Hallo,
die Rechtsgrundlage für was? Eine Kooperation mit anderen Institutionen lässt sich auch juristisch nicht so einfach „erzwingen“.
Es sei denn, ich verstehe Ihr Anliegen falsch.
§ 1, SGB VIII sagt lediglich aus, dass jeder Junge Mensch ein Recht auf die im § 1 genannten Punkte hat. Ob er sie nutzt oder die Eltern dafür Sorge tragen, dass ihr Kind entsprechende Angebote wahrnimmt, basiert auf Freiwilligkeit. Hinzu kommt, dass äußerst viele - gerade die Menschen aus der „niederen“ Schicht - von diesem Recht nichts wissen und oftmals auch nichts von entsprechenden Angeboten, weil sie sich weder informieren noch engagieren. Das ist leider ein trauriger Fakt, gerade bei jenen Familien, denen derartige Angebote, die Ihre Praktikumsstelle anbietet, mehr als zu Gute kommen würde. Was also den § 1 betrifft, kann nur gutes Marketing und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zu einer besseren Erreichbarkeit bei der eigentlichen Zielgruppe sorgen - auch für neue oder gewünschte Kooperationspartner.
§ 14 erklärt sich auch von selbst. Jugendschutz: Damit ist nichts anderes gemeint, dass jeder pädagogisch Arbeitende für den Schutz eines jeden Jugendlichen zu sorgen hat bzw. ihn dahin zu befähigen, Gefahren eigenständig einschätzen zu können. Das hat weder etwas mit der Zielgruppe, noch mit Kooperationspartnern zu tun.
Nach § 81 gehört ein Verein nicht zu den Institutionen, mit dem ein Träger der öffentlichen Jugendarbeit zusammen arbeiten muss. § 75 beschreibt die Voraussetzungen für die Anerkennung zu einem Öffentlichen Träger. Will der Verein das? Oder will er ein Verein bleiben?
Um eine juristische Grundlage für ein Kooperation mit anderen Institutionen zu erreichen, müssen die Voraussetzungen geschaffen werden und entsprechende Anträge gestellt werden. Soll der Verein ein Verein bleiben, muss der Verein sich auf „eigene Faust“ vernetzen und entsprechende Kontakte knüpfen. Die meisten Institutionen dürften dagegen keine Einwände haben. Mund zu Mund - Propaganda ist auch erfahrungsgemäß die beste Werbetrommel! Oftmals sogar besser als teuere Marketingstrategien und Werbemittel.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufrieden stellend beantworten. Falls noch Fragen offen sind, kontaktieren Sie mich gerne erneut.
Mit besten Grüßen.