Warum 4 Psychologische Grundfarben?

Wissenschaft Biologie
#1

Hallo,

ich muss für die Schule ein Referat vorbereiten in dem Ich erklären soll, warum das menschliche Gehirn 4 psychologische Grundfarben (Rot, Grün, Gelb und Blau) hat, und nicht mehr oder nur 3 (Auf das Auge treffen ja auch nur 3 Farben; Rot, Grün und Blau).

Die nächste Stattbibliothek kann ich leider erst in einer Woche besuchen, aber ich will mein Referat nicht zu spät anfangen vorzubereiten. Im Internet habe ich zwar viel zu dem thema „4 Farben Mensch/Denken“ etc gefunden, insbesondere von Lüscher, aber nichts dazu wie es kommt, dass es diese 4 Farben sind.

Meine Frage ist nun, ob jemand von Euch mir einen Link- oder Buchtipp oder ein Stichwort geben kann mit dem Ich mehr informationen zu dem Thema finden kann.

Meine bisherige Theorie ist, dass das Auge zwar nur 3 Farben warnimmt, das Gehirn aber 4 farben als Grundfarben erkennt weil es die Grundfarben der Additiven und der Subtraktiven Farben zusammen nimmt („Rot, Grün Blau“ + „Cyan(Blau), Magenta(Rot), Gelb“ = ~4 verschiedene Farben)
Das ist wie gesagt nur eine Theorie weil ich noch nichts dazu finden konnte.

Für weitere Denkanregungen und richtungsweisende Tipps bin ich Dankbar.

Gruß,
Juri

ps. Ich hab das Thema in "Biologie gepostet, weil ich glaube das das etwas mit der Warnehmung des Gehirns und des Auges zu tun hat. Das Referat ist auch in dem Fach Biologie.)

#3

Hallo!

Tante Gurgl hilft:
http://www.google.de/search?hl=de&q=%22psychologisch….
Hübsche Anmerkung von Feynman zum Thema : „Alles, was wir …
dazu finden, sind Wiederholungen …“ (Kap 36-1,
Farbempfindungen).

Der Link tut bei mir nicht. Ein anderer Link reißt mitten im Zitat ab, so dass ich das vollständige Feynman-Zitat nicht herauslesen kann.

Feynman war ein ein militanter Gegner von allen … ich nenne es einmal: … geisteswissenschaftlichen Mythen. Gut möglich, dass er manchmal über sein Ziel hinausgeschossen ist. Der Anfang des Zitates deutet darauf hin, dass er die existenz von „vier psychologischen Grundfarben“ anzweifelt.

Tatsächlich ist aber die Helmholtzsche Sichtweise (additive Farbmischung aus rot, grün und blau, ähnlich wie am Computer-Bildschirm) vermutlich für das Auge falsch. Wir besitzen zwar drei verschiedene Rezeptoren. Die Verdrahtung ist aber erheblich komplizierter. Die Zapfen werden mit L, M und K abgekürzt, entsprechend ihres Empfindlichkeitsoptimums für langwelliges, mittelwelliges und kurzewelliges Licht. Es gibt nun drei Kanäle:

(L + M + K) = Helligkeit
(L + M) - K = gelb/blau-Unterscheidung
K - M = got/grün-Unterscheidung

Insgesamt werden also vier Hauptfarbqualitäten unterschieden, entsprechend der vier psychologischen Grundfarben.

Da die Feynman-Lectures aus den 60er-Jahren stammen, ist es gut möglich, dass er das einfach noch nicht wissen konnte.

Michael

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#4

Moin, Michael,

Insgesamt werden also vier Hauptfarbqualitäten unterschieden,
entsprechend der vier psychologischen Grundfarben.

wäre es dann nicht an der Zeit, von physiologischen Grundfarben zu sprechen? Die psychische Verfassung spielt beim Sehprozess wohl keine große Rolle.

Gruß Ralf

#5

Hallo!

Insgesamt werden also vier Hauptfarbqualitäten unterschieden,
entsprechend der vier psychologischen Grundfarben.

wäre es dann nicht an der Zeit, von physiologischen
Grundfarben zu sprechen? Die psychische Verfassung spielt beim
Sehprozess wohl keine große Rolle.

Naja. Einerseits ist es ja auch nicht falsch von drei Grundfarben zu sprechen. Auf der Ebene der Rezeptoren stimmt das ja auch. Die nächsthöhere Ebene unterscheidet halt sechs Qualitäten: Hell-Dunkel, Rot-Grün und Blau-Gelb (Übrigens sollte es in meinem letzten Posting selbstverständlich für die Rot/Grün-Unterscheidung „L - M“ heißen und nicht „K - M“).

Als Beleg dafür, dass diese Theorie des Farbensehens plausibler ist als die additive Farbmischung (die immer noch überwiegend in den Schulen gelehrt wird): Menschen, die einen Gendefekt für einen der drei Rezeptoren haben, nennt man Dichromaten. Wenn es sich dabei um einen Mann handelt, leidet er an Rot-Grün-Schwäche. Das heißt, dass er im Prinzip normal sieht, aber bei der Unterscheidung zwischen Rot und Grün Schwierigkeiten hat. Würde die Helmholtzsche Theorie stimmen, dann dürfte er bestimmte Farben gar nicht sehen.

Michael

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