Hallo liebe Mitglieder,
ich bin neu hier im Forum und erbitte dringenden Rat: Ich bin eine junge Frau die einen Internetblog schreibt seit ca. 2 Jahren. Dies hat sich für mich als tolles Hobby ergeben womit ich seit Anfang diesen Jahres auch ein wenig Taschengeld nebenbei verdiene (durch Bannermieten) - zudem kooperiere ich mit Firmen, die mir Testprodukte zuschicken, welche ich meinen Lesern vorstelle. Nun hat es sich ergeben, dass ich für ein Projekt ein Produkt brauche. Da ich bisher immer von Unternehmen angeschrieben wurde, dachte ich, mache ich dies auch und schrieb Firma XY an.
Ich habe dann eine Email an das betreffende Unternehmen geschickt mit dem Titel „Blog Kooperation“ habe mich kurz vorgestellt, mein Vorhaben geschildert und wirklich höflich und nett die Firma gebeten, doch bei Interesse an einer Kooperation Kontakt mit mir aufzunehmen.
Ich bekam eine kurze jedoch nette Rückantwort, wie ich mir eine Kooperation denn vorstellen würde, worauf ich dann geantwortet habe, dass ich normalerweise eine Bannermiete nehme - jedoch verzichte und den Banner der Firma XY auf meinem Blog für ein paar Monate kostenlos buche, wenn man mir das Testprodukt (mit geringem Wert, höchsten 60 €) zuschicken würde - im Gegenzug bekäme die FIrma XY auf meinem Blog einen Banner für 3 Monate, einen tollen Beitrag übers Unternehmen, mit Fotos des Produktes, Verlinkungen - so dass meine Leser auf die indirekte „Werbung“ zu dem Shop springen und dort kaufen.
Dann kam eine sehr unsachliche, herabwürdigende Mail meines Blogs zurück (wohlgemerkt nicht mehr von der Chefin sondern von einem Mitarbeiter) und dass man nicht mal bei Profis so viel Geld für die Werbung ausgeben würde. Wäre die Mail sachlich formuliert gewesen, hätte ich es dabei belassen, jedoch war sie derartig angreifend, dass ich nur knapp zurück geschrieben habe, dass ich leider auch kein Interesse daran hätte, mit solch unhöflichen Menschen zusammen zu arbeiten.
Dann nahm das Ganze seinen Lauf. Man drohte mir damit, das Gewerbeamt einzuschalten und gegen meine unberechtigt eingesendete Mail anzugehen, wenn ich nicht umgehend mein falsches Impressum ändere und einen Nachweis über mein Gewerbe erbringe. Dass ich ja frech wäre… und ich gewinnerzielungsabsichten hätte und Steuern hinterzöge usw. aber in einem fast schon drohenden Tonfall.
Da ich formell ein Gewerbe angemeldet habe um abgesichert zu sein (meine „Gewinne“ sind lächerlich, höchstens 300 € im Jahr) mache ich mir da keine Sorgen, denn ich versteuere jeden Cent ordnungsgemäß (das Gewerbe läuft - wie auch die kostenpflichtige Werbung, erst seit diesem Jahr und ich habe alles ordnungsgemäß gemeldet).
Da ich dann im 10-24 Stunden Takt regelrecht mit (fast schon bedrohlichen Mails) der FIrma konaktiert wurde, habe ich bestätigt, dass ich ein Gewerbe habe und dass man mich doch jetzt bitte nicht mehr kontaktieren solle.
Die letzte Mail beinhaltete dann, dass man mich auf Schadensersatz verklagen wolle, da ich durch meine unerlaubt eingesendete Mail das Unternehmen stark gestört hätte, dass man einen Auszug aus dem Gewerbeamt beantragt hätte und mich ggf. beim Finanzamt anzeigen würde - und ich eine Abmahnung wegen unerlaubter Werbung bzw. Mail bekäme.
Da ich davon ausgehe, dass ich die Tage Post von einem Anwalt bekomme, habe ich jetzt einige Fragen:
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Wie verhalte ich mich am Besten, wenn die Abmahnung kommt. Unterzeichne ich die Unterlassungserklärung(?) und zahle die Kosten vom Anwalt?
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In wiefern kann man denn Schadensersatz von mir fordern? Wie hoch kann sowas ausfallen?
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Ist es eigentlich rechtens, dass die Firma ohne jede Geschäftsbeziehung zu mir einen Gewerbeauszug bekommt?
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie verzweifelt ich bin. Wir sind eine junge Familie, haben gerade ein Haus gekauft und ich kann diesen Ärger wirklich null gebrauchen. Es ist ein Hobby, was Menschen inspirieren soll, Spaß machen - und dann gerate ich an solche Menschen. Dabei wollte ich wirklich niemandem schaden. Dass ich keine Mails an Firmen schicken darf, weiß ich nun - aber wie komme ich aus dem Schlamassel wieder raus?