Bachelorarbeit: Zuckerlüge - Themenfindung

Liebe Community, ich möchte mich in meiner Bachelorarbeit gerne mit einem für mich sehr wichtigen Thema befassen, nämlich der (un-)gesunden Ernährung „unserer“ Kinder. Ich habe schon einige Bücher von Herrn Ullrich Grimm gelesen und finde sie sehr interessant. Zudem bin ich auch glückliche „Low Carberin“, das Pro und Kontra dieser Ernährungsform will ich aber heute nicht diskutieren! Ich würde euch gern um Tipps/Meinungen bitten, wie ich diese beiden Themen (das Hintrimmen von Kinder von Großkonzernen auf zuckerhaltige Nahrungsmittel, Gefahren von übermäßigem Zuckerkonsum, die Ökonomie dahinter, unterschätzte/ungewisse Gefahr bei übermäßigem Kohlenhydratkonsum, Fragestellung: braucht der Körper eigentlich so viele KH?), sinnvoll miteinander verknüpfen kann, ob es da irgendwo einen gemeinsamen Schnittpunkt gibt, euch was dazu einfällt? Habt ihr Vorschläge für (wissenschaftliche) Literatur oder Organisationen? Das ganze hört sich jetzt noch ziemlich verwirrt an und ich hoffe, ihr könnt verstehen, worauf ich aus bin… :wink: Bin für jede (sinnvolle) Antwort sehr dankbar :smile: Mfg

Hi

Nichts für ungut, aber so wie sich das bisher liest wirst du durchfallen, weil du keinerlei wissenschaftliche Neutralität erkennen lässt.

Ich weiß… ich weiß… Gefälligkeitsstudien gibt es überall. Das kannst du dir auch leisten… wenn du den Doktor hast.
Aber in der Bachelorarbeit, wo du beweisen sollst, dass du wissenschaftliches Schreiben gelernt hast, wird dir das sehr übel angekreidet werden. Dein Betreuer will keine Werbebroschüre und auch keine Propagandaschrift lesen.

Du solltest dich bemühen alle Standpunkte gleichberechtigt und neutral (!!!) darzustellen und daraus dann deine Schlüsse ziehen. Das beinhaltet auch, dass das Ergebnis offen ist! Du darfst eine These haben, aber du schreibst ja jetzt schon, dass das Ergebnis fest steht, SO wird das nichts.

Als ersten Ansatz solltest du etwas zu den verschiedenen Körper- und Ernährungstypen recherchieren und dich stärker ins Thema Stoffwechsel einlesen - low carb ist zwar an sich super, funktioniert aber nur bei einem Teil der Menschheit.

Außerdem solltest du dich unbedingt an wissenschaftliche Literatur halten.
Ulrich Grimm ist das NICHT. http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Ulrich_Grimm
Siehst du das? Er hat u.a. Geschichte und Germanistik studiert, er ist vor allem Journalist. Er hat null Autorität auf dem Gebiet Ernährung und Stoffwechsel. Das nennt man Schein-Autorität oder Übertragene Autorität: Wenn man jemanden zu einem Thema zu Rate zieht zu dem er keine Ahnung hat, weil er woanders eine Koryphäe ist.
Beispiel: „Prof. Dr. Hubert Stockhaus, Nobelpreisträger der Chemie, äußert sich heute zur Homoehe…“

Also lass das besser.

Du hast leider nicht geschrieben was du studierst - falls du Journalistik, Medienwissenschaften, Geschichte usw. studierst, DANN kannst du dich z.B. mit der Geschichte des Low-Carb-Diskurses (!) oder dem Ernährungsdiskurs allgemein auseinandersetzen und da spielt Grimm natürlich eine wichtige Rolle.
Dann solltest du von inhaltlichen Aussagen zu Ernährungs- und Stoffwechselthemen die nicht 100%ig belegt sind eher Abstand nehmen.

Ich hoffe das konnte dir etwas helfen.

lg
Kate

Hallo,

du darfst uns das nicht fragen, weil sonst hast du die Bachelorarbeit ja nicht mehr „ohne fremde Hilfe“ erstellt.

Aber um die Sache zu entwirren, fang am besten einfach an zu schreiben. Zuerst einmal mit umgangssprachlichen Worten und noch ohne Quellen: „Zucker ist für Kinder schlecht, weil sie Karies bekommen, sagt Professor XY. Aber die Industrie will immer mehr und mehr Süßigkeiten verkaufen, weil da die Gewinnspanne sehr hoch ist, sagt (?)“

Im zweiten Schritt suchst du dann das Zitat von Professor XY heraus, fügst es evtl. ein. Außerdem schaust du noch einmal nach, in welchem Buch das mit der Gewinnspanne stand und fügst Autor und Titel ein.
Und im dritten Schritt formulierst du das noch sprachlich um. Und dann machst du dich an den nächsten Gedankengang.

Nach und nach entsteht so die Arbeit.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

kannst Du bitte eine konkrete Frage stellen? Absätze wären auch nicht schlecht. Wie dieser!

Zum Problem (ich antworte ohne die Frage zu verstehen - das Thema erschließt sich mir) vier Ansätze.

  1. Prof. Wetzel (JLU Gießen): Krieg gegen Zucker in Kindertees - gewonnen und wissenschaftlich belegt (Anfang der 90er Jahre)

  2. Stern-Titel: ich glaube im Frühjahr 2013: „Zucker Mafia“

  3. Problematik Oligopol Zucker Markt in Deutschland (Nord- und Südzucker) und die damit einhergehende Lobbyisierung

  4. Agrarpolitischer Ansatz: Zuckermarktordnung in der EU

Vielleicht ein paar Ansätze!

Gruß
Hans

Hallo.

forsche doch mal selbst. Gehe auf die Straße, frage Supermarktmitarbeiter wer kauft was. Vergleiche Ernährungsgewohnheiten versch. Länder und Kulturen etc.

Kriegt man einen Bachelor in einer noch recht jungen Wissenschaft (ergo mit noch hohem Forschungsbedarf) ohne eigene Forschung?
Das wäre traurig. Reine Literaturarbeit ist doch todlangweilig - und so etwas potenziert Fehler (siehe Spinat - Eisen).

Gruß, Paran

Moin!

Aber um die Sache zu entwirren, fang am besten einfach an zu
schreiben. Zuerst einmal mit umgangssprachlichen Worten und
noch ohne Quellen: „Zucker ist für Kinder schlecht, weil sie
Karies bekommen, sagt Professor XY. Aber die Industrie will
immer mehr und mehr Süßigkeiten verkaufen, weil da die
Gewinnspanne sehr hoch ist, sagt (?)“

Im zweiten Schritt suchst du dann das Zitat von Professor XY
heraus, fügst es evtl. ein. Außerdem schaust du noch einmal
nach, in welchem Buch das mit der Gewinnspanne stand und fügst
Autor und Titel ein.
Und im dritten Schritt formulierst du das noch sprachlich um.
Und dann machst du dich an den nächsten Gedankengang.

Nach und nach entsteht so die Arbeit.

Eine wissenschaftliche Arbeit wird anders angelegt, sorry.

Eine gut reflektierte Formulierung des Themas ist unabdingbar, damit man nicht nur vor sich hinlabert.

Gruß

Hi

Du forscht im Bachelor gar nicht - wie und wovon denn? - egal ob in den MINT oder humanistischen Fächern, egal ob jung oder alt.

Die Bachelorarbeit ist im Grunde eine erweiterte Seminararbeit - die Leistung besteht hier a) im Nachweis wissenschaftlicher Arbeitsfähigkeit und b) in der Syntheseleistung, evtl, hat man auch danach ganz neue tolle Ideen, aber im Umfang einer Bachelorarbeit (maximal 30 Seiten Gesamtumfang, manchmal 35) lassen die sich gar nicht weiter ausführen.

Erst im Master, der ja der akademischen Ausbildung dient/dienen sollte, wird geforscht - je nach Fach und Anspruch mehr oder weniger. Mein Mathe-Kollege hat ein klassisches Schema reproduziert und geringfügig erweitert. Ich habe den Grundstein für meine Doktorarbeit gelegt und einen völlig unbekannten Baustein zu einem aktuellen Thema ausgegraben. Das kommt drauf an.

Bei der Bachelorarbeit hat man Thementechnisch ja beinahe Narrenfreiheit - es kommt hier nicht auf das Was an, sondern auf das „wie verkaufe ich es?“. Eine Bekannte hat in Philosophie die BA Arbeit über Neon Genesis Evangelion (das ist ein Anime) geschrieben - die Technik muss stimmen.

lg
Kate

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Hi

Was machst du nochmal beruflich? :wink: (das ist eine rhetorische Frage).

Sie schreibt ja nicht ihre erste Arbeit sondern die _Bachelor_arbeit. So wie du das beschreibst, sollte man das auf gar keinen Fall tun.

An erster Stelle kommt die Idee.
Dann das Erstkonzept oder, wenn man anspruchsvoll ist, die Arbeitsskizze. Man sollte auch über Arbeitsmethoden nachdenken.

Dann kommt die Literaturrecherche. Diese Literatur wird exzerpiert und je nach Anspruch gleich Kategorisiert. Dann werden daraus Schlüsse gezogen (erste Auswertung) und eine oder mehrere Thesen formuliert.

Nun kann man seine Arbeitsskizze überarbeiten und eine Gliederung aufbauen.
Es hilft, wenn man sich schon einmal notiert, was in den kommenden Abschnitten so grob drin stehen soll.

Und dann wird der Text geschrieben und zwar _sofort_ mit Zitaten (und diese richtig!!!) versehen, alles andere lädt zu versehentlichen „Plagiaten“ ein und an der historischen Fakultät in Bochum führt das z.B. ziemlich flott zum Rausschmiss, das ist also eine durchaus sehr ernst zu nehmende Sache. Warum Fehler einladen, wo man sie vermeiden kann?

Danach sollte man das Fazit schreiben und schauen, ob das alles so Sinn hat.

Viele schreiben zuletzt ihre Einleitung, andere schreiben sie zuerst und nutzen sie als Roten Faden - zum Schluss muss sie aber doch meist noch einmal angepasst werden.

Danach folgt der Korrekturprozess.

Ach und noch zur ohne Hilfe… in Bio und Mathe an einigen Universitäten die ich kenne ist es durchaus Usus, dass die Betreuer die Arbeiten zig mal lesen und korrigieren, bevor da was angenommen wird.
ich finde das ist eine Unverschämtheit, aber leider Realität…

lg
Kate

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Hallo Kate,

Sie schreibt ja nicht ihre erste Arbeit sondern die
_Bachelor_arbeit. So wie du das beschreibst, sollte man das
auf gar keinen Fall tun.

Ehrlich? Aber anders kann ich’s nicht :wink:
Kann mich aber nicht beklagen - meine Bachelorarbeit habe ich mehr oder weniger nach der Methode geschrieben, und es ist eine 1,0 geworden.

Natürlich habe ich mir auch Gedanken zur Gliederung gemacht, das ist klar.

Dann kommt die Literaturrecherche. Diese Literatur wird
exzerpiert …

Und in den Exzerpten sucht man dann mit der Suchfunktion von Windows, bis man das Zitat von Professor XY gefunden hat.

Es hilft, wenn man sich schon einmal notiert, was in den
kommenden Abschnitten so grob drin stehen soll.

Ja, klar. Und das macht man eben in einfachen Sätzen. „Zucker ist für Kinder schlecht, meint Professor XY.“ Man erleichtert sich das Leben, wenn man erst einmal „für Doofe“ das schreibt, was man sagen möchte. Und es erst danach „richtig“ formuliert.

Ach und noch zur ohne Hilfe… in Bio und Mathe an einigen
Universitäten die ich kenne ist es durchaus Usus, dass die
Betreuer die Arbeiten zig mal lesen und korrigieren, bevor da
was angenommen wird.
ich finde das ist eine Unverschämtheit, aber leider
Realität…

Ist ja ein Ding. … Ich habe mich damals nicht getraut, online was zu fragen, eben wegen „ohne Hilfe“.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

Danke für die Information.
Aber mein erster Gedanke war: Oh Gott.
Das soll dann ein wissenschaftlicher Abschluss sein, 30-35 Seiten Literaturrecherche??
Ich glaube Dir. Aber es tut mir leid für meine Kinder, dass sie, wenn denn, in so einen „Wissenschaftsbetrieb“ gelangen werden.
Das ist doch armselig und langweilig.
Vordiplom mit Literaturrecherche.
Und damit will Deutschland wissenschaftlich in der oberen Liga bleiben? Ich fürchte, da wird schon mittelfristig am falschen Ende gespahrt.

Wenn angehende Wissenschaftler speziell nur noch in den Firmen ausgebildet werden, für die sie dann arbeiten, haben sie keinerlei Blick mehr über den Tellerrand. Das kann böse nach hinten losgehen. Die Leute wissen dann nur das, was sie wissen sollen.

Das gehört verm. alles nicht hierher. Aber wichtig ist es doch.

Gruß, Paran

Gruß, Paran

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Vor allem sollte man vor einer wissenschaftlichen Fragestellung nicht zu viele Vorurteile mit sich rumschleppen („das Hintrimmen von Kinder von Großkonzernen auf zuckerhaltige Nahrungsmittel, Gefahren von übermäßigem Zuckerkonsum, die Ökonomie dahinter, unterschätzte/ungewisse Gefahr bei übermäßigem Kohlenhydratkonsum“)
In den arabischen Ländern ist Zucker ein wichtiger Nahrungsbestandteil und ganze Völkerscharen ernähren sich vorwiegend von Getreide.
Udo Becker

wissenschaftliches Talent
Moin!

Sie schreibt ja nicht ihre erste Arbeit sondern die
_Bachelor_arbeit. So wie du das beschreibst, sollte man das
auf gar keinen Fall tun.

Ehrlich? Aber anders kann ich’s nicht :wink:

Mag sein, ist aber nicht relevant für den UP.

Kann mich aber nicht beklagen - meine Bachelorarbeit habe ich
mehr oder weniger nach der Methode geschrieben, und es ist
eine 1,0 geworden.

Und das soll allein an deiner Methode gelegen haben?
Das glaube ich nicht.
Die Note 1,0 (meine Bewunderung!) zeigt für mich, dass du Talent hast, den Stoff total verinnerlicht hattest und möglicherweise intuitiv richtig an wissenschaftliches Arbeiten herangehst.

Natürlich habe ich mir auch Gedanken zur Gliederung gemacht,
das ist klar.

Ist wahr?
Und dann empfiehlst du, Satz für Satz zu schreiben? Ohne zunächst eine Gliederung des Stoffes vorzunehmen?

Die Anleitung von Kate ist toll und zeigt genau, wie wissenschaftliches Arbeiten geht, wenn man eben nicht soviel Talent hat.

Die UP hat in meinen Augen nämlich noch nicht verstanden, wie man ein Thema wissenschaftlich aufarbeitet, und dann benötigt sie eine ganz starke Struktur, um nicht in Klischees hängen zu bleiben.

just my 2 cents

Gruß, Fo

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Hi

Nein, nein, du verstehst das falsch. Der Bachelor hat mit Wissenschaft rein gar nichts zu tun, er bietet nur Grundkenntnisse und Grundlagen an. Im Prinzip ist das eine erweiterte Lehre ohne Praxisbezug, das wird leider auch so benutzt - der Ruck nach oben, was früher mit Realschulabschluss ging geht jetzt nur mit Abitur, Abitur-Ausbildungen verlangen jetzt einen Bachelor. Bachelors sind keine Wissenschaftler, sondern qualifizierte Sachbearbeiter.

Das ist zwar Unsinn weil man mit einem Abitur schon so vertheoretisiert ist, dass man Ausbildern nur noch weh tut, aber so ist es…

Die Wissenschaft beginnt erst im Master.

lg
Kate

Hallo,

Die Wissenschaft beginnt erst im Master.

Naja, das ist doch das Desaster.
Ein bißchen praktische Erfahrung und kritischer Verstand könnten nicht schaden.
So, wie es jetzt offenbar läuft, könnte man etliche Unis auch durch Fachhochschulen ersetzen und den letzten Rest studentische Forschung auf die wenigen Unis verteilen, die man damit noch vollkriegt.
Dürfte ehrlicher und billiger sein.

Meinen Kindern mag ich das garnicht sagen. Habe ihnen vorgeschwärmt, wie toll das Studium war, wie interessant die Diplomarbeit etc. - und nun steht ihnen verm. sowas bevor.

Schade um das alte Studentenleben - die Freiheiten, die Ausbildung eigener Interessen, die praktischen Erfahrungen, das „Lösungen selbst finden“.

Gruß, Paran

Mahlzeit,

Zudem bin ich auch glückliche „Low
Carberin“,

sei mir nicht böse, aber solcherart Ernährungsformen können nur in wohlhabenden Gesellschaften und in satten Bäuchen entstehen.

Gandalf

Ja, aber…Mit der Aufgabe des Diploms als Studienabschluss, hat Deutschland seinen wichtigsten Wettbewerbsvorteil aufgegeben.
Udo Becker

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Hallo Moopsie,

Zu deiner Frage nach Organisationen fällt mir spontan „Foodwatch“ ein (- Organisation, die u.a. auch rechtlich gegen Etikettenschwindel usw. vorgehen.) Thema „Zuckerlüge“ war da neulich im Bezug auf Frühstückscerealien aktuell…

Schau doch auch einmal in das Thema: Überall nur Zucker.

Es gibt kaum noch (vorgefertigte) Nahrungsmittel ohne Zucker (zusatz).
Entweder um Farbe oder Geschmack zu halten oder zu Konservieren.

Die (indirekten) Folgen sind durch Stoffwechselkrankheiten, Abhängigkeiten --> Diabetes.

Das Thema kann auf Wunsch ausführlicher bearbeitet werden.