Stromzähler zählen zu viel ?

Hallo,

ist es technisch grundsätzlich möglich, dass ein Stromversorger - in der Regel wohl der Örtliche - sein Stromnetz so „einstellt“, dass die Stromzähler der Haushalte in seinem Versorgungsgebiet schneller laufen und damit mehr kw/h „verbrauchen“ könnten ?

Hallo !

Nein,ich wüsste nicht wie.
Denn was kann der Versorger theoretisch nur machen,Spannung und Frequenz anheben/ändern etwa.
Aber die Messung findet doch hinter dem Zähler statt.

Ist die Spannung höher,dann brennen Glühlampen schneller durch und sind bis dahin heller,verbrauchen mehr Strom(Verschwörung zugunsten der Lampenindustrie?)
Wärmegeräte beeinflusst es nicht,sie werden schneller heiss,also bleibt die Arbeit in kWh gleich !
Motorgeräte würden auch eher negativ beeinflusst.

Aber das geht ja in einem Verbundnetz überhaupt nicht,Frequenz muss ganz exakt europaweit eingehalten werden,die Spannung ebenfalls.

Messfehler am Zähler sind dagegen möglich,zwar sehr selten,aber hier grundsätzlich möglich. Aber das kann man feststellen lassen.

mfG
duck313

Er kann die Spannung anheben.

Es gibt dabei drei Gerätekategorien:

  1. Spannungsabhängige Verbraucher:
    Glühlampen z.B. - deren Leistung steigt bei höherer Spannung. Du bekommst mehr Licht, bezahlst mehr Strom. Dumm nur, dass dann die Lampen deutlich eher sterben.

  2. Leistungskonstante Verbraucher:
    Elektronische geregelte Netzteile, Energiesparlampen, elektronische Trafos,… - die ziehen bei jeder Netzspannung immer die Nennleistung aus dem Netz.

  3. Arbeitskonstante Verbraucher:
    Backofen, Kochendwassergerät,… - solche Geräte werden bei höherer Spannung zwar eine größere Leistung aus dem Netz beziehen, aber sie erledigen im selben Maße ihre Arbeit schneller. Die nach dem Erhitzen der Pizza am Zähler ablesbare Arbeit ist dann die selbe - egal, wie hoch die Spannung war.

Die Spannung kann im Ortsnetz durchaus lokal höher eingestellt werden.
Die Frequenz hingegen ist europaweit die selbe.

Hallo !

Nein,ich wüsste nicht wie.
Denn was kann der Versorger theoretisch nur machen,Spannung
und Frequenz anheben/ändern etwa.

Frequenz anheben bringt nicht zwingend mehr Leistung, genügend Verbraucher würden dann weniger aufnehmen.

Aber die Messung findet doch hinter dem Zähler statt.

Äh, wie meinst du das?
Die Messung findet IM Zähler statt.

Ist die Spannung höher,dann brennen Glühlampen schneller durch
und sind bis dahin heller,verbrauchen mehr Strom(Verschwörung
zugunsten der Lampenindustrie?)

Nicht nötig. Die Glühlampenindustrie hat das schon gemacht.
Die Lebensdauer einer Glühlampe ist ein Wert, auf den sich Lampenindustrie geeinigt hat. Gut, das war keine Verschwörung, sondern eine technisch sinnvolle Normierung, denn über Lebensdauer und Lichtausbeute korrespondieren miteinander. Ohne diese Absprache hätte es unzählige Varianten einer 100W Lampe gegeben. Eben kurzlebige helle und langlebige dunkele.

Aber das geht ja in einem Verbundnetz überhaupt nicht,Frequenz
muss ganz exakt europaweit eingehalten werden,die Spannung
ebenfalls.

Letzteres ist falsch.

Die Spannung kannst du durch die Auswahl der Ortsnetztrafos beliebig variieren.

Messfehler am Zähler sind dagegen möglich,zwar sehr
selten,aber hier grundsätzlich möglich. Aber das kann man
feststellen lassen.

Korrekt.

hi

ist es technisch grundsätzlich möglich, dass ein
Stromversorger … sein
Stromnetz so „einstellt“, dass die Stromzähler der Haushalte
…schneller laufen und damit mehr
kw/h „verbrauchen“ könnten ?

JA, wenn er die Netzspannung an die obere Toleranzgrenze stellt, wäre das so

Und die Netzspannung ist mit erlaubten Toleranzen gesegnet, aber sowas hab ich noch nie gehört. Klingt sehr sehr unwahrscheinlich aber danach hast du ja nicht gefragt

also Anzwort JA, das wäre technisch möglich und erlaubt

Gruss

Hallo Fragewurm,

JA, wenn er die Netzspannung an die obere Toleranzgrenze
stellt, wäre das so

Und die Netzspannung ist mit erlaubten Toleranzen gesegnet,
aber sowas hab ich noch nie gehört. Klingt sehr sehr
unwahrscheinlich aber danach hast du ja nicht gefragt

also Anzwort JA, das wäre technisch möglich und erlaubt

Es dürfte aber auf dem Stromverbrauch keinen so grossen Einfluss haben:

Boiler, Wasserkocher und Nachtspeicherheizung sind schneller fertig.
Beim E-Herd wird man eine Stufe runter schalten, damit das Schnitzel nicht schwarz wird.
Der Backofen ist schneller aufgeheizt, danach regelt der Thermostat eigentlich die Leistung entsprechend der Verluste.
Schaltnetzteile haben im Prinzip auch eine konstante Leistungsaufnahme welche unabhängig von der Spannung ist.
Bei drehzahlgeregelten Motoren geht auch der Strom zurück.
Energiesparlampen und FL mit elektronischem Vorschaltgerät, verhalten sich in etwa wie Schaltnetzteile.

Der Verbrauch obiger Geräte bleibt somit praktisch gleich.

Bei ungeregelten Motoren, konventionellen Trafos und FL mit Drossel steigen die Verluste und somit der Stromverbrauch.
Bei Glübirnen wird der Verbrauch am meisten steigen aber die Lebenserwartung sinkt rapide.

Da wird es mehr bringen, die Umschaltzeit für den Niedertarif ein paar Minuten später anzusetzen …

MfG Peter(TOO)

hallo Erklärbär

ja das stand alles in Antwort xstrom schon drin und hab ich auch gelesen,

aber die nüchterne Antwort auf die Frage heisst trotzden und gerade deshalb eindeutig JA - ohne Nachkommasatz

wenn der versorger die Spannung um 1% anhebt steigt auch der Stromverbrauch jedes angeschlossenen Haushalts um 1% (Beispiel)

und es ist ihm erlaubt, weil er die Spannung innerhalb Toleranzen bewegen kann und darf

also JA

Global-Player bewegen sich in ihren Rechenspielen gerne im niedrigen Prozent- oder Promillebereich weil ein Prozent von einer Milliarde nunmal 10 Mio Gewinn sind

die marktendscheidend sein können
oder einfach manche Leute reich machen

so long

Hallo Jochen,

Die Stromzähler messen im Spannungspfad (also die Spannung) und im Strompfad (also die Stromstärke). Die Spannung im Stromnetz ist mit ihren Toleranzen festgelegt und wird in der Trafostation eingestellt. Die Netzfrequenz ist in unserem Stromnetz so genau, dass Uhren dies nutzen , um eine genaue Zeit anzuzeigen (mal abgesehen von Quarzuhren oder Funkuhren). Der Stromverlauf ist Sinusförmig. Kann man nachmessen mit dem Oszilloskop. Der Aufwand eine andere Signalkurve zu erzeugen wäre immens.

Die Stromzähler sind geeicht und dürfen eine maximale Abweichung von +/- 1% haben. Auf dem Zähler ist ein Eichschild, auf dem steht, wann der Zähler erneut zur Eichung vorgestellt werden muss.

Wie soll nun eine Manipulation „gesteuert“ werden? Welche weiteren Parameter soll unser Stromnetz noch haben?

Aber wenn die Spannung angehoben wird, steigt auch die Spannung im Spannungspfad. damit wird die Messung nicht ungenauer. Die Toleranzen sind festgelegt, also geht da tricksen eigentlich nicht. Denn wenn die Spannung zu sehr ansteigt, geht das auf die Lebensdauer vieler Geräte. Moderne Geräte, die mit Schaltnetzteilen versorgt werden, ändern an ihren Verbrauchswerten nichts. Wasserkocher und Spülmaschine, Herd usw. werden schneller warm, dadurch ändert sich der Gesamtverbrauch ebenfalls nicht. Also was soll es bringen? Ja der Waschmaschinenmotor dreht ein bisschen schneller. Aber was solls? damit verdient der Stromlieferant nicht viel mehr.

Also eher ein Sturm im Wasserglas.

Frequenz anheben bringt nicht zwingend mehr Leistung, genügend
Verbraucher würden dann weniger aufnehmen.

seit wann hat die Frequenz Auswirkungen auf die Leistung?

Ist die Spannung höher,dann brennen Glühlampen schneller durch
und sind bis dahin heller

na hoffentlich…

sondern eine technisch sinnvolle Normierung,

nö.

denn über
Lebensdauer und Lichtausbeute korrespondieren miteinander.
Ohne diese Absprache hätte es unzählige Varianten einer 100W
Lampe gegeben. Eben kurzlebige helle und langlebige dunkele.

ghenau das wäre doch gut. Unter Einbeziehung von Leistung, Lumen und Lebensdauer hätte dann jeder entscheiden können, was er haben will.

Hallo Fragewurm,

Frequenz anheben bringt nicht zwingend mehr Leistung, genügend
Verbraucher würden dann weniger aufnehmen.

seit wann hat die Frequenz Auswirkungen auf die Leistung?

Bei Tranformatoren und Motoren steigen die Ummagnetisierungsverluste mit der Frequenz.

Der cosPhi wird kleiner, das erhöht die Blindleistung und ist bei normalen Zählern kontraproduktiv.
Die Angabe als Winkel für den Phasenversatz fünktioniert immer nur für eine bestimmte Frequenz.

MfG Peter(TOO)

Aber gerade bei Induktiven Lasten steigt der Blindwiderstand mit zunehmender Frequenz. Dadurch nimmt die Leistung im Verbraucher mit zunehmender Frequenz ab.

Ausserdem ist die Frequenz in unserem Netz so stabil, dass danach Uhren von Elektroherden und Radioweckern laufen. Und zwar genasu! Also an der Frequenz popelt bei uns mit Sicherheit keiner.

Im ehemaligen Ostblock war die Massenträgheit von Generatoren und Turbinen die stille Energiereserve, deshalb schwankte dort die Frequenz um bis zu plus/minus 10 Herz. Da kam es auf, weil die Uhren aus dem Westen falsch gingen!