Hallo,
in Kontaktanzeigen treten ja oft die immergleichen Phrasen auf. Abgesehen davon, daß dies eine gewisse Einfallslosigkeit beweist, scheinen mir manche Floskeln auch seltsam, um nicht zu sagen paradox. So suchen Frauen in selbigen Anzeigen öfters „einen Mann, der weiß, was er will“.
Nach meinem Verständnis geht der Willensbildung ein kognitiver Prozess voraus. Wenn ich zum Beispiel angeln gehen will, greife ich ja zunächst auf das mit „Angeln“ verbundene Wissen und Erlebte zurück. Ohne dieses Material kann kein Wunsch und kein Drang zum Handeln entstehen. Somit kann ich gar nicht „nicht wissen“, was ich will. Ich kann zwar vorübergehend vergessen, was ich wollte. Dies ist dann allerdings ein Problem des (Kurzzeit)gedächtnisses. Vielleicht suchen besagte Frauen ja einen Mann ohne Gedächtnisprobleme. Dann müsste man aber doch wie folgt formulieren: „Ich suche einen Mann, der weiß, was er wollte“. Oder sehe ich das falsch?