Vitamin D-Speicher auffüllen

Was versteht man darunter, wenn man einen Vitamin-D-Speicher auffüllen möchte? Ist der Speicher im Körper gemeint? Was kann man dagegen tun? Muss man schnellstens bestimmte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, damit der Vitamin-D-Speicher wieder als aufgefüllt gilt?

Die Sache mit dem Vitamin D-Speicher ist natürlich eher „umgangssprachlich“ oder „bildlich“ zu verstehen.
Tatsächlich lagert sich das Vitamin D im Fettgewebe des Körper ab. Auf diese Weise kann ein gewisser „Vorrat“ gebildet werden, z.B. im Sommer für die sonnenarmen Wintermonate.
Ob ich einen Vitamin D-Spiegel im Blut habe, der für die Versorgung und die zahlreichen Gesundheitswirkungen ausreicht oder nicht, wird in der Regel an einer noch nicht wirksamen „Vorstufe“, dem Cholecalciferol, 25(OH)D3, im Blut gemessen. Wenn also von Vitamin D3 die Rede ist, meint man zumeist diese „Phase“ des Vitamin D-Stoffwechsels.

In unseren Breiten wird dieses Vitamin D zu 80-90 Prozent durch die UV-B-Strahlen der Sonne (oder der Sonnenbank) über die Haut in einem mehrstufigen Umwandlungsprozess aus Cholesterol gebildet. Nur ein kleiner Teil wird über die Ernährung zugeführt - vor allem über fetten Fisch und Milchprodukte.

Als ausreichenden Versorgungsstand wird derzeit von vielen Experten ein Wert des 25(OH)D im Blut von mehr als 50 nmol/l (20 ng/ml) angesehen. Andere legen die Messlatte höher bei 75 nmol/L.

Der einfachste und schnellste Weg zu einem „normalen“ Vitamin D-Spiegel im Blut ist also das Sonnenbad. Schon nach wenigen Minuten mit nackter Haut an der Sommersonne zur Mittagszeit produziert - je nach Hauttyp - 15-30.000 Internationale Einheiten (IE) an Vitamin D, mehr als ausreichend für eine Woche optimaler Versorgung.

Im Spätherbst und Winter aber erreichen die UVB-Strahlen der Sonne kaum oder garnicht mehr die Erde in unseren Breiten. Kein Vitamin D als über die Sonne auf der Haut. Das Vitamin D3, Cholecalciferol, im Blut aber verbraucht sich innerhalb von ca. vier Wochen - wieder individuell sehr verschieden. Der Körper holt sich dann das nötige Vitamin D teilweise aus dem Fettgewebe.
Vitamin D „tanken“ geht jetzt nur noch auf zwei Wegen: Per Vitamin D-Präparaten aus der Apotheke oder auf der Sonnenbank. Tägliches Verzehren von fettem Fisch kommt als Alternative wohl kaum infrage.

Bevor Sie allerdings Vitamin D-Pillen schlucken, sollten sie Ihren Vitamin D-Spiegel im Blut bestimmen lassen. Während nämlich die Vitamin D-Synthese durch die UVB-Strahlen der Sonne oder der Sonnenbank niemals zu einer Überversorgung führen kann, ist das beim Pillenschlucken durchaus möglich, wenn auch selten.

Die Sache wird aber noch dadurch komplizierter, dass nicht dieses im Blut „zirkulierende“ Vitamin D3 für die Wirkung des Sonnenschein-Vitamins im Körper verantwortlich ist, sondern - nach einer weiteren Stoffwechselstufe - das Calcitriol (1,25 (OH)2D3). Dieses „Sonnen-Hormon“ wird normalerweise in der Niere gebildet, kann aber auch in den Zellen selbst entstehen. Dieses Calcitirol aber ist sehr „flüchtig“. Es verschwindet schon nach einigen Stunden. Der Calcitrio-Spiegel im Blut schwankt daher stark. Als Indikator für die Vitamin D-Versorgung ist er also weniger geeignet als das Cholecalciferol.

Nun ja, auffüllen sollte man wohl eher verstehen als die stetige Versorgung des Körpers mit Vitamin D. Wir können ja nichts auf eine ewig lange Zeit speichern. So ist das natürlich auch mit Vitamin D. Regelmäßig der Sonne aussetzen oder Vitamine anderweitig zu dir nehmen und alles ist okay.