'colored people' - und auf Deutsch!?

Hallo Experten,

kann mir jemand von euch sagen, welche Worte für „colored people“ in der deutschen Sprache akzeptabel sind? Auf Englisch kann ich das ja… aber auf Deutsch? Was darf man sagen, was ist beleidigend?

Danke für eure Hilfe!

Hallo Experten,

kann mir jemand von euch sagen, welche Worte für „colored
people“ in der deutschen Sprache akzeptabel sind? Auf Englisch
kann ich das ja… aber auf Deutsch? Was darf man sagen, was
ist beleidigend?

Ich bin der Meinung, „beleidigend oder nicht“ ist _meine_ Sache und auch deutlich bemerkbar, egal welches Wort ich verwende. Diese Auffassung wird allerdings wohl nicht als „pc“ angesehen. Als weitesgehend stressfrei hat sich die Bezeichnung „Farbige“ erwiesen, ich persönlich finde „Schwarze“ und sogar „Neger“ jedoch auch völlig normal. Wenn sich jedoch ein solcher welcher beleidigt fühlen möchte, dann kannste sagen was Du willst. Und wenn Du auf jemanden hinabschaust, ebenso - es wird dann auch als beleidigend aufgefasst werden. Das soll jetzt aber keinesfalls eine Unterstellung irgendeiner Form sein.

Gruß,

Malte.

Hallo,

das wurde hier schon kontrovers diskutiert. Vielleicht suchst du mal im Forum unter den Stichwörtern „political correctness, Neger, Schwarze, Schwarzafrikaner“.

„Farbige“ wird allgemein als passend betrachtet.

Das ganze scheint mehr ein Problem der „Weißen“ zu sein. Was auch diese Satire zeigt:

_ Lieber Mzungu –Lieber weißer Mann!!!

Lass mich dir etwas erklären:
Wenn ich geboren werde, bin ich schwarz.
Wenn ich erwachsen bin, bin ich schwarz.
Wenn ich in der Sonne bin, bin ich schwarz.
Wenn ich friere, bin ich schwarz.
Wenn ich Angst habe, bin ich schwarz.
Wenn ich krank bin, bin ich schwarz.
Und wenn ich tot bin, bin ich immer noch schwarz!

Aber du – Mzungu – lieber weißer Mann …
Wenn du geboren wirst, bist du rosa.
Wenn du erwachsen bist, bist du weiß.
Wenn du zu lange in der Sonne bist, wirst du rot.
Wenn du frierst, bist du blau.
Wenn du Angst hast, wirst du gelb.
Wenn du krank bist, schaust du grün aus.
Und wenn du tot bist, bist du ganz grau!
Und jetzt erkläre mir bitte: Wie kannst du mich FARBIG nennen???_

Meiner Erfahrung nach - ich unterrichte Ausländer und da sind immer wieder Leute aus Kamerun, Ghana, Benin und anderen mittelafrikanischen Ländern dabei - verstehen vor allem afrikanische Neger - ich halte dieses Wort ebenfalls für unverfänglich, aber … - dieses ganze „Getue“ nicht.

Gruß Fritz

Hallo Fritz,

Meiner Erfahrung nach - ich unterrichte Ausländer und da sind
immer wieder Leute aus Kamerun, Ghana, Benin und anderen
mittelafrikanischen Ländern dabei - verstehen vor allem
afrikanische Neger - ich halte dieses Wort ebenfalls für
unverfänglich, aber … - dieses ganze „Getue“ nicht.

Vielleicht auch ein Generationenproblem?
Mein Sohn (seines Zeichens im alten suedafrikanischen
Jargon ‚nicht-weiss‘) reagiert SEHR allergisch auf ‚Neger‘,
bei ‚farbig‘ fuehlt er sich nicht angesprochen (‚bin ich vielleicht
gruen mit roas Punkten??!‘) und wird am liebsten Afrikaner genannt.
Allerdings: mit anderen Freunden (ebenfalls ‚nie blanke‘ und seinem
Bruder nennen sie sich gegenseitig „Nigga“ [vom amerik. Gangstarap;
aber wehe! das wuerde ich mir als ‚pale face‘ erlauben].

Gruesse
Elke

PS: Persoenlich vermeide ich wenn es nicht zur Sache gehoert (und
es gehoert sehr, sehr selten zur Sache) die Referenz zu einer Hautfarbe)

Hängt ja nicht zuletzt davon ab, wer mit ‚colored people‘ gemeint ist.
Farbige sind nicht zwangsläufig Schwarze, insofern dürften die politisch superkorrekten Varianten ‚Afrikaner‘ bzw. ‚Afroamerikaner‘ womöglich gar nicht in Betracht kommen.

Hier ein Artikel zu diesem Thema:

http://www.translationdirectory.com/article207.htm

Gruß, M.

Hi Fritz,

Meiner Erfahrung nach verstehen vor allem
afrikanische Neger dieses ganze „Getue“ nicht.

Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Ein sehr guter eritreischer Freund von mir kann sich tierisch über den Gebrauch des Wortes „Neger“ aufregen. Er war vor Jahren auch mit bei meinen Eltern und musste dort von meiner Mutter immer „Neger“ hören. Er hat ihr das nur deswegen nicht übelgenommen, weil er mich und meine Eltern mochte. Meine Mutter wiederum, von mir darauf angesprochen, dass sie doch besser „Schwarze“ sagen möge, war völlig irritiert. „Ich dachte, wenn ich „Schwarze“ sage, ist das doch diskriminierend. Deswegen sage ich immer „Neger“.“
Die Welt ist tückisch und voller Fallstricke…

Liebe Grüße
Burhard

Hallo,

eine Bekannte ist mit einem Afroamerikaner verheiratet, sie bezeichnet ihn als „dunkel“ im Sinne von dunkelhäutig vielleicht hilfts ja. In unseren Breitengraden gibts ja auch viele hellhäutige Blondschöpfe :smile:

Gruß
Maja

Afrodeutsche…
… ist ein Ausdruck, den ich öfter in Selbstbeschreibungen gelesen habe, z.B. bei den Musikern von Brothers Keepers.

Klingt irgendwie technokratisch und beschreibt natürlich nur eine kleine Gruppe.

Ich persönlich finde „dunkelhäutig“ eine passende Vokabel.

Ally

nicht zu vergessen. Ich lebe an der Grenze zwischen Allgäu und Oberbayern, da gibt’s sogar Afroostallgäuer.

Je öfter diese Diskussion auftaucht, desto weniger verstehe ich sie. In meinem ganzen Leben ist es mir noch nicht passiert, dass ich jemanden mit „Liebe Neger Schwarze Farbige Kohlenkasten“ oder was auch immer ansprechen musste. Die Handvoll, die ich kenne, kenne ich mit Vor- und Nachnamen. Hat immer gereicht.

Gruß Ralf

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bissl ot
Hi,

man sollte sich vielleicht nicht immer ein beispiel an den amerikanern nehmen, deren pc oft ins obsessive geht, was man an vielen wandlungen der letzten jahre sieht…

crippled -> handicapped -> physically challenged

nigger -> blacks -> coloured -> afroamerican

ist euch aber mal aufgefallen, wie lächerlich diese pc bei boxübertragungen rüberkommt?

Da kann einer kalk-weiß sein und der andere nah an grillkohle und die sagen immer sowas wie „Übrigens, tyson ist der in der blauen hose“…

zurück zum thema:

ich würde einfach „farbig“ sagen. Da tritt man keinem mit auf die füße. Afrikaner find ich nicht so gut gelungen, denn afrika ist verdammt groß. So kenne ich ägypter, die im colorit eher mediterran sind und welche, die so nen roberto-blanco-teint haben…

LG Alex:smile:

Hi Ralf,

was ist denn ein

Afroo stall gäuer.

?

Liebe Grüße
Burkhard

Lieber Alex,

wenn du schon so Listen machst, dann bitte richtig:

coloured kommt vor black und sicher vor „Black“ -

ich würde einfach „farbig“ sagen. Da tritt man keinem mit auf
die füße.

that’s what you think.
Es ist alles noch viel Komplizierter. ‚coloured‘ war ganz
frueher heller als ‚black‘, dann war’s ein allgemeiner
Ausdruck fuer dunkelhaeutige Menschen, dann war’s verpoent,
denn dann kam ‚black power‘.
Farbig ist z.B. in Suedafrika zeitweilig ueberhaupts nicht angebracht
(ausser bei alten, unpolitischen Menschen), weil sich die ‚so-called
coloureds‘ (in Suedafrika damals eine abgegrenzte „Sorte“ Menschen,
allerdings war’s an den Uebergaengen immer etwas undefinierbar) mit
der schwarzen Mehrheit gegen das Apartheidregime solidarisiert hat.
Inzwischen ist sich das wieder am Aendern - zumindest bei manchen -
weil die „Farbigen“ Angst haben, von den schwarzen Suedafrikanern
untergebuttert zu werden. Die Afrikaans Uebersetzung: „kleurling“
ist total out, weil es sprachlich mehr das ‚bunte‘/farbige betont.

Afrikaner find ich nicht so gut gelungen, denn
afrika ist verdammt groß. So kenne ich ägypter, die im colorit
eher mediterran sind und welche, die so nen
roberto-blanco-teint haben…

Deshalb ist es GUT, Alex, mein Sohn erklaert das so:
es beschreibt, wo ich herkomme, nicht wie ich aussehe!
(nur wird man damit natuerlich dunkelhaeutigen Deutschen
auch nicht gerecht).

Gruesse
Elke

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Hi Burkhard,

was ist denn ein Afroo stall gäuer?

das Wesen, das politcal correctly sehr wohl vom Afrooberallgäuer bzw. Afrounterallgäuer zu unterscheiden ist. Da fällt mir grad auf, dass es gar keine Afrowestallgäuer gibt. Servus, muss sofort los zum Landratzamt, beim Lanzkreisfrauenunddiskriminierungsbeauftragten nachfragen. Wahrscheinlich kommt der wieder mit der faulen Ausrede, es gäbe gar kein Westallgäu.

Gruß Ralf

Hallo,

das wurde hier schon kontrovers diskutiert. Vielleicht suchst
du mal im Forum unter den Stichwörtern „political correctness,
Neger, Schwarze, Schwarzafrikaner“.

„Farbige“ wird allgemein als passend betrachtet.

Das ganze scheint mehr ein Problem der „Weißen“ zu sein. Was
auch diese Satire zeigt:

_ Lieber Mzungu –Lieber weißer Mann!!! _

Das ganze wurd auch mal vertont, von Tongue Forest feat. LaMont Humphrey - „And you got the f… nerve to call me coloured“

http://64.233.179.104/search?q=cache:TzwmwxeM4t0J:ww…

Gruß

Malte.

Nicknegerlein…
Hallo Elke

Letzte Woche war ich in einem Kloster zu Besuch und was sah ich da in der Pförtnerstube: Ein Nicknegerlein, dass jede für die Missionen gespendete Münze mit einem höflichen Nicken verdankt.

Nicknegerlein = Sammelbüchse mit einem knieenden(!), weiss gewandeten Negerlein, bzw. Schwarzen, darauf, das/der jede Spende mit einem Nicken verdankt

Wie heisst heute korreke Bezeichnung für eine solche Sammelbüchse? Uns ist nichts eingefallen…

Gruss
Mäni

Hallo Mäni,

ich glaube nicht, dass die Figur heute ueberhaupt irgendwo
rumzustehen hat, ausser vielleicht in einem entsprechenden
Museum.
Aber noch funktionsfaehig — nein, danke.
Gruesse
Elke

1 Like

Hi,

Deshalb ist es GUT, Alex, mein Sohn erklaert das so:
es beschreibt, wo ich herkomme, nicht wie ich aussehe!

Wie in einem vergangenen Thread schonmal erwähnt, kommt es immer darauf an, was nun gerade das Alleinstellungsmerkmal einer Person ist.

Wenn alle Anwesenden namentlich bekannt sind, ist es sicher abwertend zu verstehen, wenn man sagt „der Schwarze dort…“, ist es allerdings die einzige Person mit dunkler Hautfarbe in einer größeren Gruppe, ist „der Schwarze“ nichts anderes als „der Große dort drüben“ oder eben „der mit der blauen Hose“. Schliesslich weiß man nicht, wo derjenige herkommt, wie könnte man also „der Afrikaner“ sagen? Dies hingegen wäre sicher gültig, wenn es sich um (bspw.) einen Afrikaner in einer Gruppe nicht-Afrikaner - unabhängig der Hautfarbe - handelt und dies bekannt ist. Schliesslich gibt es auch hellhäutige Afrikaner, Mulatten, arabische Afrikaner etc. pp.

Gruß,

Malte.

‚mein Nigger…‘
Hi,

Allerdings: mit anderen Freunden (ebenfalls ‚nie blanke‘ und
seinem Bruder nennen sie sich gegenseitig „Nigga“ [vom amerik.
Gangstarap; aber wehe! das wuerde ich mir als ‚pale face‘ erlauben].

in dem Film „Pulp Fiction“ nennt der (schwarze) Gangsterboss Ving Rhames seinen (weißen) Laufburschen Bruce Willis bspw. auch „mein Nigger…“, hier um eben das sklavenähnliche Verhältnis zu verdeutlichen. Andersherum wird diese Anrede durchaus auch unter Weißen oder „gemischtfarbig“ verwendet, um (eben in Anlehnung an die Rap-Geschichten) Verbundenheit auszudrücken. In diesem Kontext ist es durchaus denkbar, daß ein Weißer einen Schwarzen „Nigger“ nennt, ohne daß das in irgendeiner Form abfällig ist - im Gegenteil. Aber in diesen Fällen dürfte das nur enge persönliche Beziehungen betreffen, in denen sowas eben abgesprochen ist. Soll nur heißen, mit Pauschalurteilen über Bezeichnungen sollte man da vorsichtig sein - bist Du ja aber auch.

PS: Persoenlich vermeide ich wenn es nicht zur Sache gehoert
(und es gehoert sehr, sehr selten zur Sache) die Referenz zu einer
Hautfarbe)

Siehe oben bzgl. „Alleinstellungsmerkmal“. Grundsätzlich halte ich es ähnlich.

Gruß,

Malte.

Hi Malte,
du hast sicher Recht, ich hab nur versucht zu beschreiben,
wie mein Sohn (der betroffen ist, darauf reagiert). Noch
vor ein, zwei Jahren haette ich gesagt, er hat das alles
von mir uebernommen, aber inzwischen weicht er mit seinen
Befindlichkeiten schon sehr von meinen Ansichten ab.

Dein Beispiel wuerde bestimmt niemand aufregen - wenn es
eben nicht immer die anderen Gebraeuche der verschiedenen
Bezeichnungen gaebe. Und die gibt es leider.

Ein ganz unschuldiges Beispiel. Meine Soehne sind ziemlich
musikalisch. Das wird sehr oft mit den Worten kommentiert:
„Ach so, ja, naja, logisch, so wie ihr ausseht.“
Das ist die harmlose Variante, die in gehaeufter Form den
beiden auch schon auf die Nerven gehen kann (schliesslich
ist es ihre Eigenschaft musikalisch zu sein, dass sie ein
Instrument spielen koennen, haben sie sich sogar erarbeiten
muessen). Aber es gibt dann auch die aufdringlichere Version:
„Aber mit klassischer Musik habt ihr’s weniger, nicht? Mehr
so heisse Rhythmen und so - da sind Schwarze/Neger ja gut!“

Kannst du dir vorstellen, dass einen das nervt?
Und da wird man vielleicht auch etwas hellhoeriger, auch
empfindlicher.

Gruesse
Elke

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Hi Ralf,

und was macht der Stall im Afroo-Stall-gäuer?

Liebe Grüße
Burkhard