Automatikgetriebe - wo geht's kaputt?

Mal eine Technikerfrage: Wo liegen eigentlich bei einem Automatikgetriebe die Verschleisspunkte? Sprich: Was geht wo zuerst kaputt - und woran merkt man es *bevor* die Kiste endgültig stehen bleibt???

Danke für alle Antworten
Stefan

Hi Stephan,
der wichtigste Punkt sind die Kupplungen. Wenn Du beim beschleunigen im dem Moment wenn das Getriebe schaltet, etwas Gas weg nimmst, verlängerst Du die Lebensdauer entscheident. Ansonsten solltest Du darauf achten, das die Schaltvorgänge sauber verlaufen, kurz, weich und „bündig“; sonst lass den Gaszug sicherheitshalber noch mal einstellen, da wird von den Werkstätten gerne gepfuscht. Da geht nämlich ein Zug von der Drosselklappe zur Automatik, wenn der nicht korrekt eingestellt ist, bekommt das Getriebe falsche Informationen, und kann nicht sauber arbeiten.
Gruß Willi

Hi Stefan,

aus alten Chaotentagen hier ein kleiner Erlebnisbericht:
Ich besaß einst einen Opel Rekord mit Automatikgetriebe. Dieses verhielt sich eines Tages bösartig… dieser Zustand nahm von Tag zu Tag zu: es schaltete rauh, im Stand musste man den Motor richtig aud Drehung bringen, bis es hart und ruckartig schaltete.
Vom Reparieren (sowas machte und mache ich selbst) riet man mir ab: dies sei bei einem Automatikgetriebe viel zu kompliziert.
Ich hab´ dann ein gebrauchtes gekauft.

Heute, einige Jahre später, weiss ich, wo der Fehler lag:
Es war zu wenig Getriebeöl in dem Getriebe!

So viel zu möglicherweise öfters auftretenden Problem ;o)

Gruß

Tefan

*derImGrundeSeinesHerzensAutomatikfanGebliebenIst*

Hallo Stefan,

da ja bei Automatikgetrieben der Kraftschluß zwsichen Motor und Getriebe durch den Wandler zustande kommt, welcher hydrodynamisch funktioniert, hat man dort eigentlich keinen nennenswerten Verschleiß. Das Öl wird im Wandler vom sogn. Pumpenrad in Bewegungversetzt, die kinetische Energie des Öls gibt es dann an das sogn. Turbinenrad weiter, welches sich zu drehen beginnt und damit das Getriebe antreibt. Das Getriebe selbst besteht aus mehreren Planetenradsätzen sowie einem mehr oder minder ausgheprägtem Schaltapparat. Der kann entweder ölhydraulisch, halb elektronisch oder voll elektronisch sein. Die Planetensätze gehen i.A. nicht kaputt, es sei denn, man hat zu wenig Öl im Getriebe. Das ist dann auch schon das wichtigste: immer Getribeölstand kontrollieren ! Ohne Öl wird es im wahrsten Sinne eckig ! Ein weiterer Verschleißpunkt können auch noch die Bremsbänder sein, welche die einzelnen Planetensätze abbremsen. Ist aber eher ungewöhnlich.

Bis denn dann,

Felix

240 TD, 5/84, 315.500 km, ohne Automatik

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> wahrsten Sinne eckig ! Ein weiterer
> Verschleißpunkt können auch noch die
> Bremsbänder sein, welche die einzelnen
> Planetensätze abbremsen. Ist aber eher
> ungewöhnlich.

Bei alten Granadas müssen die Bremsbänder alle 20.000 km nachgestellt werden, damit diese nicht verschleißen. Das wird bei anderen, älteren Automatikgetrieben sicher genauso sein. Im Falle Granada wagen sich kleine Werkstätten da kaum noch ran (zu lange her), aber in großen Ford-Werkstätten gibt es meistens noch jemanden, der sich damit auskennt…

Viele Grüße,
Hans-Georg

Meine Erfahrungen:
Es muss immer genug Öl im Getriebe sein, bei der Ölkontrolle und Ölnachfüllen muß man klinisch sauber arbeiten.
Regelmäßig die Ölfarbe kontrollieren. Braun werdendes Öl deutet auf Verschleiß der Riemen oder Bremsbeläge hin - Alarm!
Bei Geruch nach „verbrannter Kupplung“ besteht Gefahr des Bremsbelagverschleißes.
NIEMALS bei Vorwärtsbewegung in den Rückwärtsgang schalten. NIEMALS bei Rückwärtsbewegung in einen Vorwärtsgang schalten. Bestenfalls beschädigt man die Freiläufe, und die Metallbrösel tun dan ihr weiteres Zerstörungswerk.
Möglichst wenig herumschalten, dann kann ein Automatikgetriebe auch 500 000 km halten.

Harald

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