Golf IV, 1.4 16V, Öldruck zu niedrig

Hallo zusammen,
an meinem Golf IV, 1.4 Liter, 16V, 55KW, Baujahr 08/2001 hatte ich vor kurzem, konkret kurz vor Weihnachten einen Schaden:
Aufgrund der Kälte war die Kurbelgehäuseentlüftung eingefroren; inzwischen weiß ich dass das wohl vielen anderen auch so passiert ist. Dabei hatte mein Motor (Kennbuchstabe AXP, sog. Schlepphebelmotor mit Nockenwellen im Ventildeckel) sogar die ab KW45/2000 werksseitig verbaute Heizung drin.
Das Öl hat sich nicht nur über den Ölmeßstab selbständig gemacht sondern kam vor allem massiv über die Ölpumpe raus. Bei laufendem Motor kam an der Stelle das Öl raus wie wenn jemand „abgestochen“ wird.
Hatte wohl Glück, daß ich damit überhaupt noch nach Hause gekommen bin. Fahrzeug abschleppen lassen, alles zerlegen lassen, neben dem Reparaturkit für die KGE auch noch ne neue Ölpumpe, alle Dichtungen und zum zweiten Mal innerhalb eines dreiviertel Jahres neue Zahnriemen verbaut.
Jetzt hab ich ständig die Meldung: Öldruck zu niedrig, Motor aus!
Tatsächlich befinden sich in der Garage auch Ölflecken.
Heute im Boschdienst den Öldruck mal messen lassen: kein Öldruck bei Standgas, etwas über ein Bar bei erhöhten Drehzahlen.

Frage: Woran kann es liegen daß der Motor keinen Öldruck mehr aufbaut?
Können die Kurbelwellenlager so weit eingelaufen sein, daß oben am Schalter kein Druck mehr ankommt?
Gibt es irgendwo ein „Ventil“ am Motor das ich öffnen müsste? Der Mechaniker von VW (KFZ-Meister) sowie der vom Boschdienst sind wohl mit ihrem Latein am Ende
Anmerkung: Die Meldung Öldruck hatte ich auch schon vor dem denkwürdigen Ereignis der eingefrorenen KGE und zwar immer dann wenn die Motor eine Weile gelaufen war, sprich entsprechend warm war. Direkt beim Start gabs und gibst keine Meldung.
Die Meldung macht mich langsam wahnsinnig…

Danke für eure geschätzten Hinweise.

Hallo!

Ja, vermutlich sind die Pleullager der Kurbelwelle defekt.
Ohne Öldruck sind die in paar Sekunden kaputt, wenn der Motor mit Last läuft.

Da ist also der Motor sozusagen hinüber.

Man kann aber mal die Ölwanne abbauen, die Pleule aufschrauben,
und sich das mal ansehen.
Wenn die Kurbelwelle nicht zerkratzt ist, (manchmal hat man Glück)
könnte man , wenn es die Lagerschalen als Ersatzteil zu kaufen gibt,
da neue Lagerschalen einbauen.

Das ist keine grosse Sache, und auch relativ preiswert.

Dann geht es vielleicht noch paar Jahre.
Aber versuchen würde ich das schon.

Ich kann Dir da nur viel Glück wünschen,
Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,
vielen Dank für deine Information.
Was ich nicht verstehe:
selbst wenn die Lagerschalen der Pleuel kaputt sein sollten, der Öldruckschalter sitzt doch oben. Am Öldruckschalter kommt kein Druck an. Heißt dass daß der Druck bei den Pleuellagern schon abgebaut wird; sprich das Öl seitlich herausläuft anstelle nach oben gepumpt zu werden? Wo pumpt denn die Ölpumpe hin? Nur an die Pleuel oder an alle mögliche Stellen?
Akustisch hört sich der Motor nicht an wie wenn er einen Lagerschaden hätte; angeblich klappert/kläppert er dann entsprechend. Andererseits bin ich aber auch der Meinung, daß er sich vor sechs Jahren als ich das verfluchte Ding gekauft habe anders angehört hat…
Ich werde die Ölwanne abbauen; m.E. muß dann aber auch die Pumpe wieder ab und daran hängt wieder der Zahnriemen…kann mir auch vorstellen da neue Lager einzubauen; nur möchte ich sichergehen, daß dann endlich Ruhe ist.
Bitte nochmals um Information. Danke.

Hallo!

Also die Ölpumpe pumt das Öl durch Bohrungen in der Kurbelwelle an die Pleullager.
Kolbenbolzenlager weiss ich nicht.
Es geht aber auch noch ein Druckölkanal durch die Kopfdichtung hoch in den Zylinderkopf,
wo die Hydrostössel/ Nockenwelle mit Drucköl versorgt werden.

Es ist meist so, wenn die Pleullager ausgeleiert sind, dass da sehr viel Öl seitlich rausläuft,
und irgendwann reicht die Fördermenge der Ölpumpe nicht mehr aus, um genügend Druck aufzubauen.

Also bau mal die Ölwanne ab, da wirst Du schon irgendwas sehen.
Meist sieht man da kleine Metallpartikel, wie zerkleinertes Blattgold,
das ist dann aus den Lagerschalen. Kann auch silbern sein.

Auch mal das Ansaugsieb der Ölpumpe ansehen,
das kann auch verstopft sein.

Dann wäre die nächste Aktion, die Pleule aufzuschrauben,
oft kann man die Lagerschalen herausnehmen.

Dann fotografierst Du das mal in guter Auflösung, auch die Kurbelwellenzapfen,
lädst die Bilder irgendwo hoch, und verlinkst die hier im Artikelbaum.

Dann wird man Dir eine Empfehlung geben können,
ob der Motor auf den Schrott kommt,
oder man es nochmal mit neuen Lagerschalen versuchen könnte.
Aber GANZ sicher gehen kannst Du natürlich nicht.

Ich kenne den Motor nicht, aber ich glaube ehr, dass die ölwanne abzubauen geht,
ohne Zahnriemen usw zu entfernen.
Gut, ich weiss nicht, was der VW-Konzern alles für clevere Sachen baut, zuzutrauen ist denen alles.

Grüße, Steffen!

Zum Gruße,

Bitte nochmals um Information. Danke.

Ich war heute mit meinem Golf in der VW-Werkstatt und habe dort „meinem“ Monteur mal diesen Sachverhalt geschildert. Er glaubte nicht an einen Lagerschaden, sagte aber, dass man beim Einbau der Ölpumpe irgendetwas falsch machen könne, so dass sie beim Einbau zerstört würde (irgendwelche Mitnehmer brechen ab oder so). Es gäbe eine Anleitung zum Einbau der Ölpumpe und diese müsse genau eingehalten werden.
Wichtig sei auch, die Dichtung zu erneuern und falls man keinen Fehler fände, sollte auch der Ölfilter mal gewechselt werden. Man sollte aber einen originalen von VW nehmen, wegen eines Ventils dort drin, das andere Fabrikate nicht immer hätten.

Vielleicht hilft dir das ja bei der Fehlersuche ein bisschen.

Gruß TL