Digitaler Stromzaehler (Smartmeter) bestellen?

Hallo,
wir haben unser Haus renoviert und saniert. Wegen neuer Stromleitungen haben wir den alten Wechselstromzaehler Anfang 2010 tauschen lassen.

Die EON Hessen kam vorbei und hat einen Wechselstromzaehler reingetan.

Jetzt lese ich auf Seite wie hier, dass der Versorger die digitalen Zaehler einsetzen muesste:

"Ab 2010 werden die Geräte Pflicht in allen Neubauten sowie in grundrenovierten Wohnungen. "

Quelle: http://news.idealo.de/news/24878-smart-meter-digital…

Hat der Versorger hier einen Fehler begangen? Muss er mir nun kostenlos einen digitalen Zaehler einbauen?

Danke und Gruss

"Ab 2010 werden die Geräte Pflicht in allen Neubauten sowie in
grundrenovierten Wohnungen. "
Quelle:
http://news.idealo.de/news/24878-smart-meter-digital…
Hat der Versorger hier einen Fehler begangen? Muss er mir nun
kostenlos einen digitalen Zaehler einbauen?

Hallo kabbale,

ich glaube der Knackpunkt ist die juristische Bewertung ob deine Renovierung trotz Leitungsersetzung nur eine Renovierung oder eine Grundrenovierung bzw. Totalsanierung ist.

Wenn man in deinem Link auf den Namen des Dings klickt kommt man zu Wiki, die sagen:
Zitat:

„In Deutschland sind Smart Meter keine Pflicht – einzig bei Neubauten
und bei Totalsanierungen müssen laut Energiewirtschaftsgesetz[1] ab
2010 intelligente Zähler kostenneutral eingebaut werden (für Strom
und Gas). Hierfür ist der Netzbetreiber zuständig welcher nun zudem
allen Kunden gesetzeskonforme Mindestlösungen anbieten muss,
vgl.Paragraph 21b Abs. 3b.“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenter_Z%C3%A4hler

Ein Hauptsinn des Ganzen wird sein, in Zukunft die Kunden mit noch mehr Tarifdschungel zu verwirren.
Beim einen Anbieter kostet dann Strom 20Cent von 17-23 Uhr, beim anderen 19 Cent von 18-24 Uhr, Spezialpreise für 14:16 Uhr usw usw.
Weil sie damit aufzeichnen können in welchen Zeiten du Strom gezapft hast.

Übrigens, das Brett Elektro ist mir mehr Elektrofachleuten besetzt als dieses.

Gruß
Reinhard

Ein Hauptsinn des Ganzen wird sein, in Zukunft die Kunden mit
noch mehr Tarifdschungel zu verwirren.

Hallo Reinhard,

mag sein, aber der Hauptgrund ist, dass die jährlich Ablesung wegfällt.

Es gibt 45 Millionen Haushalte in Deutschland, hinzu kommen 8 Millionen Nutzerwechsel im Jahr (Umzug).

Wenn eine Ableseeinheit (mit Übertrag in die digitale Datenbank) nur drei Euro kostet, sind das bereits 159 Millionen Euro fixe Kosten im Jahr.

Hinzu kommt dass die mechanischen Zähler alle 16 Jahre neu geeicht werden müssen. Das bedeutet aus- und neu einbauen und in einer Eichstätte eichen.

Wenn alles zusammen nur 100 Euro kostet sind das bei 45 Millionen Zählern dividiert durch 16 Jahre noch einmal 281 Millionen Euro pro Jahr.

Nicht zu vergessen sind die über 10 Millionen Zweitarifzähler mit ihren Rundsteuergeräten, die in obiger Rechnung noch gar nicht einkalkuliert sind.

Ein digitaler Zähler kostet nur den Bruchteil eines mechanischen Zählers und kann eingebaut in wenigen Minuten geeicht werden. (Falls nötig)

Nicht zu unterschätzen sind die Nichttechnischen Verluste.
Man muss sich in Verdachtsfällen nur vor das Haus stellen und über Datenabfrage kontrollieren ob der Zähler „läuft“ wenn Licht an ist.

Dagegen tritt ein Tarifdschungel für den einzelnen in den Hintergrund.

Schönen Gruß
Termid

Hallo,

"Ab 2010 werden die Geräte Pflicht in allen Neubauten sowie in
grundrenovierten Wohnungen. "

Ein Blick ins Gesetz hilft auch hier ungemein. :smile:

EnWG §21b Absatz 3a
http://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__21b.html

Zitat:
Soweit dies technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar ist, haben
Messstellenbetreiber ab dem 1. Januar 2010 beim Einbau …

Natürlich ist es keinem der armen Netzbetreiber zumutbar. Das Ganze
hat sie völlig überraschend getroffen (ähnlich wie Weihnachten).

Das Problem ist sie dürfen den Preis für die Zählermiete nicht erhöhen
aber so ein digitales Ding ist deutlich teurer wie ein oller
Ferrariszähler (der mit der Drehscheibe).

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

deiner Argumentation kann ich nicht folgen.

aber so ein digitales Ding ist deutlich teurer als ein oller
Ferrariszähler (der mit der Drehscheibe).

Elektronische Zähler kosten derzeit noch etwa 35 bis 40 Euro und damit rund zehn bis 15 Euro mehr als mechanische.

Unter deutlich teurer stelle ich mir anderes vor.
10 bis 15 Euro über eine Laufzeit von 16 Jahren ist faktisch Null. Und der muss nie mehr ausgebaut werden.

Wenn die Smart-Meter erst mal in Massen gebaut werden, wird der Preis sinken. Zum Vorteil der Energieversorger, denn die Grundgebühr wird nicht sinken.

http://www.energieverbraucher.de/index.php?itid=1845…

Schönen Gruß
Termid

Ein Hauptsinn des Ganzen wird sein, in Zukunft die Kunden mit
noch mehr Tarifdschungel zu verwirren.

Hallo Reinhard,

mag sein, aber der Hauptgrund ist, dass die jährlich
Ablesung wegfällt.

Nein. Die Grundfunktion, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden muss, ist lediglich Anzeige des Momentanverbrauchs und Anzeige der Nutzúngsdauer - so sagt das Gesetz.
Die Fernauslesung bzw. die Onlineverfügbarkeit der Daten ist ein Kann, kein Muss.

Hinzu kommt dass die mechanischen Zähler alle 16 Jahre neu
geeicht werden müssen. Das bedeutet aus- und neu einbauen und
in einer Eichstätte eichen.

Die elektronischen sind doch nach 16 Jahren „fällig“, die mechanischen nach 12 Jahren. Wobei das eh Kappes ist - Stichprobenprüfung genügt.

Die gesetzlichen Mindestanforderungen für kostenneutrale „Smartmeter“ sind meines Erachtens relativ uninteressant für den Kunden.

Die elektronischen sind doch nach 16 Jahren „fällig“, die
mechanischen nach 12 Jahren. Wobei das eh Kappes ist -
Stichprobenprüfung genügt.

Eichfristen für Stromzähler:
/t/hoher-stromverbrauch-durchlauferhitzer/5046251/3

Noch ein anderer Hinweis:
Ein Digitaler Stromzähler (Smartmeter) passt nicht auf ein Zählerkreuz.

Gruß
Holger

Morgen Termid

aber so ein digitales Ding ist deutlich teurer als ein oller
Ferrariszähler (der mit der Drehscheibe).

Elektronische Zähler kosten derzeit noch etwa 35 bis 40 Euro
und damit rund zehn bis 15 Euro mehr als mechanische.

Die Preise die ich kenn sind ein wenig anders aber die Größenordnung
stimmt (Ferraris 15€, elektronisch 45€).

Außerdem müssen die elektronischen nach 8 Jahren gewechselt oder neu
geeicht werden, was ziemlich ganau das doppelte Intervall ist.

Die elektronischen Zähler die ich hier habe verbrauchen auch deutlich
mehr Strom (5-8 Watt nakkisch und mit PowerLine, Ethernet oder Lon
etwa 15W). Die Diskussionen ob dies nun ungezählter Strom ist oder
gezählter sind spannend.

Wie man überhaupt in einem Stromzähler an Strom kommt ist schon
abenteuerlich, man soll nicht meinen der wäre einfach so da :smile:

Wenn die Smart-Meter erst mal in Massen gebaut werden, wird
der Preis sinken. Zum Vorteil der Energieversorger, denn die
Grundgebühr wird nicht sinken.

Das dauert aber noch, schön finde ich die neuen Techniken zum
wechseln des Zählers während des Betriebs, da kann man den daneben
legen und bekommt trotzdem noch Strom.

Gruß
Stefan

Die elektronischen sind doch nach 16 Jahren „fällig“, die
mechanischen nach 12 Jahren. Wobei das eh Kappes ist -
Stichprobenprüfung genügt.

Eichfristen für Stromzähler:
/t/hoher-stromverbrauch-durchlauferhitzer/5046251/3

Ich bin da einer missverständlichen Formulierung bei wikipedia aufgesessen. Die Fristen sind:
16 Jahre mechanischer Zähler
12 Jahre Wandlerzähler
8 Jahre elektronischer Zähler

Noch ein anderer Hinweis:
Ein Digitaler Stromzähler (Smartmeter) passt nicht auf ein
Zählerkreuz.

Adapterplatte kostet nur eine Hand voll Euro.