Ungesunde Lebensmittel?

Moin Moin. Was sollte man Kindern auf keinen Fall zu Essen geben? Oder besser, welche Kinderernärung ist zu empfehlen. Gibt es so etwas wie eine Lebensmittelliste auf der Produkte stehen, die zum Beispiel das Wachstum beeinträchtigen, Gewichtszunahme forcieren, Fresslust auslösen, etc. ? Viele ungesunde Lebensmittel sind ja bekannt, aber ich bin davon überzeugt, dass man von noch lange nicht alle kennt.

Hallo,

wirklich „verbotene“ Lebensmittel gibt es nicht. Alles ist ein Gift - es kommt nur auf die Dosis an. So (oder so ähnlich) hat das mal Paracelsus ausgedrückt, ein Arzt, der im 16. Jh lebte.

Was ich damit sagen will: Jeder Mensch, ob Kind oder Erwachsener, sollte möglichst viele verschiedene Lebensmittel essen. Unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten, verschiedenes Gettreide (in Brot, Nudeln, …), Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte. Auch Süßigkeiten oder Chips gehören dazu - in Maßen.

Generell: möglichst frisch, möglichst wenige Fertigprodukte, möglichst abwechslungsreich - bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Kinder brauchen keine besondere Ernährung. (Babies natürlich schon!)

Bei Kleinkindern sollte man auf Erbsen, Johannisbeeren, Nüsse o.ä. verzichten, weil die Gefahr des Erstickens zu groß ist, wenn diese kleinen Häppchen aus Versehen in die Luftröhre geraten.

Sehr zu empfehlen sind die Broschüren aus dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (Dortmund). Suchen Sie mal im Internet danach!

Mit freundlichen Grüßen
Nicole Rothmann

Hallo Katinka,

Deine Frage ist etwas unspezifisch, deshalb würde ich ganz allgemein so antworten: Auf meiner No-Go-Liste ganz oben steht Zucker und seine Ersatzstoffe. Informationen zu gesunder Kinderernährung gibt es in einer Broschüre des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft: Der Ernährungskalender für Eltern. Allgemeine Infos zu gesunden Lebensmitteln halten auch verschiedene Verbände von Erzeugern ökologischer Lebensmittel bereit, z.B. www.oekolandbau.de

Grundsätzlich kann man sagen: Je stärker Lebensmittel industriell be- und verarbeitet sind, desto eher sind problematische Zusatzstoffe enthalten, also z.B. Farb- und Konservierungsstoffe, Aromen, Fett, Zucker etc. Gute Beratung gibt’s in der Regel immer auch im Bioladen!

Viel Spaß beim Entdecken - manchmal willst Du gar nicht wissen, was Du da alles isst…
Angela

Hallo Katinka,

sorry für die späte Antwort - war im Urlaub.

Da könnte ich jetzt ein ganzes BUCH drüber schreiben!
Geh doch mal in die Stadtbücherei, da gibt es jede Menge Ratgeber zu dem Thema.

Mein persönlicher und mit Erfolg an meinem eigenen top-fitten Kind (jetzt 7) bewiesener Rat ist:
Verdirb nicht die Geschmacksnerven Deines Kindes mit künstlichen Lebensmitteln, denn dann isst Dein Kind AUTOMATISCH das, was ihm gut tut. Echt wahr!

Gib ihm von Anfang an Folgendes NICHT:

  • gesüßte Lebensmittel (Milchmixgetränke, Babygläschen ‚Stratiatella‘ o.Ä., Süßigkeiten, Kekse usw.)
  • aromatisierte Lebensmittel (Kindertee, Fertig-Fruchtquark wie z.B. Fruchtzwerge, Desserts usw)
  • gesalzene Sachen (Knabberzeug, Wurst, aber auch das Essen nicht so salzen wie für die Erwachsenen - am besten gar nicht)
  • Fertiggerichte (die enthalten viel Salz und den Geschmacksverstärker Glutamat, der sich hinter harmlosen Ausdrücken wie z.B. „Hefeextrakt“ verbirgt)

Gib Deinem Kind grundsätzlich nur Wasser oder sanfte Kräutertees (also z.B. NICHT Pfefferminz) zu trinken. Milch ist kein Durstlöscher (außer bei Säuglingen), sondern ein Nahrungsmittel (Vorsicht: verschleimt die Atemwege! Mein Sohn hatte als Kleinkind eine ständig laufende Nase und verstopfte Ohren. Als wir die Kuhmilch absetzten und statt dessen Schafs- und Ziegenmilch nahmen, war das Problem nach 1 Jahr vorbei und kam nicht wieder).

Verzichte VOLLSTÄNDIG auf Süßigkeiten, bis man nicht mehr drumrum kommt (so ab 4-5 Jahren). Das erspart Dir auch die angeblich Kleinkind-typische Quengelei im Supermarkt… Mein Sohn wollte NIE, dass ich irgendwas Bestimmtes kaufe, da er den ganzen Kinderkram nicht kannte. So einfach kann das sein :smile: !

Biete Deinem Kind vollwertige, frische Lebensmittel an, und Du wirst sehen: Solange das Kind z.B. kein Weißmehl kennt, isst es klaglos Vollkornspaghetti, Körnerbrot usw.

Meine Erfahrung: Kinder essen das, was sie kennen, also das, was die Eltern ihnen vorsetzen (ich war mal in Kambodscha: da aßen die Kinder geröstete Heuschrecken!).
Erst später, wenn sie im Kindergarten oder im Schulhort mit ungesunden, aber geschmacksintensiven Lebensmitteln in Berührung kommen, fangen sie an, schwierig zu werden.
Z.B. aß mein Sohn immer gern Fischfilet. Dann kam er im Kindergarten mit Fischstäbchen in Berührung. Die Folge: Er meckerte plötzlich über das Fischfilet und wollte, dass ich den Fisch paniere. Kommt bei mir gar nicht in Frage, und so isst er das Filet dann doch (wenn auch nicht ohne Gemecker)… Hartbleiben lohnt sich *ggg*.

In den ersten Lebensjahren wird die Grundlage für einen fitten Körper gelegt und für eine gute Intuition, was dem Körper gut tut und was nicht. Diese Zeit sollte man als Eltern unbedingt nutzen, denn das tut dem Kind gut und auch einem selber (da man weniger Theater hat). Nochmal Beispiel mein Sohn: Er hat als Kleinkind keinen Zucker bekommen (außer natürlich in Form von natürlich-süßen Lebensmitteln wie Bananen, Pastinaken o.Ä.). Die Folge: er hat überhaupt keinen Heisshunger auf Süßes. In seinem Zimmer hat er eine „Schatztruhe“ voller Süßigkeiten, die er an Feiertagen von der Oma bekommt oder z.B. als Mitgebsel bei Kindergeburtstagen. Diese Süßigkeiten liegen wochenlang rum und werden kaum weniger. Ich hab NOCH NIE Süßigkeiten für meinen Sohn gekauft und er vermisst nichts. Die Schatztruhe wird interessanterweise nur dann geplündert, wenn er Freunde zu Besuch hat: Die meisten essen alles auf, was sie kriegen. Und wenn man dann die Familie kennt, sieht man: Der kleine Hunger zwischendurch wird mit Kuchen, Keksen, Süßigkeiten gestillt… und wenn eine Belohnung fällig wird, dann immer in Form von Süßigkeiten… Und wenn man diesen Kindern zum Trinken Wasser anbietet, verlangen Sie nach Cola oder mindestens Apfelschorle oder allermindestens Mineralwasser. Aber bei mir heisst es „Nix da!“ und am Ende, wenn sie durstig genug sind, trinken sie das Leitungswasser dann doch. Na siehste, geht doch *lach* !

Falls Dein Kind schon älter ist:
Schau, dass es 3x am Tag zusammen mit Dir am Esstisch sitzt, damit es sich nicht zwischendurch mit Chips & Co. vollstopft. Koch mit ihm gemeinsam, dann schmeckt ihm das Essen gleich doppelt so gut.
Wenn Dein Kind schlank ist und sich viel bewegt, dann brauchst Du auf Fett nicht zu achten, auf Zucker aber schon (verdirbt die Geschmacksnerven, macht hibbelig, schadet den Zähnen) und vor allem auf Vitamine und Mineralstoffe. Ein super Frühstück (das mein Sohn so sehr liebt, dass er es sich sogar abends als Nachtisch selber zubereitet) ist selbst gemachtes Müsli aus Mehrkornflocken, gepufftem Amaranth (gibts bei dm), Nüssen, Sesam (hat mehr Calzium das Milch!), gerösteten Sonnenblumenkernen, Banane (oder anderen frischen Früchten), Sultaninen und was einem sonst noch zu einfällt (nur keine gesüßten Pops, Cornflakes, Crunchies oder wie das Industriezeug heisst!! Auch kein Schokozeug!!). Das Ganze in Milch oder in Naturjoghurt. Mein Sohn isst das ohne Zuckerzusatz, aber wenn Dein Kind schon eine süße Zunge hat, dann würde ich eine überreife Banane zermatschen und drunterrühren, das bringt eine tolle, aromatische Süße. Das Schöne: das Kind kann das Müsli selber zubereiten und schön verzieren, was total Spaß macht!

Falls Du noch was wissen willst, melde Dich nochmal bei mir.
Alles Gute!