Jedes Herz schlägt 1mio mal

Hallo,

ich habe bei der Körperwelten ausstellung der Tiere die interessante Tatsache gelesen, dass jedes Herz 1 mio mal schlägt (eventuell auch eine andere Zahl, aber ein fester wert). Das ist bei den Menschen vor medizintechnik so gewesen und bei allen tieren auch. Also ein elefantenherz schlägt sehr langsam wodurch er eine hohe lebenserwartung hat. Ein mäuseherz schnell weswegen die feste anzahl an schlägen früher erreicht ist und die maus stirbt nach wenigen jahren. Dabei bezieht sich dieser Wert nicht nur auf Herzstillstand, sondern allgemeine Lebenserwartung.
Das wirft allerdings 1000 Fragen auf bei mir:
Ist es deswegen förderlich für ein langes leben sport zu machen, weil der ruhepuls gesenkt wird?
Leben daher menschen mit viel stress und bluthochdruck weniger lange, weil ihr herz schneller schlägt?
Wäre das kein Ansatz für die Medizin? Der herzschlag ist doch gut mit medikamenten beeinflussbar, so könnte man ihn verlangsamen und dadurch länger leben. Wobei es vermutlcih nebenwirkungen gibt und wenn dem so wäre würden Kaffeetrinker schneller sterben…

naja, mich interessiert sehr was ihr dazu zu sagen habt.

gruß
Simon

Allometrie
Moin,
dabei geht es um eine statistische Größe, die Beziehungen zwischen der Körpergröße und unterschiedlichen biologischen Größen, z.B. der Herzschlag. (Allometrie)

über Individuen einer Spezies sagt das nichts aus.
Dafür erklärt es, warum man eine bestimmte Größe, z.B. die Sprungkraft eines Flohs nicht auf den Menschen ‚hochrechnen‘ kann.

Klar, Bewegung ist gesund, genauso wie abwechslungsreiche Nahrung. Aber ob du jetzt Kaffee oder Tee trinkst… ist ziemlich schnuppe zum alt werden. Dagegen ist die genetische Veranlagung für bestimmte Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt wesentlich wichtiger.
…lux

Ist es deswegen förderlich für ein langes leben sport zu
machen, weil der ruhepuls gesenkt wird?

Vorallendingen wird aber bei Leistungssportlern die Herzmuskelwand extrem verstärkt, was der Lebenserwartung natürlich sehr zu gute kommt. Bei nächster Gelegenheit solltest du mal das Herz eines Sportlers mit einem Durchschnittsmenschen vergleichen.
Die Kehrseite: Hochleistungssportler haben ein durch die regelmäßige höhere Belastung ein größeres Risiko eines Infarktes (das habe ich zumindest letztens erst gelesen…)

Wobei es vermutlcih
nebenwirkungen gibt und wenn dem so wäre würden Kaffeetrinker
schneller sterben…

Stimmt prinzipiell auch nicht. Auf Lange Dauer ist mir keine Studie bekannt, die belegt, dass Coffein schädlich wirkt. Im Gegenteil: Bei regelmäßigem Konsum wirst du sehr schnell „immun“ gegen die belebende Wirkung einer Tasse Kaffee. Regelmäßig Red-Bull zum Frühstück wäre wahrscheinlich etwas anderes!

Gruß

Hallo,

ich habe bei der Körperwelten ausstellung der Tiere die
interessante Tatsache gelesen, dass jedes Herz 1 mio mal
schlägt (eventuell auch eine andere Zahl, aber ein fester
wert).
naja, mich interessiert sehr was ihr dazu zu sagen habt.

gruß
Simon

Hi Simon,
wenn du dich auch auf die zahl auch nicht festlegen willst, aber die 1 mio ist so weit daneben:
was du schon mit einer einfachen Milchmädchenrechnung sehen kannst
60 x pro Minute ergibt protag 86.400
3.153.6000 pro jahr
2.522.880.000 80 jahre
also 2,5Milliarden mal!

wenn du dich auch auf die zahl auch nicht festlegen willst,
aber die 1 mio ist so weit daneben:
was du schon mit einer einfachen Milchmädchenrechnung sehen
kannst
60 x pro Minute ergibt protag 86.400
3.153.6000 pro jahr
2.522.880.000 80 jahre
also 2,5Milliarden mal!

die Lebenserwartung vom Menschen war etwa 30 jahre (beim Urmensch) die ist durch medizin, hygiene und bessere Lebensumstände extrem erhöht gegenüber den tieren. Wenn ich dann das in deinen Ansatz einbaue komme ich auf etwa 1 Milliarde, dann hab ich wohl 3 Nullen vergessen :smile: auf die idee nachzurechnen bin ich nicht gekommen.

Servus,

also die Aussage mit den 1 Mio. (oder 1 Mrd.) Herzschlägen darf man nicht so wörtlich nehmen.

Es geht hierbei vielmehr um die Beobachtung, dass Lebewesen, deren Energiestoffwechsel beschleunigt ist (z.B. Spitzmaus), in der Regel kürzer leben als Lebewesen, deren Energiestoffwechsel langsam ist (z.B. Elefant, Schildkröte).

Genauso gut könnte man z.B. die verschiedenen Atemfrequenzen miteinander vergleichen.

Es gibt Hypothesen, nach denen der Hintergrund für diesen Zusammenhang möglicherweise darin zu suchen ist, dass bei der Energieerzeugung im Organismus immer auch freie Radikale und andere Zell-schädigende Stoffwechselprodukte entstehen. Umso schneller also der Energiestoffwechsel, umso häufiger kommt es zu schädigenden Ereignissen, die in Zellalterungsprozessen und Krankheiten (wie z.B. Krebs) resultieren können.

Aber man darf diese Überlegungen - wie gesagt - nicht zu wörtlich nehmen, da sie lediglich eine statistische Vereinfachung darstellen.

Unser Herz trägt somit kein explizites „Verfallsdatum“.

Einflüsse wie gesunde Lebensführung, Ernährung, Sport etc. sind hier beim Individuum viel ausschlaggebender.

Gruß,
Sax

Ausnahmen
Hallo,
interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es
Tiergruppen gibt, die deutliche Ausnahmen der
Regel darstellen, nämlich Vögel.
Diese leben oft viel länger, als man bei dem
intensiver Stoffwechsel erwarten würde.
Die Natur hat da also eine biochemische Lösung gegen
schnelles Altern gefunden.
Gruß Uwi

Es geht hierbei vielmehr um die Beobachtung, dass Lebewesen,
deren Energiestoffwechsel beschleunigt ist (z.B. Spitzmaus),
in der Regel kürzer leben als Lebewesen, deren
Energiestoffwechsel langsam ist (z.B. Elefant, Schildkröte).

Genauso gut könnte man z.B. die verschiedenen Atemfrequenzen
miteinander vergleichen.

Es gibt Hypothesen, nach denen der Hintergrund für diesen
Zusammenhang möglicherweise darin zu suchen ist, dass bei der
Energieerzeugung im Organismus immer auch freie Radikale und
andere Zell-schädigende Stoffwechselprodukte entstehen. Umso
schneller also der Energiestoffwechsel, umso häufiger kommt es
zu schädigenden Ereignissen, die in Zellalterungsprozessen und
Krankheiten (wie z.B. Krebs) resultieren können.

Aber man darf diese Überlegungen - wie gesagt - nicht zu
wörtlich nehmen, da sie lediglich eine statistische
Vereinfachung darstellen.

Unser Herz trägt somit kein explizites „Verfallsdatum“.

Einflüsse wie gesunde Lebensführung, Ernährung, Sport etc.
sind hier beim Individuum viel ausschlaggebender.

Gruß,
Sax