Betonung
Hallo André,
es ist immer richtig interessant, wenn ein Beitrag so abdriftet, dass man wie im Alltagsgespräch vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Erfrischend!
Ich las mal von einem linguistischen Trick […]
Dann ist das, was er langzieht, die betonte Silbe. Das klappt
im Deutschen gut.
Ich fürchte, das klappt auch nur, wenn man’s weiß. Es gab vor einiger Zeit mal eine Werbung (ich glaube, für einen Kuchen, den man nicht backen musste), an deren Ende die Mutter was in den Ofen schieben will, worauf das Kind „besetzt“ brüllt, weil sich dort schon Knetfiguren breitgemacht haben.
Das heißt, genau genommen brüllt es eben nicht „besetzt“, sondern
bəəəəəəəəəsää-häätzt!
- mit einem so schön langgezogenen Schwa, dass jeder, der des Deutschen nicht mächtig ist, zwangsläufig denken muss, bei „besetzt“ würde die erste Silbe betont.
Gescheeeeeeeeheeeeeeenk!
Das geht dann genauso wie „besetzt“.
Caaaaaaalau!
Und das mach ich mindestens mit gleich langen Silben.
Meine Idee war eine andere: Du kannst Dir ja sicher vorstellen, wie ein Kind einem anderen eine lange Nase macht und dabei singt/quäkt: „Nääänänänääänäää!“ (Melodie: Viertel g - Achtel e - Achtel a - Viertel g - Viertel e).
Auf diese Melodie kann man alles mögliche singen - ein Musikbuch meiner Mutter (Titel: "Sing mit, spiel mit!) beginnt z.B. mit einer Vorstellung auf diesen drei Tönen: „Ich bin die Elisabeth“, oder wie immer die Schüler heißen mögen. (Hier wäre die Melodie: gg ea gg e.)
Das Interessante dabei ist nun, dass jeder (soweit meine Erfahrung) die betonten Silben auf die (jeweils ersten) g’s legt, die Nebenbetonungen auf die (jew. ersten) e’s. „Der Notausgang ist freizuhalten“ sänge ich also e-gg-ea-gg-ee.
Wenn man jetzt den Schüler dafür sensibilisieren kann, unter den drei Tönen den mittelhohen herauszuhören, wäre das Lernziel erreicht.
Liebe Grüße
Immo