Altöl in normalen Plastikflaschen lagern?

Für eine Installation möchte ich Altöl in Plastikflaschen füllen, daher die Frage, ob die Kanister, in denen man Altöl abfüllen kann, eine besondere Eigenschaft gegenüber herkömmlichen Plastikflaschen haben und ob sich das Altöl durch „normalen“ Plastik auf Dauer „fressen“ würde?
Vielen Dank für euere Antworten!

Hi
Was meinst du mit „Dauer“? Auf lange Sicht (Monate oder Jahre) wird das Öl die Weichmacher aus dem Kunststoff lösen bzw. je nach Sorte den Kunststoff selbst brüchig machen.

Kommt also drauf an, was für ein Kunststoff, wie lange, und unter welchen Bedingungen (z.B. Lichteinstrahlung, Wärme)

Grüße

Karana

P.S.: Grundsätzlich kann man Öl in Plastik lagern, siehe Speiseöl. Ob das gesund ist, ist wieder ne andere Frage.

Momentan befindet sich das Altöl noch im Kanister.
Grundsätzlich sah die Idee so aus, dass ich am Tag der Präsentation der Installation das Altöl in zwei Plastikflaschen und eine dritte fülle, aus der es herausläuft - ebenfalls in einen Auffangbehälter aus Plastik. Es würde sich hierbei also nicht um einen Zeitraum handeln, der länger als wenige Stunden ist.
Auch sind die Plastikflasche keiner besonderen Hitze ausgesetzt; zumindest sieht der Plan das nicht vor. :smile:

Die Plastikflaschen sind ganz normale Mineralwasserflaschen aus dem Supermarkt, der Auffangbehälter eine Plastikdose aus dem Baumarkt - was mich nur stutzig werden ließ, ist die Tatsache, dass die Plastikflaschen-wände im Vergleich zu denen des Kanisters ja um einiges dünner sind…

Hallo,

Die Plastikflaschen sind ganz normale Mineralwasserflaschen
aus dem Supermarkt, der Auffangbehälter eine Plastikdose aus

Was ich nicht verstehe ist, wie du das bewerkstelligen willst,

Präsentation der Installation das Altöl in zwei
Plastikflaschen und eine dritte fülle, aus der es herausläuft

daß es aus der dritten ausläuft?

Unterscheiden sich die „ganz normalen Mineralwasserflaschen“ im Material, in der Dicke oder in einer Vorbehandlung?

Meine Idee trifft hier auf völliges Unverständnis, haha - naja, das ist ja nicht das Problem.

Was ich nicht verstehe ist, wie du das bewerkstelligen willst, daß es aus der dritten ausläuft?

  • Die Flasche im Vorfeld präparieren (sprich kleine Löcher rein stechen) und dann mithilfe eines Trichters Altöl hineinfüllen. Nicht so kompliziert.

Unterscheiden sich die „ganz normalen Mineralwasserflaschen“
im Material, in der Dicke oder in einer Vorbehandlung?

Zum Kanister selbstverständlich: Das Plastik ist ja viel dünner. Es sind aber handelsübliche Plastikflaschen, in denen vorher Materialwasser war. „Vorbehandelt“ wurden sie in dem Sinne nicht.

Hallo Grußlose/r,

daher die Frage, ob die Kanister, in denen man Altöl
abfüllen kann, eine besondere Eigenschaft gegenüber
herkömmlichen Plastikflaschen haben und ob sich das Altöl
durch „normalen“ Plastik auf Dauer „fressen“ würde?

da ‚Altöl‘ kein definierter Stoff oder Mischung ist, wird Dir das niemand sagen können.
Da ALtöl aber eine ziemliche Sauerei dartellt und zudem der Umwelt wenig zuträglich ist, sollte die Installation in einer Art Auffangwanne stehen und geeignetes Adsorbermaterial vorgehalten werden.

Sonst könnte, Freihiet der Kunst hin oder her, ein juristisches Nachspiel nicht ausgeschlossen werden, wenn die Umgebung 'ausreichend’verschmutzt wird.
Sollte das Grundwasser geschädigt werden, dürftest Du auch näheren Kontakt mit der Staatsanwaltschaft kriegen, etwas, was man in der Regel nicht besonders schätzen wird.

Gandalf

Deine Aussage:

Meine Idee trifft hier auf völliges Unverständnis, haha -

traf auf mich nicht zu.
Ich verstand deine Idee nicht.

Jetzt, nachdem du sie genauer erklärt hast verstehe ich sie:

  • Die Flasche im Vorfeld präparieren (sprich kleine Löcher
    rein stechen) und dann mithilfe eines Trichters Altöl
    hineinfüllen. Nicht so kompliziert.

Da du deine Idee selber als „nicht so kompliziert“ einstufst – was sie ja in der Ausführung auch ist - warum fragst du dann überhaupt und probierst es nicht einfach?

Wenn du allerdings: „Die Flasche im Vorfeld präparieren (sprich kleine Löcher rein stechen)“ mit:

vorher Materialwasser war. „Vorbehandelt“ wurden sie in dem
Sinne nicht.

nicht als Vorbehandlung einstufst, trifft diese Beurteilung bei mir allerdings auf völliges Unverständnis: „kleine Löcher rein stechen“ ist die reinste nur denkbare Form einer Vorbehandlung.

Wenn jemand in einer „Installation“ (siehe dein Ursprungsposting) zeigen möchtest, daß sich Altöl eventuell durch: „normalen“ Plastik auf Dauer „fressen“ würde?
halte ich ein Anbohren für ungeeignet, da sich das Altöl ganz rasch durch die Löcher „fressen“ und die Glaubwürdigkeit des Installateurs der Installation gleich mit aufgefressen wird.

Wenn jemand in einer „Installation“ (siehe dein
Ursprungsposting) zeigen möchtest, daß sich Altöl eventuell
durch: „normalen“ Plastik auf Dauer „fressen“ würde?

Es handelt sich um eine Installation, die nicht länger als 15 Minuten präsentiert wird (als Umsetzung einer Hausaufgabe für einen Eignungstest an einer Hochschule) - von „fressen“ sprach ich nur, weil ich befürchtet habe, dass das bereits nach kürzester Dauer geschehen könnte, da die Plastikflaschen ohne in ihrer Materialdicke „vorbehandelt“ zu sein, schon so viel dünnere Wände haben als der Kanister, in dem ich das Altöl bis dato hatte. Sprich, es sollte sich tunlichst nichts irgendwo durchfressen - alleine aus dem Grund, dass ich unnötig den Präsentationsraum mit Altöl fluten möchte.

Da du deine Idee selber als „nicht so kompliziert“ einstufst –
was sie ja in der Ausführung auch ist - warum fragst du dann
überhaupt und probierst es nicht einfach?

Genau aus diesem Risikofaktor.
Nun hat die zweite Antwort von „Kandara“ mich schon ein wenig beruhigt, da die Plastikflaschen weder einer besonderen Wärme noch ihrem Inhalt einer nennenswerten Zeitdauer ausgesetzt sind.

Vielen Dank für eure Antworten bis dato! :smile:

Hallo ocn

Lass dich hier von einigen Antworten nicht verückt machen.

Ja, du kannst Altöl in die dünnen PE-Wasserflaschen einfüllen ohne Angst haben zu müssen das die sich auflösen.
Ich habe eine Flasche mit Öel zum testen schon vier Jahre da stehen ohne die geringsten Probleme.

Für deine Vorführung rate ich dir die Flasche zuerst bis zum obersten Rand zu füllen. So wenig wie möglich Luftraum übrig lassen, und dann mit dem Verschlussdeckel dicht verschließen.

Kurz vor der Vorführung einfach mit einer einfachen Stopf-Nadel, ein zwei dünne Stiche unten da wo es auslaufen soll, geht ganz leicht.

Da kommen zuerst nur ein paar Tropfen, und hört dann wieder auf zu laufen.
Erst wenn du den Schraubverschluss etwas aufdrehst damit oben Luft in die Flasche rein kann, läuft es wieder, und du kannst damit die Geschwindigkeit des auslaufens sogar regulieren.

Vergess aber das Untergefäß nicht um das Öel auffangen zu können.

Die Flasche wird dir kein Problem machen.

Viel Spass beim vorführen

Gruß Ma-kani

Vielen Dank Ma-kani,

ich habe heute bereits ein paar Testläufe machen können.
Deine Idee, die Flasche randvoll zu füllen und dann nachher selbst das Auslaufen regulieren zu können, klingt super, aber ich befürchte, dass das nicht machbar ist. Die Löcher müssen wirklich etwas größer sein, damit das Öl da sichtbar herausläuft oder vielmehr -quillt. Sprich ich hab kleine Löcher mit einer Stecknadel o. Ä. machen müssen und diese nachträglich mit einer Nagelschere geweitet. Wenn ich das an einer prall gefüllten Flasche versuche, gibt’s eine ziemliche Sudelei. :smile:
Trotzdem: Auffangbecken, Plastikplane, Handschuhe - für alles ist gesorgt.

Möglicherweise sind in deinem Altöel zuviel Verschmutzungen die die Löscher verstopfen, oder besonders dickflüssiges Oel.
Ich kenn das allerdings nur mit Leichtlauf-altöel, und da müsste es klappen.
Du kannst auch oben in den Drehverschluss eine Pinwandnadel drücken und durch herausnehmen und wieder einstecken die Luftzufuhr ganz fein regulieren.
Junge, einfach mal testen, Versuch macht klug :smile:

Ma-kani

Hallo,

du hast auf meinen Beitrag vom 16.3.2011, 12:29 geantwortet. Ich schreibe das nur, falls sich jemand mit einem weiteren Posting im Artikelbaum dazwischenschieben sollte.

Zur eventuellen Verwendung bei deiner Präsentation fand ich noch eine frühere Diskussion bei einem Forum über die Lagerung von Motorenöl in Getränkeflaschen, siehe:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…

Zur Ölbeständigkeit verschiedener Kunststoffe – auch bei verschiedenen Temperaturen - findet man eine gute Tabelle unter:
http://www.monofilaments.com/32-0-chemische-eigensch…

Nur zur Vervollständigung: Eine Reihe von Stoffen, die nicht ölbeständig sind:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…

Ich habe noch eine Tabelle mit Richtwerten für die Beständigkeit von 33 verschiedenen Kunststoffen gegen Mineralöl für den Dauergebrauch bei 20 °C aus dem: „Kunststoff-Taschenbuch“ 17. Auflage Carl Hanser Verlag, München gefunden. Falls du Interesse haben solltest, kann ich sie abtippen und dir über Mail zuschicken.

Servus,

also ich fasse mal zusammen:

Es handelt sich hier um einfache Kunststoff-Wasserflaschen und die Vorführung soll nur wenige Stunden dauern.

Vorausgesetzt dass Dein Altöl nicht irgendwelche ungewöhnlichen Zusätze enthält sollte das eigentlich kein Problem sein.

Auf der anderen Seite könntest Du die Dichtigkeit auch einfach über Nacht in einer Deiner Flaschen testen, denn endgültig wird Dir hier niemand sagen können, wie sich Dein Altöl in Deinen Flaschen verhält.

Noch eine Bemerkung zum Schluss: Altöl ist ziemlich unangenehmes Zeug, es ist gesundheitsschädlich, hinterlässt ecklige Flecken und wenn etwas davon ins Grundwasser kommt, bist Du dran. Daher solltest Du Dich grundsätzlich fragen, ob es denn überhaupt Altöl sein muss.

Tut es nicht auch eingefärbtes Sonnenblumenöl oder gar gefärbtes Wasser?

Gruß,
Sax

Außerdem, soweit mir bekannt ist, iste s laut GefStoffV verboten, Gefahrstoffe in Gefäßen zu lagern, die mit Gefäßen verwechselt werden können, die Lebensmittel enthalten.

Da Öl meist Xn oder F ist, ist es ein Gefahrstoff und darf dementsprechend gar nicht in Wasserflaschen gefüllt werden.

Leider habe ich es in der GefStoffV nicht gefunden, weil der netsprechene § inzwischen so aussieht:
§4: „(1) Die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen sowie von Erzeugnissen mit Explosivstoff richten sich nach den Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008.
(2) Sofern nach Artikel 61 der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 die Einstufung, Kennzeichnung oder Verpackung von Stoffen und Zubereitungen nach der Richtlinie 67/548/EWG oder der Richtlinie 1999/45/EG erfolgt, sind unbeschadet des § 19 Absatz 3 die Bestimmungen dieser Richtlinien sowie die Absätze 3 bis 6 und § 5 Absatz 3 anzuwenden.“

Diese entsprechende EU-Verordnung ist ziemlich dick und ich konnte sie aus Zeitmangel nicht komplett lesen. Aber ich denke, dass dieser Grundsatzz auch heute noch gilt: Keine Chmikalien in Lebensmittelgefäße.

Hi,

stimmt! Guter Punkt!
Hatte ich gar nicht mehr daran gedacht*.

Gruß,
Sax

(*man merkt meine Laborzeit ist schon ein wenig her…)