Dialekt = Mundart ?

Hallo liebe Leute!

Das Brett hier nennt sich Dialekte und Mundarten. Es scheint also ein Unterschied zu bestehen. Aber welcher? Dachte bisher, Dialekte, Idiome und Mundarten seien alles Synonyme… Täusch ich mich da?

Gruss
Renato

hallo renato

Das Brett hier nennt sich Dialekte und Mundarten. Es scheint
also ein Unterschied zu bestehen. Aber welcher? Dachte bisher,
Dialekte, Idiome und Mundarten seien alles Synonyme… Täusch
ich mich da?

was die sprach betrifft, verstehe ich dialekt und mundart als synonyme. ein unterschied besteht fuer mich in der anwndung. mir faellt auf, dass heute „mundart“ oft „freundlicher“ aufgenommen wird als dialekt.

dialekt hat aber auch noch andere bedeutungen:

  • variante einer programmiersprache
  • verhaltensabweichugn innerhalb einer tierart

insofernist jede mundart ein dialekt. aber nicht jeder dialekt eine mundart :wink:

serwass
gernot

Hallo Gernot!

variante einer sprache

insofernist jede mundart ein dialekt. aber nicht jeder dialekt
eine mundart :wink:

So hätte ich vom Gefühl her auch die Unterscheidung gemacht. Es hat ja fast jedes Dorf seine eigene Mundart, obwohl die ganze Region den selben Dialekt spricht.
Wir sagen z.B. „knian“ zu knien, im Nachbarort (4 km entfernt) spricht man „knea“, bei uns „bliaht“ eine Blume, dort tuat 's „bleah“ usw.
Und im Nachbardorf in die andere Richtung (8 km) wird das k und ch noch härter gesprochen als bei uns.
Gruß Leni

Umgangssprache
Seawas Gernot

Und was versteht man dann unter „Umgangssprache“?
Ist das eine Mischung aus Hochdeutsch und Dialekt/Mundart?
Gibt es im deutschsprachigen Raum auch Gebiete, wo gar keine Umgangssprache existiert - sondern nur Hochdeutsch oder nur harter Dialekt?
Wer weiss, was die genaue Definition von „Umgangssprache“ ist?

Pfiati
Roland

seawas roland,

Und was versteht man dann unter „Umgangssprache“?
Ist das eine Mischung aus Hochdeutsch und Dialekt/Mundart?

mischung? hmm? ich denke, umgangssprache liegt irgendwo dazwischen. von der herkunft schaetze ich ich sie eher als schlampige „hochsprache“ mit mundartlichen anteilen ein.

Gibt es im deutschsprachigen Raum auch Gebiete, wo gar keine
Umgangssprache existiert - sondern nur Hochdeutsch oder nur
harter Dialekt?

keine ahnung, besser: keine belege, nur vermutungen.
vermutung 1: hochsprache gibt es ueberall dort, wo es auch schulen gibt.
vermutung 2: echte dialekte sind teilweise im aussterben begriffen.
vermnutung 3: gibt es nicht in der umgebung von hanover eine dialektlose gegend reinsten hochdeutsches? :wink:

pfiat di

gernot

ps: wo bleibt fritz? der weiss das sicher!

Hallo Roland,
ich habe einfach mal Mr Check bemüht:

Um|gangs|spra|che, die: 1. (Sprachw.) a) Sprache, wie sie im täglichen Umgang mit anderen Menschen verwendet wird; zwischen Hochsprache u. Mundart stehende, von regionalen, soziologischen, gruppenspezifischen Gegebenheiten beeinflusste Sprachschicht; b) nachlässige, saloppe bis derbe Ausdrucksweise; Slang. 2. Sprache, in der eine Gruppe miteinander umgeht, sich unterhält:hier ist Deutsch die U.;
Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch
um|gangs|sprach|lich :zur Umgangssprache gehörend, in der Umgangssprache;
Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch

Gruß
Uschi

Lieber Gernot, weißt du eigentlich, was du anstellst, wenn du so nach Fritz fragst?

Bin ich gemeint oder der v. Uw? Und wenn ich gemeint bin, kannst du dir vorstellen, unter welchen Stress du mich setzt?

Ich habe während des Studiums an einem Seminar teilgenommen, das den guten alten Adelung zum Thema hatte. Der Adelung ist der - na sagen wir mal: der Großvater vom Duden. Nicht vom Konrad, vom Rechtschreibwörterbuch! Es ist belegt, dass Schiller und Goethe sich ein Exemplar dieses Wörterbuchs teilten. Es wurde immer hin und her geschickt.

Und der hat in seinem Vorwort noch das sächsische als reinste Sprache genannt, aber schon darauf hingewiesen, dass in der Gegend um Hannover, der Lautstand und das Schriftbild so ähnlich sind, wie in keiner anderen Region Deutschlands.

Daraus zog ich den Schluss, dass die Umhannoverianer das Pech hatten, dass ihr Dialekt der „Schriftsprache“ entsprach, den man als „Hochdeutsch“ unter die Leute brachte.

So hat man diese Bedauernswerten ihres Dialektes beraubt.

Und doch dürfte es auch dort einige Phänomene geben, die nicht „nach der Schrift“ klingen. Ich bin nicht sicher, aber vieleicht gehört das „Wo kommst du wech?“ dazu. So fragt an dort (?) „Woher kommst du?“

Ich bin neugierig, ob sich diese Hypothese verifizieren lässt.

Beste Grüße Fritz

hallo, lieber Fritz,

Lieber Gernot, weißt du eigentlich, was du anstellst, wenn du
so nach Fritz fragst?

noe

Bin ich gemeint oder der v. Uw?

klar DU!

kannst du dir vorstellen, unter welchen Stress du mich setzt?

wenn du so fragst, ja.

Daraus zog ich den Schluss, dass die Umhannoverianer das Pech
hatten, dass ihr Dialekt der „Schriftsprache“ entsprach, den
man als „Hochdeutsch“ unter die Leute brachte.

ganua, ich erinnere mich wieder. danke fuer die erklaerung. :smile:

So hat man diese Bedauernswerten ihres Dialektes beraubt.

habich noch gar nicht so gesehen. eine interessante perspektive. gut, dass die weiter suedlichen sprachfamilien nicht in den verdacht kamen, als hochsprache geeignet zu sein. :wink:

Und doch dürfte es auch dort einige Phänomene geben, die nicht
„nach der Schrift“ klingen.

nach wessen schrift eigentlich mittlerweile?

liebe gruesse

gernot

Hochsprache, leichte Korrektur
Seantr soo goo:ts!

[o = geschlossenes O; oo = langes geschlossenes O; oo: langes offenes O mit einem Beiklang von A und leicht nasaliert].*

Kaum fühle ich mich gefragt, gebauchpinselt und gefordert, unterlaufen mir vorschnelle Schüsse. Nachdem ich diese Meldung abgeschickt hatte, machte ich mich an die Vorbereitungen zur Zubereitung des Abendessens und während ich da so hantierte und abzählte, wie viele Weana ich heut zu „zweimal Gequälten“ verarbeiten soll, und im Hintergrund der Trauermarsch für Siegfried erklang, schlichen sich Zweifel an der Richtigkeit meiner Darstellung ein.

Die bringen mich dazu zu korrigieren:

Adelung schätzte das Deutsch, das zwischen Dresden und Meißen gesprochen wurde, als „Hochdeutsch“ ein. Es muss ein späterer Herausgeber oder Bearbeiter des Adelungs, oder gar ein anderer Wörterbuchmacher gewesen sein, der das mit dem Hannoveranischen sagte. In dem Seminar damals wurden natürlich auch andere Wörterbücher behandelt.

*Findet ihr nicht auch, dass es hilfreich wäre, wenn wir einige allgemeine, von allen gleich gebrauchte Schriftzeichen hätten?

Ich lese die Texte unserer Österreicher ohne Probleme. Beim „a“ muss ich aber oft nochmal laut lesen.

Ich denke, ein „a“ steht für ein kurzes „A“, wenn es „ein“ meint. Zwei „aa“ stünden dann für ein langes „AAAAA“, wie etwa, wenn es „auch“ meint.

Lässt sich das nachvollziehen?

Fritz

Hallo Fritz!

Ich lese die Texte unserer Österreicher ohne Probleme.

Fein!

Ich denke, ein „a“ steht für ein kurzes „A“, wenn es „ein“
meint. Zwei „aa“ stünden dann für ein langes „AAAAA“, wie
etwa, wenn es „auch“ meint.
Lässt sich das nachvollziehen?

Nicht ganz so.
„a“ = ein (eine) als unbestimmter Artikel
„aa“ = ein (eine) als (betontes) Zahlwort, oder „auch“

Pfiati
Barney

aa a A
Seawas Barney

Nicht ganz so.
„a“ = ein (eine) als unbestimmter Artikel
„aa“ = ein (eine) als (betontes) Zahlwort, oder „auch“

hmmm, dann heißert ‚Auch ein A‘: ‚Aa a A‘

wer bringt einen Satz mit noch mehr A’s hintereinander zusammen?

Der Herr hat uns gesegnet, wir amüsieren uns schon beim Sprechen :wink:

Seawas
Heabead

Seawas Barney

Nicht ganz so.
„a“ = ein (eine) als unbestimmter Artikel
„aa“ = ein (eine) als (betontes) Zahlwort, oder „auch“

hmmm, dann heißert ‚Auch ein A‘: ‚Aa a A‘

wer bringt einen Satz mit noch mehr A’s hintereinander
zusammen?

Na klar: die Aufforderung des Dirigenten an den ersten geiger auch den Ton „a“ anzugeben:

„gib du a a a a“

(„Gib du auch ein a an!“)
und nun die antwort dieses geigers, als ihm die a-Saite reißt:

" iatz is die a a a"

(„Jetzt ist die a (saite) auch ab!“)

—> leider kann ich eben nur a’s schreiben, gesprochen werden diese a’s natürlich ganz unterschiedlich!

viel spaß gerhard

Boarisch!
Griaß Di, Gerhard!

hmmm, dann heißert ‚Auch ein A‘: ‚Aa a A‘

So isses!

wer bringt einen Satz mit noch mehr A’s hintereinander
zusammen?

Na klar: die Aufforderung des Dirigenten an den ersten geiger
auch den Ton „a“ anzugeben:
„gib du a a a a“

Spitze!
„gib Du aa oa a å!“ - kommt der Aussprache näher :wink:))

Aus dem Englischen kenn ich noch was mit sechs Mal der gleichen (Sprech-)Silbe: Am Bahnschalter: „For the two to two two to two!“
(= Für den (Zug) um zwei vor zwei zwei (Karten) um zwei (Pfund)")

" iatz is die a a a"

„Iatz is dei a aa åå!“

(„Jetzt ist die a (saite) auch ab!“)

Grüße
Barney

Sehr gut :wink: owT
.

Ein (nordost)bairischer Satz

I gä a ä a oi

Lösungsvorschläge bitte *g*

und noch was Englisches:

„If the sentence that had had had had had had it would have been correct.“

Nu grübelt mal schön…

Gruß
Uschi (na, net d’Urschl!)

Hallo Uschi!

I gä a ä a oi
Lösungsvorschläge bitte *g*

Do bin i planlos. Ich gehe … und des woars.

und noch was Englisches:
„If the sentence that had had had had had had it would have
been correct.“

Der Satz ist gigantisch, sozusagen elefantös, pyramidonal :smile:))

Nu grübelt mal schön…

Ausg’grüblt …

(na, net d’Urschl!)

Hod des wer behauptet? Dem geht’s schlecht!

Seawas
Barney