'Jungen Stern' kaufen oder nicht

Hallo zusammen,

ich möchte mir einen SLK kaufen und sondiere gerade den Markt.

In Frage kommt ein Fahrzeug von einem freien Gebrauchtwagenhändler bzw. ein Fahrzeug vom Vertragshändler. Bei beiden Autos handelt es sich um Top-Fahrzeuge (1. Hand, Scheckheft, weniger als 15.000 auf der Uhr).

Der freie Gebrauchtwagenhändler bietet nun an, dass man gegen Aufpreis eine Gebrauchtwagenversicherung abschließen kann. (Was das kosten soll, weiss ich nicht.) Das Fahrzeug hat nicht nur Vollausstattung (mehr als ich eigentlich brauche), sondern auch das begehrenswerte Sportpaket.

Beim Vertragshändler hat das angebotene Fahrzeug das Siegel „Junge Sterne“, was unter anderem 24 Monate Gebrauchtwagengarantie mit einschließt. Dieser Wagen ist auch ganz ordentlich ausgestattet (meine Anfangs gesetzten Mindestkriterien sind mehr als erfüllt). Leider hat dieses Auto nicht das Sportpaket.

Ich weiß gerade nicht was ich tun soll. Der eine Händler ist hoch oben Norden, der andere im tiefen Süden und ich wohne irgendwo in der Mitte. Sich beide Fahrzeuge anzuschauen würde mich viel Zeit kosten, die ich aktuell ganz einfach nicht habe. (Ich will einfach nur hinfahren, besichtigen, probefahren und den Wagen möglichst schnell kaufen.)
Das eine Fahrzeug ist etwas teuerer und knapp ein Jahr älter, dafür aber mit der ultimativen Wunschausstattung. Der andere Wagen ist jünger, ein paar Hundert Euro billiger, vom Vertragshändler und hat 24 Monate Garantie inklusive.

Wenn es der Vernunft nach ginge, müsste ich den Wagen beim Vertragshändler nehmen. Da Autos aber wenig mit Vernunft zu tun haben, konnte ich noch keine eindeutige Entscheidung treffen.

Wie sind eure Erfahrungen? Lieber die Topausstattung, oder lieber den wirtschaftlich „vernünftigen“ Wagen? Ich habe vor den Wagen anschließend viele Jahre zu fahren.

Was werde ich eher bereuen?

Habt ihr einen Ratschlag für mich? Danke.

MfG
Stephan

Wenn du dir wirklich nicht beide anschauen kannst, wirst du deinem Bauchgefühl vertrauen müssen.

Hallo,

aus (intensivster) Erfahrung (Kfz-Betrieb, inzwischen ohne Markenbindung) kann ich nur raten, das besser ausgestattete Modell zu wählen.
Gerade, wenn man ein Auto viele Jahre fahren will, freut man sich doch un so öfter an all den schönen Unwichtigkeiten.
Die Versicherung finde ich nicht all zu wichtig, da diesen Modellen in den ersten Jahren eher nichts fehlt. Sollte der freie Händler vielleicht noch bereit sein, eine GW-Versicherung (Car-Garantie o. ä.) auf den ausgerufenen Preis „draufzulegen“, (Kostenpunkt ca. 300,- - 400,- €), sollte doch alles geklärt sein.

Der Vorteil der echten „jungen Sterne“ hält sich in Grenzen…

Grüße + viel Spaß mit dem wirklich guten Auto!

formica

Hallo!

  1. Hand, Scheckheft, weniger als 15.000 auf der Uhr.

Dir ist klar, dass man dem Tachostand nicht unbedingt trauen kann?

Ich will einfach nur hinfahren, besichtigen,
probefahren und den Wagen möglichst schnell kaufen.

Die Zeit, um mit dem Auto vor dem Kauf z. B. zum ADAC zu fahren, um es prüfen zu lassen, sollte übrig sein. Andernfalls könnte es passieren, dass Du sehr viel mehr Zeit (und Geld) übrig haben musst, um Dich wegen einer Unfallmöhre mit manipuliertem Tacho zu streiten.

und hat 24 Monate Garantie inklusive.

Die Zeit, um das Kleingedruckte in Garantiebedingungen zu studieren, solltest Du investieren. Manche Garantie ist an Bedingungen geknüpft, dass sie nicht viel wert ist. Darüber hinaus halte ich es für nicht besonders sinnvoll, bei einem Händler in großer Entfernung vom Wohnort ein gebrauchtes Auto zu kaufen. Gebrauchtwagen gibt’s wie Sand am Meer, ganz sicher auch in der Nähe Deines Wohnorts.

Gruß
Wolfgang

Hi

So oder so , empfiehlt sich beim SLK der Gebrauchtwagen - Check bei TÜV Dekra etc .
In meinen Freundes und Bekanntenkreis sind 2 Fahrzeuge dieser Modellreihe .
Das grösste Manko des SLK Kompressors sind defekte Auspuffkrümmer , teilweise schon mit geringer Kilometerleistung und sehr jungen Alter . ( der erste war bei 22.000 km und 1,5 Jahren fällig )

die kleinste Motorisierung ist für den Wagen und dem Aussehen gefühlsmässig zu schwach , man erwartet einfach mehr bei dem Design des Fahrzeuges .

Wenn Du schon soviel Geld hinblättern willst , dann nimm dir jetzt wirklich die Zeit um den Check machen zu lassen.
lieber jetzt 400 km Fahrt investiert , und nachher angep…t nach Hause gefahren , also eine Unfallgurge mit mehr Mängel als ein Strassenköter Flöhe hat, gekauft

Toni

Hallo!

Da die Gebrauchtwagengarantie-Angebote meist mit Einschränkungen arbeiten, ist m.E. zunächst einmal die Gewährleistung interessant. Diese findet beim Verkäufer statt, nicht in der nächstgelegenen Mercedes-Werkstatt.
Hiervor schützt Dich das „Junge Sterne“ - Siegel ein Stück weit, da die Leistungen in jeder Mercedes-Vertragswerkstatt eingefordert werden können und üblicherweise etwas umfangreicher sind als bei Drittanbietern von Garantien.
Ferner dürfte bei reinen Gewährleistungsfällen im einen oder anderen Fall eine Kulanz von Mercedes eher möglich sein, wenn das Auto bei einem Vertragshändler gekauft worden ist.

Ausstatungsspielereien, die Du ohnehin nicht unbedingt möchtest, sollten den Blick nicht trüben. Beim Wiederverkauf eines 10 Jahre alten Autos interessiert das ohnehin nur noch marginal, viel wichtiger ist dann der Pflegezustand.

Ich würde somit zum jüngeren und günstigeren Wagen vom Vertragshändler tendieren, zumal es ja um ein Fahrzeug mit elektrohydraulisch betätgtigem Blechdach geht. Das kann teuer werden, weshalb ich ein solches Auto so neu wie möglich kaufen würde.

Gruß,
M.

Hallo,

im Gebrauchtwagenmark wimmelt es von windigen Typen, die nur auf schnelles Geld aus sind, und auch vor kriminellen Machenschaften oft nicht zurückschrecken. Bei einem reinem Gebrauchtwagenhändler würde ich ein noch mehr oder weniger neuwertiges Fahrzeug nur kaufen, wenn der Laden um die Ecke liegt, und ich aufgrund der Nähe weiß, dass der Laden nicht erst gestern aufgemacht hat (und nicht von Leuten betrieben wird, die an der Stelle schon drei mal dicht und wieder aufgemacht haben), nicht alle drei Tage in der lokalen Tagespresse erscheint, und das Lieblingsaufregerthema am örtlichen Stammtisch ist. Meine täglichen Wege führen an diversen entsprechenden Läden vorbei.

Und das gelegentliche Schließen passiert insbesondere eben auch, um sich von Gewährleistungsansprüchen frei zu machen. Aber nicht nur in diesem Fall, sondern auch im Fall normaler Gewährleistung steht man einfach dumm da, wenn so jemand zwischenzeitlich schlicht und ergreifend zu gemacht hat. Da ist dann eine Gebrauchtwagengarantie (wenn sie denn was taugt) oder eine Vereinbarung mit einem Markenhersteller und dessen Händlern, die dann für ein ander einspringen deutlich mehr wert. Gerade auch, wenn es hier um Bezug zu einem Händler geht, der weit weg sitzt.

Ganz abgesehen davon stellt sich mir die Frage, wie ein reiner Händler ohne Markenbezug wohl Gewährleistung erbringt (gerade bei so kritischen Dingen wir Stahlblechcabrios), im Gegensatz zum Händler des Herstellers, der das gesamte Spezialwerkzeug vor Ort hat, dessen Mitarbeiter hiermit und speziell mit dem Fahrzeug vertraut sind, …

Gruß vom Wiz

Darüber
hinaus halte ich es für nicht besonders sinnvoll, bei einem
Händler in großer Entfernung vom Wohnort ein gebrauchtes Auto
zu kaufen. Gebrauchtwagen gibt’s wie Sand am Meer, ganz sicher
auch in der Nähe Deines Wohnorts.

Hallo Wolfgang,
ich bin absolut nicht Deiner Meinung, denn bei mir z.B. gab es den Wagen damals nur bei diesem Händler in meiner Wunsch_Ausstattung. Ich habe es nie bereiut, bei einem weiter entfernten Händler gekauft zu haben.

Ich habe es damals (vor 6 Jahren) so gemacht: der Händler war weit weg, ich habe den Wagen allerdings per Fahrer zu mir bringen lassen (die 250 Euro waren gut angelegt) um dann mit Wagen und Fahrer bei KÜS eine Durchsicht machen zu lassen.
Ein Mängel wurde gefunden: Verkäufer erklärte sich sofort bereit (schriftlich, schnellstens per Mail), den Schaden zu beheben.
Es waren noch einige Mängel in der Höhe von ca. 1600 Euro, die auftraten. Alle bis auf einen (ich musste ca. 60 Euro eslbst bezahlen) wurden durch die 12monatige Mercedes Garantie abgedeckt.
Klar, der Händler war eine Mercedes Vertragswerkstatt.

Ich persönlich würde mich nicht trauen, bei einem Nicht MB Händler einen Benz zu kaufen.

Wenn ich mir das Sportpaket durchlese, dann fallen mir 2 Sachen auf:

  • Sportfahrwerk: das hört sich nach noch mehr Härte und weniger Komfort an.
  • Sportsitze: können auch unbequemer sein. Einfach mal zum nächsten MB Händler und ausprobieren.

Ich bin mal gespannt, wie Du Dich entscheidest.

Warum läßt Du ihn nicht kommen? Ich hatte vereinbart, falls mir der Wagen nicht gefällt, nur die 250 Euro Anfahrtkosten zu tragen. Somit könntest Du beide Wagen bei Dir zu Hause in Ruhe durchsehen.

MFG
Pluto

Ich „unterschreibe“ mal formicas Beitrag. Jedenfalls gewissermaßen.

Sollte der Tachostand so stimmen, sollte der Wagen so oder so keine (nachvollziehbaren/auffindbaren) Schwächen haben. So ein TÜV/Dekra Check sagt dir vielleicht, ob Rost ein Thema ist(was es nicht sein wird), ob die Bremsen in Ordnung sind oder ob gravierende(auch für einen weniger versierten Fahrer evidenten) Mängel vorhanden sind.
Ein manipulierter Tacho macht in meinen Augen erst bei einer gewissen Laufleistung sinn. Ansonsten bleibt nur, die "üblichen"Verdächtigen zu checken, sprich die Sitze, das Lenkrad sowie Schalter und ähnlich beanspruchte Dinge.
Solltest du jemanden aus einer Mercedes Werkstatt kennen, könntest du auch noch anhand der Fahrgestellnummer (meist unterm Beifahrersitz) feststellenlassen, wann und wo ein Service bei einer (autorisierten) Werkstatt stattgefunden hat. Hilft allerdings wenig, wenn Mannis Auto Service rumgebastelt hat.
Aber da du sowieso nicht gewillt bist, dir beide Wagen anzuschauen… Bleibt nur der Weg der Vernunft.
In der Regel wirst du da bei Mercedes direkt besser fahren.
Ich persönlich würde zwar versuchen, beide Fahrzeuge anzusehen, sollte dies aber nicht möglich sein, spricht jedenfalls die Garantie, die „Seriosität“ (wie gesagt, Mercedes geht nicht mal eben Pleite), sowie die Tatsache, dass es sich um Mercedes selbst handelt, die den Wagen verkaufen, viel für die Niederlassung. Man muss sich auch klarmachen, dass ein solches Fahrzeug entweder bereits von Anfang an mit der Niederlassung verbunden ist (etwa als Leasingfahrzeug) oder jedenfalls kritisch beäugt wird. Mercedes würde den Teufel tun, sich ein manipuliertes Fahrzeug reinzuholen schon allein wegen der Garantie.
Auch sind etwaige betrügerische Vorbesitzer eher auf das schnelle Geld aus, was sie eher weniger zu Mercedes selbst führt.

Dennoch bleibt der Einwand: Vorallem in einigen Jahren (Wiederverkauf) gibt es 300 SLK 200 Kompressor, 220 mit Leder, 160 mit Leder und Command, 110 mit Leder, Command und Sportfahrwerk, 70 mit Leder, Command, Sportfahrwerk und Xenonscheinwerfern und nur noch 40 mit alledem und AMG Styling …

Ich jedenfalls würde vorallem beim Kauf von Gebrauchten voll „zuschlagen“, was die Sonderausstattung anbelangt jedenfalls ist das meiste im Vergleich zum Erstkauf fast geschenkt…

hallo,

Darüber
hinaus halte ich es für nicht besonders sinnvoll, bei einem
Händler in großer Entfernung vom Wohnort ein gebrauchtes Auto
zu kaufen.

es lohnt sich sogar für ein 2.000,- „teures“ auto durch die halbe republik zu fahren.
klar findet man zu dem preis massenhaft „irgendwelche“ autos in der nähe, aber nicht das was man sucht, und wenn dann nicht zu dem preis.
das ist bei teureren autos mit mehr ausstattungsmerkmalen bestimmt noch mehr der fall.