Hiho!
Tatsache ist, die Klimaanlage entfeuchtet die Luft … wenn
es draußen wärmer ist wie im Fahrzeug.
Ist so nur teilweise richtig. Die Luft wird dann entfeuchtet, wenn die Temperatur des Verdampfers niedriger ist als der Taupunkt der angesaugten Luft.
Oder anders ausgedrückt, die relative Feuchte der warmen Luft muss so hoch sein, dass sie nach dem Kühlen über 100% liegen würde.
Grundlagen der Physik : Eine Klimaanlage entfeuchtet die Luft
durch Kondensation, die aber nur auftritt wenn ein
Warm-/Kaltunterschied vorhanden ist.
Und eine ausreichend hohe Sättigung mit Wasserdampf bei der Warmluft.
Ist es draußen warm und drinnen kalt, kondensiert die Raumluft
am Wärmetauscher draußen am Fahrzeug. Das ist das tropfende
Wasser im Sommer unter dem Fahrzeug.
Na wenn die Raumluft kondensieren soll, muss es aber schon derbe kalt sein, gell? ;-D
Wenn im Winter die Raumluft entfeuchtet werden soll, muß man
einfach nur den Innenraum mehr abkühlen, wie die
Außentemperatur ist … und hier merkt schon jeder, das geht
nicht.
Was meinst du nun mit Raumluft? Die Luft die von außen in den Innenraum geleitet wird, oder meinst du Luft aus dem Innenraum, die im Umluftbetrieb umgewälzt wird.
Und selbsverständlich ist es zunächst einmal ohne weiteres möglich, den Innenraum unter die Außentemperatur zu kühlen. Genau das passiert ja im Sommer auch.
Draußen 10 Grad Minus, innen 20 Grad Minus ?
Das geht nicht, müßte aber gehen, wenn man im Winter die
Innenluft entfeuchten will.
Das ist grundsätzlich erstmal möglich, wenn das Kühlmittel denn überhaupt so kalt wird. Aber wer will im Innenraum schon minus 20°C haben, wenn einem draußen schon bein minus 10° die Nase abgefroren ist.
Außerdem ist es egal, wie warm oder kalt es _draußen_ ist, wenn ich die _Innen_luft entfeuchten will. (Die Außenluft ist im Winter eh so trocken, dass du sie kaum noch weiter entfeuchten kannst)
Wenn du also im Umluftbetrieb (und nur da macht im Winter das Entfeuchten Sinn) die Innenluft trocknen willst, dann braucht der Verdampfer die Innenluft nur unter ihren Taupunkt zu kühlen.
Dank der Heizung wird man im Winter aber im Innenraum auch relativ kurz nach Fahrtantritt Temperaturen von 10°C - 15°C haben, also durchaus ein Bereich, in dem die Klimaanlage arbeitet.
Dann ist da noch das technische Problem.
Wenn Raumluft im Wärmetauscher kondensiert, ist dort Wasser
… das im Winter frieren würde und damit den Wärmetauscher
zerstört.
Nicht zwingend - bei niedrigen Temperaturen enthält die Luft nur noch sehr wenig Feuchtigkeit, so dass es zum einen schwierig wird, den Taupunkt zu unterschreiten und zum anderen wird wenn der Taupunkt unterschritten wird, nur noch sehr wenig Luftfeuchtigkeit auskondensieren können.
Und das der Kondensator dadurch zerstört würde ist so auch nicht richtig. Es wird sich Eis auf dem Kondensator anlagern und diesen „zusetzten“, so dass keine Luft mehr hindurchströmen kann. Da das Wasser hier aber nicht in einem geschlossenen Volumen eingeschlossen ist, kann es den Verdampfer nicht so zerstören, wie das z.B. bei einer eingefrorenen Wasserleitung der Fall ist.
Aber wie gesagt, es macht im Winter eigentlich nur Sinn, die Klimaanlagenfunktion bei Umluftbetrieb zu betrachten…
Gruß
Stefan