Viel Rauch um nichts erwünscht!

Wissenschaft Chemie
#1

Guten Tag.

Ich bin auf der Suche nach einer Problemlösung.

Ich muss beruflich für heiße Luft -also Dampf- sorgen.

Ich bin Food Stylist und bekomme oft die Aufgabe, kalte Dinge heiß aussehen zu lassen.
Das bedeutet, es soll „dampfen“ .
Es ist aber sehr sehr schwierig auf konventionelle Weise bestimmte Lebensmittel im Set so zu erhitzen, dass sie tatsächlich und konzentriert an einer bestimmten Position dampfen.

Ein Fotograf hat mir erzählt, dass er vor langer Zeit mit jemanden zusammen arbeitete, der mit 2 unterschiedlichen Flüssigkeiten gearbeitet hat.
Und zwar wurde eine Zuckerschote mit der einen Flüssigkeit leicht eingepinselt und in der Nähe (ca. 1 m entfernt) wurde ein Fläschchen mit der 2. Flüssigkeit geöffnet. Daraufhin entwickelte Flüssigkeit 1 Rauch/Dampf/Qualm.

Meine Recherche im Netz hat mich zu Ammoniak und Salzsäure geführt.

Meine Frage lautet nun:
Isses das? Wenn ja, in welcher Konzentration muss ich es verwenden? Bekomme ich die „Mittel“ in der Apotheke?
Und … gibt es bessere Alternativen oder Möglichkeiten schönen Dampf zu simulieren?

Über hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank im Voraus.

Martin

#2

Hallo,

wie wär’s mit Trockeneis?

http://www.aqua-computer-systeme.de/ek4/coke.jpg
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~jv5/Flaschenbad…

Cheers, Felix

#3

Mahlzeit Martin,

Isses das?

gut möglich.
ABER!

diese Chemikalien bergen einige Probleme.
Um besagten Rauch zu entwickeln, muß man mit recht konzentrierten Lösungen arbeiten, die arbeitstechnisch nicht unproblematisch sind (ätzend und giftig). Als Laie dürftest Du erst gar nicht daran kommen (hoffentlich!).
Dann sind beide Substanzen ziemlich korrosiv, sprich, Deine Ausrüstung könnte durchaus leiden.

Das schon angesprochene Trockeneis ist m.E. besser geeignet.

Oder Du fummelst Dir etwas mit einer Disco-Nebelmaschine, das ist toxikologisch und arbeitstechnisch sicher die sauberste Lösung.

Gandalf

#4

Hallo Martin: Es gibt Wasservernebler auf Basis Ultraschall, z.B. für Zimmer zum befeuchten. Diesem Gerät entweicht eine weisse Nebelfahne aus feinst zerstäubtem Wasser. Gruss. Paul

Guten Tag.
Ich bin auf der Suche nach einer Problemlösung.
Ich muss beruflich für heiße Luft -also Dampf- sorgen.
Ich bin Food Stylist und bekomme oft die Aufgabe, kalte Dinge
heiß aussehen zu lassen.
Das bedeutet, es soll „dampfen“ .
Vielen Dank im Voraus.
Martin

#5

Halb so wild!
Hallo Martin!

Geniale Idee das mit HCl und NH3 zu machen. Dabei entsteht Ammoniumchlorid, wenn ich mich recht entsinne. Das darfst du sogar einatmen. Macht die Nase frei (Riechsalz).

So gefährlich können die Sachen nicht sein. Hab ich in meiner Jugend in meinem Chemie-Kasten gehabt. Damals hab ich das sogar als Jugendlicher ohne Probleme bekommen. Das ist allerdings schon 35 Jahre her, kann gut sein, daß das jetzt etwas resriktiver gehandhabt wird.

Wenn ich die Ammoniakflasche und die Salzsäureflasche offen nebeneinander gehalten habe, dann entsand dieser weiße Nebel. Und zwar in Schwaden.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie konzentriert damals meine Salzsäure und das Ammoniakwasser waren, aber allzu stark kann das nicht gewesen sein. Ich hab da immer mit bloßen Händen rum hantiert und sicher auch mal was von dem Zeug auf die Haut bekommen. Veräzt hab ich mir nie was.

Ich würde einfach mal ganz naiv in der Apotheke fragen. Erzähl dem Apotheker für was du das braucht. Ich hoffe, du siehst nicht gerade wie ein potenzieller Terrorist aus. Außerdem brauchst du ja nur ein paar ml. Dann hast du vielleicht eine Chance, daß du die Sachen bekommst. Und wenn nicht, der Versuch kostet nichts.

Viel Glück!

Liebe Grüße,

Thomas.

#6

Hallo Thomas,

Das darfst du
sogar einatmen. Macht die Nase frei (Riechsalz).

zweimal falsch.
Zum einen ist Riechsalz mitnichten Ammoniumchlorid, sondern Ammoniumhydrogencarbonat (auch Hirschhornsalz genannt) und zum anderen ist Ammoniak alles andere als harmlos!.
Es wird arbeitstechnisch als giftig eingestuft mit einem MAK-Wert von 14 mg/m3

So gefährlich können die Sachen nicht sein.

leider doch.

Hab ich in meiner
Jugend in meinem Chemie-Kasten gehabt.

ich hatte in meinem Chemiebaukasten auch so einiges drin, was heute nicht mehr drin ist.

Damals hab ich das
sogar als Jugendlicher ohne Probleme bekommen. Das ist
allerdings schon 35 Jahre her, kann gut sein, daß das jetzt
etwas resriktiver gehandhabt wird.

Meine Sturm- und Dranzeit ist in etwa genauso lang her und ich hab auch Sachen gekriegt, da schauderts mich heute.

und sicher auch mal was von dem
Zeug auf die Haut bekommen. Veräzt hab ich mir nie was.

Glück gehabt. Ich kenne einige, die hatten nicht so viel Glück!
Und wenns ins Auge geht (im wahrsten Sinne des Wortes), dann ist Flandern in Not.

Ich würde einfach mal ganz naiv in der Apotheke fragen.

Da wird er (zum Glück) mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit nichts kriegen. Der Apotheker will schließlich seine Aprobation behalten.

Es gibt mehrere bessere und harmlosere Möglichkeiten Rauch zu erzeugen als mit Ammoniak/HCl!

Gandalf

3 Like
#7

Hallo und schon mal herzlichen Dank für die rege Beteiligung.

Die Sache mit Tockeneis ist keine gute Idee, da der „qual“ nach unten abzieht. Erinnert euch an den Nebel inner Disco früher :wink:
Der lag immer auf dem Boden/der Tanzfläche.
Und wenn man den Nebel hochblasen würde, sähe es unnatürlich aus und wäre viel zu breit und groß.

Es geht nicht darum eine große Fläche zuzunebeln.
Ich bemühe noch mal das Beispiel mit der Zuckerschote.
Stellt euch vor, der Knipser geht mit der Kamera ganz nah an die Zuckerschote (Hintergrund ist schwarz) so dass das Teil ganz close zu sehen ist und am unteren Drittel angeschnitten ist.
Und diese Zucekrschote soll nun an der Spitze leicht damnpfen.
Also der Dampf soll nur ganz subtil zu sehen sein. Soll aber zu sehen sein und natürlich nach oben steigen. Kannze mit Trockeneis vergessen.

Die Geschichte mit den beiden Chemikalien ist wohl ein gängiges Schulexperiment.

HInsichtlich der Gefährlichkeit der angesprochen Chemikalien kann ich nur sagen … was früher, als die Fotografen ihre Filme noch selbst entwickelt hatten, für Chemiekalien verwand wurden geht auf keine Kuhhaut. Da musste der Fotoassi Gummihandschuhe tragen, welche bis unter die Achseln reichten.

-)

Diese Luftbefeuchter? Wie groß wird denn so eine Wolke?

#8

Hallo Martin: Es gibt Wasservernebler auf Basis Ultraschall,
z.B. für Zimmer zum befeuchten. Diesem Gerät entweicht eine
weisse Nebelfahne aus feinst zerstäubtem Wasser. Gruss. Paul

Hallo Paul.

Danke für deinen Rat.

Diese Wasservernebler? Wie groß wird denn so eine Wolke?
Kann ich die ganz gezielt einsetzen?

#9

Hallo,

Ich bin auf der Suche nach einer Problemlösung.
Ich muss beruflich für heiße Luft -also Dampf- sorgen.
Ich bin Food Stylist und bekomme oft die Aufgabe, kalte Dinge
heiß aussehen zu lassen.
Das bedeutet, es soll „dampfen“ .

da hätte ich noch 2 Tips:

  1. Einen Aerosolgenrator, aus dem per dünnen Schlauch
    ein Flüssigaerosol in/an die betreffenden Stellen geleitet wird.
    Im Prinzip könnte man dazu einen modifizierten Diskonebelgenerator
    nehmen oder auch einen sogenannten Atomizer aus dem z.B. DEHS
    zerstäubt wird.
    http://www.topas-gmbh.de/dateien/prospekt/Stoffsyste…
    Das DEHS ist ein sehr stabiles Aerosol, was man auch in einem
    Behältern auf Vorrat erzeugen kann.

  2. Es gibt auch chem. Rauchröhrchen, mit denen man sowas machen
    kann (z.B. von Fa. Dräger). Da ist z.B. eine chem. Substanz, die
    mit feuchter Luft reagiert.
    http://www.sapros.ch/default.aspx?catnodeid=3785093&…
    Gruß Uwi

#10

Propaganda
AHA!
Jetzt weiß ich auch, wie diese Propaganda-Produktfotos entstehen.
Was soll es für einen, vom Vernuftbegriff gedeckten, Sinn haben, kalte Sachen heiß aussehen zu lassen?
Um die Leute zu bescheißen…