Leitung einer Selbsthilfegruppe

Hallo,
wer kann mir sagen, welche rechtlichen Voraussetzungen man haben muss, um eine Selbsthilfegruppe zu leiten? Kann es jeder, der Interesse hat oder muss man auch vorher Schulungen vorweisen? Oder ist es abhängig von der SHG, die man leiten möchte?
Kann man für etwas haftbar gemacht werden, wenn man etwas rät und es war nicht richtig ( man ist ja ein erfahrener aber nicht ausgebildeter Mensch )?
Vielen Dank für eure Mühe
Willi

Hallo Willi,

rechtliche Vorausetzungen, hängt davon ab , wie die Selbsthilfegruppe  organisiert ist.
In der Regel hat so eine Gruppe ja keine Mitglieder. Ist auch nicht vereinsmässig organisiert, sondern eher unter der Hoheit eines Dachverbandes oder der Krankenkasse. Zudem werden auch die Dinge , die in der Gruppe besprochen werden nicht nach aussen getragen.Der Leiter ist eher ein Moderator, der die Gespräche in der Gruppe lenkt. Ist meist ein Selbstbetroffener.Hoffe ich konnte dir damit etwas weiterhelfen.Liebe Grüße Hans

Vielen Dank. Ich glaube,dass ich mich in diesem Fall breit schlagen lasse, diesen Job zu über nehmen. Nochmals Danke.

Hallo,

es kommt darauf an…

der Begriff „Selbsthilfegruppe“ ist m.W. nicht geschützt.

Etwas knifflig wird es erst dann, wenn zu Fachfragen Spezialisten gegen Honorar hinzu gezogen werden oder die Treffen „kostenpflichtig“ werden (z.B. Saalmiete wird umgelegt und als Eintrittsgeld verlangt) und erst recht, wenn gegen Geld Ratschläge erteilt werden.

Bei Versammlungen vieler Personen hätte ich ebenfalls Bedenken, ob das noch ohne behördliche Anmeldung und Genehmigung geht. Es kommt auf das Thema an.
Aus einer Selbsthilfegruppe älterer sehbehinderter Menschen wird wohl kaum einer ausrasten und einen Polizeieinsatz provozieren. Aus einer Gruppe von bereits straffällig gewordenen Jugendlichen vielleicht schon.

Ansonsten darf sich jeder mit jedem im Park oder im Cafe über die Wühlmäuse im Garten unterhalten. Artikel 8 GG.

Beste Grüße
Maralena

‚Ingangsetzer‘
Huhu!

Ich habe mal eine Zeit eine Selbsthilfegruppe besucht und war damals dabei, als die gegründet wurde. Es gab irgendeinen Träger (ich glaube Diakonie oder sowas), die das angeleiert haben.

Dort gab es eine „In-gang-setzerin“. Ich meine, sie sagte, dass die halt so eine Art Kurs machen und dann dafür da sind, den Leuten zu zeigen, wie eine Selbsthilfegruppe „erfolgreich funktionieren“ kann. Unter anderem was den Ablauf einer „Sitzung“ angeht, die spezielle Kommunikationsstruktur (weil es wohl die Gefahr gibt, dass ein, zwei „dominante“ Menschen immer wieder die komplette Stunde „an sich reißen“ mit ihren Themen) und auch organisatorisches. Diese Ingangsetzerin war dann ein paar Male da und nach einer gewissen Zeit kommt sie dann nicht mehr und man ist sich als Gruppe selbst überlassen, organisiert und steuert sich selbst.

Vielleicht gibt es sowas bei euch auch, ich könnte mir gut vorstellen, dass solche Ingangsetzer/innen auch ehrenamtlich in Gruppen gehen, die nichts mit der jeweiligen Einrichtung, bei der sie arbeiten, zu tun haben.

Liebe Grüße
Lockenlicht

Hallo Willi,

da gabs mal Literatur:

Wegweiser Selbsthilfegruppen
Grundlegende Einführung in die Formen und Aufgaben der Selbsthilfebewegung im Gesundheitsbereich sowie praktische Hinweise zur Suche und Gründung von geeigneten Gruppen. Mit umfangreichem Adressenteil für die deutschsprachigen Länder.
Bekommst Du noch über den Fernleihdienst der Bibliotheken oder gebraucht.

Aktuelle rechtliche Aspekte findest Du hier:
Recht für Selbsthilfegruppen

Grüße: Uli