Warum wirkt Trennkost?

Gesundheit Diät & Ernährung
#1

Hallo!

Aus einigen Büchern habe ich entnommen, das Trennkost, also die getrennte Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißen, dazu führt, dass die zugeführte Nahrung besser verstoffwechselt werden kann, weil sich K und E nicht bei der Verdauung behindern.
Folglich würden bei der Mischkost weniger Nährstoffe aufgenommen, und der Mensch müsste doch eigentlich dann abnehmen? Warum also führt die Trennkost, bei der man ja bekanntermaßen auch noch sehr viel mehr essen darf, dann trotzdem zum Gewichtsverlust?

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Antworten.

#2

Moin,

Aus einigen Büchern habe ich entnommen,

das waren dann aber Bücher, die von Anbietern/Verfechtern dieser Methode geschrieben wurden.
Noch weitere Fragen?

Gandalf

#3

Der Verzehr von Kohlehydraten lockt Insulin. Das macht fett, weil es Fettverbrennung stoppt und das Fett und die gerade nicht benötigten Kohlenhydtrate auf die Hüften packt. Deshalb raten diese Bücher, morgens viele, Mittags mäßig viele und abends sehr wenig bis gar keine KH zu essen.

#4

Moin Nightsurfer,

Der Verzehr von Kohlehydraten lockt Insulin.

salopp gesagt, aber soweit richtig.

Das macht fett,
weil es Fettverbrennung stoppt

Was so nicht mehr stimmt.
Wie und wann die Fettverstoffwechslung abläuft weiß Du aber - oder?

Deshalb
raten diese Bücher, morgens viele, Mittags mäßig viele und
abends sehr wenig bis gar keine KH zu essen.

Je nuh, wenn man zuviel futtert, nimmt man zu, egal, wann man futtert.
Oder kann man mit Trennkost mehr essen ohne zuzunehmen?

Hast Du nachvollziehbares Material, aus dem das on Dir behauptete zu lesen ist?

Gandalf

#5

Moin Nightsurfer,

Der Verzehr von Kohlehydraten lockt Insulin.

salopp gesagt, aber soweit richtig.

Das macht fett,
weil es Fettverbrennung stoppt

Was so nicht mehr stimmt.

Soll heißen, war mal so, wurde aber geändert? *lach*

Wie und wann die Fettverstoffwechslung abläuft weiß Du aber -
oder?

Ja.

Deshalb
raten diese Bücher, morgens viele, Mittags mäßig viele und
abends sehr wenig bis gar keine KH zu essen.

Je nuh, wenn man zuviel futtert, nimmt man zu, egal, wann man
futtert.
Oder kann man mit Trennkost mehr essen ohne zuzunehmen?

Weiß ich nicht. Aber mit KHarmer Kost kann man das. Hab damit sogar abgenommen und die Blutfettwerte verbessert.

Hast Du nachvollziehbares Material, aus dem das on Dir
behauptete zu lesen ist?

Ja. Das und persönliche Erfahrungen sowie die meiner Mitprobanden.

Gandalf

Benno

#6

Mahlzeit,

Weiß ich nicht. Aber mit KHarmer Kost kann man das. Hab damit
sogar abgenommen und die Blutfettwerte verbessert.

wurde von Dir exakt! die Kalorienmenge bilanziert?
Bei viele Diäten wird nämlich (stillschweigend) weniger gegessen, teilweise, weil man einfach weniger essen mag. Klassisches Beispiel ist z.B. die Atkins-Diät, die ja auch zu den kohlenhydratarme Diäten gehört.

Gandalf

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#7

Hi,

solange der Körper Kohlehydrate (= Pommes) zur Verfügung hat, verwendet er die zur Energiegewinnung. Er verbrennt dann weder angelagertes FEtt (= Speckröllchen) noch aufgenommenes FEtt (= die Mayo um die Pommes herum).
Das Trennen führt allerdings nicht automatisch zum Abnehmen. Wenn du noch so viel trennst - solange du mehr Kalorien aufnimmst als Du verbrauchst, nimmst Du zu. Trennen unterstützt dich nur beim Abnehmen. Ich habe mir das so verklickert: Wenn Du abends keine Kohlehydrate futterst, sondern nur Eiweiß und insgesamt am Tag weniger Kalorien als Du verbrauchst, dann nimmst du leichter ab und v.a. ohne hunger, weil dein Körper seinen Energiebedarf nachts aus den Speckröllchen deckt - er hat ja sonst nichts. Das Eiweiß kann er zwar auch in Energie umsetzen, aber nicht als Energiespeicher verwenden. Er braucht es ber als Baumaterial, für Reparaturen usw.
Natürlich kannst du auch das Trennen sein lassen und einfach bei jeder Mahlzeit etwas weglassen, um so die Kalorienaufnahme zu reduzieren - dann hättest du aber den ganzen Tag ein leichtes Hungergefühl. Falls du zu denen gehörst, die einen (u.U. mit Wasser oder Blattsalat) gefüllten Magen von einem erhöhten Insulinspiegel unterscheiden können.

die Franzi

#8

Hi,

falsche Frage.

Richtig wäre: Wirkt Trennkost?
Antwort: Nein.

Es zählt nur die Kalorienbilanz.

Gruß S

#9

Hallo London Calling,

viel mehr essen können als…? Also im Sinne einer höheren Kalorienzufuhr? Man verbraucht also mit Trennkost mehr Energie als ohne, sofern tatsächlich stimmt, dass man wesentlich mehr essen kann? Und warum ist es dann besser, dass sich bei Trennkost K und E beim Verdauen nicht gegenseitig behindern?

Das würde ja im Gegenteil bedeuten, dass die aufgewendete Energie geringer wäre, als wenn man K und E zusammen konsumiert? Aber dann dürfte man doch rein logisch gesehen, bei Trennkost noch weniger als ohne essen, da ja weniger Energie verbraucht würde?

Verstehst du, was ich meine?

Und Ks und Es in welchen Zeitabständen trennen? Gibt doch gewaltige Unterschiede in der Verdaulichkeit. Ist ein furchtbar schwer verdauliches E bei der nächsten K-Mahlzeit nicht noch im System drin?

Du siehst, es gibt eine Menge Ungereimtheiten.

Trennkost wirkt meiner Meinung nach lediglich aufgrund der Tatsache, dass sie dich zur ganz bewußten Nahrungsaufnahme zwingt, denn das ist beim Abnehmen schon die halbe Miete und Sinn und Zweck jeglicher Nahrungsumstellung.

Genauso würdest du vermutlich abnehmen, wenn du sämtliche Nahrungsmittel, die du fortan zu dir nimmst, strikt nach Farben ordnest, also zum Frühstück ausschliesslich grün, Mittag gelb, abends blau. Nicht mischen!! Garantiert wirst du schlank werden, wenn du das durchziehst.

Beste Grüße

Annie

#10

Mahlzeit,

Weiß ich nicht. Aber mit KHarmer Kost kann man das. Hab damit
sogar abgenommen und die Blutfettwerte verbessert.

wurde von Dir exakt! die Kalorienmenge bilanziert?

Von mir wurde ein Ernährungstagebuch geführt, um die erlaubte Höchstmenge an KH im Auge zu behalten. Kalorien, Fett - und Proteinmenge wurden von Diätassistenten, Ernährungswissenschaftlern und Ärzten berechnet.

Bei viele Diäten wird nämlich (stillschweigend) weniger
gegessen, teilweise, weil man einfach weniger essen mag.

Ist das so? Ich war noch nie ein Wenigesser. Ich habe die „fehlenden“ Kartoffel - Nudel - Reisbeilagen durch mehr Fleisch und Salat ersetzt. Beispiel: Statt einem Schnitzel mit Spiegelei und Bratkartoffeln eben zwei Schnitzel und vier Eier ohne Kartoffeln. „Meine“ KH sparte ich mir für Obst auf.
Meine Kalorienzufuhr lag ständig über dem, was die Ärzte sich gewünscht hätten. Der Fettverzehr sowieso, obwohl ich viel auf Fisch und Geflügel gesetzt habe.
Es wurden ständig ärztl. Untersuchungen durchgeführt. Auch Grundumsatz und Verbrauch bei Belastung wurden gemessen sowie die Belastbarkeit.
Fazit nach sechs Monaten: 10 kg weniger, vebesserte Leistungsfähigkeit, vebesserte Blutfettwerte, niedrigerer Blutdruck, vebesserte Bauchspeicheldrüsentätigkeit.

Klassisches Beispiel ist z.B. die Atkins-Diät, die ja auch zu
den kohlenhydratarme Diäten gehört.

Ein schlechtes Beispiel. Bei der Atkins - Diät wird völlig auf KH verzichtet, was aus naheliegenden Gründen kaum zu empfehlen ist.

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#11

OT: Sehr schönes Beispiel!
Servus Annie !

Sehr schönes Beispiel mit den farblich sortierten Speisen. Erinnert mich an die Geschichte von dem Blumenverkäufer, der als Wundermittel für Zimmerpflanzen immer 2 Fläschchen mit roter und grüner Flüssigkeit anbot. Montags und Mittwochs sollte man immer einen Teelöffel grüne Flüssigkeit ins Gießwasser geben und Samstags einen Teelöffel rote, und dabei genau die Dosierung beachten.
Und siehe da, die Blumen gediehen prächtig. Im hohen Alter lüftete dann der Blumenhändler das Geheimnis des Wundermittels. Es war nur gefärbtes Wasser, aber durch das peinlich genaue Einhalten der Dosierung wurden die Kunden automatisch „gezwungen“, die Pflanzen regelmäßig zu giessen.
Mann muss seine Mitmenschen (oder sich selber --> siehe farbliche Speisensortierung) nur entsprechend überlisten.

Grüße aus Wien
Helmut

#12

Tach,

Statt einem Schnitzel mit
Spiegelei und Bratkartoffeln eben zwei Schnitzel und vier Eier
ohne Kartoffeln.

das klingt doch schon fast wie Atkins.

In Obst ist nicht besonders viel an (erwertbaren) KH drin.

Gandalf

#13

Tach,

Statt einem Schnitzel mit
Spiegelei und Bratkartoffeln eben zwei Schnitzel und vier Eier
ohne Kartoffeln.

das klingt doch schon fast wie Atkins.

Wenn man diese eine Mahlzeit für sich betrachtet und den Salat nicht erwähnt vielleicht.

In Obst ist nicht besonders viel an (erwertbaren) KH drin.

Wie viel ist viel? 1 Banane hat ca. 25g, 1 Apfel ca. 15g - das ziemlich viel, wenn man nur 90g pro Tag darf.
Den Rest müßte ich nachschlagen, aber Anannas, Pfirsiche und Nektarinen haben auch recht viel.

#14

Hallo,

das Trennkost, also
die getrennte Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißen, dazu
führt, dass die zugeführte Nahrung besser verstoffwechselt
werden kann, weil sich K und E nicht bei der Verdauung
behindern.

In Bio hattest du welche Note? :wink: Die Verdauung von K und E findet in unterschiedlichen Abschnitten unseres Verdauungstraktes statt, also können sie sich gar nicht in die Quere kommen können. Hinzu kommt, dass viele Lebensmittel sowohl E als auch K enthalten - eine Trennung ist also per se nicht möglich.

Folglich würden bei der Mischkost weniger Nährstoffe
aufgenommen, und der Mensch müsste doch eigentlich dann
abnehmen?

Nein. Trennkost (wie auch immer man sie werten mag) IST eine Variante der ausgewogenen Mischkost. Natürlich kann man hier und dort die Kalorienzufuhr reduzieren und damit abnehmen, aber es ist keine Reduktionsdiät im eigentlichen Sinne.

Warum also führt die Trennkost, bei der man ja
bekanntermaßen auch noch sehr viel mehr essen darf, dann
trotzdem zum Gewichtsverlust?

Wie gesagt: es ist keine Reduktionsdiät. Allerdings beschäftigt man sich - zumindest in der Anfangsphase - sehr viel mit dem, was man isst und gestaltet seinen Speiseplan bewußter. Man darf auch tatsächlich viel essen, es werden auch keine Kalorien gezählt. Wenn man sich an einige Regeln hält, kann man auch damit abnehmen, klar.

Grüße
EP

PS. Ich habe schon häufiger zum Thema geschrieben - stöber im Archiv.

#15

Bei Trennkost essen die meisten Menschen automatisch weniger. Dadurch nehmen sie ab. Nicht durch die Trennkost an sich. Abnehmen geht nur mit: entweder Kalorienzufuhr reduzieren und zwar ausgewogen oder Kalorienverbrauch erhöhren, und zwar mit Bewegung. Das ist allerdings schwierig, da für ein kg Fett = 7000 kcl in Bewegung umgesetzt werden müssen. Eine Stunde Fahrradfahren verbraucht ungefähr 400 kcl. Meine Frau ist Ernährungsberaterin. Wenn noch Fragen, einfach nochmal anmailen.

#16

Wie durch die vorigen schon ähnlich beantwortet, bin ich auch der Meinung, dass Trennkost nicht den Effekt erzielt, weil man die Nahrung trennt, sondern man ernährt sich bewusst. Man isst nicht einfach in sich hinein und lässt zudem die Zwischenmahlzeiten (Snacks) aus, da diese meist Kohlenhydrate und Eiweiß beinhalten.
Bewusste Ernährung ist das Zaubermittel!

#17

Hallo uni-ball,

Man isst
nicht einfach in sich hinein und lässt zudem die
Zwischenmahlzeiten (Snacks) aus, da diese meist Kohlenhydrate
und Eiweiß beinhalten.

außerdem fällt auf:
Viele Mahlzeiten, die eine hohe Kaloriendichte aufweisen (also für eine Diät nicht sinnvoll sind), fallen bei Trennkost automatisch weg:

  • Schweinebraten mit Knödeln
  • Schnitzel mit den typischen Beilagen
  • Hamburger
  • Wurst- oder Käsebrote
  • Pizza (gegen eine selbstgemachte Pizza wäre kalorientechnisch nichts einzuwenden, aber arg viele Pizzen sind doch die fettgetränkten und dick mit Salami und Käse belegten Weißmehlteile… und nicht die selbstgemachte fettarm zubereitete Vollkornpizza mit frischem Gemüse)
  • Aufläufe mit Cremesaucen und dick Käse
  • Sahnetorten, Schokoriegel mit Cremefüllung
  • etc.
    Theoretisch dürfte man diese Lebensmittel auch im Rahmen der Trennkost zu sich nehmen, wenn man sie schön sauber trennt - aber wer isst z.B. schon das trockene Brot und Stunden später den Käse am Stück, also fallen sie meist ganz weg.

Viele Grüße,
Nina