Stromübertragung in Siedlungsgebieten

Hallo!
Ich habe ein paar Fragen zur Stromübertragung:
Der Strom wird im Siedlungsgebiet doch über 3 Phasen übertragen! Erfolgt der Rückfluss des Stroms nun über die Erde oder über ein zusätzliches Kabel, den Null-Leiter?

Ich hab beobachtet, dass es bei mir im Siedlugnsgebiet A-Strommasten gibt, die nur ein Kabel führen. Bei genauerem Hinschauen, ist das Kabel verdrillt. Führt das alle 3 Phasen?

Hallo!
Ich habe ein paar Fragen zur Stromübertragung:
Der Strom wird im Siedlungsgebiet doch über 3 Phasen
übertragen! Erfolgt der Rückfluss des Stroms nun über die Erde
oder über ein zusätzliches Kabel, den Null-Leiter?

Deine Frage zeigt, dass Du nur rudimentäre Kenntnisse der Elektrotechnik hast. Aber dass Du weißt, dass der Strom „über 3 Phasen übertragen“ wird, ist schon mal ein positiver Ansatz.

Wenn Du mehr über den sogenannten Dreiphasenwechselstrom, volkstümlich auch Drehstrom genannt, erfahren willst, sieh mal dort nach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrom

Erfolgt der Rückfluss des Stroms nun über die Erde
oder über ein zusätzliches Kabel, den Null-Leiter?

Der „Rückfluss“ des Stromes erfolgt nie über die Erde. Er erfolgt prinzipiell über den Neutralleiter (Nulleiter), aber da die Ströme auf den Phasen L1, L2 und L3 um 120° phasenverschoben sind, heben sich die Ströme zumindestens teilweise, bei exakt gleicher Belastung der Phasen sogar vollständig auf.

Ich hab beobachtet, dass es bei mir im Siedlugnsgebiet
A-Strommasten gibt, die nur ein Kabel führen. Bei genauerem
Hinschauen, ist das Kabel verdrillt. Führt das alle 3 Phasen?

Davon kannst Du ausgehen.

Gruß merimies

danke für die Antwort.
Bei Drehstrom kenn ich mich theoretisch schon aus, nur weiß ich nicht, wie das in der praxis genau umgesetzt wird

Der „Rückfluss“ des Stromes erfolgt nie über die Erde. Er
erfolgt prinzipiell über den Neutralleiter (Nulleiter), aber
da die Ströme auf den Phasen L1, L2 und L3 um 120°
phasenverschoben sind, heben sich die Ströme zumindestens
teilweise, bei exakt gleicher Belastung der Phasen sogar
vollständig auf.

mir ist schon klar, dass der neutralleiter erspart bleiben kann, jedoch nicht immer. sind bei freileitungen die einzelnen kabel nicht so aufgebaut, dass sie in der mitte den strom führen, dann eine isolationsschicht haben und dann noch eine leitende schicht für den rückleiter? Wenn das stimmt und wir 3 phasen haben, so ist ja in jedem phasenkabel ein neutralleiter!?

Ich hab beobachtet, dass es bei mir im Siedlugnsgebiet
A-Strommasten gibt, die nur ein Kabel führen. Bei genauerem
Hinschauen, ist das Kabel verdrillt. Führt das alle 3 Phasen?

Davon kannst Du ausgehen.

ok das hab ich mir schon gedacht. jetzt ist das problem, dass an manchen masten 2 und wieder an anderen masten 3 kabel hängen! wieso das?
ist jedes haus an alle 3 phasen angeschlossen? normal schon oder, weil der herd ja mit starkstrom funktioniert…

lg

Der „Rückfluss“ des Stromes erfolgt nie über die Erde. Er
erfolgt prinzipiell über den Neutralleiter (Nulleiter), aber
da die Ströme auf den Phasen L1, L2 und L3 um 120°
phasenverschoben sind, heben sich die Ströme zumindestens
teilweise, bei exakt gleicher Belastung der Phasen sogar
vollständig auf.

mir ist schon klar, dass der neutralleiter erspart bleiben
kann, jedoch nicht immer. sind bei freileitungen die einzelnen
kabel nicht so aufgebaut, dass sie in der mitte den strom
führen, dann eine isolationsschicht haben und dann noch eine
leitende schicht für den rückleiter? Wenn das stimmt und wir 3
phasen haben, so ist ja in jedem phasenkabel ein
neutralleiter!?

Nein. Bei Freileitungen sind die einzelnen Leiter in der Regel unisolierte Metallseile, in einigen Fällen auch Massivdrähte, und ich habe auch schon Freileitungen im Bereich der Hausinstallation gesehen, die als isolierte Massivdrähte ausgeführt waren, aber Stromversorgung über koaxialkabel? Eine absurde Vorstellung. Ein Koaxialkabel wäre viel zu aufwendig. Wenn 2 Leiter gebraucht werden, werden auch 2 Leiter verlegt (wir sprechen hier von Freileitungen).

Es gibt überregionale und regionale Transportnetze (110kV, 220kV oder 380kV) sowie überörtliche und örtliche Verteilnetze (6kV bis 60 kV), die für den Transport des Stroms „über Land“ vom Kraftwerk zu den Umspannwerken und von dort zu den verbrauchernahen Trafostationen benutzt werden. Das sind die Gittermasten mit den an langen Isolatoren hängenden Seilen (Hochspannung) bzw. Betonmasten mit etwas kleineren Isolatoren (Mittelspannung). Die Ausführung ist regional verschieden.

Diese Netze sind als Dreileiternetze ausgelegt. Und lass Dich nicht dadurch verwirren, dass Du meistens an diesen riesigen Gittermasten 6 oder 9 Leitungsseile siehst (und ein zusätzliches, nicht über Isolatoren geführtes Seil über die Mastspitze). Das sind dann 2 oder 3 voneinander unabhängige Leitungssysteme (Stichwort: Redundanz), die an einem gemeinsamen Mast aufgehängt sind. Da diese Transportnetze durch geeignete Verteilung der angeschlossenen Verbraucher und durch besondere Schaltung der Transformatoren so ausgelegt sind, dass sich der Strom gleichmäßig auf die drei Leiter verteilt, wird hier kein hoch belastbarer Neutralleiter benötigt. Die möglicherweise auftretenden geringen Ausgleichsströme werden hier tatsächlich über die Erde (und über den Draht an der Mastspitze, der aber hauptsächlich dem Blitzschutz dient) geleitet.

Ich hab beobachtet, dass es bei mir im Siedlugnsgebiet
A-Strommasten gibt, die nur ein Kabel führen. Bei genauerem
Hinschauen, ist das Kabel verdrillt. Führt das alle 3 Phasen?

Davon kannst Du ausgehen.

ok das hab ich mir schon gedacht. jetzt ist das problem, dass
an manchen masten 2 und wieder an anderen masten 3 kabel
hängen! wieso das?
ist jedes haus an alle 3 phasen angeschlossen? normal schon
oder, weil der herd ja mit starkstrom funktioniert…

Hinter dem letzten Trafo, wo der Strom auf 400V (früher 380V) Drehstrom bzw 230V (früher 220V) Einphasenwechselstrom herabtransformiert und dann auf die einzelnen Häuser verteilt wird, sind die Verhältnisse anders. Echte Drehstromverbraucher, z.B. Drehstrommotoren, sind in Haushalten eher selten anzutreffen. Die Stromkreise für Lampen, Steckdosen und Haushaltsgeräte mit 230V werden an eine der drei Phasen und den Neutralleiter angeschlossen. Eine gleichmäßige Verteilung des Stromes auf den Leitungen wird zwar angestrebt, z.B. durch die Verteilung der Stromzähler für die verschiedenen Wohnungen eines Hauses auf die drei Phasen, kann aber natürlich nicht garantiert werden. In diesen letzten Ausläufern des Verteilungsnetzes muss also der Neutralleiter als voll belastbarer Leiter mitgeführt werden.

Nun weiß ich nicht, welches optische Bild die Verteilungsnetze bei Euch in Österreich abgeben. Bei uns sind die Leitungen zwischen den Häusern, soweit sie nicht als Erdkabel verlegt werden (in meiner Umgebung das übliche Verfahren) über Dachständer mit Einzeldrähten verlegt. Da gehen von Haus zu Haus 4 Drähte, bei Abzweigungen zu einzeln liegenden Häusern mit veralteten Installationen die nur einphasig angeschlossen sind, auch mal nur zwei Drähte.

lg

auch so

Hallo Paul
Gehe bitte mal auf diesen Link
http://www.mostec.de/03Mostec2000/Mostec2000/Anhang/…
Gruß Mathias

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe…
im siedlungsgebiet findet die stromübertragung mit 3 phasen statt. der neutralleiter kommt erst nach dem letzten trafo, also erst für den endverbraucher!

also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe…
im siedlungsgebiet findet die stromübertragung mit 3 phasen
statt. der neutralleiter kommt erst nach dem letzten trafo,
also erst für den endverbraucher!

Stimmt meistens. Die Primärseite des letzten Trafos ist potentilafrei in Dreieckschaltung (oft 20 kV) angeschlossen, die Sekundärseite (immer 400 V) in Sternschaltung. Der Sternpunkt ist am Trafohaus geerdet. Zwischen zwei Phasenleitern misst man 400 V, zwischen einer Phase und dem Sternpunkt 230 V.

Vom Trafo zu den Häusern sind bei uns 4-adrige Leitungen verlegt: L1, L2, L2, PEN (PE und N gemeinsam). Über PEN fließt der Summenstrom aus den drei (um je 120° verschobenen) Phasen. Bei gleicher Belastung also gar kein Strom.

Im Hausanschlussraum wird PEN wieder getrennt in dünne PE- und N- Leitungen. PE bleibt stromlos (auf lokalem Erdpotential), N führt Strom, da überwiegend unsymmetrisch belastet und weicht dadurch etwas vom Erdpotential ab.

Bernhard

Der
Sternpunkt ist am Trafohaus geerdet.

Das heißt der nullleiter ist praktisch die Erde? Also mit dem erdreich verbunden… das heißt ja dass man theoretisch (keine angst ich probiers nicht aus) eine glühlampe zum leuchten bringt wenn man den pluspol an der steckdose und den minuspol mit einem kabel an die erde verbindet?

Der Sternpunkt ist am Trafohaus geerdet.

Das heißt der nullleiter ist praktisch die Erde? Also mit dem
erdreich verbunden… das heißt ja dass man theoretisch
(keine angst ich probiers nicht aus) eine glühlampe zum
leuchten bringt wenn man den pluspol an der steckdose und den
minuspol mit einem kabel an die erde verbindet?

Abgesehen davon, dass die Steckdose keinen Pluspol, sondern eine Phasenleitung hat: Ja.

So funktionieren die Phasenprüfer mit dem Glimmlämpchen. Der Strom fließt vom Phasenleiter durch das Glimmlämpchen, den Sicherheits-Vorwiderstand und den Prüfer (über dessen Füße) zum Boden bzw. zur Erde.

Der Neutralleiter (N) hat neutrales Erdpotential (deshalb heißt er so). Er ist im Keller des Hauses mit dem Schutzleiter (PE) und der mit dem Hauserder („Potential-Ausgleichsschiene“) verbunden.

Bernhard

ok… das funktioniert also so: wenn ich ein gerät an der steckdose anschließ, fließt der strom vom trafo über die phase zur steckdose, dann in das gerät und dann über die erde zurück zum trafo und von dort wieder ins netz?

gibt es irgendwelche bücher oder interneseiten, die diese thematik gut erklären?

ok… das funktioniert also so: wenn ich ein gerät an der
steckdose anschließ, fließt der strom vom trafo über die phase
zur steckdose, dann in das gerät und dann über die erde zurück
zum trafo und von dort wieder ins netz?

Nein, nicht über die Erde, sondern über den Neutralleiter zum Trafo und von dort über den Leiter L (die phase) zur Steckdose, dann in das Gerät und dann über den Neutralleiter zum Trafo und von dort …
Es ist ein ewiger Kreislauf (jedenfalls bis einer den Stecker zieht).

gibt es irgendwelche bücher oder interneseiten, die diese
thematik gut erklären?

Gibt es. Einige Links sind ja schon in den vorigen Beiträgen genannt worden. Aber - bitte, nimm mir den Rat nicht übel - wenn Du Dich wirklich bei Deinem jetzigen Kenntnisstand in die Thematik einarbeiten willst, geh in eine öffentliche Bibliothek und lass Dir ein gutes Buch für Jugendliche zu diesem Thema empfehlen. So habe ich vor 60 Jahren auch angefangen. Und ohne mit den Grundlagen anzufangen, wird das nix.

Und zum Schluss noch eine Frage: Ist bei Deinem PC die Umschalttaste (für Großbuchstaben) defekt? Für mich erleichtert das gewohnte Bild der Groß-/Kleinschreibung jedenfalls sehr das Lesen eines Textes.

Gibt es. Einige Links sind ja schon in den vorigen Beiträgen
genannt worden. Aber - bitte, nimm mir den Rat nicht übel -
wenn Du Dich wirklich bei Deinem jetzigen Kenntnisstand in die
Thematik einarbeiten willst, geh in eine öffentliche
Bibliothek und lass Dir ein gutes Buch für Jugendliche zu
diesem Thema empfehlen. So habe ich vor 60 Jahren auch
angefangen. Und ohne mit den Grundlagen anzufangen, wird das
nix.

werd ich machen!

Und zum Schluss noch eine Frage: Ist bei Deinem PC die
Umschalttaste (für Großbuchstaben) defekt? Für mich
erleichtert das gewohnte Bild der Groß-/Kleinschreibung
jedenfalls sehr das Lesen eines Textes.

ich halte nicht viel von groß- und kleinschreibung! wenns sein muss dann wende ich sie natürlich an, aber hier im internet find ich’s nicht wichtig. mag sein, dass groß- u kleinschriebung schöner aussieht, aber im praktischem sinn erfüllt sie keinen zweckt! englisch funktioniert auch super ohne groß u kleinschreibung. tut mir aber leid, dass es für dich umständlich war!