Ich habe mir im Büro vom Elektriker einen zentralen
Einschalter für den Strom einbauen lassen.
Wenn ich raus gehe schalte ich das komplette Büro stromlos.
Kühlschrank, Fax, Telefonanlage, Server?
Das wollte ich wegen den Problemen mit dem Standyby- Strom
und der Strahlung von WLAN.
Vor allem wegen der Stand-By Verbräuche und wegen des Brandschutzes.
WLAN? In diesem Fall recht unsinnig. Wenn ich nicht da bin, sind die „tödlichen WLAN Strahlen“ aus, wenn ich aber da bin, dann sind sie an?
Leider „fliegt“ beim einschalten zumeist der FI
(Schutzschalter beim Schaltkasten).
Aha.
Nachdem ich erstmal wegen der m.E. unsinnigen WLAN Begründung herum gemeckert habe, hier was Hilfreiches:
- Was steht auf dem FI denn drauf? Wir brauchen die Daten!
- Um einen Überblick über die Anlage zu bekommen, wäre ein scharfes Photo vom Sicherungskasten hilfreich.
- Das Problem ist nicht die Überlast. Richtig. Die gibt es vermutlich nicht. Aber: Die meisten Geräte haben Schaltnetzteile. Bei denen wird über einen Gleichrichter zuerst ein Kondensator geladen. Der macht in den ersten paar Millisekunden nach dem Einschalten praktisch eine Kurzschluss.
Kommen wir zur Problemanalyse:
Die paralell eingeschalteten Geräte verursachen einen kurzen, aber heftigen Stromimpuls.
Sollte ein kleiner Isolationsfehler in der Anlage sein, dann wird dieser u.U. (das führt jetzt ein bisschen weit für nen Laien) zu einem Fehlerstrom, der halbwegs proportional zur Stromaufnahme der Geräte ist.
Also im Normalbetrieb kein Problem, da mögen vielleicht 2mA Fehlerstrom fließen, wenn z.B. 2A Laststrom fließen. Beim Einschalten fließen aber einige zig Ampere. Und schwupps bist Du über der Ansprechschwelle des FI. Eine 16A Sicherung löst bei 50A für 100ms nicht aus, ein 30mA FI Schalter löst aber ab 15mA, spätestens bei 30mA, ganz sicher sofort (im Bereich von 20ms!) aus.
Zwie Sachen:
o.) Gibt es Einschalter (unterputz) die den Vorgang in einer
Weise machen daß der FI nicht „fleigt“?
Es gibt Anlaufstrombegrenzer, zum Beispiel von Schalk. Müsste der Elektriker kennen und einbauen können. Aber das sollte er nicht! Nicht als erste Maßnahme!
Als erste Maßnahme ist bei auslösenden FI-Schaltern IMMER (!!!) eine Isolationsmessung durchzuführen.
Erst wenn ein Isolationsfehler ausgeschlossen ist, kommt die von „duck“ beschriebene Variante (Summe der Ableitströme von Entstörfiltern) in Betacht. Und die würde man intelligenter Weise erstmal durch Aufteilen der Anlage auf mehrere FI-Schalter beheben.
Ein Einschalstrombegrenzer ist die zweite Wahl.
o.) Ich habe plötzlich am Server folgendes Problem:
Nachdem dieser wieder mit Strom versorgt wird (noch
abgeschaltet) blinkt die Powerled und der Server kann nicht
eingeschaltet werden.
Das hatte ich auch mal.
Netzteile werden heute nicht mehr direkt über 230V geschaltet. Der Schalter am PC schaltet lediglich Kleinspannung. Die wird vom Netzteil über eine extrem verbrauchsarme Schaltung bereitgestellt und baut sich mitunter sehr langsam auf.
Abhilfe schaffte bei meinem Kunden nur, den PC dauerhaft an 230V zu lassen. Vermutlich hätte auch ein neues Netzteil das behoben.
Sein neuer PC hatte aber das Problem nicht.
Kann also durchaus eine Alterung eines Kondensators sein.