische Gruppierung vertritt eine nur schlecht verschleierte Blut-und-Boden-Ideologie ukrainischer Prägung. Sie steht dem Nationalsozialismus geistig durchaus nahe bis sehr nahe.

Niemand würde ernsthaft auf die Idee kommen, diese Gruppe als links zu bezeichnen.
Also jammer hier bitte nicht über Mainstreamjournalismus und dessen eher linker/grüner Ideologie [Es komme mir bitte keiner mit Bild-„Journalismus“. Das ist ein Widerspruch in sich :wink:)].

Was nicht für alles Geschreibsel gilt, mit dem in D politisch eher rechts tendierende Gruppen (z.B. Konservative mit leichtem Hang zum teilweise „Ultra“-Konservativismus) diskreditiert werden sollen. Das ist ein ganz anderer Punkt. Da kannste ja einen Artikel über z.B. „Rechtspopulismus“ [aktuell gern verwendeter Diskreditierungsbegriff, wenn Extrimismus Klagen nach sich ziehen könnte] ins Inlandsbrett stellen.

vdmaster

Ukraine: Aktuelle Länderanalyse
Hi,

etwas off topic. Aber für alle, die sich aktuell für die Hintergründe in der UKR interessieren. Nigelnagelneu erschienen http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAn…

Die Analysen gibt es auch für andere, frühere GUS-Staaten.

Gruß
vdmaster

Hallo Penegrin,

danke für den Link. Die Quelle halte ich für nicht fundiert. Wenn ich z.B. hier folgendes lese: „Merkel’s and Hollande’s statement has been interpreted as a breach in the axis between core EU member states and the US/UK-Atlantic axis over US/UK plans to create a conflict in Ukraine for geopolitical purposes directed against both Russia and Europe“. Und mir diesen Artikel zu Gemüte führe, dann weiss ich doch woher der Wind weht.

Endlich mal jemand, der die „Prawda“ über den WK2 verbreitet. Ein Versuch, dass heroische sowjetische Volk zu maßregeln, die aber heldenhaft-trotzig Europa „befreiten“. Man erinnert sich ja noch daran, wie nach dem Zerfall der UdSSR die arbeitenden Massen der befreiten Brudervölker sich in Weinkrämpfen wandten und die Sowjet-Ära zurückwünschten :wink:.

[Anmerkung für alle Irritierten: Der letzte Absatz war nicht ernst gemeint]

Gruß
vdmaster

Hi.

Das erinnert mich bei ihm schon manchmal an so einen russischen Wissenschaftler und seinen Hund… Kaum steht irgendwo „rächz“, schon legt er los.

MfG,
TheSedated

Hallo,

wobei man durchaus einräumen muss, dass gewisse Kreise (bspw. Anti-Fa, aber auch mitunter Jung-Grüne) den Begriff „Rechts“ schlicht mißbräuchlich verwenden. Da dient er dann nur als etikettierender Kampfbegriff. So wie annodazumüll der Begriff „Links/Sozi“.

Gruß
vdmaster

der Begriff „Rechter Sektor“ ist durchaus eine inhaltlich
richtige Übersetzung. Diese ultranationalistische,
extremistische, paramiliärische, antirussische und
antisemitische Gruppierung vertritt eine nur schlecht
verschleierte Blut-und-Boden-Ideologie ukrainischer Prägung.
Sie steht dem Nationalsozialismus geistig durchaus nahe bis
sehr nahe.

Das ist gewiss richtig. Der Nationalsozialismus ist halt bloß keine rechte Bewegung gewesen, sondern eine in praktisch jedem Aspekt zutiefst revolutionäre, also linke. Wenn auch die Lackierung in braun statt rot manchen verwirrt. Dabei ist es ganz einfach: Sozialisten sind entweder Internationalisten (dann rot) oder Nationalisten (dann braun). Erschwerend kommt hinzu, dass manche Sozialisten, die sich selbst als rot bezeichnen, in Wahrheit braun sind und umgekehrt. Deswegen kommt es leicht zu Verwechslungen und sie bringen sich darum auch gerne gegenseitig um. Bei den Nazis saßen Kommunisten ebenso im Lager wie bei Stalin. War Stalin also trotz seiner ganzen anderslautenden Lippenbekenntnisse ein „Rechter“, war die Sowjetunion „rechts“?
Mit „rechten“ Positionen im klassischen Wortsinn, also „christlich-bürgerlich-konservativ-liberal-gesetzestreu“, früher auch noch „monarchistisch“ dazu, hat der Nazismus sowas von garnichts zu tun, dass niemand, der die Geschichte kennt und verstanden hat, auf die Idee kommen könnte, diese Ideologie sei rechtsextrem gewesen.

Niemand würde ernsthaft auf die Idee kommen, diese Gruppe als
links zu bezeichnen.

Siehst du, echte Rechte kommen sehr wohl auf diese Idee. Echte Linke natürlich nicht, schon klar warum.

Also jammer hier bitte nicht über Mainstreamjournalismus und
dessen eher linker/grüner Ideologie [ Es komme mir bitte
keiner mit Bild-„Journalismus“. Das ist ein Widerspruch in
sich :wink:) ].

Ich jammere nicht, ich stelle nur fest - und boykottiere. Der Mainstream-Journalismus erledigt sich ohnehin grade selbst. (Ich warte deshalb zur Zeit darauf, dass auch für Zeitungen eine Zwangsabgabe erhoben wird wie für den Staatsfunk.)

Was nicht für alles Geschreibsel gilt, mit dem in D politisch
eher rechts tendierende Gruppen (z.B. Konservative mit
leichtem Hang zum teilweise „Ultra“-Konservativismus)
diskreditiert werden sollen. Das ist ein ganz anderer Punkt.
Da kannste ja einen Artikel über z.B. „Rechtspopulismus“
[aktuell gern verwendeter Diskreditierungsbegriff, wenn
Extrimismus Klagen nach sich ziehen könnte] ins Inlandsbrett
stellen.

Ein vielleicht weniger justitiabler, jedoch politisch sehr unglücklicher Begriff, bedeutet Populismus doch, dem Volk nach dem Mund zu reden. In einer Demokratie („Volksherrschaft“) ist es sehr entlarvend für den Verwender dieses Begriffs, dass er schlimmes daran findet, wenn andere den Volkswillen artikulieren. Man könnte fast auf die Idee kommen, dahinter stecke ein rechter agent provocateur, der die Herrschaft der adligen Eliten über den unmündigen Plebs wieder einführen will. :smile:

Einen Artikel werde ich deswegen nicht aufmachen, schließlich ist dieser Begriff, so wutschäumend wie ihn die Linke verwendet, Gold wert für die Rechte. Immer weiter so - Öl ins Feuer. Ich bin nicht dafür zuständig, den Linken Tipps zu geben.

s.

Ist das wieder die berüchtigte smalbob’sche
Rechtschreib-Verteidigung? In der Regel bedeutet das ja, dass
du nichts mehr zu sagen hast und den Thread links (!!) liegen
lässt. Ich bin ja mal gespannt.

Nicht ganz richtig, ich habe in der Sache lediglich dir nicht mehr zu sagen - schließlich ist alles nötige dazu bereits gesagt.

s.

http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAn…

„Dr. Stefan Meister ist Senior Policy Fellow im Berliner Büro des European Council on Foreign Relations“
http://de.wikipedia.org/wiki/European_Council_on_For…

Mit Fischer und Özdemir als den politischen Gründungsmitgliedern aus Deutschland…

„Friedensinitiativen sehen in den Aktivitäten des ECFR in erster Linie eine Kampagne für die Militarisierung und Aufrüstung der EU.“

Das ganze riecht doch verdammt nach einem Bilderberger-Ableger, oder?

s.

Tach,

was so manche „Friedensinitiative“ sehen mag, entzieht sich meiner Kenntnis. Da wird es so manche einäugige Betonköpfe geben. Die Gründungsmitglieder kommen aus dem gesamten Spektrum der europäischen, demokratischen Parteienlandschaft mit Ausnahme linker und rechter Flügel.

Aber warum Bilderberger? Wieso nicht die Freimaurer oder Illuminati?

vdmaster

Die ‚Entschuldung‘ der Rechten!

der Begriff „Rechter Sektor“ ist durchaus eine inhaltlich
richtige Übersetzung. Diese ultranationalistische,
extremistische, paramiliärische, antirussische und
antisemitische Gruppierung vertritt eine nur schlecht
verschleierte Blut-und-Boden-Ideologie ukrainischer Prägung.
Sie steht dem Nationalsozialismus geistig durchaus nahe bis
sehr nahe.

Das ist gewiss richtig. Der Nationalsozialismus ist halt bloß
keine rechte Bewegung gewesen, sondern eine in praktisch jedem
Aspekt zutiefst revolutionäre, also linke.

Das ist kompletter Unsinn.
Der starke Trend zur gesellschaftlichen Modernisierung, der zweifelsfrei den faschismus und Nationalsozialismus auszeichnet, stehen die Überhöhung des Nationalen sowie der stets vorhandene Rassismus sowie das Streben zu einer Klassengesellschaft entgegen. Blos das halt Im Gegensatz zu reaktionären Systemen die alten Klassen aufgelöst und durch neue Klassen ersetzt werden sollten.
Der originäre Linke Ansatz (wozu übrigens nicht nur Kommunismus gehört) ist klassenlos und international ausgerichtet.

Wir können uns darüber gerne im Geschichtsbrett auseinandersetzen.

Wenn auch die
Lackierung in braun statt rot manchen verwirrt. Dabei ist es
ganz einfach: Sozialisten sind entweder Internationalisten
(dann rot) oder Nationalisten (dann braun).

Dies entspricht in keiner weise irgendeiner anerkannten Geschichtswissenschaftlichen Einordnung. Die von den Neorechten oder Erika Steinbach betriebene abgrenzung ihrer N ationalen Ideologien von den Nazis (Nazis sind links, alles was böse ist ist links blah sülz) dient nur der Selbstabgrenzung von unliebsamen Nachbarideologien und einer Schuldverschiebung hin zu einer Diffusen „Linken“

Mit „rechten“ Positionen im klassischen Wortsinn, also
„christlich-bürgerlich-konservativ-liberal-gesetzestreu“,
früher auch noch „monarchistisch“ dazu, hat der Nazismus sowas
von garnichts zu tun, dass niemand, der die Geschichte kennt
und verstanden hat, auf die Idee kommen könnte, diese
Ideologie sei rechtsextrem gewesen.

Nur die weitgehnde Masse der mit diesem Zeitraum beschöftigten Historikern!
Die kennen wohl die Geschichte Nicht …

Aber wie gesagt, ist hier OT, bei Interesse können wir gerne darüber in Geschichte oder in einem anderen geeigneten Brett weiterdisputieren.

Mike

Hallo,

es ist nun einmal nicht richtig, „rechts“ auf ein gesetzestreues Lager zu beschränken. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Politischer_Kompass#Typ…
mit Augenmerk auf den Absatz „Wertung der Randbereiche“

Die stalinistische UdSSR war vordergründig ein linksextemistischer und totalitaristischer Staat. Wer tiefer blickt wird in so manch einem kommunistischem System einige Kongruenz mit dem Faschismus oder Nationalsozialismus erkennen können. Dazu zählt auch das System Stalins.

Der Begriff „Rechter Sektor“ hat übrigens auch schon Eingang in die US-Presse (New York Times) gefunden. Da wird aber noch deutlicher gesagt, dass es sich um Faschisten handelt.

vdmaster

Das ist kompletter Unsinn.
Der starke Trend zur gesellschaftlichen Modernisierung, der
zweifelsfrei den faschismus und Nationalsozialismus
auszeichnet, stehen die Überhöhung des Nationalen sowie der
stets vorhandene Rassismus sowie das Streben zu einer
Klassengesellschaft entgegen. Blos das halt Im Gegensatz zu
reaktionären Systemen die alten Klassen aufgelöst und durch
neue Klassen ersetzt werden sollten.

Im zweiten deutschen Kaiserreich gab es keinen staatlichen Rassismus. Und die Überhöhung des Nationalen (im Gegensatz zur Überhöhung des Rassebegriffs) war bei den Nazis keineswegs ausgeprägter als bei den Monarchisten oder den Republikanern des Biedermeier oder den französischen Chauvinisten oder den britischen Imperialisten. Nichts spezifisch nazistisches also. Was spezifisch nazistisch war, das war eben, dass nicht die Klassen, sondern die Rassen die treibenden Kräfte der Weltgeschichte sein sollten. Deswegen musste der Fokus notwendigerweise woanders liegen als auf dem Klassenkampf. Aber nur Leute, die ihrem Guru Marx folgend glauben, allein die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die Herrschaft der Arbeiterklasse seien untrügliche, weil zentrale Kennzeichen für die Herrschaft einer linken Ideologie, schließen aus diesem Unterschied auf eine dann zwangsläufig „unlinke“, also „rechte“ Nazi-Ideologie.

Der originäre Linke Ansatz (wozu übrigens nicht nur
Kommunismus gehört)

Sage ich doch.

ist klassenlos und international
ausgerichtet.

…und funktionierte deswegen ja auch noch nirgends. Die Menschheit war noch nie und ist nirgendwo klassenlos und international.

Der ursprüngliche linke Ansatz, der ein bisschen älter ist als der Marxismus, war keineswegs international ausgerichtet. Die ersten Revolutionäre waren französische Nationalisten. Und das „Klassenlose“ haben eben Marx und Co. hinzuerfunden, in deren Gefolge die Kommunisten die Begriffe „Links“ und „Revolution“ für sich allein kaperten.

Kunststück, nach der Reichsgründung mit der im Vergleich etwa zu England fortschrittlichen Beteiligung des Volkes an der politischen Willensbildung waren die „nationalen“ und „republikanischen“ Revolutionäre mit dem Staat versöhnt und bewegten sich aus der linken, staatsablehnenden Ecke heraus. Auf dem selben Weg war die Sozialdemokratie ab den 1890er Jahren, weil die Geschäfte nämlich brummten und kein Deutscher mehr aus Not gezwungen war, seine Heimat zu verlassen.

Wir können uns darüber gerne im Geschichtsbrett
auseinandersetzen.

Wenn auch die
Lackierung in braun statt rot manchen verwirrt. Dabei ist es
ganz einfach: Sozialisten sind entweder Internationalisten
(dann rot) oder Nationalisten (dann braun).

Dies entspricht in keiner weise irgendeiner anerkannten
Geschichtswissenschaftlichen Einordnung.

Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat. Ansonsten ist es nicht die besondere Qualifikation von Historikern, politische Einordnungen vorzunehmen.

Die von den
Neorechten oder Erika Steinbach betriebene abgrenzung ihrer N
ationalen Ideologien von den Nazis (Nazis sind links, alles
was böse ist ist links blah sülz) dient nur der
Selbstabgrenzung von unliebsamen Nachbarideologien

Ich kann an einer Selbstabgrenzung gegen eine unliebsame Ideologie nichts ungehöriges finden, um so mehr, wenn man sich selbst dazu überhaupt nicht als benachbart ansieht.

und einer
Schuldverschiebung hin zu einer Diffusen „Linken“

Die Linke ist notwendig ein diffuser Begriff, wenn sie so vordergründig gegensätzliche Gruppen wie Nazis und Stalinisten umfasst. Es stimmt aber, die Linken in der Politik haben da merkwürdigerweise weniger Berührungsängste.

http://gj-goettingen.de/wp-content/uploads/2013/04/P…

Mit „rechten“ Positionen im klassischen Wortsinn, also
„christlich-bürgerlich-konservativ-liberal-gesetzestreu“,
früher auch noch „monarchistisch“ dazu, hat der Nazismus sowas
von garnichts zu tun, dass niemand, der die Geschichte kennt
und verstanden hat, auf die Idee kommen könnte, diese
Ideologie sei rechtsextrem gewesen.

Nur die weitgehnde Masse der mit diesem Zeitraum beschöftigten
Historikern!
Die kennen wohl die Geschichte Nicht …

Doch, aber sie interpretierten ungefragt einiges hinein, das bei Lichte betrachtet nicht stimmt. Das hat z. B. Sebastian Haffner ihnen allerdings schon vor vierzig Jahren gesagt.

Aber wie gesagt, ist hier OT, bei Interesse können wir gerne
darüber in Geschichte oder in einem anderen geeigneten Brett
weiterdisputieren.

Dieser Vorschlag geht von der falschen Voraussetzung aus, dass das Geschichtsbrett geeigneter als das Politikbrett wäre, politische Begrifflichkeiten zu definieren.

s.

Tach,

Du willst ernsthaft das Gebrabbel einiger Jung-Grüner als Argument vorbringen? Auch Du wirst wissen, dass ein durchaus nennenswerter Teil der Ur-Grünen ebenfalls aus dem linksradikalen bi -extremistischen Teil der Gesellschaft kam. Viel interessanter sollte die Frage sein, was die „gereifte Partei“ selbst zu solchen pubertären Kapriolen sagt.

vdmaster

Das ist kompletter Unsinn.
Der starke Trend zur gesellschaftlichen Modernisierung, der
zweifelsfrei den faschismus und Nationalsozialismus
auszeichnet, stehen die Überhöhung des Nationalen sowie der
stets vorhandene Rassismus sowie das Streben zu einer
Klassengesellschaft entgegen. Blos das halt Im Gegensatz zu
reaktionären Systemen die alten Klassen aufgelöst und durch
neue Klassen ersetzt werden sollten.

Im zweiten deutschen Kaiserreich gab es keinen staatlichen
Rassismus. Und die Überhöhung des Nationalen (im Gegensatz zur
Überhöhung des Rassebegriffs) war bei den Nazis keineswegs
ausgeprägter als bei den Monarchisten oder den Republikanern
des Biedermeier oder den französischen Chauvinisten oder den
britischen Imperialisten.

Und das waren jetzt keine „rechten“ ideologien. Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Spannweite bei "Rechts auch recht weit gesteckt.

Nichts spezifisch nazistisches also.
Was spezifisch nazistisch war, das war eben, dass nicht die
Klassen, sondern die Rassen die treibenden Kräfte der
Weltgeschichte sein sollten. Deswegen musste der Fokus
notwendigerweise woanders liegen als auf dem Klassenkampf.

Die Konzentration auf die gesellschaftlich Umstürzenden Tendenzen im nazionalsozialismus machen diesen keineswegs zu einer „Linken“ ideologie.

e dann zwangsläufig

„unlinke“, also „rechte“ Nazi-Ideologie.

Der originäre Linke Ansatz (wozu übrigens nicht nur
Kommunismus gehört)

Sage ich doch.

ist klassenlos und international
ausgerichtet.

…und funktionierte deswegen ja auch noch nirgends.

Das ist nicht die Frage, Ultrarechte Ansätze funktionieren ja auch nirgends…

Der ursprüngliche linke Ansatz, der ein bisschen älter ist als
der Marxismus, war keineswegs international ausgerichtet.

ich halte es für Gefährlich, Über 200 jahre alte vorindustrielle Konzepte auf heutige Verhältnisse anzuwenden. Im Übrigen hatte auch die Französische Revolution gewisse Internationale Tendenzen, die in den ersten Kriegen auch mehr als Deutlich wurden. Näheres hierzu ein Geschichtsbrett.

Die
ersten Revolutionäre waren französische Nationalisten. Und das
„Klassenlose“ haben eben Marx und Co. hinzuerfunden, in deren
Gefolge die Kommunisten die Begriffe „Links“ und „Revolution“
für sich allein kaperten.

Wie ich bereits erwähnt habe, ist diese Ansicht allerhöchstens Populär zu sehen und komplett unwissenschaftlich.
tt
en.

Wenn auch die
Lackierung in braun statt rot manchen verwirrt. Dabei ist es
ganz einfach: Sozialisten sind entweder Internationalisten
(dann rot) oder Nationalisten (dann braun).

Dies entspricht in keiner weise irgendeiner anerkannten
Geschichtswissenschaftlichen Einordnung.

Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.

Das ist keine Diskussionsgrundlage.
Anscheinden definierst Du einfach „Links“ = „Totalitär“ und Rechts = „Libertär“ (und auch das nicht gescheit.

Ansonsten ist es nicht die besondere Qualifikation von
Historikern, politische Einordnungen vorzunehmen.

Deine ist offensichtlich gar nicht vorhanden.

Die von den
Neorechten oder Erika Steinbach betriebene abgrenzung ihrer N
ationalen Ideologien von den Nazis (Nazis sind links, alles
was böse ist ist links blah sülz) dient nur der
Selbstabgrenzung von unliebsamen Nachbarideologien

Ich kann an einer Selbstabgrenzung gegen eine unliebsame
Ideologie nichts ungehöriges finden, um so mehr, wenn man sich
selbst dazu überhaupt nicht als benachbart ansieht.

Naturgemäß hat eine Nationalliberale Ausrichtung, wie sie die AFD teilweise vertritt, und eine Nationalsozialistische Ausrichtung herzlich wenig miteinander zu tun, das bestreitet ja auch niemand, der seine 5 Sinne zusammen hat. Genauso wie die Nazis mit den Stalinisten ideologisch (!!!) eigentlich gar nichts gemeinsam haben.

und einer
Schuldverschiebung hin zu einer Diffusen „Linken“

Die Linke ist notwendig ein diffuser Begriff, wenn sie so
vordergründig gegensätzliche Gruppen wie Nazis und Stalinisten
umfasst.

Schön, dass Du es wenigstens schaffst, nazis und Stalinisten auseinaderzuhalten, das schafft nicht jeder.

Mit „rechten“ Positionen im klassischen Wortsinn, also
„christlich-bürgerlich-konservativ-liberal-gesetzestreu“,
früher auch noch „monarchistisch“ dazu, hat der Nazismus sowas
von garnichts zu tun, dass niemand, der die Geschichte kennt
und verstanden hat, auf die Idee kommen könnte, diese
Ideologie sei rechtsextrem gewesen.

Nur die weitgehnde Masse der mit diesem Zeitraum beschöftigten
Historikern!
Die kennen wohl die Geschichte Nicht …

Doch, aber sie interpretierten ungefragt einiges hinein, das
bei Lichte betrachtet nicht stimmt. Das hat z. B. Sebastian
Haffner ihnen allerdings schon vor vierzig Jahren gesagt.

Wie gesagt, auch haffner hat die Nazis immer als „Rechts“ betrachtet. (Ja, ich habe Haffner auch gelesen. Und kein Historiker (siehe z.B. Kershaw) bestretet nicht die sozialrevolutionären Tendenzen im Faschismus.
Das ändert aber nichts an der generellen Zuordnung zu „Rechts“ bei der Ideologie (National, antiegalitär, Gesellschaftlich geringe Modernisierungstendenz)

Betrachtet Man die Poltische Zuordnung nicht ein- sondern zweidimensional (was ebenfalls unvollkommen ist) so kann man mit den gegensatzpaaren

  • egalitär, internationalistisch, gesellschaftlich modernisierend („Links“) versus nicht egalitär, national, gesellschaftlich konservativ („Rechts“)
    auf der X-Achse und

Totalitär (Totale Kontrolle durch den Staatsapparat) vs „Libertär“ (kein Staat whatsoever)
auf der Y-Achse einen raum aufspannen, in dem man verschiedene Ideologien einordnen kann.
Hierbei würde die Ecke Totalitär -Rechts von Reaktionären Regimen eingenommen werden , daneben, in Richtung „Links“ folgen dann die Faschistoiden Totalitären systeme … Linkstotalitär wäre dann Stalinismus.
Die Ecke "Links-Libertär wäre dann der Anarchsmus… Rechts davon läge der Anarcho-Syndikalismus , und ganz rechts-Libertär dann der Wirtschaftsanarchismus (wie er unvollkommen im Manchesterkapitalismus verwirklicht wurde)

Naturgemäß ist auch ein solches einordnungsschema unvollkommen.
Aber allgemein ist klar, dass ein blos sozialrevolutionäre Tendenz keine originär Links definierende Eigenschaft ist.

tatsächlich ist doch das Problem, dass „Links“ und „Rechts“ als kampfbegriffe verwendet werden, wobei jede Seite versucht, die unliebsamen (üblicherweise totalitären/Autoritären) Ausprägungen des jeweiligen Spektrums von sich selbst als „ideologische Abweichung“ auszuschliessen und Idealerweise dann dem anderen Teil des Spektrums zuzuschlagen, um selbiges auch noch zu verleumden.

Fazit: Der nationalsozialismus bleibt eine „Rechte“ Ideologie, auch wenn das manchen Rechten nicht gefällt, und der Stalinismus bleibt Links, auch wenn das so manchem Linken nicht passt.
Im kern sind ja „Links“ und „Rechts“ auch inhärent keine schlechten Eigenschaften, sondern eine relativ neutrale Beschreibung gewisser politischer Tendenzen.