Also wenn ich hier schreie „DU IDIOT!“ und derjenige den ich meine ist beleidigt aber die anderen auch, dann ist das ja ein Kollateralschaden.
Was ist es aber, wenn ich jemand bestimmten anschreie „DU IDIOT!“, und der dann zwar merkt das er dumm wie 5 Meter Feldweg ist, aber auch beleidigt bis an sein Lebensende.
Dann ist ja das Primärziel, also ihm zu zeigen das er blöd ist erreicht, aber der unbeabsichtigte Schaden „schmollen“, wie nennt man den?
Hallo, Patrick!
Ich weiß nicht so genau, worauf Deine Anfrage hinausläuft, aber ich versuche es mal mit der Sprechakttheorie von Austin / Searle, wobei derart problematische Beispiele dort nicht vorkommen.
Der illokutionäre Sprechakt ist der des Beleidigens; ich möchte meine Missbilligung dem anderen gegenüber deutlich zum Ausdruck bringen; die Sprecherfunktion ist hier gemeint.
Der perlokutionäre Sprechakt bezieht sich auf die Reaktion des Hörers; dazu würde das Beleidigtsein, das Schmollen gehören, aber auch das In-Sich-Gehen, das Sich-Bessern etc. Diese Hörerfunktion ist komplexer, weniger leicht vorhersehbar, weniger leicht zu steuern und vielfältiger.
Sehr viel regelhafter wäre der perlokutionäre Akt des Fragens, nämlich das Antworten. Aber auch hier gibt es alle möglichen Sonderfälle.
(Vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren habe ich darüber mal eine Dissertation geschrieben; ach ja, seufz …)
Besten Gruß, Wolfgang
Der perlokutionäre Sprechakt bezieht sich auf die Reaktion des
Hörers; dazu würde das Beleidigtsein, das Schmollen gehören,
aber auch das In-Sich-Gehen, das Sich-Bessern etc. Diese
Hörerfunktion ist komplexer, weniger leicht vorhersehbar,
weniger leicht zu steuern und vielfältiger.
Ja also ehm, so gesehen läuft es darauf heraus…
Es ist sozusagen ein Kollateralschaden, in dem der unbeabsichtigte Schaden nicht auf Personen bezogen worden ist, sondern auf die Reaktion an sich.
Vergleichbar mit einer Bombe die abgeworfen wird: Fällt sie auf das richtige Haus aber mäht gleichzeitig noch drei andere rum ist es Kollateralschaden. Aber was wenn die Bombe nur ein Stockwerk treffen sollte und stattdessen auch noch den Keller mit einebnet?
Hallo Fragewurm,
Vergleichbar mit einer Bombe die abgeworfen wird: Fällt sie
auf das richtige Haus aber mäht gleichzeitig noch drei andere
rum ist es Kollateralschaden. Aber was wenn die Bombe nur ein
Stockwerk treffen sollte und stattdessen auch noch den Keller
mit einebnet?
Dann war die Bombe überdimensioniert !!
Genau DAS ist die Kunst des Sprengmeisters, die Ladung richtig zu wählen ! Bei einem Backsteinbau ist eine andere Ladung vozusehen als bei einem massiven Eisenbeton-Bau.
Das ist im Leben mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten auch nicht anders. Zudem spielt es bei einer konkreten Person auch noch eine Rolle, WER das sagt.
Leute dich ich gut kenne und deren Vertrauen ich gewonnen habe, kann ich Dinge an den Kopf schmeissen und sie sind nicht beleidigt. Jeder Andere, der genau das Selbe zu dieser Person sagt, würde gleich gelyncht werden oder könnte ein paar Wochen nur noch mit Röhrchen essen.
MfG Peter(TOO)
Dann ist ja das Primärziel, also ihm zu zeigen das er blöd ist
erreicht, aber der unbeabsichtigte Schaden „schmollen“, wie
nennt man den?
ähm, du willst mit diesen Worten jemanden sagen, dass du ihn nicht für besonders schlau hältst???
Du hast die falschen Mittel gewählt ganz klar. Konstruktive Kritik ist anders. Und bei konstruktiver Kritik bleibt der Aspekt des Beleidigtsein im günstigsten Falle aus.
Um beim Beispiel mit dem Haus zu bleiben:
Du willst von einem 5-Geschosser nur das 3. Stockwerk treffen. Da must du ganz gezielt herangehen und mit Fernwaffen wie Bomben ist das schwer möglich.
Nicolle