Einen Zahn zulegen

Woher kommt dieser Ausdruck?

Ich würde tippen, dass er etwas mit Mechanik und Zahnrädern zu tun hat.

Gruß!

Der Michael

Hi Michael,

sowas gab’s vor chrmchrm Jahrzehnten als Handgas an der Zugmaschine (Trecker, Bulldog), noch früher an der Lokomobile: Ein Riesenhebel mit einer Sperrklinke, die in einen gezähnten Viertelbogen einrastete. So ähnlich sieht glaube ich heute noch die Feststellbremse beim Hänger aus.

Gruß Ralf

Hallo !

Drehbänke mit Getriebe wurden bis gar nicht allzu langer Zeit durch Auswechseln der Zahnräder (mehr oder weniger Zähne) in ihrer Drehzahl verändert.
Ebenso Webstühle und ähnliche mit Getrieben angetriebene Maschinen.

Legte man also auf der antreibenden Seite ein Zahnrad mit mehr Zähnen ein, beschleunigte dieses die Enddrehzahl.

Gruß max

Woher kommt dieser Ausdruck?

Ich würde tippen, dass er etwas mit Mechanik und Zahnrädern zu
tun hat.

Gruß!

Hallo Michael
Ich würde mich eher der Erklärung von Ralf anschließen, denn mit den auswechselbaren Zahnrädern an der Drehbank (Wechselräder genannt) verändert man Größe und Richtung des Arbeitsvorschubs, zumal die Redensart vermutlich aus einer Zeit stammt in der die Drehbänke Riemenantrieb hatten.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

mit den auswechselbaren Zahnrädern an der Drehbank
(Wechselräder genannt) verändert man Größe und Richtung des
Arbeitsvorschubs, zumal die Redensart vermutlich aus einer
Zeit stammt in der die Drehbänke Riemenantrieb hatten.

Hallo !

Obwohl die erste Antwort auch richtig sein könnte, aber :

Mit den Wechselrädern verändert man ganz sicher nicht die Drehrichtung der Leit- oder Zugspindel. Oder sollte es damals Zahnräder für bestimmte Drehrichtungen gegeben haben? Das machte man damals mit den Riemenscheiben in dem man die Riemen über Kreuz laufen ließ.

Wenn es sich um eine Redensart handelt, die aus der Zeit der Riemenantriebe stammt, wo sollte dann das Einstellgezahn benutzt worden sein?

Gruß max

zur Abrundung
was Röhrig dazu sagt:

_Einen tollen Zahn drauf haben: eine sehr hohe Geschwindigkeit entwickeln; sehr schnell fahren.

Bezieht sich auf das Zahnradgetriebe des Automotors, vor allem auf den großen Gang.

Eine andere Erklärung führt die Redensart auf die stufenweise Regelung der Drehzahl von Maschinen und Motoren zurück, bei der der Reglerhebel in ein gezähntes Maschinenteil einrastete.

Ebenso: Einen Zahn zulegen , sowie übertragen: Einen Zahn schneller essen.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Zahn, S. 6. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 7122 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 5, S. 1756) © Verlag Herder]_

Gruß Fritz

mit den auswechselbaren Zahnrädern an der Drehbank
(Wechselräder genannt) verändert man Größe und Richtung des
Arbeitsvorschubs, zumal die Redensart vermutlich aus einer
Zeit stammt in der die Drehbänke Riemenantrieb hatten.

Hallo Max

Obwohl die erste Antwort auch richtig sein könnte, aber :

Sie ist richtig, glaub es mir.

Mit den Wechselrädern verändert man ganz sicher nicht die
Drehrichtung der Leit- oder Zugspindel. Oder sollte es damals
Zahnräder für bestimmte Drehrichtungen gegeben haben?

Die brauchte man auch nicht, denn zu den Wechselrädern gehört auch das Wendeherz. Damit änderte man (relativ zur Arbeitsspindel!) ganz sicher die Drehrichtung von Zug- und Leitspindel, z.B. beim Linksgewindeschneiden.

Das machte man damals mit den Riemenscheiben in dem man die Riemen
über Kreuz laufen ließ.

Ein gekreuzter Riemen wurde nur für Maschinen mit fester Drehrichtung verwendet wenn z.B. von 5 Maschinen in einer Reihe an einer Transmissionswelle eine oder zwei eine andere Drehrichtung benötigten.
Bei Maschinen mit betriebsbedingter Drehrichtungsumkehr schob man den Riemen mit einer Führungsgabel über ein Leerlaufrad auf gegenläufige Antriebsräder.

Wenn es sich um eine Redensart handelt, die aus der Zeit der
Riemenantriebe stammt, wo sollte dann das Einstellgezahn
benutzt worden sein?

Eben! Weil es das dort nicht gab, hat die Drehbank mit der Redensart überhaupt nichts zu tun.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Wenn es sich um eine Redensart handelt, die aus der Zeit der
Riemenantriebe stammt, wo sollte dann das Einstellgezahn
benutzt worden sein?

Eben! Weil es das dort nicht gab, hat die Drehbank mit der
Redensart überhaupt nichts zu tun.

Wo bitte, gab es denn ein Einstellzahnsegment in der/vor der Riemenzeit ?
Was wurde denn dort eingestellt?
Du schreibst doch, dieser Spruch ist älter als das Drehbankgetriebe.
Dann muß es also ein Zahnsegment zum Einstellen von irgendwas vor dieser Zeit gegeben haben.

Gruß max

Wenn es sich um eine Redensart handelt, die aus der Zeit der
Riemenantriebe stammt, wo sollte dann das Einstellgezahn
benutzt worden sein?

Eben! Weil es das dort nicht gab, hat die Drehbank mit der
Redensart überhaupt nichts zu tun.

Wo bitte, gab es denn ein Einstellzahnsegment in der/vor der
Riemenzeit ?
Was wurde denn dort eingestellt?
Du schreibst doch, dieser Spruch ist älter als das
Drehbankgetriebe.
Dann muß es also ein Zahnsegment zum Einstellen von irgendwas
vor dieser Zeit gegeben haben.

Ich dachte Du hättest die Antworten von Ralf und Fritz gelesen. Die erklären das ausführlich!
Aber laß es bitte damit gut sein.
Gruß Alexander

Hi :smile:

Das kommt noch aus der Zeit, als der Kochtopf in den Häusern über offenem Feuer hing. Er hing an einer Stange mit „Zähnen“ zum Einrasten. Wenn man das Essen schneller warm haben wollte, musste man den Topf weiter runter hängen, also einen Zahn zulegen …

Mit Zahnrädern hat das nichts zu tun. Wie willst du denn da einen Zahn zulegen? Auseinanderhauen und neu schmieden? :smiley:

Viele Grüße

Stefan.

hi michael

zufällig sh ich gestern auf dem …öhöm, schähm, kinderkanal genau diese frage. stefans antwort ist richtig. das mit dem kochtopf.

grüsse

markus

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Markus!

zufällig sah ich gestern auf dem …öhöm, schäm, kinderkanal

Kein Grund sich zu schämen. Gucke ich oft:wink:, so lernte ich, wie Gummibärchen gemacht werden oder sah wie ein Maiskorn zum Popcorn wird, hochinteressant!

stefans antwort ist richtig. das mit dem kochtopf.

Das ist mir zu einseitig. Wenn man bei einer Redewendung nicht den wirklich ersten Verwender/Schöpfer angeben kann, ist ein: Das ist die richtige Erklärung! so gut wie unmöglich.
Es gibt fast immer konkurrierende Erklärungen; und dann hängt es von jeweiligen Berichterstatter ab, welche er als richtige annimmt.
Seriöse Berichterstatter weisen auf die Alternativen hin. Das glaubte der Autor dieses Beitrags im Kinderkanal nicht tun zu müssen. Warum auch immer?

Diese Erklärung klingt gut, hat aber den Mangel, dass die Sprache die näherliegende Möglichkeit: einen Zahn höher oder niedriger hängen anbietet.
Das Zahn zulegen verweist eher auf ein mechanisches Stellwerk, auf ein Zahnrad, auf ein Pendel mit Zahnwerk, auf dem man das Gewicht veschieben kann und so die Schwinggeschindigkeit verändert, so wie bei Mälzels Metronom etwa.

Dies nur zur Klarstellung. Etymologie ist weit davon entfernt, eine exakte Wissenschaft zu sein:wink:.

Gruß Fritz

Danke Euch allen!

)

Man hatte an altertümlichen Kochstellen eine Zahnstange an der der Kessel aufgehängt wurde. Ein Zahn zulegen bedeutete schneller kochen.
Bezug: Sendung mit der Maus