NiCD und NiMH-Akkus laden

Worin unterscheidet sich das Aufladen von NiCd und NiMH- Akkus, oder braucht man wirklich unterschiedliche Ladegeräte?

Ernesto

Hallo Ernesto!

Worin unterscheidet sich das Aufladen von NiCd und NiMH-
Akkus, oder braucht man wirklich unterschiedliche Ladegeräte?

Die Akkus unterscheiden sich durch das Ladeschlußkriterium. Beim Laden von NiCd-Zellen steigt die Zellenspannung, um unmittelbar nach der Volladung geringfügig zu fallen. Der Abfall der Zellenspannung wird ausgewertet und führt zum Ladeschluß. Bei NiMh-Zellen steigt die Zellenspannung nicht mehr weiter an, was sich als Ladeschlußkriterium auswerten läßt. Auch Zellentemperatur und sogar der Innendruck eines Akkus lassen sich als Ladeschlußkriterium verwenden, allerdings kaum bei handelsüblichen Zellen mit irgend bezahlbaren Ladegeräten. Bleibt also die Auswertung der Zellenspannung. Es gibt Ladegeräte, die zwar nicht den Zellentyp unterscheiden können, aber dennoch auf beide Ladeschlußkriterien gleichermaßen reagieren, also sowohl die fallende, als auch die konstant bleibende Zellenspannung auswerten.

Weil sich kaum ein Hersteller für den Verbraucher verständlich darüber ausläßt, was in dem Ladegerät ausgewertet wird, mußt Du Dich darauf verlassen, was in der Betriebsanleitung zu den aufladbaren Akkutypen steht.
Wenn ein Ladegerät angeblich für beide Akkutypen geeignet sein soll, ist trotzdem nicht auszuschließen, daß NiCd oder NiMh oder auch beide Typen in Wahrheit nur vergewaltigt werden.

Gruß
Wolfgang

Hallo Ernesto,

Worin unterscheidet sich das Aufladen von NiCd und NiMH-
Akkus, oder braucht man wirklich unterschiedliche Ladegeräte?

Ich habe eines von Ansmann, welches für diese beiden Typen, von Hand, umschaltbar ist.

MfG Peter(TOO)

Hallo Wolfgang,
das war sehr interressant. Zumindest die billigeren Ladegeräte regeln den Ladevorgang nach meiner Kenntnis nur über die Zeit. Wird da denn eher über- oder unterladen? Diese Geräte dürften dann doch auch für beide Akkutypen gleichermaßen (un)geeignet sein, oder?

MFG
Ernesto

… nur über die Zeit.

Hallo Ernesto!

Es ist zweckmäßig, den Ladevorgang irgendwann abzubrechen, wenn zwischenzeitlich das Ladeschlußkriterium über die Zellenspannung nicht erreicht wurde. Allein über die Ladezeit bekommt man kein brauchbares Ladeverfahren zustande. Dafür müßte man Anfangsladung und Kapazität genau kennen.

Ganz einfache Ladegeräte bestehen nur aus Trafo, Gleichrichter und einem Vorwiderstand zur Ladestrombegrenzung. Der Vorwiderstand ist so bemessen, daß sich nur ein niedriger Ladestrom einstellt, den auch noch eine voll geladene Zelle einige Zeit überstehen kann. Sobald es etwas vornehmer wird, ist ein Mikrocontroller mit A/D-Wandler eingebaut, der die Zellenspannung kontrolliert und bei Erreichen des Ladeschlußkriteriums den Ladestrom auf einen kleinen Bruchteil reduziert. Mit nur wenig Mehraufwand läßt sich der Mikrocontroller zusätzlich für die zeitliche Begrenzung des Ladevorgangs nutzen. So kann man defekte Zellen erkennen.

Vornehm wird es, wenn ein Umschalter für verschiedene Zellenkapazitäten und ein weiterer Umschalter für das Ladeschlußkriterium, also für NiCd oder NiMh spendiert wurde.

Gruß
Wolfgang

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