Stromversorgung einer Stadt durch Windkraft?

Hallo zusammen,

in unserer Gemeinde sind einige Windräder geplant und da habe ich mir die Frage gestellt, ob es nicht möglich wäre, den erzeugten Strom primär zur Deckung des Stromverbrauchs der Gemeinde auf deren Grund die Windkraftanlagen stehen zu verwenden und dadurch die Stromkosten der Bürger zu senken?

Gibt es hier schon Gemeinden, die ähnliches realisiert haben oder scheitert dies an der Übermacht der Stromkonzerne?

Hallo,
das würde schon gehen…vorausgesetzt es gibt immer ausreichend Wind. Und der Wind muß sich der Laständerung in der Stadt sofort, d.h. sekundengenau anpassen.
Das wäre das Szenario für ein Inselnetz ohne Speichermöglichkeit. Ziemlich unrealistisch.

Liegt die Stadt in einem Verbundnetz, wäre es ganz einfach. Die Eigenerzeugung wird verbraucht, der Überschuß verkauft und bei Mängel muß man Strom zukaufen. Die Bilanz sollte positiv sein.

Mit einem Unternehmen, das die Erzeugungs- und Verteilungsanlagen im Auftrag der Stadt betreibt, könnte es kostenmäßig günstig werden. Da gibt es bestimmt Beispiele.

Dazu müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Sowohl Erzeugung, Verteilung, Abrechnung, Instandhaltung usw. müssen günstig sein. Wenn die Anlagen bestenfalls der Kommune gehören und auch keine vertraglichen Bindungen zu anderen Energieversorgern bestehen, gibt es erstmal keine Hindernisse.

A. Schmidt

Hallo,

die:

http://www.ews-schoenau.de/

haben es geschafft.

Gruß Pinkus

Das hört sich gut an, ist aber wegen der Vielfältigkeit der Teilnehmer am Geschehen nicht ohne einen Stab von Rechtsanwälten zu bewältigen. Anders als bei einer kleinen PV-Anlage.
Eine Windmühle kostet, z.B. 1,5 Mio, bar oder als Teilhabersumme oder als Bankkredit.
Ein Windkrafterzeuger für die vielen Gemeindemitglieder wird sich wegen des beachtlichen Risikos also als Kapitalgesellschaft irgendeiner Form aufstellen.
„Windkrafterzeuger“ ist ein Unternehmen, muss außer als Genossenschaft Gewinn machen.
Die Gemeinde ist der Gemeindeordnung unterworfen und kann nicht Unternehmer sein.
Der Stromhandel ist dem Energiewirtschaftsgesetz unterworfen und seiht heir nur Unternehmer.
Die Windstrom-Vergütung ist dem EEG unterworfen und sieht den Begriff „Eigenstrom“ sehr eng.
Die von der Mehrheit der Bundesbürgergewollte GroKo will Windkraft wie PV abwürgen und daher den aktuellen und den potenziellen gemeinnützlichen Stromerzeugern noch ein paar mehr Prügel zwischen die Beine werfen.

Zusammenfassung:
Da sehe ich schwarz mit Deinem Projekt, weil so wenig Grün gewählt haben.

Hallo Rudi!

Die von der Mehrheit der Bundesbürgergewollte GroKo will
Windkraft wie PV abwürgen und daher den aktuellen und den
potenziellen gemeinnützlichen Stromerzeugern noch ein paar
mehr Prügel zwischen die Beine werfen.

Wer einen gangbaren Weg nicht will, sucht Probleme. Alle anderen suchen und finden Lösungen. Der Ort Schönau wurde bereits genannt. Tatsächlich spricht nichts dagegen, daß Gemeinden ihre Stromversorgung selbst organisieren. Dabei muß sich die Gemeinde um technische, rechtliche und finanzielle Seiten des Vorhabens kümmern. Ein erster Schritt könnte darin bestehen, mit der Gemeinde Schönau Kontakt aufzunehmen und sich über Details vor Ort kundig zu machen. Sodann wird eine Genossenschaft gegründet und Kapital eingesammelt.

Man muß sich Leute vom Hals halten, die Probleme herbei reden. Natürlich tauchen Gestalten auf, die von den riesigen Problemen eines von der Welt abgeschnittenen Inselnetzes erzählen, obwohl kein Mensch sowas beabsichtigt und auch die großen Energieversorger keine Inselnetze betreiben, gar nicht betreiben könnten. Ebenso muß man sich Leute fern halten, die über alle möglichen Rechtsformen schwadronieren, die man sinnvollerweise gar nicht wählen würde. Ebenso sollte man Leute fern halten, die ihr politisches Süppchen kochen, aber tatsächlich weder etwas zustande bringen wollen, noch können.

Im Regelfall findet man innerhalb einer Gemeinde alles, was man braucht, Verwaltungsmenschen, Juristen, Techniker, gutwillige, zielführend denkende Bürger und genügend Leute mit Geld.

Gruß
Wolfgang