Hallo
Ich habe letztens ein Buch gelesen, welches von einem deutschen Ingenieur im Jahre 1881 geschrieben wurde. Er erzählt seine Erlebnisse als Globetrotter, der einen dampfgetriebenen Pflug verkauft.
Es ist mir aufgefallen, dass seine Sprache, seine Wortwahl für mich vollkommen verständlich war.
Wenn ich Goethe „Die Leiden des jungen Werther“ lese, habe ich schon einige Probleme dieses Buch flüssig zu lesen.
Okey, es liegen viele, viele Jahrzehnte dazwischen.
Meine Frage ist nun: Wann ist die Schrift- und auch Sprechsprache umgekippt, sodass wir sie heute lesen können und nicht bemerken, dass sie soviele Jahre alt ist?
MfG
Gertfried
Hallo Gertfried!
Du sprichst von Max Eyth?
Wahrscheinlich hat er so eine für uns lesbare Sprache, weil er Techniker war und gleich nach seiner Ausbildung nach England ging. Dort nur noch Englisch sprach und auch weiterhin Jahrzehnte im englischen Sprachgebiet lebte (Ägypten, USA usw).
Aber so ganz unsere Sprache ist das doch auch nicht. Und wenn heute ein normaler Mensch Böll, Lenz usw liest, hat der auch manchmal so seine Schwierigkeiten. Es gibt genug Bücher aus der Zeit von Max Eyth, die auch nur mir Schwierigkeiten zu verstehen sind.
Ich glaube, es lag viel mehr an der Person des Schreibers, wie er schreiben wollte.
Jetzt werden mich wohl wieder unsere Sprachgelehrten an die Wand oder Kreuz nageln, für diesen Blödsinn, den ich da von mir geb.
Gruß Werner
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Danke Werner für deine Antwort.
Du sprichst von Max Eyth?
Richtig.
Wahrscheinlich hat er so eine für uns lesbare Sprache, weil er
Techniker war …
Das glaube ich nicht, zumal sein Buch nicht gerade sehr technisch ist. Für mich wirkt es sehr dynamisch und auch ironisch.
Aber so ganz unsere Sprache ist das doch auch nicht. Und wenn
heute ein normaler Mensch Böll, Lenz usw liest, hat der auch
manchmal so seine Schwierigkeiten.
Schwierigkeiten bei Lenz oder Böll? Das möchte ich nicht glauben. Wer nicht nur Comics liest, dem muß die Werke dieser Autoren wie eine gute Flasche Wein bekommen.
Gertfried