Umschulung CNC Dreher/Fräser

Hallo Experten,

Bin im Sommer diesen Jahres nach 18 Jahren Betriebszugehörigkeit gekündigt worden (Standortschließung).
Nach meiner 3-jährigen Ausbildung zum Textilveredler-Drucker war
ich 11 Jahre Druckmaschinenführer und die letzten 4 Jahre verantwortlicher Schichtmeister (15 Mitarbeiter)in ein und der selben Firma
Was ich schon vor meiner Entlassung ahnte und jetzt weiß, ist, dass ich in meinem Beruf nicht mehr vermittelbar bin, da es in D nahezu keine Textilveredlung mehr gibt.
Andere Druckbranchen (Offset) können mit Textildruckern nichts anfangen, so teilw. deren Aussage auf Bewerbungen.
Da ich noch 33 Jahre arbeiten soll…
Ist es mit 34 noch sinnvoll als CNC Dreher/Fräser umzuschulen?
Hab ich dann nach 2 Jahren mit gutem Abschluss Chancen auf dem
Arbeitsmarkt, ohne Berufserfahrung in dieser Branche?
Das techn. prakt. Verständnis bringe ich auf jeden Fall mit.
Laut meinen Recherchen sind CNC Dreher/Fräser zur Zeit sehr gefragt.

Wäre für Antworten oder Alternativen sehr dankbar!

Gruß Sascha

Ist es mit 34 noch sinnvoll als CNC Dreher/Fräser umzuschulen?
Hab ich dann nach 2 Jahren mit gutem Abschluss Chancen auf dem
Arbeitsmarkt, ohne Berufserfahrung in dieser Branche?
Das techn. prakt. Verständnis bringe ich auf jeden Fall mit.
Laut meinen Recherchen sind CNC Dreher/Fräser zur Zeit sehr
gefragt.

Viel Glück,überhaupt noch eine Umschulung mit einer Dauer von 2 Jahren zu finden, die wurden nämlich in der Regel auf 6 Monate zusammengestrichen. Ich durfte auch so eine Maßnahme machen und könnte nicht behaupten,wirklich in dem Beruf einsetzbar zu sein.Folge der Kürzungen ist es nämlich,daß man nur noch das Nötigste lernt und das in der Regel auch nur für einen Steuerungstyp,da die diversen Bildungsinstitute meist nur je eine CNC-Fräs- bzw Drehmaschine zur Verfügung haben. In der Praxis ist es aber so,daß da jeder Hersteller solcher Maschinen sein eigenes Süppchen in Sachen Steuerung kocht und sich auch nicht zwingend an irgendwelche Standardbefehle hält.Und es gibt ´ne Menge Hersteller.Will sagen:Auch wenn man an Maschine A ein As ist,heißt das noch lange nicht,daß man vom (gleichen) Programm auf Maschine B überhaupt was versteht.Das ist teilweise sogar innerhalb der „Maschinenfamilie“ eines Herstellers so.Und wenn man nur für einen Steuerungstyp entsprechende Kenntnisse hat, ist man erstmal auf Stellen an der passenden Maschine angewiesen,da es keine Firma mag,erst Leute lang anzulernen. Fazit:Es kommt drauf an,wo und an welchen Steuerungstypen du so eine Ausbildung machst. Mit einem einzigen Typ bringt so eine Ausbildung fast gar nichts.Und ohne ständige Übung ist man schon nach 1-2 Jahren nach der Ausbildung quasi nicht mehr zu gebrauchen,da man die Befehle schnell vergisst.

Marco

Hallo Marco!

…nicht mehr zu gebrauchen,da man die Befehle schnell vergisst.

Schade, wenn man von einer Ausbildung nicht mehr als Kürzel einiger Befehle mitbekommt.

Wenn man einmal an einem Bearbeitungszentrum arbeitete, sind die Berührungsängste abgebaut, man braucht keinen Aufpasser mehr, der vor Selbstverstümmelung bewahrt und man versteht sich auf den Umgang mit verschiedenen Fräswerkzeugen für verschiedene Materialien und Bearbeitungsgänge. Wichtig ist, das Grundprinzip kapiert zu haben. Für das Bearbeitungswerkzeug wird ein Anfangspunkt festgelegt, von dem ausgehend bestimmte Bewegungen in x-, y- und z-Richtung ausgeführt werden. Kenntnisse solcher grundsätzlichen Art sind entscheidend, um sich binnen kurzer Zeit mit beliebigen Maschinensteuerungen vertraut machen zu können. Dabei ist es völlig wurscht, wie die Befehle heißen. Man muß sich eben damit vertraut machen, was die Befehle beinhalten. Routine und z. B. die Fähigkeit, in der Bearbeitungszeit optimierte Abläufe zustande zu bringen, kommen mit der Zeit.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

der Beruf heißt seit 1987 Zerspanungsmechaniker und wurde vor zwei Jahren neu geordnet/modernisiert. Schon allein daraus läßt sich ableiten, dass dies ein Beruf ist, der den aktuellen und künftigen Anforderungen der Wirtschaft entspricht. s. auch dazu http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/resultList.d…
Prognose zu einem Beruf sind grundsätzlich nicht möglich. Doch, wenn man sich die Branchen (s.o.a.Link) ansieht, erkennt man unschwer, dass eine Umschulung durchaus Chancen auf Beschäftigung bietet - insbesondere gerade in Baden-Württemberg.

Gruß
Otto

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Sascha!

Deine Idee ist nicht schlecht. Dreher/Fräser werden zur Zeit überall gesucht. Leider bringen diese „Umschulungen“ nur sehr wenigen einen neuen Job. Ich selbst bin Abteilungsleiter einer CNC Drehabteilung und habe bisher alle umgeschultern Bewerber nach wenigen Tagen wieder nach Hause geschickt.
Es kommt allerdings darauf an wie hoch deine Ansprüche sind.
Ein Dreher der an einem Zentrum arbeitet braucht nicht viel Erfahrung.
Diesen Arbeitern wir in der Regel alles vorgegeben. Vom Programm über das Rüsten bis hin zum richtigen Messen läuft alles jeden Tag nach Schema F.
Das zeigt sich dann allerdings auch bei der Bezahlung. Bei uns bekommt ein 40 Jähriger 14€ Brutto + 14% Schichtzulage (3 Schicht ist da keine Seltenheit, dann gibts in der Nachtschicht 50%).
Es ist auch schwer von dort wieder wegzukommen.
Wenn Du aber sauber, ordentlich und zuverlässig arbeitest brauchst du dir um deinen Job keine grossen Sorgen zu machen. Die Kündigungsfrequenz der MA ist sehr hoch und man zählt schnell zu den alten Hasen.

Ein „richtiger“ Dreher braucht mindestens 5 Jahre Praxis bis er komplett selbstständig arbeiten kann, sowas lernt man leider nicht in zwei Jahren in der Schule.

Das alles sind Erfahrungen aus meiner Firma, es kann woanders aber durchaus besser aussehen.
Verliere nur nicht den Mut!