OC: Thermische Stabilität und Thermodynamik

Liebe/-r Experte/-in,

Ich (21, ausgelernter Chemielaborant, Maturand) möchte gerne wissen, welche der beiden Stoffe die höhere thermische Stabilität hat: Eugenol oder Vanillin.

Meine Begründung ist folgende: Vanillin enhält eine Aldehydgruppe, Eugenol nicht. Die polare Carbonylbindung bedeutet eine grosse Bindungsenergie und deutet daher auf eine grosse thermische Stabilität hin. Vanillin sollte also thermisch stabiler als Eugenol sein. Stimmt dies so?

Gerne möchte ich noch eine zweite Frage stellen: Hier geht es nicht um thermische Stabilität sondern um thermodynamische Stabilität oder korrekter um Thermodynamik:

Ich habe die Gleichung Deltra R G ° = Delta R H ° - T * Delta R S = gleichgesetzt mit = -R*T*ln(K) und nach T umgeformt. Nun wollte ich überprüfen, ob das Gesetz von Le Châtelier: Flucht vor Zwang hier auch gilt. Nach Le Châtelier:

a)Das GG verlagert sich bei exothermen Reaktionen bei Erniedrigung der Temperatur nach rechts (also bei kleinerem T wird die Gleichgewichtskonstante K grösser)

b)Das GG verschiebt sich bei endothermen Reaktionen bei Erhöhung der Temperatur nach rechts (grössers K erfordert grössere T):
Nun habe ich dieses Gesetz von Le Châtelier mit der endothermen Reaktion CO2+C> 2 CO überprüfen wollen:
Delta R H ° = +172.45 kJ/mol
und Delta R S ° = ((2*198)-(214+6))J/(mol*K)=176J(mol*K)

Gibbs-Helmholtzgleichung nach T umgeformt:
T=(-172.45kJ/mol)/(0.008314 * ln(K) - 0.000176)
für grössere K-Werte wird T kleiner !?

Dies birgt allerdings eine Diskrepanz mit Le Châtelier. Wo liegt wohl der Fehler? Die Entropie von C habe ich mit 6J/(mol*K) aus der Tabelle gewählt. Ich bin mir allerdings etwas unsicher, ob beim Boudouard-Gleichgewicht die Entropie des Graphits genommen werden muss.

Ich bin gespannt auf die Lösung des Problems und freue mich schon jetzt auf Ihre Antwort.

Freundliche Grüsse
Daniel