Ladung eines Bleiakkus mit zu hohem Ladestrom

Moin moin!
Angenommen ich habe einen (6V-)Bleiakku mit einer Kapazität von 4,5Ah und ein Ladegerät mit einem Ladestrom von 2,5A und ich würde den Akku mit diesem Ladegerät laden - was würde passieren? Man sagt ja, dass der Ladestrom maximal 1/10 der Kapazität betragen darf… ist das uneingeschränkt richtig?
Und noch ein theoretische Frage: Was müsste ich für einen Widerstand parallel Schalten, um einen passenden Ladestrom von 450-500mA zu erhalten (und warum)?

Danke für eventuelle Antworten, Clemens

PS: Ich hoffe das ist die richtige Unterkategorie hier…

Hallo Clemens

Ein Bleiakku sucht sich für gewöhnlich den Ladestrom selbst aus.
Je nach Entladezustand hat er einen anderen inneren Widerstand.
Über den inneren Widerstand rechnet sich der Ladestrom.
Empfindlich ist der Bleiakku gegenüber zu hohen Spannungen, da hierbei der Strom Über das zuträgliche Maß ansteigt und der Akku anfangen kann zu kochen. (Gel-Akkus bekommen dicke Backen und können sogar platzen; ist Anfang der 70er einem Kumpel von mir passiert, der aus Versehen einem 6V Bleiakku 12V angeboten hat, der arme Kerl hat sich überfressen)
Die Ladespannung für einen 12V Akku sollte übrigens nicht bei stabilisierten 12 V liegen, sondern bei knapp über 14 V, denn die Ladeschlußspannung des Bleiakkus liegt bei (wenn ich es noch richtig im Kopf habe) im Bereich von 14,1 V

Im Gegensatz dazu hat ein NiCd Akku immer einen sehr geringen inneren Widerstand, so dass man den Ladestrom durch einen Vorschaltwiderstand begrenzen muss. (Bei Graupner Ladegeräten waren das Glühbirnchen mit unterschiedlichen Wattagen) Beim Schnellladen des NiCd oder NiMH Akkus verkleinert man den Vorschaltwiderstand und lässt so größere Ladeströme zu.

Gruß von Olschi

Moin,

Angenommen ich habe einen (6V-)Bleiakku mit einer Kapazität von 4,5Ah
und ein Ladegerät mit einem Ladestrom von 2,5A
und ich würde den Akku mit diesem Ladegerät laden ?

Bei passender Ladespannung für 6Volt-Akku,
dürfte das kein Probleme sein.

  • was würde passieren?

Der Akku wird etwas schneller aufgeladen, abhängig vom Ladezustand.

Man sagt ja, dass der Ladestrom maximal 1/10 der Kapazität betragen darf…

Grundsätzlich richtig (Ladezeit 10-14h).
Aber bei automatischen Ladegeräten wird in der Anfangsphase,
der Ladestrom nur durch die Strombegrenzung im Lader, hier 2,5A
und durch den Innenwiderstand des Akkus begrenzt.

Ladung von elektrochemischen Akkumulatoren
- Grundlagen, Kennlinien, Alterung -
http://www.basytec.de/ladung/ladung.html

PS: Ich hoffe das ist die richtige Unterkategorie hier…

Ja, das paßt schon.

Bei Interesse, hier gibt es Infos dazu:

http://www.batteryuniversity.com/index-german.htm
http://www.basytec.de/literatur.htm
http://www.dvddemystifiziert.de/batterien/carfaq.html

mfg

  • schöne Festtage
    W.

Moin!

Angenommen ich habe einen (6V-)Bleiakku mit einer Kapazität
von 4,5Ah und ein Ladegerät mit einem Ladestrom von 2,5A und
ich würde den Akku mit diesem Ladegerät laden - was würde
passieren?

Das kommt vor allem auf das Ladegerät an und etwas auf den Akku. Wenn das Ladegerät eine zum Akku passende Ladeschlußspannung hat, passiert nichts ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ladeverfahren#IU-Ladeve… ). Wenn das Ladegerät stumpfsinnig ohne vernünftige Spannungsbegrenzung 2,5 Ampere in den Akku pumpt, ist der schnell kaputtgeladen.

Wie sich der Akku am wohlsten fühlt, klärt ein Blick in sein Datenblatt. Die empfohlene Ladeschlußspannung differiert etwas von Hersteller zu Hersteller und auch je nach Benutzung (Standby use / Cycle use).

Noch besser als das zweistufige IU-Ladeverfahren ist die dreistufige IUoU-Ladung. Damit ist der Akku schnell voll, wird aber nach einer gewissen Zeit mit einer reduzierten Spannung schonend bei Laune gehalten.

Zusammengefasst:
Das etwas unübliche Verhältnis von 2,5A zu 4,5Ah alleine ist noch kein Kriterium, aus dem man auf eine Schädlichkeit für den Akku schließen könnte.