Bin gespannt.
Livia,
Ursprünglich bedeutet konservativ ja „bewahrend“, was in meinen Augen etwas positives ist. Der negative Beigeschmack kommt daher, dass der Gegenpol „fortschrittlich“ seit einigen Jahrzehnten als positiv empfunden wird.
Ich glaube, dass eine konservative Haltung dann negativ ist, wenn sie unkritisch alles Neue ablehnt, WEIL es neu ist, ohne zu prüfen, ob es eine gute oder eine schlechte Veränderung mit sich bringt.
Umgekehrt ist eine unkritische Fortschrittsgläubigkeit genauso negativ, denn alles gut zu finden, was neu ist, nur weil es neu ist, ist eine reaktionäre Haltung mit umgekehrten Vorzeichen.
Weiterhin ist anzumerken, dass es zwei verschiedene Bedeutungen von konservativ gibt, nämlich wertkonservativ (alles soll bleiben, wie es ist) und strukturkonservativ (alles soll so weiterlaufen, wie es läuft).
Ich glaube, dass unsere Gesellschaft sehr strukturkonservativ ist, wodurch sie destruktiv (also gerade das Gegenteil von wertkonservativ) geworden ist. Der Wertkonservative ist also der wahre Revolutionär unserer Zeit, da er sich der strukturkonservativen Dampfwalze entgegen stellt.
Fazit:
„Wer will, dass alles so bleibt, wie es ist, der muss etwas verändern.“
mfg
Klaus