Anschluss CEE- Stecker

Technik Elektronik & Elektrotechnik
#1

Hallo E- Fachleute,

musste heute einen CEE- Stecker 5 Polig bei meinem 400V Verlängerungskabel austauschen (Gehäuse gebrochen).Anschlüsse hab ich 1:1 übernommen, Litzen natürlich verlötet.
Nun ist mir aufgefallen dass es sich nur um ein 4- Adriges Kabel handelt, der Neutralleiter fehlt also.
Bisher hat so ja alles funktioniert, bekomme aber demnächst Maschinenzuwachs die an dieses Kabel angeschlossen werden sollte.
Sind da Probleme zu erwarten bezügl. des fehlenden Leiters? Wäre Etl. ne Brücke E/N möglich?

Danke Euch

Grüße
Markus

#2

Hallo!

„natürlich verlötet“ ist falsch !.

Man muss Aderendhülsen oder Stiftkabelschuhe verwenden, die aufgequetscht werden.
Nur so ist der Schraubkontakt langzeitbeständig und fest.
Lot gibt unter dem Schraubendruck langsam nach und der Kontakt wird schlecht (und warm(heiß).

Motoren brauchen keinen N-Leiter für die Funktion.

Trotzdem sollte in einer Verlängerung IMMER 5-adrig angeschlossen werden, dann muss man nicht darauf achten ob das Gerät nun N braucht oder nicht.
Auch die Steckdose sollte immer 5-adrig versorgt werden.

Keine Brücke N-PE nachträglich einlegen !!!
Ob man diesen „Trick“ anwenden darf muss ein Elektriker vor Ort ermitteln. Brücke kann z.B. eine FI-Schutzschaltung wirkungslos machen bzw. zur Fehlauslösung führen.

MfG
duck313

#3

Hallo,

„natürlich verlötet“ ist falsch !.

hast recht, ist nicht mehr erlaubt. Ich hätte nur den Anschluss 1:1 übernehmen sollen.
Ts,Ts so alt war das Kabel noch nicht, hätte der Fachmann wissen müssen.

Trotzdem sollte in einer Verlängerung IMMER 5-adrig
angeschlossen werden, dann muss man nicht darauf achten ob das
Gerät nun N braucht oder nicht.
Auch die Steckdose sollte immer 5-adrig versorgt werden.

Ich werde mir ein 5-adriges Kabel besorgen, sicher ist sicher und „natürlich“ crimpen.
Danke für die Antwort.

Grüße
Markus

#4

Hallo!

beim Kabel wäre das eine gute Wahl. Und wenn es länger sein sollte, dann immer besser 5 x 2,5 mm² verwenden. Und Gummikabel H07 RN-F

Aber hast Du auch mal an Steckdose gemessen, ob dort N vorhanden ist ?
Denn an dieser Dose würde Dir ja ein 5-Adern gar nichts nützen, wenn Du es brauchst und Dose es nicht hergibt.
Dann hast Du nur ein vollwertiges Verlängerungskabel, was man auch an allen fremden CEE-Dosen anstecken kann.

MfG
duck313

#5

Hallo Duck

Lot gibt unter dem Schraubendruck langsam nach und der Kontakt
wird schlecht (und warm(heiß).

Wenn eine Steckverbindung verschmilzt, sind als Ursache sogar oft verlötete Aderenden die Ursache.

Motoren brauchen keinen N-Leiter für die Funktion.

Einfache Motoren, wenn mechanisch geschaltet. Ich hatte mehrmals Fälle, wo Maschinen oder Musikanlagen an eine Zuleitung mit fehlendem Neutralleiter angeschlossen wurde, was zum Defekt der Steuerung bzw. der Musikanlage führte.

Da nie bekannt ist, was irgendwann mal an eine Steckdose oder eine Verlängerung mit fehlendem N angeschlossen wird, kann ich nur empfehlen, sich als Fachmann auf solche Experimente auf keinen Fall einzulassen.

Trotzdem sollte in einer Verlängerung IMMER 5-adrig
angeschlossen werden, dann muss man nicht darauf achten ob das
Gerät nun N braucht oder nicht.
Auch die Steckdose sollte immer 5-adrig versorgt werden

Genau.

Keine Brücke N-PE nachträglich einlegen !!!
Ob man diesen „Trick“ anwenden darf muss ein Elektriker vor
Ort ermitteln.

Hier muß ich widersprechen, das kann ich von hier aus beurteilen. In einer Verlängerung wird nie und nimmer niemals eine solche Brücke eingelegt!

Brücke kann z.B. eine FI-Schutzschaltung
wirkungslos machen bzw. zur Fehlauslösung führen.

Eben. Oder beim ersten Fehler (PEN-Bruch) zur Lebensgefahr durch elektrischen Schlag führen.

Hans

#6

Hallo Markus,

Kabel mit fünfpoligen Steckverbindern ohne mitgeführten Neutralleiter sind nicht zulässig. Für diesen Zweck stehen vierpolige Steckverbinder zur Verfügung.

https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_60309

Gruß

  • Volker Wolter -
#7

Hallo,

beim Kabel wäre das eine gute Wahl. Und wenn es länger sein
sollte, dann immer besser 5 x 2,5 mm² verwenden. Und
Gummikabel H07 RN-F

Genau ein Solches habe ich mir besorgt.

Aber hast Du auch mal an Steckdose gemessen, ob dort N
vorhanden ist ?

Ja, sämtliche Dosen haben den Mittelleiter (Blau) welcher auch funktioniert.

Dann hast Du nur ein vollwertiges Verlängerungskabel, was man
auch an allen fremden CEE-Dosen anstecken kann.

Schade um das 4-Adrige Gummikabel, vielleicht könnte ich noch ein 230V Verlängerungskabel daraus machen, werde es aber wohl entsorgen.

Erschreckend aber für mich ist, dass mir eine deutsche Fachfirma, ein 4- adriges Verlängerungskabel (neu) mit gelöteten Litzen in 5-Pol Stecker und Dose verkauft.

Grüße
Markus

#8

Hallo,

das alte Kabel ist 4adrig mit nem Blauen?

Ich hab mir aus so einem Kabel mal eine Verlängeurng gebaut:

Einseitig CEE16A, andere Seite eine Dreifach-Schuko-Kupplung. Zwei Dosen auf L2, eine auf L3, gemeinsamer N. Nutze ich auf Baustellen, wenn mal wieder alle Schukos im Schrank belegt sind. IST zulässig und man hat eine sinnvolle Verwendung für das Kabel.

Habe auch noch manchmal mit „Bauern-Drehstrom“ meine Sorge. Bauern hatten meist nur einfache Motoren, das geht ohne N. Und dann wurden oft 4polige Drehstromsteckdosen [Witwenmacher] selber durch CEE ohne N ersetzt (manchmal auch ohne PE!).
Zuletzt hat das einer Musikanlage in der Scheune eines Bauern das Leben gekostet. War mittels CEE auf Schuko Adapter (so ein Gummiwürfel) angeschlossen. Ging erst nicht, nach Zuschaltung eines Halogenstrahlers auf der zweiten Schukosteckdose fing dann die Anlage an zu rauchen…
Der fehlende N ist echt übel.

Fachfirma? Du wunderst dich, was ich alles so von anderen Firmen sehe.Ganz aktuell hab ich am Samstag eine vermeintliche Kabelmuffe vom Tiefbauer suchen und ausbuddeln lassen, weil ein Kurzschluss auf dem Außenlicht war. Die Muffe war aber nur eine simple, mit Gewebeklebeband umwickelte Abzweigdose. Hat etwa 10 Jahre gehalten und nun so ca. 1000€ Kosten verursacht.

Ein „Solateur“ fand es letzten Monat völlig OK, eine Steckdose für den Solar-Datenlogger selber zu installieren, ist ja auch ein Meisterbetrieb. An meiner Verteilung hatte ich dazu keinen Abgang vorgesehen. Hab ihm gesagt, dass ich den dann noch schaffen muss. Sagt er: „Ach, kein Problem, die kann ich am Wechselrichter anklemmen.“ OK, kenne das Gerät nicht, kann ja sein, dass da ein Steuerspannungsabgang oder so vorhanden ist.
WEIT gefehlt: Der Pfuscher hat die 3x1,5mm² direkt zusammen mit der 10mm² unter einen 32A Automaten geklemmt. 1,5 und 10 an eine Klemme. Nur wo hat er denn den Schutzleiter hergeholt? Gesucht, gefunden: Fein säuberlich ist der um das Leitungsende der 3x1,5mm² gewickelt worden.
Haben da also jetzt im Hausanschlussraum eine Schukosteckdose mit nem Steckernetzteil drin, die frei zugänglich ist, keinen Schutzleiter hat, keinen FI hat und mit 32A abgesichert ist.
DAS ist kriminell!

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