Hallo,
normalerweise würde ich jetzt sagen abwarten und Tee trinken, dann dem Verkäufer schreiben, vom Vertrag zurücktreten usw.
Mein Rat an dich ist jedoch nur noch:
Mach eine Anzeige bei der Polizei und da der Verkäufer veschwunden ist (s.u.) freunde dich schon mal damit an, dass dein Geld auf nimmer wiedersehen weg ist. Du kannst noch versuchen bei deiner Bank das Geld zurückbuchen zu lassen, normalerweise geht das nicht, aber wenn du gaaaaanz lieb Bitte Bitte machst (nimm dir Ausdrucke mit, die „beweisen“, dass du dein Geld sonst nie wieder sehen wirst) helfen die dir vielleicht dennoch. Die Chance ist aber verschwindend gering.
Du kannst noch zu einem Anwalt gehen (würde ich bei der Summe und dem Gegner eher empfehlen als irgendwas auf eigene Faust zu machen) aber helfen wird der dir auch nicht können.
Viele Grüße,
Sue
So, nun zu den Infos, die keiner hier mehr selbst raussuchen kann, weil der MOD (zu Recht) editiert hat:
- der Internetauftritt ist nicht mehr erreichbar
- in den Ebayforen gibt es einige Threads über diesen Mann (für Fabian: einfach mit dem realen Namen bei Google suchen, den realen Namen bekommst du - falls du es nicht weißt - über http://www.denic.de raus)
- die Ebaybewertungen (zB: „schon 13 Anzeigen alleine heute bei der Polizei Bonn“) sprechen für sich.
Aus den Ebayforen (ohne Links, damit der MOD nicht editieren muss):
(31.8.06)
"Polizei war mit Vermieter in der Wohnung von (…) Die Polizei hat NICHTS MEHR gefunden. Die Wohnung war komplett leer. Die Nachbarn haben so ca. 10 - 15 Pakete und ein Einschreibe Brief von der Post noch angenommen, dies wurde von der Polizei mitgenommen.
Die Polizei hat Fingerabdrücke in der Wohnung genommen, allerdings muß man sagen das alles SEHR SAUBER war. So das bedeutet wohl doch, ein gut durchdachter Betrug."
"Am 23. August hat eBay dem Bonner Verkäufer (…) 144 laufende
Angebote gestrichen. Diese risikobegrenzende Maßnahme war längst
überfällig. Viel früher hätte eBay diesem erst 7 Wochen alten Account
seine viel zu hohe Verkaufsmenge limitieren müssen.
In den letzten 31 Tagen verkaufte (…) Handys, Navi-Systemen,
Notebooks und Computerzubehör für ca. 340.000 Euro. Allein 65% dieses
Umsatzes entfielen allein auf den Zeitraum zwischen dem 12. bis 22.
August. Damit lag der Account gleichauf, mit den ganz großen
eBay-Verkäufern im Elektronikbereich. Das gelang mit einer aggressiven
Preisstrategie. Fast nirgendwo ließ es sich billiger einkaufen als bei
dem Bonner Händler.
eBay wurde mehrfach auf auf (…) und den gigantischen
Umsatzanstieg hingewiesen. In einem eBay-Club sind bereits seit
dem 16.08. Zweifel an der Verkaufspolitik von (…) laut
geworden. Es stellte sich u.a. auch heraus, daß es sich bei der
angegebenen Anschrift von (…) nicht um Büros,
sondern um ein kleines Hochhaus-Appartement handelt. Nach Angaben des
Händlers soll seine Ware in einem Außenlager liegen.
Die 600 erhaltenen Positivbewertungen des letzten Monats sprechen
zumindest für eine recht aufwendige Logistik, einen ordentlichen
Service und einegute Warenverfügbarkeit. Bei der extremen Steigerung
des Umsatzes haben Bewertungen für ausgelieferte Ware aber nur einen
begrenzten Aussagewert, da viel mehr neues Geld reinkommt, als für
fällige Lieferverpflichtungen aufgewendet werden muß.
(…)
Belege für einen Betrug gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Was gegen
einen geplanten Betrug sprechen könnte ist der sehr große Aufwand,
den der Verkäufer betrieben hat. Kritisch erscheint die Situation
trotzdem, denn rund 600 Kunden warten derzeit noch auf ihre Ware. Viele
Verkaufskonzepte mit Billigpreisen haben sich in der Vergangenheit bei
eBay nicht lange gehalten und oft waren es vorauszahlende Kunden die
hinterher die Zeche bezahlen mußten."