Ausländerin heiraten/ Standesamt wechseln

Hallo, ich habe ein Problem: Und zwar möchte ich, Deutscher, eine Ausländerin heiraten, aber das Standesamt möchte unbedingt von meiner Verlobten (lebt im Ausland) eine Wohnsitzbestätigung haben. Das Problem ist, in ihrem Land gibt es kein Einwohnermeldeamt und sie kann diese Wohnsitzbestätigung nur von der Polizei bekommen. Die Polizei verlangt aber ein Dokument von der deutschen Botschaft, ansonsten geben sie keine Wohnsitzbestätigung. Die deutsche Botschaft wiederum sagt, dass sie keine Dokumente zwecks Wohnsitzbestätigung geben. Jetzt verlangt aber das Standesamt in meiner Stadt diese Wohnsitzbestätigung. Ich habe ihnen zwar gesagt, dass der Wohnort meiner Verlobten auf ihrem Ausweis (im Dezember aktualisiert) steht, aber sie akzeptieren das nicht als Beweis. Des Weiteren verlangen sie eine Kopie vom Ausweis von meiner Verlobten beglaubigt und übersetzt. Obwohl der Ausweis auch auf Englisch beschriftet ist und mit Stempel versehen ist, scheinen sie das auch nicht zu akzeptieren. Ich habe vor kurzem in einer anderen Stadt, unweit von meinem jetzigen Wohnort gewohnt. Letztes Jahr bin ich bereits bzgl. der Eheschließung zu dem dortigen Standesamt zweimal gegangen und bei ihnen scheinen die Bedingungen einfacher zu sein. Bei ihnen war auch nicht von einer Wohnortbestätigung die Rede, obwohl sie mir eine ganze Liste mitgegeben haben, was wir für die Eheschließung benötigen. Wir wollen übrigens im Ausland heiraten. Was kann ich jetzt machen? Habt ihr Tipps für mich? Ist es möglich, dass ich wieder zum vorherigen Standesamt gehe, obwohl ich dort nicht mehr gemeldet bin? (bin dort geboren) Hoffe ihr könnt mir helfen. lg

Hallo fragender2,

wenn Du im Ausland heiraten willst, wozu musst Du Dich bei uns in einem Standesamt melden?
Frage im Standesamt des Landes indem Du heiraten willst, was da für Bedingungen sind.
Ich denke an deinem Wohnsitz ist ein Beamter der etwas gegen Ausländer hat und Dir deshalb Stöcke zwischen die Beine wirft.
Das einzige, auf was Du achten musst, um eine Heirat im europäischen Ausland geltend zu machen, musst du eine europäische Urkunde beantragen, das gilt auch für Deutschland.

Viel Glück wünsche ich Dir.

Annerose Kuhn

Servus,

wenn man mal den Füllstoff wegnimmt, geht es um zwei Punkte:

Die Polizei verlangt aber ein Dokument von der deutschen Botschaft, ansonsten geben sie keine Wohnsitzbestätigung.

Dafür kann das deutsche Standesamt nichts. Das Verhalten der Polizei in dem nicht weiter genannten Land ist so unsinnig (wenn jemand irgendeinen Wohnsitz hat, warum sollte man das nicht bestätigen?), dass man annehmen darf, dass sich das Problem mit einem Geldschein geeigneter Größe, im Pass liegend überreicht, lösen lässt. Vorsicht! - in manchen Indianerstaaten gibt es für Schmiergelder ziemlich enge Tarife; wenn der Schein zu klein ist, passiert gar nichts, und wenn er zu groß ist, wird der edle Spender erstmal eingelocht und kommt erst wieder raus, wenn er noch bedeutende Vermögenswerte nachgeschoben hat.

Die deutsche Botschaft wiederum sagt, dass sie keine Dokumente zwecks
Wohnsitzbestätigung geben.

Das leuchtet ein. Was sollten das für Dokumente sein? Ein Dreizeiler vielleicht, in dem steht, dass das Ersuchen um eine Wohnsitzbestätigung nach deutschem Recht legal ist?

Ich habe ihnen zwar gesagt, dass der Wohnort meiner Verlobten auf ihrem Ausweis
(im Dezember aktualisiert) steht, aber sie akzeptieren das
nicht als Beweis. Des Weiteren verlangen sie eine Kopie vom
Ausweis von meiner Verlobten beglaubigt und übersetzt.

Da stimmt was nicht - entweder, der Pass hat Beweiskraft für was auch immer, oder er hat sie nicht. Amtssprache ist übrigens Deutsch, und es gibt auch umgekehrt haufenweise Länder, die Visa für Deutsche bloß ausstellen, wenn diese ihren Pass mit beglaubigter und ggf. überbeglaubigter Übersetzung vorlegen. Die Hochzeit wird ein bissle mehr kosten als die vielleicht 25 Euronen für die Übersetzung des Passes - warum sollte man das nicht machen lassen? Hängt Deine Gattin irgendeiner Azteken-Religion an, die ein striktes Tabu auf das Übersetzen von Pässen und bei Verstößen die Opferung des Passinhabers an den Gott der Reisenden Passportopochtli vorsieht?

Und jetzt kommt das große April, April -

Wir wollen übrigens im Ausland heiraten.

Dann tut das doch ganz einfach. Da hat Euch kein deutsches Standesamt reinzureden; entscheidend ist, dass die Ehe nach dem Recht des Staates geschlossen wird, in dem sie geschlossen wird. Beispiel: Die Bestätigung über eine in UK vorgenommene Imam Nikahı wird in Deutschland nicht als Urkunde über eine Eheschließung in UK anerkannt.

Die Anerkennung einer im Ausland geschlossenen Ehe liegt nicht im Ermessen des Standesamtes; ggf. muss die Urkunde über die Eheschließung durch das deutsche Konsulat im Land der Eheschließung beglaubigt werden; zentraler Ansprechpartner für dieses Thema ist das Bundesverwaltungsamt in Köln, kein lokales Standesamt. Von dort ist übrigens auch ein Merkblatt veröffentlicht, in dem steht, wies geht - das ist nicht in Meckenbeuren so und in Haselünne ganz anders.

Ich glaube, es ist nützlich, wenn Du die Einzelheiten zu Eurem Vorhaben gedanklich ein bissle sortierst - vielleicht geht es dann ganz leicht.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

entscheidend ist, dass die Ehe nach dem Recht des Staates geschlossen wird, in dem sie geschlossen wird

Entscheidend wäre mE viel mehr, dass man sich vorher mit dem Eherecht dieses konkreten Staates und seinem Kollisionsrecht (inkl. bi- und multilateraler Abkommen über das Ehestatut) intensiv beschäftigt, weil das dann auch ggf. ganz kuriose Folgen für die Ehe selbst und insbesondere für den Fall einer Scheidung und auf das Ehegatten-Erbrecht haben kann.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

ja, aufs Ganze gesehen schon.

Mir ging es halt um den einzelnen Aspekt, was dazu führen kann, dass man später mit einem hübschen Zettel zu einer deutschen Behörde kommt und dort dann niemand etwas von „verheiratet“ wissen will.

Schöne Grüße

MM