Ernährungsratschläge ohne fundierte Basis

Hallo,

die meisten hier werden sich noch an Colesterin erinnern das zunächst als grundsätzlich böse eingestuft wurde. Gecancelt.

Kaffee entwässert - gilt inzwischen nur noch bei einem Konsum von weniger als 3 Tassen/Tag. Bier dito.

Dann das Vitamin C, dass man unbedenklich überdosieren konnte. Auch gecancelt.
Lungengeschädigte reagierten mit mehr Krebs bei mehr Vitamin C - der Versuch musste abgebrochen werden.

Salzarme Kost gilt teilweise als Blutdrucksenkend - aber der ca. 1% Verbesserung am Blutdruck stehen mind. 10% oder mehr an Stress gegenüber - wird sich auch nicht mehr lange halten können.

Und das wird kaum die letzte Empfehlund sein, die fällt.

Das führt zu dem Eindruck, die Ernährungsberater oder Mediziner geben Empfehlungen raus, ohne diese vorher genau geprüft zu haben.

Massiv in die Ernährung eingreifen ist ja kein Spaß, das kann böse Auswirkungen haben.

Werden „Patienten“ da als Versuchskarnikel mißbraucht um günstig an empirische Daten zu kommen (merke: wo ein Geschäft zu machen ist, wird es von irgendwem gemacht)?
Und/oder sind Mediziner/Ernährungsberater diesbezüglich schlicht gutgläubig (höflich formuliert)?

Wie geht ein Patient mit Problem sinnigerweise mit diesem Desaster um?

Gruß, Paran

Wie geht ein Patient mit Problem sinnigerweise mit diesem
Desaster um?

Hallo,

es gibt auch viele gute Infoquellen. Ich lese und höre gerne die Meinung von Udo Pollmer.

http://www.zeit.de/lebensart/essen-trinken/2013-06/e…

Gruß
vV

Einfach nicht mehr hinhören
Moin, Paran,

Wie geht ein Patient mit Problem sinnigerweise mit diesem
Desaster um?

dazu der PW:

  • Diagnose Cholesterin, macht dann 80,- Euro.
    Na ja, denk ich mir, der Arzt will auch leben.
  • 100 Filmtabletten gegen das Cholesterin, macht 120 Euro.
    Na ja, denk ich mir, der Apotheker will auch leben.
  • Zuhause lese ich den Beipackzettel.
    Na ja, denk ich mir, ich will auch leben und schütte das Gelumpe ins Klo.

Im Ernst: Wenn die Menschen auf den Körper hören würden anstatt auf das bekloppte Geseire in den Ratgebern, wäre das Gesundheitssystem längst wieder bezahlbar und die Menschen wären glücklicher (na ja, ein paar Aktionäre nicht so sehr).

Der Mensch steckt viel mehr weg, als wir uns träumen lassen. Die paar hundert Leute, die wirklich an einer Stoffwechselstörung leiden, sollen ihre Cholesterinhemmer schlucken, der Rest sollte darauf (und die ganze restliche Hysterie wg. Vitaminmangel, Bluthochdruck, Verkalkung etc pp) pfeifen.

Gruß Ralf

Hallo,

ich höre da schon lange nicht mehr drauf, bzw. habe mich eh nie an solche Empfehlungen gehalten. Esse nach Appetit.

Ich staune nur, dass diese ganzen Empfehlungen ohne Hand und Fuss pausenlos und überall veröffentlicht werden, Beachtung finden und z.B. alten Leuten das Salz vom Brot schwasseln.

Das kostet u.A. Lebensfreude. Dergleichen gehört ohne fundierte Untersuchungen schlicht verboten.

Aber unsere Politiker haben ja keine Chance gegen die Pharmalobby.

Gruß, Paran

Huhu!

Ist eigentlich überhaupt nicht mein Thema. Aber ich hatte letztens nach was Verwandtem gesucht, darum komm ich nun drauf. Ich glaube, viele dieser Dinge sind auch so Selbstläufer mit denen Politik und Pharma und andere Industrien gar nicht viel mit zu tun haben.

Ich habe letztens nach einer wissenschaftlichen Grundlage gesucht, wie viel Muskeln eine Frau im Schnitt im Jahr zunehmen kann, die halt von untrainiert zu „normalem“ Sport im Fitnessstudio wechselt (halt kein Profisport sondern einfach, um was für Gesundheit und Figur zu machen). Nur ein grooober Mittelwert oder ein „bis zu…“. Es ging um die Aussage, dass man nicht abnimmt, weil Muskeln schwerer als Wasser sind (auch so ein unauslöschbares Beispiel). Nun ja, nichts gefunden. Aber jede Menge Webseiten, die alle Zahlen nennen, die auch nicht unbedingt groß voneinander abweichen. Aber da wird halt das, was man persönlich glaubt, als eindeutige Wahrheit weitergegeben und geglaubt und wieder weitergegeben. Und die Quelle ist dann oft nicht mal mehr zu finden.

Ich weiß, dass du vor allem an Empfehlungen von offizieller Stelle gedacht hast, bei deinem Thema. Aber ich denke, so persönliche Überzeugungen spielen auch dort mit rein, von sowas ist ja niemand ganz befreit.

Das spielt vielleicht auch ein bischen mit rein

Liebe Grüße
Lockenlicht

Die eigentliche Ursache
Hi!
Ich denke, die eigentliche Ursache für derlei jährlich-eine-neue-Sau-durchs-Dorf-treiben liegt im Menschenbild unserer Gesellschaft:
Alles scheint machbar, mit 3 lagen Gore-Tex kann quasi jeder auf den Mount Everest.
Schicksal oder Schwächen werden nicht mehr akzeptiert, jeder ist selbst verantwortlich dafür, schlank, schön und reich zu sein.

Und es herrscht die Meinung: Man muss etwas tun, da geht nix von allein.
Und an der Stelle klinken sich diejenigen ein, die damit Geld verdienen und verkaufen uns all den Krimskrams, den wir angeblich brauchen, um uns selbst zu optimieren: Bücher, Kurse, Eiweißshakes, Blutdruck-Mess-Apps, Pillen…

Und die Leute greifen zu - blöd genug. Und da müsste man anfangen, in den Köpfen der Patienten und derjenigen, die dazu gemacht werden.

Ein Artikel aus der brand eins schlägt in die selbe Kerbe.

Grüße
kernig

Moin,

Na ja, denk ich mir, ich will auch leben und schütte das
Gelumpe ins Klo.

herrlich, dafür einen *

Dem Rest der Ausführungen kann ich auch zustimmen.

Gandalf

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Moin,

Wie geht ein Patient mit Problem sinnigerweise mit diesem
Desaster um?

nun, die meisten Menschen wünschen ein Wundermittel, das alle Beschwerden sofort! und ohne Nebenwirkungen beseitigt, ohne daß Mensch seinen Lebenswandel ändert.
Nun gibt es so was natürlich nicht, es lässt sich aber trefflich Geld aus den Taschen der Menschen ziehen, die glauben/hoffen daß es trotzdem so was gibt. Eben weil es so schön bequem wäre.
Ein Freund hat sich vor Jahren als Allgemeinmediziner in einer eher ländlichen Gegend niedergelassen und hoffte, auch wegen der dünnen Versorgung, auf Patienten, die aber erst mal ausblieben.
Er hatte sich nämlich vorgenommen, mit den Menschen zu sprechen, sie aufzuklären, sie zu bewegen, gesünder zu leben und mit möglichst wenig Medizin zu arbeiten.
Nach einiger Zeit kam denn in einem Gespräch mit einem Kollegen heraus, daß er bei den Leutchen in der Gegend als der Schwätzer bekannt war, der so gar kein richtiger Mediziner sei.
Der schon etwas ältere Kollege riet ihm dann, daß viele Patienten schlicht so ein Wundermittel erwarten und wenn sie so was kriegen eher offen sind für Ratschläge.
Er hat sich dann eine Reihe harmloser Mittelchen zugelegt und sie verschrieben und siehe da, die Patienten strömten. Sollte dann auch via Placebo auch noch eine Besserung/Heilung eingetreten sein, um so besser.

Gandalf

Hi,

der Rest sollte darauf (und die ganze restliche Hysterie wg. Vitaminmangel, Bluthochdruck, Verkalkung etc pp) pfeifen.

Kühne These, jemandem mit hohem Blutdruck zu raten sich einfach nicht weiter darum zu kümmern… http://www.welt.de/gesundheit/article115567381/Bei-B…

Gruss
K

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Hallo,

den Eindruck habe ich auch.

Gruß, Paran

Moin,

  • mal kurz was zum „Moin“ - für mich als Ostfriesin der übliche Gruß rund um den Tag, den ich mir in Berlin vor 30 Jahren schnell abgewöhnt habe, da er immer als vernuscheltes „Morgen“ verstanden wurde und entsprechend nachmittags kritische Blicke hervorrief.
    Im Internet taucht er in letzter Zeit erstaunlich oft auf - sind das alles Plattdeutsche oder ist das jetzt eine Mode?
    Kurz: wo bist her? Kannst Du Platt? Oder warum „Moin“?

Wie geht ein Patient mit Problem sinnigerweise mit diesem
Desaster um?

nun, die meisten Menschen wünschen ein Wundermittel, das alle
Beschwerden sofort! und ohne Nebenwirkungen beseitigt, ohne
daß Mensch seinen Lebenswandel ändert.

Njein - es ging ja um Ernährungsempfehlungen wie Colesterinarme, Salzarme, Gemüsereiche etc. Ernährung. Alles Sachen, die für die meisten Menschen schon bitter sind. Was wirksame Medizin ja seit altersher sein muss.

Nun gibt es so was natürlich nicht, es lässt sich aber
trefflich Geld aus den Taschen der Menschen ziehen, die
glauben/hoffen daß es trotzdem so was gibt. Eben weil es so
schön bequem wäre.

Das trifft dann woh leher auf die Nahrungsergänzungsmittelchen zu, mit denen man ein belastetes Gewissen beruhigt (man isst ja zuviel Colesterin, Salz, Fett usw.).

Ein Freund hat sich vor Jahren als Allgemeinmediziner in einer
eher ländlichen Gegend niedergelassen und hoffte, auch wegen
der dünnen Versorgung, auf Patienten, die aber erst mal
ausblieben.
Er hatte sich nämlich vorgenommen, mit den Menschen zu
sprechen, sie aufzuklären, sie zu bewegen, gesünder zu leben
und mit möglichst wenig Medizin zu arbeiten.
Nach einiger Zeit kam denn in einem Gespräch mit einem
Kollegen heraus, daß er bei den Leutchen in der Gegend als der
Schwätzer bekannt war, der so gar kein richtiger Mediziner
sei.
Der schon etwas ältere Kollege riet ihm dann, daß viele
Patienten schlicht so ein Wundermittel erwarten und wenn sie
so was kriegen eher offen sind für Ratschläge.

Wenn seine Ratschläge sich auf die jeweils aktuellen Nahrungsempfehlungen bezogen, ist das kein Wunder. Die bringen vor allem Frust. Das merken Patienten denn doch.

Ich komme selbst vom Land und gehe auch nur ungern und erst wenns Not tut zu Ärzten - aber ein bißchen mehr und vor allem fundierte Antworten fände ich schon sinnig. Habe schon Ärzte erlebt, die man nach 5 Stunden warten bestenfalls 2 min zu Gesicht bekam. Das war nicht überzeugend.
Ernährungsberatung über das „weniger“ hinaus sollte man sich als Arzt angesichts der sehr dünnen Erkenntnisse allerdings besser sparen. Stimmt ja zum großen Teil nicht.

Er hat sich dann eine Reihe harmloser Mittelchen zugelegt und
sie verschrieben und siehe da, die Patienten strömten. Sollte
dann auch via Placebo auch noch eine Besserung/Heilung
eingetreten sein, um so besser.

Placebos sind Supermedikamente. Sie wirken zumindest bei dem üblichen Kleinkram oft und haben keine Nebenwirkungen. Besser gehts nicht.
Man darf nur als Patient nicht wissen, dass es ein Placebo ist. Im Beipackzettel sollten also ein paar ev. mögliche Nebenwirkungen erwähnt sein oder vom Arzt erwähnt werden - ist halt glaubwürdiger.
Nicht umsonst hatten/haben auch Medizinmänner/frauen in etlichen Kulturen durchaus Erfolge mit ihren medikamentfreien Therapien.

Gruß, Paran

Hallo,
zu Zeiten des Internets ist es leichter als in der Nur-Buch-Zeit selbst Ernaehrungsratschlaege mit fundierter Basis zu finden. Wie fundiert die Basis und welche Basis das ist, muss dabei natuerlich auch betrachtet werden. Immerhin finden sich einige Verbesserungen der Gesundheit.
.
Arteriosklerose - hat Bircher schon um 1900 erfolgreich behandelt
.
Multiple Sklerose - Evers schreibt nach 20ooo Patienten, MS ist in jedem Stadium zu stoppen.
.
Weiter lohnt es sich nach Ernaehrungs-Behandlung von … zu suchen.
Bluthochdruck
Allergie
Cholesterin
Akne
Neurodermitis
Diabetes2
.
Oft wird die bevorzugte Ernaehrung genau beschrieben, in einer Form, dass sich daraus keine Diaet bilden laesst, um als Hersteller oder Behandler das grosse Geld zu scheffeln. Wer das Wissen gesammelt hat und als Ehrenamtlicher Heilung bei anderen anstrebt, wird dann andererseits von den bestehenden Gesetzen massiv daran gehindert. Es wird damit Scharlatanerie eingedaemmt, andererseits auch Heilung kostenintensiv verhindert.
Gruss Helmut

Hallo,

Multiple Sklerose - Evers schreibt nach 20ooo Patienten, MS ist in jedem Stadium zu stoppen. … mehr auf http:

Nach meiner Kenntnis ist diese Diät wie auch keine andere Diät geeignet, MS zu heilten.

Barbara

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Essen kann tödlich sein, nix essen ist tödlich.

Sagte schon Udo Pollmer http://www.euleev.de/

Hallo,

wenn man sich an die normale Mischkost mit ausreichend (nicht: zuviel!) Kalorien und Fett hält, is(s)t es eigentlich perfekt.
Sünden kann man von einem auf den anderen Tag ausgleichen.
Wenn ich mal Gelüste auf ein Stück Torte habe, hole ich mir ebem ein Stück vom Konidtor. Dafür fällt das Abendessen aus, weil das Stück so ca 12h vorhält.

Und wenn ich auf Omas 90. Geburtstag bin, dann gibts eben am nächsten Tag nur Minestrone.

Und ich muss mich nicht vollschlagen bis der Bauch weh tut.

Grüße
miamei

Nein, keinen * dafür!
Hi,

Du gibst jemandem einen Stern der Arzneimittel im Klo entsorgt? http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article121881…

"(…) Allerdings hat die gute medizinische Versorgung eine unerwünschte Nebenwirkung: Rückstände der Medikamente finden sich in Gewässern und im Grundwasser. Teilweise sind selbst im Trinkwasser noch Spuren der Arzneimittel nachzuweisen.

Sie gelangen hauptsächlich mit den Abwässern aus Privathaushalten dorthin. Und das lässt sich zum Großteil auch kaum vermeiden: Viele Medikamente werden vom Körper nur unvollständig aufgenommen. Ein Teil der Substanzen oder ihre Stoffwechselprodukte werden wieder ausgeschieden.

Hinzu kommt, dass viele Menschen alte oder nicht mehr benötigte Medikamente einfach in die Toilette oder die Spüle kippen – oft ohne sich möglicher Umweltfolgen bewusst zu sein.

Die meisten Arzneistoffe sind chemisch sehr stabil. Sie sollen im Körper schließlich nicht zerfallen, bevor sie ihren Wirkort erreicht haben. In der Umwelt wird diese Stabilität zum Problem, da die Stoffe nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden. (…)"

Gruss
K

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Moin,

daß das metaphorisch gemeint war, ist Dir nicht in den Sinn gekommen?!

Gandalf

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Servus,

schreib doch nicht sowas! „n“ und „r“ sind sich so ähnlich…

Schöne Grüße

MM

Hi,

Du meinst „gemeint sein könnte“. Oder weisst Du es 100%?

Gruss
K

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Moin, .

Oder weisst Du es 100%?

ließ Dir den Beitrag von drambeldier noch mal durch, dann weißt Du es auch 100 %ig

Gandalf

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Lese-, Schreib- und *-Schwächen (nicht OT)
Hallo,

Multiple Sklerose - Evers schreibt nach 20ooo Patienten, MS ist in jedem Stadium zu stoppen.

Nach meiner Kenntnis ist diese Diät wie auch keine andere Diät geeignet, MS zu heilten.

Das war auch nicht die Behauptung. Eigentlich behauptet das niemand, weder Ärzte, Heilpraktiker noch Patienten noch sonst wer. Niemand hat mir je ernsthaft diese Zusage gegeben. Das Fortschreiten der chronischen Erkrankung jedoch ist so eingebremst, dass es eigentlich nicht mehr wahrnehmbar ist. Ich werde eines anderen natürlichen Tods sterben :smile:

Gruß
nasziv