Welcher Leitungsquerschnitt ist hier notwendig

Hallo zusammen,

ich plane mir eine alte Scheune zu einer Hobby-Autowerkstatt umzubauen.
Ein neuer Betonboden etc. ist schon drin, jetzt gehts an die Elektroinstallation.
Aktuell liegt dort hin nur ein 5x1,5² Kabel, was 2 Lampen und eine Starkstromdose versorgt.

Die Zuleitung, also der Zähler des Hauses, ist ziemlich genau 80m Kabellänge entfernt - kann mir jemand einen Rat geben, welchen Kabelquerschnitt ich zum anschliessen der Werkstatt brauche?

Genaue Leistungsangaben der Elektrogeräte liegen mir jetzt nicht vor, aber eine Hebebühne, Schweissgerät, Kompressor brauchen Starkstrom und es werden sicher 10-15 Steckdosen und 10 Lampen verbaut.
Das Kabel wird überirdisch in einem Kabelkanal an der Hauswand entlang laufen, also kein Freiluftkabel und auch kein Erdkabel sein.

Gruss & Danke!
Markus

Moin,

Genaue Leistungsangaben der Elektrogeräte liegen mir jetzt
nicht vor,

ohne die läßt sich aber keine Aussage machen.
Wie ist der Hausanschluss abgesichert?

Reichen 3 * 16 A oder sollten es doch besser 3 * 25 oder 3 * 32 sein?
Welche Spannungsabfälle kannst Du tolerieren?
Davon hängt dann natürlich ab, welche Querschnitte Du brauchst.

Wenn Du keine dieser Informationen hast, solltest Du mit eher großzügigen Querschnitten arbeiten, sonst muss später teuer nachgerüstet werden.

Gandalf

Hallo !

Ohne die Anschlusswerte der Großverbraucher kann man da wenig sagen.

Aber das würde der Elektriker,der es nur machen darf schon wissen und ermitteln können,wenn er die Daten bekommt.

Der kümmert sich dann auch um alles andere,nämlich welches System man aufbaut,so weit außerhalb des Einflusses des Hauserders und Potenzialausgleichs.

Beim neuen Betonboden hätte man die Gelegenheit gut nutzen und einen Erder einlegen können,der den Potenzialausgleich in der Scheune ermöglicht oder verbessert.

Und trotz Kabelkanal würde man schon „Erdkabel“ einlegen,nämlich NYY statt NYM.

MfG
duck313

servus

mal als erste Schätzung:
Mit einer 32Ampere-Vorsicherung kommst du vermutlich schon ganz weit.
Mit wieviel gleichzeitigem Leistungsbedarf zu rechnen ist, musst du dem Elektriker selber bestimmen:
Das Schweissgerät zieht etwa 16A auf drei Phasen (steht drauf), Kompressor, Licht, Heizung usw. müssen also gleichzeitig zu betreiben sein. Das wäre also Minimum, und das würde mit 32A Vorsicherung klappen (keine Resreven eingerechnet)

Das wäre von der Belastbarkeit ein Querschnitt von 5x6qmm

Leider geht das nicht wegen der Kabellänge. Diese führt zu einem Spannungsabfall auf der Leitung von in diesem Beispiel von >15Volt (immer bei Wechselstrom gerechnet, bei Drehstrom ist es nur die Hälfte)

Ein Kabel 5x10qmm führt zu einem rechnerischem Spannungsabfall von >9Volt (bei Drehstrom 4,5V), was in der Praxis völlig ausreichend ist.
Allerdings ist es noch nicht ganz normgerecht, dazu darf der max. Spannungsabfall 7Volt nicht überschreiten. Das musst du mit dem Elektriker vorab besprechen. Der muss für die Einhaltung der Normen unterschreiben

Du merkst, nicht die Kabel-Belastbarkeit ist die Krux, sondern wegen der Kabellänge der Spannungsverlust, der von der Vorschrift her begrenzt sein muss

Am Ende sei noch bemerkt, daß manche Kollegen für jede Unterverteilung eine Mindestbelastbarkeit von 63Ampere aus den Vorschriften herauslesen wollen. Das wäre aber nichtig, weil du keinen Zähler in der Garge planst, oder?

Gruss Schorsch

Für die gewünschten Geräte würden 3x16A reichen, vielleicht noch zusätzlich, nur damit sie da ist, eine 32A Dose.

Die Frage ist halt, ob ich alleine wegen den 80m ein dickeres Kabel brauche, um so den Widerstand auszugleichen?

Wie die Absicherung des Hausanschlusses ist, kann ich nicht sagen - es sind dort 6 grosse Zähler verbaut und eben auf einen davon würde ich mich gerne drauf schalten. Es handelt sich um ein Mehrparteien-Wohnhaus, sollte also schon eine grosse Absicherung da sein.

Hab beim stöbern ein bischen was gefunden, nur bin ich mir nicht sicher ob z.B. ein 10 Quadrat Kabel reicht oder ich lieber ein 16er nehmen soll wegen der Entfernung? Ist halt preislich nochmal ein guter Unterschied…

Genau das Problem hab ich befürchtet - die 80m Kabellänge!

Eigentlich wollte ich schon einen eigenen Zähler in der Garage, um quasi meinen Anteil bezahlen zu können (Das Haus gehört nicht mir, nur die Werkstatt). Ich hab mir gedacht man könnte das Kabel auf einen vorhandenen Zähler für das kleine Anbauhaus mit drauf schliessen. Zumindest ist im Schaltschrank bisher nur eine Leitung angeschlossen, es gäbe aber noch 2 weitere Plätze (wovon ich nur einen brauche).

Da es sich wirklich nur um eine Hobby-Werkstatt handelt und nicht immer alle Geräte gleichzeitig laufen, und wenn dann nur kurzzeitig, ist die Frage ob hier nicht ein 4x10² reicht?

Bin leider Elektro-Dödel…

Danke schon mal :smile:

Die Geräte sind noch nicht gekauft, das soll erst im Winter irgendwann passieren. Ich würde aber gerne jetzt, bevor die kalte und dunkle Jahreszeit anfängt, schon mal gerne das Licht und Steckdosen in der Werkstatt verlegen, damit man weitere Arbeiten im Innenbereich (Boden versiegeln etc.) machen kann!

Das vorhandene Licht ist mehr als ungenügend dafür, ich will auch die vorhandene Leitung nur überbelasten und immer mit Baustrahlern arbeiten :smile:

Genaue Leistungsangaben der Elektrogeräte liegen mir jetzt
nicht vor, aber eine Hebebühne, Schweissgerät, Kompressor
brauchen Starkstrom und es werden sicher 10-15 Steckdosen und
10 Lampen verbaut.

Du wirst ausschließlich 16A Steckdosen haben?
Dann ist die Zuleitung so dick zu bemessen, dass sie mit mindestens 16A * 1,6 = ca. 25A abgesichert werden kann.

Denn dann hat man eine große Chance, dass bei Kurzschluss (mit Einschränkungen), aber ganz gewiss bei Überlastr nur die Sicherung in der Garage auslöst.

Weil mehr besser ist, würde ich auf 32A hochgehen.

32A, Drehstrom, 80m mit 6mm² sind 13,2V Spannungsfall. Das ist mehr, als eigentlich maximal zulässig (3% von 400V = 12V).
Andererseits hast du ja nur 16A Verbraucher, zudem ist es ja für dich privat. Wenn da das Licht beim Schweißen etwas dunkler wird: Wäre das tragbar für dich?
Sonst geh hoch auf 5x10mm².
10mm² darf „im Elektroinstallationsrohr auf einer Wand bei max. 30°C Umgebungstemperatur“ maximal bis 46A belastet werden, das wären dann 40A Sicherungen (gibt es!).
6mm² wäre nur bis 34A belastbar, also 32A Sicherungen.

Freluft oder Erdkabel wäre deutlich stärker belastbar, würde aber wegen Spannungsfall problematisch.

Weiter unten sagtest du, eine 32A Dose wäre auch ganz schön.
Nun, unter vertretbaren Querschnitten und unter der Voraussetzung, dass due nicht regelmäßig nutzen wirst und es (s.o.) für dich selber ist, könnte man schon auf „Selektivität“ verzichten und dann echt die 5x10mm² legen und mit 40A absichern.
Gut, bei Überlastung und/oder Kurzschluss an der 32A Dose könnten dann sowohl die lokale 32A Sicherung als auch die speisende 40A Sicherung fliegen. Damit müsstest du dann leben. Wird wohl nicht oft passieren, vermutlich sogar fast nie.

Also ich sag mal:

Ab Zählerplatz drei Neozed-Sicherungen à 40A.
Wenn TT-Netz, dann dort einen selektiven Schutzschalter.
Dann zur Unterverteilung, dort einen Sicherungskasten mit FI (4x40A / 0,03A) und ab auf die Sicherungsautomaten für die Stromkreise.
3x16A C Automaten für Drehstromkreise (bei Schweißgeräten benötigt man leider oft sogar „K“ oder „D“ Automaten, so meine eigene Erfahrung, die leider unsagbar teuer sind), 3 x 32A „C“ für die 32A CEE Dose.

So, das Ganze läst du dann noch vom Elektriker absegnen, BEVOR du irgendwas kaufst oder gar verlegst und sprichst mit ihm den Umfang der Eigenleistungen ab.

Ach so:
Das Ganze hört sich ein bisschen nach ländlichem Anwesen an.
Besteht da ein landwirtschaftlicher Betrieb (auch Nebenerwerb)?
Dann pass auf: Die landwirtschaftliche BG hat scharfe Regeln zum Thema Strom. Einfach, weil da viel zu viel passiert.
Zum Beispiel fordern die seit längerer Zeit, dass die Anlage als „Back-Up“ Schutz einen Haupt-FI haben muss, der vor allen anderen FIs sitzt. Das wäre ein 300mA selektiver FI. Und ja, der IST teuer. Aber sinnvoll.

Eigentlich wollte ich schon einen eigenen Zähler in der
Garage, um quasi meinen Anteil bezahlen zu können (Das Haus
gehört nicht mir, nur die Werkstatt).

Der Zähler gehört VOR deine Zuleitung.
Strom weiter verkaufen geht nur unter der Hand, das untersagen die Netzbetreiber nämlich!
Besser wäre ein offizielle Zähler, der dann aber auch monatlich kostet.

Ich hab mir gedacht man
könnte das Kabel auf einen vorhandenen Zähler für das kleine
Anbauhaus mit drauf schliessen. Zumindest ist im Schaltschrank
bisher nur eine Leitung angeschlossen, es gäbe aber noch 2
weitere Plätze (wovon ich nur einen brauche).

Wie das nun bezahlt werden soll, muss man vor Ort klären.

Da es sich wirklich nur um eine Hobby-Werkstatt handelt und
nicht immer alle Geräte gleichzeitig laufen, und wenn dann nur
kurzzeitig, ist die Frage ob hier nicht ein 4x10² reicht?

Man verlegt keine 4adrigen Hauptzuleitungen mehr.
Punkt, keine Diskussion. Selbst wenn die Netzform das auch anders erlauben würde:
Immer so früh wie möglich 5adrig, am besten direkt ab Hausanschluss.

Bin leider Elektro-Dödel…

Hol dir JETZT den Elektriker mit ins Boot, der dann das weitere Vorgehen mit dir abklärt.

1 Like

Nein, das mit den 10-15 Steckdosen war auf ganz normale Steckdosen bezogen :smile:

Mir reichen 3x 16A Starkstrom Steckdosen, vielleicht noch eine zusätzlich mit 32A, weil ich noch nicht weiss, welches Schweissgerät in die Werkstatt einzieht. Die neuen brauchen alle nur einen 16A Anschluss, ein gebrauchtes, altes, jedoch oft eine 32A Dose.

Einen eigenen FI wollte ich möglichst schon noch in meinem Verteilerkasten haben, zusammen mit einem eigenen kleinen Zähler, um das vom Hautzähler abzuziehen und abzurechnen.

Das ganze würde ich natürlich von einem Elektriker anschliessen lassen, keine Sorge! Ich kann zwar Lampen aufzuhängen oder Steckdosen montieren, aber mit Starkstrom und Hausanschluss lass ich natürlich den Profi ran - auch schon beim Einkauf der Komponenten!

Mir gings jetzt nur darum, dass ich vorab weiss, was an Kosten auf mich für das 80m Kabel zu kommen, je nachdem was ich für einen Querschnitt benötige :smile:

Einen eigenen FI wollte ich möglichst schon noch in meinem
Verteilerkasten haben, zusammen mit einem eigenen kleinen
Zähler, um das vom Hautzähler abzuziehen und abzurechnen.

Wäre ich Eigentümer, dann käme der Zähler ganz bestimmt nicht ans Ende der 80m, sondern an den Anfang. Da, wo ICH sehe, dass nichts gebrückt wird. Und die Leistung, die auf der Leitung verbraten wird, würde dann nicht ICH zahlen, sondern DU.

neue Probleme wegen Zähler
hi nochmal

der Stromzähler könnte ein Problem werden!

Eigentlich wollte ich schon einen eigenen Zähler in der
Garage, um quasi meinen Anteil bezahlen zu können

ein „echter“ Zähler in der Garage geht schon mal gar nicht, dann wäre der zulässige Spanngsfall nur noch 0,5% !
Das hätte erhebliche Auswirkungen auf den erforderl. Kabelquerschnitt

2.Problem:
Wenn du einen echten Stadtwerkezähler in den Zäherschrank im Haupthaus bauen lässt, dann muss die Zuleitung bis zur Verteilung lt Vorschrift der Stadtwerke tatsächlich für 63 A ausgelegt werden!
–> also mind. ein 16qmm Kabel
wovon hier der Spngsfall berechnet werden muss, bin ich mir nicht sicher, das macht nämlich jeder Sachbearbeiter etwas anders. Ich denke, von der Hauptsicherung, also nach wie vor von 32A

3.Problem:
Ein „Zwischenzähler“ (also kein offizieller) darf eigentlich nicht für Verrechnungszwecke benutzt werden. Wo diese Regeln nachzulesen sind, kann ich dir leider nicht genau sagen, vermutlich ebenfalls in den techn. Regeln der Stadtwerke.
Es ist aber sehr weit verbreitet, Zwischenzähler für sowas einzusetzen. Wäre für die Beteiligten jedenfalls das Beste.
Die allermeisten Elektriker und Hausbesitzer drücken da auch alle Augen zu und verwenden Solche

warum das alles so hirnrissigkompliziert ist? weil Deutschland das Land der Vorschriften ist

Ein Problem könnte noch werden, daß eben manche Elis wegen der weiten Entfernung einen eigenen Erder nebst Potenzialausgleich verlangen (zumindest hier im Forum), die meisten aber wohl nicht

schätze, du bist jetzt ausreichend für deine Verhandlungen vorbereitet
hoffe, du erwischst einen guten Elektriker!

Schorsch

Probleme und kein Ende in Sicht

2.Problem:
Wenn du einen echten Stadtwerkezähler in den Zäherschrank im
Haupthaus bauen lässt,

hieraus könnte sogar noch ein weiteres Problem entstehen:
Wenn in der vorhandenen Anlage (Wohnhaus) ein neuer zusätzlicher Zähler für einen weiteren ‚Mietbereich‘ - statt 6 Mieteinheiten jetzt 7 - angemeldet werden soll, betrachten das manche Netzbetreiber auch gerne als Leistungserhöhung! Und zwar nach Lust und Laune der Sachbearbeiter. Diese Leistungserhöhung (Belastung Trafostation und Netze) lassen sie sich gerne mal mit einigen tausend Euros entlöhnen!

Die der Eigentümer bezahlen muss.

Auch das ist vorab vom Eli klären zu lassen

Wenn DAS mal kein Argument für den Zwischenzäher ist!