Ist Sozialhilfe mit Bafög vereinbar?

Hallo liebe Experten,

ich habe eine Frage an euch, denn ich weiß leider nicht mehr weiter.

Ich bin 26 Jahre alt. Mache zurzeit eine 2-jährige Ausbildung im Medienbereich.
(vorher Abi, gelegentliche Tätigkeit als Künstlerin, Nebenjobs)
Die Ausbildung findet auf Vollzeitbasis in der Schule statt.
Die Schule ist gebührenpflichtig und kostet monatlich 130 Euro. Ich beantragte
somit Bafög, denn aufgrund der langen Unterrichtszeiten, wäre eine größere Nebentätigkeit nicht durchführbar. Ich bekomme jetzt 247 Euro Bafög im Monat.

Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ich noch bei meinen Eltern wohne. Meine Eltern sind beide arbeitslos (beide knapp 60 J. jung). Mein Vater bekommt Arbeitslosenhilfe (560 Euro), meine Mutter Hilfe zum Lebensunterhalt (ca.220 Euro).

Ich bin auch logischerweise dazu verpflichtet, meinen Eltern mein Mietanteil zu zahlen. Hinzu kommt mein Strom- und mein Verbrauch an Lebensmitteln. (allein mein Mietanteil würde schon 130 Euro betragen).

Aber nach Abzug der Kosten für die KV, Monatskarte und Gebühren für die Schule bleibt mir lediglich 10 Euro vom Bafög übrig.
Um meinen Eltern finanziell zu helfen, wollte ich eine Nebentätigkeit aufnehmen.
Vom Bafögamt erfuhr ich, dass ich nur 219 Euro dazuverdienen darf. Alles gut und schön, aber mit 219 Euro komme ich nicht weiter. Mit 219 Euro kann ich gerade mal die Hälfte der Kosten decken die im Haushalt mit meinen Eltern auf mich zukommen.

Ich war dann beim Sozialamt vorsprechen um mich nach einer Unterstützung zu erkundigen. Die Beamtin sagte zur mir, dass ich erstens, in meinem Alter schon längst dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen sollte, und zweitens, dass Bafög automatisch jede Möglichkeit auf Sozialhilfe oder jede andere Unterstützung, sei es einmalige Bekleidungshilfe oder Wohngeld (mein Mietanteil), aushebeln würde. Ansonsten würden bei ihr 1000 Studenten vorsprechen und nach Hilfe verlangen. Ich wollte noch anmerken, dass ich keine Studentin … sondern eine Auszubildende bin.

Mir wurde also diskret nahegebracht, entweder die Ausbildung abzubrechen und irgendeine Arbeit aufzunehmen, oder halt zusehen wie ich mit meiner Ausbildung und meiner finaziellen Notlage über die Runden komme.

Ferner kommen auch viele andere Kosten auf mich zu, wie z.B Arztbesuche, eine Brille, Medikamente und Kleidung. Wie soll ich das alles bezahlen? Ich kann entweder das eine und dann nur bis zur Hälfte begleichen, oder das andere und meine Eltern gehen dann leer aus, was in unserer Situation nicht tragbar ist.

Deswegen auch meine Anfrage hier im Forum:
was darf ich beantragen? Steht mir überhaupt noch was zu?
Entspricht es der Wahrheit, dass SH und Bafög sich gegenseitig ablöst? Kann das Amt wenigstens meine Kosten wie Mietanteil etc, übernehmen? Wer kann mir helfen?
Ich bin wirklich bereit einen Nebenjob für 219 Euro zu übernehmen, aber das reicht bei weitem nicht aus um alle anfallenden Kosten zu decken. Wir kommen finanziell überhaupt nicht mehr zurecht.

Danke für eure Mühe!

Lg

Melanie

Hi
auch wenn du’s nicht glaubst: die Leute im Sozialamt haben recht.
Wer „dem Grunde nach“ Bafög erhälten kann, erhält keine Sozialhilfe.
D.h. auch wenn du auf das Bafög verzichten würdest, bekämst du nichts, da du ja „dem Grunde nach“ …

Gruß
HaWeThie

Hallo Melanie,

dass Sozialhilfe nicht geht hast du ja schon gehört.
Bis du 27 bist solltest du aber zumindest noch Kindergeld bekommen.

Ansonsten bleibt dir wohl nur die Möglichkeit, dir einen Job zu suchen, der auch ohne Bafög genug einbringt um diese zwei Jahre durchzustehen.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück !

Heidi

Hallo Melanie,

Du hast keinen Anspruch auf Sozilahilfe.

Das Problem lässt sich lösen. Suche Dir einen Job und verdiene Dir das Geld, das Du nebenbei benötigst.

Gruss Günter

Hallo Melanie,

warum machst eine Ausbildung, die etwas kostet? Hast Du Dir nicht vorher überlegt, ob Du bzw. Deine Eltern sich das leisten können? Ich verstehe dies nicht.
Ansonsten zu deiner Situation: Ich würde auf jeden Fall einen Job annehmen und das Maximum zum Bafög dazuverdienen (geht auch bei Vollzeit-Schule). Hast Du mit deinen Eltern einen Mietvertag, weil du sagst Du bist verpflichtet zu zahlen? Oder ist das nur eine moralische Verpflichtung deinerseits? Wenn Deine Eltern sich die Wohnung nicht leisten können, sollten vielleicht sie zum Sozialamt gehen? Mit deinem zusätzlich verdienten Geld könnstest Du doch deinen Lebensunterhalt bis auf die Miete finanzieren.

Gruß Talesia

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Hallo,

ich wollte mich ganz kurz bei euch für eure Beiträge und Tipps bedanken. :smile:
Werde mich nochmal erkundigen und nach einer möglichen Lösung suchen.

MfG

Melanie